DE2302110B2 - - Google Patents
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Description
Die Erfindung betrifft ein Anästhesiegerät nach dem Oberbegriff des Hauptanspruchs.
Ein derartiges Anästhesiegerät ist in der deutschen Auslegeschrift 19 04 222 beschrieben. Dort wird die
vom Patienten ausgeatmete Luft durch einen C(VAbscheider geleitet und gelangt dann in den Atembeutel,
dem zugleich von der Haupteinheit Sauerstoff und Narkosegas zugeführt wird, wodurch die Zusammensetzung
des vom Patienten dann wieder eingeatmeten Luftgemisches konstant gehalten wird. Über ein an der
Verbindung des Atembeutels mit der Arbeitsleitung ausgebildetes Überdruckventil kann soviel Luftgemisch
aus dem Kreislauf abströmen wie neues Gemisch von der Haupteinheit in den Kreislauf nachgeliefert wird.
Das bekannte Anästhesiegerät hat jedoch den Nachteil, daß eine Übertragung von Krankheitserregern
von einem Patienten auf den anderen möglich ist, da die zum Kreislauf gehörenden Teile des Anästhesiegerätes,
insbesondere auch der CCVAbscheider nur schwierig zu desinfizieren sind.
Es ist auch schon vorgeschlagen worden, alle mit der Atemluft des Patienten in Kontakt kommenden Teile
des Anästhesiegerätes als einmal verwendbare Wegwerfteile auszubilden. Dabei konnte jedoch keine
spürbare Kostenminderung für diese Teile erzielt werden, die allein einen wirtschaftlichen Einsatz solcher
Anästhesiegeräte zulassen würde; andererseits müssen aber bezüglich der Einfachheit der Handhabung und
bezüglich des zuverlässigen Arbeitens der Teile des Anästhesiegerätes wie den verwendeten Ventilen
unerwünschte Zugeständnisse gemacht werden.
Demgegenüber ist die der Erfindung zugrundeliegende Aufgab«: darin zu sehen, ein Anästhesiegerät der
eingangs beschriebenen Art zu schaffen, bei dem sämtliche mit der Atemluft des Patienten in Kontakt
kommenden Gerateteile zu einem von der Haupteinheit abnehmbaren Geräteteil zusammengefaßt sind, der
einen einfachen Aufbau aufweist und kostengünstig hergestellt werden kann.
Diese Aufgabe wird durch die im Hauptanspruch beschriebene Erfindung gelöst; vorteilhafte Weiterbildungen
der Erfindung sind in den Unteransprüchen erläutert
Neben dem mit wirtschaftlich vertretbaren Kosten erhaltenen verbesserten Schutz gegen eine Übertra- to
gung von Krankheitserregern wird als weiterer Vorteil erhalten, daß in der Regel kein (XVAbscheider mehr
benötigt wird, dessen Wartung und Betrieb zusätzlicher Sorgfalt und Planung (Reinigung, Halten eines Vorrates
von Absorptionsmittel, Einfüllen einer ausreichenden Menge von Absorptionsmittel vor jeder Narkose)
bedarf. Zugleich erfolgt ein sparsamer Umgang mit Narkosegas und Sauerstoff. Während nämlich bei dem
bekannten Anästhesiegerät aufbereitetes Luftgemisch über das Überdruckventil abgelassen wird, wird bei dem
erfindungsgemäßen Anästhesiegerät die am stärksten verbrauchte Luft, die zu Ende des Ausatmens anfällt, aus
dem Kreislauf entfernt. Dagegen strömt das zuletzt eingeatmete, gar nicht oder kaum verbrauchte Luftgemisch
beim Ausatmen in den Atembeutel zurück, füllt diesen und steht dort wieder zum Einatmen zur
Verfügung. Erst wenn der Atembeutel ganz gefüllt ist, steigt der Druck in der zur Rückführung des
Luftgemisches dienenden Arbeitsleitung und der Abzweigleitung an und das Überdruckventil öffnet, so daß Jo
der stark verbrauchte Anteil des ausgeatmeten Luftgemisches abströmt. Die Erfindung läßt sich gleichermaßen
gut verwenden bei Anästhesiegeräten, bei denen die Atemmaske über eine einzige Arbeitsleitung angeschlossen
ist, die sowohl zur Zufuhr als auch zur Abfuhr von Luftgemisch dient wie bei Anästhesiegeräten, bei
denen zwei getrennte Arbeitsleitungen für zuzuführendes und abzuführendes Luftgemisch vorgesehen sind.
