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Zeilenüberführungsschlitten für Matrizensetz- und Zeilengießmaschinen
Die Erfindung betrifft Matrizensetz- und Zeilengießmaschinen der unter dem gesetzlich
geschützten Handelsnamen »Linotype« bekannten Bauart, in denen. Matrizen und Spatien
einen Kreislauf vollführen, bei dem sie zuerst wahlweise zu einer Zeile in einem
Sammlerschlitten zusammengesetzt und dann als gesetzte Zeile unter Anheben dieses
Schlittens nach einer Zeilenüberführungslage und weiterhin zur Formung einer Gußzeile
vor eine Gießform gebracht werden, worauf die Matrizen und die Spatien der gesetzten
Zeile getrennt und in ihre zugehörigen Speichermagazine für den weiteren Gebrauch
zurückgeführt werden.
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Bei diesen Maschinen wird die gesetzte Zeile von dem angehobenen Sämmlerschlitten
aus nach der Gießvorrichtung mit Hilfe eines Zeilenüberführungsschlittens befördert,
der aus einem seinen Hauptbestandteil darstellenden, waagerecht bewegbaren Gleitkörper
zum Verschieben der Zeile und aus zwei in der Länge verschiedenen Fingern zum Erfassen
und Halten der Zeile besteht. Der kürzere Finger ist mit dem -Gleitkörper an dessen
rechtem
Ende fest verbunden, während der längere Finger einstellbar
zu dem Gleitkörper an -dessen linkem Ende angebracht und mit Reibung längs des Gleitkörpers
verschiebbar ist. Wenn die gesetzte Zeile zwischen dem kurzen und dem langen Finger
in die Überführungslage gebracht ist, wird sie nach links nach der Gießvorrichtung
hin durch den rechten Finger verschoben, welcher bei seiner Linksbewegung den linken
Finger durch die Zeile erfaßt und mitnimmt. Dabei wird der sich der Bewegung des
linken Fingers entgegenstellende Reibungswiderstand durch die zur Verschiebung des
Zeilenüberführungsschlittens aufgewendete Kraft überwunden.
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Bei der Beförderung nach der Gießvorrichtung wird die Zeile durch
den Zeilenüberführungsschlitten einem senkrecht verschiebbaren Gießschlitten zugeleitet,
welcher die Zeile nach einer unteren oder für den Abguß bestimmten Lage vor eine
Gießform und zwischen zwei Schraubstockbacken bringt. Die Zeile wird dann ausgeschlossen,
indem die keilförmigen Spatien in der Zeile nach oben gedrückt werden, so daß sie
die Zeile zwischen den Backen dehnen. Hierauf wird das Gießmetall in die Form und
gegen die Zeile unter erheblichem Druck gepreßt. Dabei ist es außerordentlich wichtig,
daß die Zeile vollständig zwischen den Klemmbacken ausgeschlossen ist, da sonst
das Metall -in seinem flüssigen Zustand -durch etwa vorhandene Fugen oder Spalte
in der gesetzten Zeile gepreßt wird und an der Gußzeile sogenannte Metallspritzer
entstehen.
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Da die Stellung und dieEntfernung der Schraubstockbacken nach der
Länge der zu gießenden Zeile im vorhinein festgelegt werden, wird natürlich die
Ausschließungsvorrichtung die Zeile, wenn sie sich bei ihrer Einfügung zwischen
die Backen für deren Abstand als zu kurz erweist, nicht voll zwischen den Backen
ausdehnen können, und in solchen Fällen wird in bekannter Weise als Sicherheitsmaßnahme
zur Vermeidung von Metallspritzern an der Gußzeile die Gießvorrichtung unwirksam
gemacht. Ist anderseits die gesetzte Zeile zu lang; wie dies gelegentlich trotz
der zur Verhinderung dieses Falles zur Verfügung stehenden Sicherheitsvorrichtung
vorkommt, so wird sie nicht imstande sein, sich zwischen die im voraus festgelegten
Backen einzupassen, so daß ein Verklemmen oder Ecken der Zeile die Folge ist. Wenn
dieses Verkeilen der Zeile auftritt, kann zwar die Maschine sich selbsttätig ohne
Schaden für ihren Antriebsmechanismus abschalten, aber trotzdem ist dieser Zustand
der Zeile sehr unerwünscht, weil er' nicht nur möglicherweise zu einer Beschädigung
der Klemmbacken ,und wahrscheinlich auch -zu einer Verletzung der. Endmatrizen der
Zeile führt, sondern auch die Hauptnockenwelle der Maschine bei einem derartigen
Anhalten des Maschinenganges von Hand zwecks Wiederanhebens des Gießschlittens umgeschaltet
werden muß.
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Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, bei einer Matrizensetz-
und Zeilengießmaschine der eingangs gekennzeichneten Art eine' unbedingte Sicherheit
dafür zu schaffen, daß nur Zeilen von richtiger und innerhalb des Auschließungsbereiches
liegender Länge vor die Gießvorrichtung gebracht werden. Zu diesem Zweck ist nach
der Erfindung der Zeilenüberführungsschlitten der Maschine so ausgebildet, daß er
außer den zwei wie üblich für das Erfassen der Zeile an deren Enden vorgesehenen
Fingern auch eine Meßvorrichtung für die gesetzte Zeile und eine durch die Messung
gesteuerte Verriegelungsvorrichtung für die Verhinderung seiner Zeilenüberführungsbewegung
bei einer nicht das ge: wünschte Maß zwischen den Fingern aufweisenden Zeile trägt.
Dabei ist erfindungsgemäß der eine der beiden Finger fest an dem -Zeilenüberführungsschlitten
angebracht und der andere Finger gegenüber dem Schlitten entsprechend der gewünschten
Zeilenlänge einstellbar und die Zeilenmeßvorrichtung mit dem einstellbaren Finger
verbunden und mit einem in einem elektrischen Stromkreis für die Steuerung der Verriegelungsvorrichtung
liegenden elektrischen Schalter vereinigt.
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Der elektrische Stromkreis kann noch einen zweiten Schalter aufweisen,
mittels dessen er offengehalten und dadurch die Verriegelungsvorrichtung unwirksam
gemacht und an einem vorzeitigen Arbeiten verhindert werden kann. Ein weiterer oder
dritter in den Stromkreis eingebauter elektrischer Schalter kann in seiner Wirkungsweise
von der Verschiebung des Zeilenüberführungsschlittens derart abhängig sein, daß
er geschlossen gehalten wird, bevolr dieser Schlitten seine Überführungsbewegung
beginnt, während er auf Unterbrechung des Stromkreises für die Dauer dieser Überführungsbewegung
eingestellt und so ein Arbeiten der Verriegelungsvorrichtung verhindert wird.
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Dadurch, daß der lange Finger des Zeilenüberführungsschlittens nach
der Länge der zu gießenden Zeile eingestellt wird, kann der Abstand zwischen den
beiden Fingern zur Messung der Zeile benutzt werden, während diese durch den Sammlerschlitten
angehoben wird. Da der 'Sammlerschlitten in seiner obersten Stellung den Zeilenüberführungsschlitten
auslöst und diese Auslösung das selbsttätige Spiel der Maschine in Gang bringt,
ist eine sehr günstige Gelegenheit gegeben, die Zeile vor der Auslösung des Zeilenüberführungsschlittens
genau zu messen. Wenn die Zeile bei ihrem Anheben und ihrer Messung zwischen den
Fingern entweder zu lang oder zu kurz ist, wird der Zeilenüberführungsschlitten
zwangläufig verriegelt, so daß die Überführung der Zeile verhindert und diese bis
zu ihrer Berichtigung in dem Zeilenüberführungsschlitten bei zum Stillstand gebrachter
Maschine gehalten wird.
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Der Zeilenüberführungsschlitten nach der Erfindung ist von besonderem
Vorteil bei Matrizensetz-und Zeilengießmaschinen, die mit selbsttätigen, mittels
Steuerbändern arbeitenden Setzvorrichtungen, wie z. B. Ferntypensetzvorrichtungen,
ausgerüstet sind und bei denen die Überwachung des Maschinenganges auf ein Mindestmaß
verringert ist und eine weitestgehende selbsttätige Sicherheitskontrolle die persönliche
Überwachung durch den Setzer ersetzen muß.
Die Zeichnung veranschaulicht
den Zeilenüberführungsschlitten gemäß der Erfindung beispielsweise in einer Ausführungsform.
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Fig. i zeigt in Stirnansicht den mit der Sicherheitsvorrichtung nach
der Erfindung und den zugehörigen elektrischen Steuerstromkreisen ausgerüsteten
Schlitten, und Fig. 2 gibt in einer Teilansicht seinen längeren Zeilenfinger und
die an diesem vorgesehene Meßvorrichtung wieder.