Dabei kann eine Umrüstung des Anästhesiegerätes von der einen Betriebsart auf die andere ohne Änderung an
der Haupteinheit durch einfaches Aufstecken des entsprechenden abnehmbaren Teiles des Anästhesiegerätes
erfolgen. Ein weiterer Vorteil der Erfindung ist der, daß von ihr ohne großen Aufwand auch bei schon
vorhandenen Anästhesiegeräten Gebrauch gemacht 4 j werden kann. Vorteilhaft bei der Erfindung ist weiter,
daß alle vom Anästhesisten zu kontrollierenden und bedienenden Organe auf der Haupteinheit angeordnet
werden könnei;. Die langgestreckte Abzweigleitung verhindert sicher ein Rückwandern von Gaspartikeln,
die mit dem Überdruckventil in Berührung gekommen sind, zurück in den Kreislauf. Da bei der Erfindung das
Überdruckventil einen Teil der festen Haupteinheit darstellt, kann dieses auch ein verhältnismäßig kompliziertes
Ventil sein, mit dem die Freigabe verbrauchter « Luft auch gesteuert und nicht nur unter Überwindung
der Schließkraft des Überdruckventiles erfolgen kann, wie unten genauer beschrieben wird.
Die Erfindung wird nachstehend anhand von Beispielen unter Bezugnahme auf die Zeichnung näher
erläutert. In dieser zeigt
F i g. 1 eine perspektivische Ansicht eines Anästhesiegerätes,
F i g. 2 eine perspektivische Ansicht des abnehmbaren Teiles des Anästhesiegerätes nach Fig. 1 in vergrößertem
Maßstab,
F i g. 3 einen schematischen Schaltplan einer ersten Ausführungsform für den abnehmbaren Teil des
Anästhesiegerätes zusammen mit den hiermit verbundenen ständig verwendeten Teilen des Anästhesiegerätes,
Fig.4 ein schematisches Schaltbild einer zweiten
Ausführungsform des abnehmbaren Teiles des Anästhesiegerätes zusammen mit den gleichen ständig verwendeten
Bauteilen des Anästhesiegerätes,
Fig.5 eine seitliche Ansicht eines Kupplungsteiles,
über das der abnehmbare Teil des A;iästhesiegerätes mit dem bleibend verwendeten Teil verbunden wird, und
einen Schnitt durch ein Überdruckventil und ein Drehschieberventil, welche zu den bleibend verwendeten
Bauteilen des Anästhesiegerätes gehören,
F i g. 6 eine Aufsicht auf das Kupplungsteil, das Überdruckventil und das Drehschieberventil nach
Fig. 5,
F i g. 7a und 7b Schnitte durch das in den F i g. 5 und 6 gezeigte Drehschieberventil längs der Linie 7-7 von
F i g. 5 in zwei verschiedenen Arbeitsstellungen,
F i g. 8 einen Schnitt durch das Drehschieberventil nach F i g. 5 längs der Schnittlinie 8-8,
Fig.9 einen Schnitt durch das in Fig. 5 gezeigte
Drehschieberventil längs der Linie 9-9 und
Fig. 10 eine abgewickelte Ansicht der Mantelfläche des Ventilschiebers des Drehschieberventils und der
Innenwand des Gehäusekörpers des Drehschieberventils.
In F i g. 1 ist ein Anästhesiegerät gezeigt, welches eine übliche Anästhesiemaschine 10 aufweist, in der ein
Narkosemittel enthaltendes Atemgemisch hergestellt wird. Dieses Gemisch wird über einen Zuführschlauch
12 unter einem Druck von bis zu 3,5 Atmosphären einem insgesamt mit 14 bezeichneten Anästhesiekreis
zugeführt.
Der Anästhesiekreis dient zum Zuführen des Narkosegemisches zu einer Maske oder einem Endotrachealrohr,
als Reservoir zum Ausgleich der pulsierenden Gasströme zum Patienten und vom Patienten und des
über den Zuführschlauch 12 zugeführten konstanten Gasstromes, zum Abführen überschüssigen Gasgemisches
und schließlich zum Herabsetzen der CCVKonzentration im eingeatmeten Gemisch auf einen annehmbaren
Wert. Darüber hinaus kann über den Anästhesiekreis 14 d>e Atmung des Patienten manuell oder
mechanisch unterstützt erfolgen.
Die Anästhesiemaschine 10 hat Schellen 15, welche einen Befestigungsarm 16 tragen, an welchen der
Anästhesiekreis 14 anschließbar ist und auf welchem ein Druckmesser 18 vorgesehen ist. Der Anästhesiekreis 14
kann als Ganzes vom Befestigungsarm 16 abgenommen werden und enthält sämtliche Teile des Anästhesiegerätes,
die mit vom Patienten ausgeatmeten Gasgemisch in Berührung gekommen sind und speter mit dem
Patienten zuzuführendem Gasgemisch in Berührung kommen. Der Anästhesiekreis kann seinerseits aus
billigen Wegwerfteilen bestehen.