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Gemäß Fig. i werden die Matrizen X und die Spatien Y in der üblichen
Weise dem Sammlerschlitten i zugeleitet und in diesem zur Zeile aufgereiht, und
nach Zusammensetzung der Zeile wird der Schlitten i durch Anheben vor einen Zwischenkanal
2 gebracht und durch diesen hindurch die gesetzte Zeile nach dem nicht dargestellten,
die Zeile nach der Gießvorrichtung tragenden Gießschlitten befördert. Das Verschieben
der gesetzten Zeile von dem Sammlerschlitten i nach dem Gießschlitten wird durch
einen Zeilenüberführungsschlitten bewirkt, der aus einem seinen Hauptbestandteil
bildenden waagerechten Gleitkörper 3 und aus zwei Zeilenfingern 4 und 5 verschiedener
Länge besteht. Der Gleitkörper 3 ist in Führungen an dem vorderen Rahmen A der Maschine
abgestützt und wird zur Überführung der Zeile in den Gießschlitten nach links und
dann wieder zurück nach rechts durch einen motorisch angetriebenen, nicht dargestellten
. Hebel bewegt. Der kurze rechte Finger 5 ist fest mit dem Gleitkörper 3 verbunden,
während der lange linke Finger 4 an diesem einstellbär angebracht ist, indem er
an einem besonderen, mit Reibung am Gleitkörper verschiebbaren Block 6 befestigt
ist, für den ebenfalls Führungen an dem Stirnrahmen A der Maschine vorgesehen sind.
-Die Festlegung des linken Fingers 4 in seinem Abstand vom rechten Finger 5 wird
durch einen an dem Schlitten 3 verstellbar angebrachtenAnschlag7 bestimmt, der gegen
den Block 6 angelegt werden kann, um den Finger 4 in Übereinstimmung mit der Länge
der im Sammlerschlitten zu setzenden Zeile einzustellen. Diese Länge muß mit der
Zeilenlänge zusammenfallen, für welche die nicht dargestellten Schraubstockbacken
zur Aufnahme der Zeile eingestellt sind. Der Anschlag 7 wird in der eingestellten
Lage durch eine von Hand bedienbare Klinke 8 gehalten, welche mit Zähnen an der
Stirnseite des Schlittens 3 zusammenarbeitet.
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Wenn der 7-t ilenüberführungsschlitten 3 nach links bewegt wird, um
die Zeile von dem Sammlerschlitten i durch den Zwischenkanal nach dem Gieß-Schlitten
zu befördern, wird der linke Finger 4 wie üblich durch Reibung in seiner Ruhelage
gehalten, bis die in der Zeile führende Matrize an ihm infolge der Linksverschiebung
des rechten Fingers 5 herangebracht ist, worauf der linke Finger 4 durch die gesetzte
Zeile mitgenommen wird, bis der Überführungsschlitten 3 seine ZeilenabgabesLellung
erreicht. Dabei wird natürlich die zum Verschieben des Schlittens 3 aufgewendete
Kraft genügend groß gewählt, um den Reibungswiderstand des linken Fingers 5 zu überwinden,
solange dieser in der Ruhelage gehalten wird.
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Wenn die Zeile nach dem Gießschlitten gebracht ist, wird der Zeilenüberführungsschlitten
3 in seine rechte Ausgangslage für den Empfang der nächstfolgenden Zeile zurückbewegt,
und der an ihm vorgesehene Anschlag 7 dient dabei zur Rückführung des langen Fingers
4 in die richtige, im vorhinein festgelegte Lage.
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Der lange Finger 4 hat zusätzlich zu den anderen von ihm zu erfüllenden
Aufgaben auch als Begrenzungsfläche für das linke Ende der gesetzten Zeile wirksam
zu sein, wenn der Sammlerschlitten i gerade seine Aufwärtsbewegung beginnt, und
zu diesem Zweck ist der Finger 4 wesentlich länger als der Finger 5. Ferner ist
der lange Finger 4 zweiteilig ausgeführt und sein unterer Teil mittels eines Zapfens
4" an den oberen Teil angelenkt, um sowohl dem Setzer die Entfernung von Matrizen
aus dem Sammlerschlitten in passender Weise zu ermöglichen als auch die Gefahr einer
zufälligen Beschädigung einer Spatie durch den langen Finger bei der Rückbewegung
des Schlittens 3 zu verhindern.