Zum Anbringen des Anästhesiekreises 14 am Befestigungsarm 16 dient ein in F i g. 2 gezeigtes
Kupplungsteil 20, das später noch genauer beschrieben wird. Auf dem Befestigungsarm 16 ist ferner ein
Überdruckventil 22 angeordnet, dessen Arbeitsweise über ein von Hand betätigbares Dreistellungsventil 24
steuerbar ist, welches ebenfalls auf der Oberseite des Beiestigungsarmes 16 angeordnet ist.
Der Befestigungsarm 16, das Überdruckventil 22 und das Dreistellungsventil 24 gehören also zum permanent
verwendeten Teil des Anästhesiegerätes, während alle 1.1 das Kupplungsteil 20 angeschlossenen Teile des
Anästhesiekreises 14 abgenommen werden können und nach jeder Narkose sterilisiert oder weggeworfen
werden.
Wie aus den F i g. 2 und 3 ersichtlich ist, gehört zu dem Anästhesiekreis 14 eine Maske 26, welche auf das
Gesicht des Patienten aufsetzbar ist. Die Maske 26 ist mit einem Verzweigungsstück 32 verbunden, welches
über eine erste Arbeitsleitung 30 mit dem Auslaß eines Einatemventiles 28 verbunden ist, welches seinerseits
vom Kupplungsteil 20 getragen ist. Die Einlaßseite des Einatemventiles 28 steht über das Kupplungsteil 20 mit
einem Atembeutel 34 in Verbindung. Das Y-förmige Verzweigungsstück 32 ist ferner über eine zweite
Arbeitsleitung 36 und das Kupplungsteil 20 mit dem Atembeutel 34 verbunden. Ein im Inneren des
Verzweigungsstückes 32 angeordnetes, hier nicht näher zu beschreibendes Rückschlagventil 44 ist der zweiten
Arbeitsleitung 36 vorgeschaltet, wie aus Fig.3 ersichtlich.
Eine Abzweigleitung 38 geht unmittelbar hinter dem Rückschlagventil 44 von der zweiten Arbeitsleitung 36
ab und ist ebenfalls über das Kupplungsteil 20 mit dem Überdruckventil 22 verbunden.
Bevor nun näher auf die F i g. 3 und 4 der Zeichnung eingegangen wird, sei daran erinnert, daß bei dem von
einem Patienten ausgeatmeten Gasgemisch zu unterscheiden ist zwischen Totraumgas, das nur in den Mund,
die Nase und die großen Durchgänge der Lunge gelangt ist, und sauerstoffreich und kohlendioxidarm ist, und
Alveolargas, das in der Lunge Sauerstoff abgegeben und Kohlendioxid aufgenommen hat. Bei erwachsenen
Patienten mit einem Atmungsvolumen von 500 cm3 hai man normalerweise 150 cm3 Totraumgas und 350 cm3
Alveolargas.
Mit dem in den F i g. 3 und 4 gezeigten Anästhesiekreis wird erreicht, daß das nicht verbrauchte
Totraumgas im Anästhesiegerät verbleibt, während das kohlendioxidreiche Alveolargas über das Überdruckventil
22 abgeführt wird. Versorgt man über den Zuführschlauch 12 den Anästhesiekreis 14 mit mehr als
4 Liter Frischgasgemisch pro Minute, so bleibt die Kohlendioxidkonzentration im eingeatmeten Gasgemisch
innerhalb annehmbar niedriger Grenzen, ohne daß im Anästhesiekreis Kohlendioxid absorbierendes
Material vorgesehen werden muß.
In Fig.3 ist mit 40 eine strichpunktierte Linie bezeichnet, welche die Trennstelle zwischen dem
abnehmbaren Teil des Anästhesiegerätes und dem permanent verwendeten Teil des Anästhesiegerätes
darstellt. Der frisches Gas bereitstellende Zuführschlauch 12 von Fig. 1 ist an eine Leitung 42
angeschlossen, welche mit der Einlaßöffnung 43 des Einatemventils 28 verbunden ist. Über eine nicht
dargestellte kleine Drosselöffnung tritt das frische Gasgemisch unter hohem Druckabfall in den abnehmbaren
Teil des Anästhesiegerätes ein, und hierdurch wird jegliches Rückströmen möglicherweise Erreger
enthaltenden ausgeatmeten Gases zum bleibend verwendeten Teil des Anästhesiegerätes verhindert
Der in F i g. 3 gezeigte Anästhesiekreis arbeitet wie folgt: Frisches Gasgemisch wird über die Leitung 42 in
den Kreislauf eingespeist Atmet der Patient ein oder wird bei manuell unterstützter Beatmung der Atembeutel
34 zusammengedrückt so öffnet das Einatemventil 28, während das Ausatemventil 44 schließt Frisches
Gasgemisch und aus dem Atembeutel 34 stammendes Atemgemisch strömt dann über die Maske 26 in die
Lunge des Patienten. Atmet der Patient aus, entweder spontan oder weil der Druck im Atembeutel 34
vermindert wird, so öffnet das als Rückschlagventil ausgebildete Ausatemventil 44, während das Einatemventil
28 schließt. Ausgeatmetes Gasgemisch gelangt dann über die Arbeitsleitung 36 in den Atembeutel 34. In
der Abzweigleitung 38 hat man dagegen zunächst noch keine Strömung, da das Überdruckventil 22 geschlossen
ist.
Nachdem der Atembeutel 34 mit dem vom Patienten
Nachdem der Atembeutel 34 mit dem vom Patienten
ίο zunächst ausgeatmeten Gas gefüllt ist, steigt der Druck
in der Arbeitsleitung 36 und der mit dieser verbundenen Abzweigleitung 38 an, bis das Überdruckventil 22 öffnet.
Bei spontaner Atmung arbeitet das Überdruckventil 22 als herkömmliches Überdruckventil mit variabler
Drosselung des abgeführten Gasstromes bei einem öffnungsdruck von 1 cm Wassersäule. Das über das
Überdruckventil 22 dann abströmende Gas ist kohlendioxidreiches Alveolargas.
Bei manuell unterstützter Beatmung wird — wie gesagt — der Atembeutel 34 von Hand zusammengedrückt,
so daß auch beim Einatmen in der Arbeitsleitung 36 und der mit dieser verbundenen Abzweigleitung 38
der Druck ansteigt. Dies gilt gleichermaßen bei mechanischer Beatmung. Um nun bei der externer
Beatmung ein Abströmen unverbrauchten Gasgemisches über das Überdruckventil 22 während der
Einatemphase zu verhindern, wird das Überdruckventil 22 während der Einatemphase zwangsweise in der
Schließstellung gehalten, wie später noch genauer beschrieben wird. Wird der auf den Atembeutel 34
ausgeübte Druck vermindert, was der Ausatemphase entspricht, so arbeitet dagegen der Anästhesiekreis
ganz ähnlich wie bei spontaner Atmung, d. h. das zuerst abgegebene Totraumgas gelangt über die Arbeitsleitung
36 zurück in den Atembeutel 34, während dann das nachfolgend ausgeatmete Alveolargas über die Ab
Zweigleitung 38 und das Überdruckventil 22 abgefühn wird.
Zur Einstellung der Arbeitsweise des Überdruckventiles 22 ist eine Steueröffnung 47 des letzteren mit einer
Auslaßöffnung 49 des Dreistellungsventils 24 verbunden. Über das Dreistellungsventil 24 kann die
Steueröffnung 47 wahlweise mit einem von drei verschiedenen Steuerdrücken beaufschlagt werden:
über ein Rohr 50 mit atmosphörischem Druck, über eine Leitung 52 mit dem in der Abzweigleitung 38
herrschenden Druck und über eine Leitung 54 mit dem im Atembeutel 34 herrschenden Druck. 1st die
Steueröffnung 47 mit atmosphärischem Druck beaufschlagt, so arbeitet das Überdruckventil 22 als normales
Überdruckventil, wie es bei spontaner Atmung benötigt wird. Ist die Steueröffnung 47 mit der Leitung 52 oder
der Leitung 54 verbunden, so wird der Ventilkörper des Überdruckventils 22 in Abhängigkeit von dem in diesen
Leitungen herrschenden Druck zwangsweise in seiner Schließstellung gehalten, wie nachstehend noch genauei
beschrieben wird.
Zunächst sei anhand von F i g. 4 aber ein abgewandelter Anästhesiekreis beschrieben, welcher nur eine
einzige Arbeitsleitung 60 aufweist, durch welche beim Einatmen bzw. Ausatmen Gasgemisch von bzw. zu
einem Atembeutel 64 strömt Eine Abzweigleitung 6€ geht von dem maskenseitigen Ende der Arbeitsleitung
30 ab und ist mit dem Überdruckventil 22 verbunden Die Frischgaszufuhr und die Einstellung der Arbeitsweise
des Überdruckventils 22 erfolgt genauso wie bei dem Anästhesiekreis nach F i g. 3. Ein Anästhesiekreis, wie er
in F i g. 4 gezeigt ist ist auch als Magiiikreis bekannt. Ein
Einatemventil und ein Ausatemventil sind bei ihm nicht erforderlich.