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Der aus allen diesen Teilen in bekannter Ausführung und Wirkungsweise
bestehende ZeilenüberfÜhrungsschlitten wird nun nach der Erfindung so ausgestaltet,
daß die Länge der gesetzten Zeile zwischen dem langen und dem kurzen Finger beim
Anheben der Zeile durch den Sammlerschlitten gemessen und nur eine mit ihrer Länge
innerhalb des Ausschließungsbereiches bleibende Zeile in üblicher Weise nach dem
Gießschlitten befördert Wird, Während bei einer durch die Messung zu lang oder zu
kurz befundenen Zeile der Zeilenüberführungsschlitten durch eine zwangläufig arbeitende
Verriegelungsvorrichtung gegen Verschiebung gesperrt und dadurch eine Überführung
der Zeile nach dem Gießschlitten und ein Anlassen der Maschine verhindert werden.
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Zu diesem Zweck ist der Zeilenüberführungsschlitten 3 mit einer Verlängerung
3d versehen, die eine Nut 3b aufweist, welche bei einer zu langen oder einer zu
kurzen Zeile zum Eingriff mit einem Riegel 9, kommen soll. Der Riegel 9 ist
an dem einen Ende io an dem Stirnrahmen A der Maschine angelenkt und an dem anderen
Ende mit dem Kern i i" eines Solenoids i i durch einen Lenker 12 verbunden. Für
gewöhnlich wird der Riegel 9 außer Eingriff mit der Nut 3b durch eine Feder 13 gehalten,
aber bei zu langen oder zu kurzen Zeilen wird das Solenoid i i erregt und durch
dieses mittels des Kerns i i" der Riegel 9 zum Eingriff mit der Nut 3b unter Überwindung
der Gegenkraft der Feder 13 gebracht.
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Die zur Prüfung der Länge der Zeile dienende Meßvorrichtung ist an
dem Schlitten 3 dadurch geschaffen, daß der lange Finger 4 mit einem elektrischen
Schalter versehen ist, der zwei ruhende Kontaktlamellen i .. und 18 und zwischen
diesen einen aus einer Blattfeder bestehenden, durch einen verschiebbaren Bolzen
14 hin- und herschwenkbaren Kontakt 17 aufweist. Der Bolzen 14,
der
in einer Querbohrung des. längen Fingers 5 geführt ist, steht an seinem dem kurzen
Finger 4 zugekehrten Ende unter der Einwirkung einer Blattfeder 15, deren untere
Hälfte an der nach der Zeile hin gerichteten Seitenfläche des unteren Teiles des
langen Fingers 5 befestigt ist und deren obere Hälfte durch den Bolzen 14 etwas
von dem oberen Teildes Fingers 5 abgezweigt wird. Die drei Blattfederkontakte 16,
17, 18 sind in einem Isolierstoffblock i9 gehalten, von dem sie nach unten stehen
und der an- die; von der Zeile abgekehrte Seitenfläche des langen Fingers 4 angeschlossen
ist. Wie Fig. i zeigt, sind die Kontakte 16 und 18 über die Maschine an Erde 2o
gelegt, während der über sie hinausragende längere mittlere Kontakt 17 sich so weit
nach abwärts erstreckt, daß seine Bewegung nach rechts oder links zwischen den Kontakten
16 und 18 durch den verschiebbaren Bolzen 14 bewirkt werden kann, der über ein isolierendes
Zwischenstück 14" an dem Blättfederkontakt 17 angreift.
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Bei der normalen Lage der Teile nach Fig. i sind die Kontakte 17 und
18 geschlossen, und der Kontakt'17 dient in seiner dabei eingenommenen rechten Stellung
dazu, den Bolzen 14 entgegen der Wirkung der Blattfeder 15 in seiner rechten Lage
zu halten. Ein Flansch 14b an dem Bolzen 14 (vgl. Fig.2) begrenzt diese Rechtseinstellung
des Bolzens, und der die drei Blattfedern tragende Bolck i9 trägt in zwei nach unten
gerichteten Vorsprüngen i9" (vgl. Fig. i) Schrauben 21 zur Einstellung der festen
Kontakte 16 und 18 gegenüber dem mittleren beweglichen Kontakt 17.