Der in Fig.4 gezeigte Anästhesiekreis arbeitet wie
folgt: Bei spontaner Atmung saugt der Patient unverbrauchtes Gasgemisch über die Arbeitsleitung 60
aus dem Atembeutel 64 an. Beim Ausatmen strömt das Totraumgas zurück durch die Arbeitsleitung 60 in den
Atembeutel 64. 1st dieser gefüllt, so steigt der Druck in der Arbeitsleitung 60 und der Abzweigleitung 66 an, so
daß das Überdruckventil 22 öffnet und das dann ausgeatmete Alveolargas abgeführt wird.
Wie durch Vergleich der F i g. 3 und 4 ohne weiteres ersichtlicht ist, kann der ständig verwendete Teil des
Anästhesiegerätes wahlweise mit einem abnehmbaren Teil, wie er in Fig.3 gezeigt ist, oder mit einem
abnehmbaren Teil, wie er in F: g. 4 gezeigt ist,
verwendet werden.
Nunmehr werden unter Bezugnahme auf die F i g. 5 und 6 Einzelheiten des Kupplungsteiles 20, des
Überdruckventiles 22 und des Dreistellungsventiles 24 beschrieben.
Der Befestigungsarm 16 trägt einen Anschlußstutzen 70, auf den der Zuführschlauch 12 aufschiebbar ist. Der
Anschlußstutzen 70 steht mit einem Kanal 72 zur Einspeisung von Frischgas in den Anästhesiekreislauf in
Verbindung, welcher parallel zur Längsachse des Befestigungsarmes 16 verläuft. Der Kanal 72 mündet in
eine Stirnfläche 74 des Befestigungsarmes 16 und ist dort mit einer ringförmigen Ausnehmung 76 versehen,
in welcher ein O-Ring 78 angeordnet ist, welcher einen Anschlußstutzen 135 des Kupplungsteiles 20 gasdicht
umgibt, welches in den Kanal 72 eingeführt ist.
Der Befestigungsarm 16 hat ferner einen Kanal 80, der ebenfalls in die Stirnfläche 74 des Befestigungsarmes
16 ausmündet und dort mit einer ringförmigen Ausnehmung 82 versehen ist. In der letzteren ist ein
O-Ring 84 angeordnet, welcher einen Anschlußstutzen 138 des Kupplungsteiles 20 gasdicht aufnimmt.
Das Überdruckventil 22 hat eine Einlaßöffnung 92, die in einem mit Außengewinde versehenen Anschlußstutzen
93 vorgesehen ist, welcher seinerseits in den Befestigungsarm 16 eingeschraubt ist. Die Einlaßöffnung
92 steht mit dem Kanal 80 in Verbindung. Das Überdruckventil 22 hat ferner eine Auslaßöffnung 94,
welche über einen kurzen Schlauch 97 mit einer Einlaßöffnung % des Dreistellungsventils 24 verbunden
ist. Die Steueröffnung 47 des Überdruckventils 22 ist über einen kurzen Schlauch 97 mit der Auslaßöffnung 49
des Dreistellungsventils 24 verbunden.
Ein Deckel 98 des Überdruckventils 22 ist auf einen Gehäusekörper 99 aufgeschraubt, in dessen Boden
wiederum der Anschlußstutzen 93 eingeschraubt ist. Zwischen den Deckel 98 und den Gehäusekörper 99 ist
eine elastische Membran 100 eingespannt, und an der Unterseite der letzteren liegt eine Scheibe 101 an,
welche einen Anschlagstift 102 trägt Der Anschlagstift 102 ist strömungsmitteldicht durch eine mittlere
Zwischenwand 103 des Ventilgehäuses hindurchgeführt und erstreckt sich in eine Ausnehmung hinein, welche in
einer zylindrischen Verlängerung 104 eines Ventilkörpers 105 vorgesehen ist Eine Schraubendruckfeder 106,
welche an der Zwischenwand 103 abgestützt ist, spannt die Scheibe 101 in der Zeichnung nach oben vor.
Ist der oberhalb der Membran 100 liegende Raum über die Steueröffnung 47 mit atmosphärischem Druck
beaufschlagt, so hält die Schraubendruckfeder 106 den Anschlagstift 103 in der in F i g. 5 gezeigten Stellung, in
welcher sein Ende vom Boden der in der Verlängerung 104 ausgebildeten Ausnehmung entfernt ist. Der
Ventilkörper, der normalerweise unter seinem Gewicht auf einem messerkantenähnlichen Ventilsitz 107 ruht,
kann dann angehoben werden, wenn der Druck im Kanal 80 einen ersten Schwellwert, z. B. 1 cm Wassersäule
übersteigt. Gas kann dann aus dem Kanal 80 über die Auslaßöffnung 94 abströmen.
1st dagegen die Oberseite der Membran mit Überdruck beaufschlagt, so wird die Membran nach
unten durchgebogen, bis der Anschlagstift 102 am Boden der Ausnehmung der Verlängerung 104 aufsitzt.
Der Ventilkörper 105 wird dann in Anlage am Ventilsitz 107 gehalten. Die effektive Druckangriffsfläche oer
Membran 100 ist größer als die effektive Druckangriffsfläche des Ventilkörpers 105, so daß letzterer auch dann
in der Schließstellung gehalten wird, wenn die Steueröffnung 47 und die Einlaßöffnung 92 mit gleichem
Druck beaufschlagt sind und dieser Druck größer als ein zweiter Schwellwert ist, welcher z. B. 5 cm Wassersäule
betragen kann.
Das Dreistellungsventil 24, mit dem die Steueröffnung 47 wahlweise mit Atmosphärendruck, mit dem Druck in
der Abzweigleitung 38 oder dem Druck im Atembeutel 34 beaufschlagbar ist, ist als Drehschieberventil
ausgebildet. Es hat einen Deckel 107', welcher auf einen Gehäusekörper 108 aufgeschraubt ist Letzterer hat
einen mit Außengewinde versehenen Anschlußstutzen 109, welcher in den Befestigungsarm 16 eingeschraubt
ist. Über eine zentrale Bohrung des Anschlußstutzens 109 ist die Einlaßöffnung 96 des Dreistellungsventils 24
mit einem Anschlußstutzen 110 verbindbar, auf welchen ein Schlauch 111 aufgeschoben ist, welcher aus dem
Operationsraum herausgeführt ist damit die dort anwesenden Personen kein Narkosemittel einatmen.
Ein erster Anschlußstutzen 12 des Dreisteüur.gsveiitils
24 ist über einen Schlauch 113 mit einem Anschlußstutzen 114 des Befestigungsarmes 16 verbunden,
der mit dem Kanal 80 kommuniziert. Ein zweiter Anschlußstutzen 115 des Dreistellungsventils 24 ist über
einen Schlauch, welcher der in F i g. 3 und 4 gezeigten Leitung 54 entspricht, mit dem Atembeutel verbunden.
Das Dreistellungsventil 24 hat einen drehbaren Ventüschieber 116 mit einer einen Griff 118' tragenden
Welle 117. In der Innenwand des Gehäusekörpers 108 sind Ringnuten 118, 119 vorgesehen, welche jeweils
einen O-Ring 120 aufnehmen.
Der Ventüschieber 116 hat eine erste Steuernut 121, welche sich über einen Teil des Umfanges erstreckt und
ro lang ist, daß über sie der Anschlußstutzen 115 oder
der Anschlußstutzen 112 mit der Auslaßöffnung 49 verbunden werden kann, wie die F i g. 7A und 7B zeigen.
Der Griff 118' ist mit einer als Zeiger dienenden Nase 122 versehen, welche in entsprechende Kerben des
Deckels 107' einrasten kann.
Der Ventüschieber 116 hat eine zweite Steuernut 123,
die sich über mehr als 180° seines Umfanges erstreckt
Die Steuernut 123 ist gegenüber der Steuernut 121 vertikal versetzt und kann über eine vertikale Nut 124 in
der Innenwand des Gehäusekörpers 108 mit der Auslaßöffnung 49 kommunizieren. Die Steuernut 123
steht über eine durch den Ventilschieber 116 nach außen
geführte axiale Bohrung 126 ständig mit der Atmosphäre in Verbindung.
Um direkte Leckströme zwischen den Steuernuten 121 und 123 zu verhindern, ist die Mantelfläche des
Ventilschiebers und die Innenwand des Gehäusekörpers konisch ausgebildet und durch eine auf der Innenseite
des Deckels 107' abgestützte Feder ist der ganze
Ventilschieber 116 in der Zeichnung nach unten vorgespannt, so daß die Steuernuten gegeneinander
abgedichtet sind.
Der Ventilschieber 116 hat eine eine Steuerkante aufweisende Verlängerung 128 in Höhe der Einlaßöffnung
96. Die Winkelstellung der Verlängerung 128 ist so gewählt, daß sie dann die Einlaßöffnung % mehr oder
weniger verschließt, wenn die Steuernut 123 über die vertikale Nut 124 mit der Auslaßöffnung 49 kommuniziert.
Durch Drehen des Griffes 118' kann dann das Ausmaß der Überdeckung der Einlaßöffnung 96 durch
die Verlängerung 128 eingestellt werden. Auf diese Weise erhält man somit die schon oben angesprochene
variable Drosselung des Gasstromes durch das Überdruckventil bei spontaner Beatmung, d. h. bei Beaufschlagung
der Steueröffnung 47 mit Atmosphärendruck. 1st dagegen die Auslaßöffnung 49 und damit auch die
Steueröffnung 47 über den Anschlußstutzen 112 oder den Anschlußstutzen 115 mit Überdruck beaufschlagt,
so ist die Verlängerung 128 von der Einlaßöffnung 96 weggedreht, so daß dann keine Drosselung erhalten
wird.
Wie aus den F i g. 5 und 6 ersichtlich ist, trägt der Befestigungsarm 16 zwei über seine Stirnfläche 74 nach
vorn überstehende Stifte 130, die jeweils mit einer Ringnut 131 versehen sind, in welche eine elastisch
verformbare Rastlippe des Kupplungsteiles 20 eingreifen kann. Die Stifte 130 tragen das Kupplungsteil 20 und
richten dieses bezüglich des Befestigungsarmes 16 aus.
Das Kupplungsteil 20 hat eine großen Durchmesser aufweisende vertikale Bohrung 132, welche in konischen
Anschlußstutzen 133 und 134 endet, welche jeweils einen Außendurchmesser von 22 mm haben. Der
Anschlußstutzen 134 ist in die obere öffnung des Atembeutel 34 cinsetzbar, wie F i g. 5 zeigt, während
der Anschlußstutzen 133 in eine entsprechend konische Aufnahme des Gehäuses des Einatemventils 28
eingesetzt ist, wie ebenfalls aus F i g. 5 ersichtlich ist. Ein ebenfalls einen Außendurchmesser von 22 mm aufweisender
Anschlußstutzen 136 kommuniziert ebenfalls mit der Bohrung 132, und auf ihn ist die Arbeitsleitung 36
aufgeschoben. Der schon oben beschriebene Anschlußstutzen 135 kommuniziert ebenfalls mit der Bohrung
132, während der ebenfalls schon beschriebene Anschlußstutzen 138 des Kupplungsteiles 20 mit einem
Kanal 140 in Verbindung steht, der das Kupplungsteil 20 durchsetzt und in einem Anschlußstutzen 142 endet, auf
welchen die Abzweigleitung 38 aufgeschoben ist.
Wie Fig.5 zeigt, hat das Einatemventil 28 einen
Auslaßstutzen 160 mit einem Durchmesser von ebenfalls 22 mm, auf welchen die Arbeitsleitung 30
aufgeschoben ist. Ein Deckel 162 des Einatemventils ist auf einen Gehäusekörper 164 aufgesetzt, der mit einer
kegelstumpfförmigen inneren Wand 168 ausgebildet ist, in welche der Anschlußstutzen 133 im Preßsitz
eingesetzt ist. Die Oberseite der Wand 168 ist als messerkantenförmiger Ventilsitz 170 ausgebildet, welcher
mit einer Ventilplatte 172 zusammenarbeitet. Ein durch den Gehäusekörper 164 und die Wand 168
begrenzter Ringraum 174 kommuniziert mit dem Auslaßstutzen 160. Beim Einatmen wird die Ventilplatte
172 infolge des an ihr erfolgenden Druckabfalles angehoben, so daß eine Verbindung zwischen der
Bohrung 132 und der Arbeitsleitung 30 hergestellt wird.
Ein an den Deckel 162 angeformter, nach unten verlaufender Stift 176 begrenzt die Bewegung der
Ventilplatte 172. Die untere Kante des Deckels 162 greift in eine Ringnut 178 des Gehäusekörpers 164
gasdicht ein.
Hierzu 7 Blatt Zeichnungen
Claims (9)
1. Anästhesiegerät mit mindestens einer mit einem Patientenadapter verbundenen Arbeitsleitung zur
Zufuhr und Abfuhr eines Luftgemisches, mit einem 5_ an die Arbeitsleitung angeschlossenen Atembeutel,
π lit einem Überdruckventil, das von dem abgeführten Luftgemisch beaufschlagt wird und über das ein
Teil des abgeführten Luftgemisches aus dem Kreislauf abströmt, und mit einer mit der Arbeitsleitung
verbundenen Haupteinheit zur Herstellung des zur Narkose verwendeten Luftgemisches, dadurch gekennzeichnet, daß am patientenseitigen
Ende der Arbeitsleitung (30,36; 60) oder am Patientenadapter (26) selbst eine langgestreckte
Abzweigleitung (38; 66) angeschlossen ist, und daß
das Überdruckventil (22) am Ende der Abzweigleitung (38; 6S) vorgesehen ist
2. Anästhesiegerät nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß das Überdruckventil (22) einen
Ventilkörper (105) enthält, der normalerweise die
Einlaßöffnung (92) von der Auslaßöffnung (94) trennt und bei einer Druckdifferenz zwischen
Einlaß- und Auslaßseite, die einen ersten Grenzwert überschreitet, abhebt.
3. Anästhesiegerät nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß das Überdruckventil (22) eine
Steueröffnung (47) enthält sowie eine pneumatische Betätigungsvorrichtung (100), die bei Anliegen eines
positiven Drucks an der Steueröffnung (47) oberhalb eines zweiten Grenzwertes an der Steueröffnung
(47) den Ventilkörper (105) in Schließstellung bringt.
4. Anästhesiegerät nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß die pneumatische Betätigungsvorrichtung
über ein Dreisiellungsventil (24) mit atmosphärischem Druck, mit dem Druck in der
langgestreckten Abzweigleitung (38; 66) oder dem Druck in dem Atembeutel (34; 64) beaufschlagbar ist.
5. Anästhesiegerät nach Anspruch 4, dadurch gekennzeichnet, daß die pneumatische Betätigungsvorrichtung
aus einer durch eine Membran (100) begrenzten Druckkammer besteht mit einem an der
Membran befestigten und durch sie bewegbaren an den Ventilkörper (105) anlegbaren Anschlagstift
(102) und einer Federeinrichtung (106), durch welche der Anschlagstift (102) in eine Ruhelage vorgespannt
ist, in der der Ventilkörper (105) von seinem Ventilsitz abheben kann, und daß die druckbeaufschlagte
Fläche der Membran (100) größer ist als die druckbeaufschlagte Fläche des Ventilkörpers (105).
6. Anästhesiegerät nach Anspruch 4 oder 5, dadurch gekennzeichnet, daß das Dreistellungsventil
(24) in der Stellung, in der die pneumatische Betätigungsvorrichtung (47, 98 bis 102) mit atmosphärischer
Luft beaufschlagt wird, zugleich eine variable Drosselstelle (96, 128) für die aus dem
Kreislauf abströmende verbrauchte Luft bildet.
7. Anästhesiegerät nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß der Schieber (116) des Dreistellungsventils
(24) eine über einen Teil seines t>o
Umfanges verlaufende Fortsetzung (128) mit ansteigender Steuerkante aufweist, durch welche eine mit
dem Auslaß des Überdruckventils verbundene Einlaßöffnung (96) für verbrauchte Luft einstellbar
abdeckbar ist, daß eine Steuernut (123) im Schieber (116), die zur Verbindung des mit der pneumatischen
Betätigungseinrichtung (47,98 bis 502) verbundenen Auslaßes (49) des Dreistellungsventils mit der
Atmosphäre vorgesehen ist, in Arbeitsrichtung des Schiebers mindestens die Länge der Fortsetzung
(128) aufweist; und daß die Fortsetzung (128) in den anderen beiden Arbeitsstellungen des Dreistellungsventils
eine freie Verbindung zwischen der Einlaßöffnung (96) für verbrauchte Luft und einer
Abführöffnung (110) für dieselbe herstellt
8. Anästhesiegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 7. dadurch gekennzeichnet, daß das Überdruckventil
(22) fest auf der Haupteinheit zur Erzeugung des Naikosegemisches angebracht ist, während der
Patientenadapter (26), die Arbeitsleitung (30,36; 60)
und die gestreckte Abzweigleitung (38,66) sowie der Atembeutel (34; 64) lösbar mit der Haupteinheit
verbunden sind.
9. Anästhesiegerät nach einem der Ansprüche 1 bis 8, wobei der Patientenadapter über ein
Verzweigungsstück mit einer aufbereitetes Luftgemisch zuführenden ersten Arbeitsleitung und einer
getrennten zweiten Arbeitsleitung zum Abführen ausgeatmeten Luftgemisches verbunden ist und die
beiden Arbeitsleitungen über getrennte Rückschlagventile mit dem Atembeutel verbunden sind, dadurch
gekennzeichnet, daß das Rückschlagventil (44) für die zweite Arbeitsleitung (36) in dem Verzweigungsstück (32) vorgesehen ist, und daß die Abzweigleitung
(38) unmittelbar hinter dem gemeinsamen Rückschlagventil (44) von der zweiten Arbeitsleitung
abzweigt
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