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Die Matrizen und Spatien werden in dem Sammlerschlitten r von rechts
nach links an einem nachgiebigen, nicht dargestellten Gegenfinger aufgereiht, und
die letzte der Zeile zuzufügende Matrize nimmt in dem Sammlerschlitten eine solche
Lage ein, daß sie beim Anheben der Zeile ganz nahe dein rechten Finger 5 ist. Das
rechte Ende der gesetzten Zeile ist stets in seiner Lagenbeziehung zu dem Finger
5 festgelegt; während das linke Zeilenende sich je nach der Länge der einzelnen
Zeile ändert. Infolgedessen kann der linke Finger 4, wenn er in richtiger Lagenbeziehung
zu dem rechten Finger 5 eingestellt ist, als eine zuverlässige Meßhilfe für die
Bestimmung der Länge der Zeile und für deren Einstellung auf das richtige Maß dienen.
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Wenn der linke Finger 4 in seiner Entfernung von dem kurzen Finger
5 richtig im voraus festgelegt ist, werden die linken Enden von innerhalb des Ausschließungsbereiches
liegenden Zeilen bei deren Anheben im Sammlerschlitten i zum Eingriff mit der Blattfeder
15 kommen und durch diese den. Bolzen 1¢ zur Verschiebung des Kontaktes 17 nach
links und damit zur Trennung von dem Kontakt 18
veranlassen. Diese Verschwenkung
des Kontaktes 17 geht aber nicht weit genug, um diesen zur Berührung mit dem Kontakt
16 zu bringen. Wenn dagegen die Zeile zu lang ist, wird der Bolzen 14 so weit verschoben
werden, daß er die Kontakte 16 und -17 schließt, was in Fig.2 in gestrichelten Linien
angedeutet . ist, während er bei einer zu kurzen Zeile keine Bewegung des Bolzen
14 herbeiführen und die Kontakte 17 und 18 geschlossen lassen wird.
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Wie ersichtlich, wird demnach bei einer zu kurzen oder einer -zu langen
Zeile das eine oder das andere der beiden Kontaktpaare 17, 18 und 17, 16 geschlossen
und dadurch ein elektrischer Stromkreis für die Erregung des Solenoids m im geeigneten
Zeitpunkt hergestellt werden, so daB das erregte Solenoid i i den Riegel 9 zum Sperreingriff
mit der Verlängerung 3" des Schlittens 3 bringt und so die übliche überführungsbewegung
des Schlittens 3 nach links verhindert. Da die Linksbewegung des Zeilenüberführungsschlittens
3 unter der Einwirkung einer Feder erfolgt, die durch eine Nockenscheibe gesteuert
wird-, findet keine Beschädigung von Maschinenteilen statt, wenn die normale Verschiebung
'des Zeilenüberführungsschlittens.3 auf diese Weise vereitelt wird.
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Das Schließen eines der 'zwei Kontaktpaare 16, 17 und 17, 18 stellt
einen Stromkreis von dem geerdeten Kontakt 16 bzw. 18 durch den Kontakt 17 und von
da über die Leitung 24 und die kleinen Schalter 25 und 26, von denen der erstere
gewöhnlich offen und der letztere gewöhnlich geschlossen gehalten ist, nach der
einen Klemme der Batterie B und weiterhin von der anderen Batterieklemme durch ein
Relais 27 nach Erde 28 her. Wenn dieser Stromkreis vorbereitet ist, wird über ihn
ein Stromfluß nur stattfinden, wenn beide Schalter 25 und 26 geschlossen sind.
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Dieser Stromkreis muß von dem Kontakt 17 aus zu der Leitung 24 unabhängig
von der jeweiligen Einstellung des langen Fingers 4 zu .dem kurzen Finger 5 hergestellt
werden. Aus diesen! Grunde ist ein längerer elektrischer Leiter oder Schleifdraht
3o mit der Unterseite des feststehenden Teiles 31 der Maschine-verbunden, welcher
nach vorn über den Zwischenkanal 2 vorragt, und die Leitung 24 ist unmittelbar mit
dem Leiter 30 verbunden, während eine gebogene Blattfeder 17b, die mit dem
Federkontakt 17 verbunden sein oder aus einem Stück mit diesem bestehen kann, einen
Gleitkontakt mit dem Leiter 3o herstellt und aufrechterhält.
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Wenn Strom durch den beschriebenen Stromkreis fließt und dadurch das
Relais 27 erregt wird, schließt Anker 27" den für gewöhnlich sonst offenen Kontakt
29, wodurch ein Stromkreis von einer Wechselstromquelle C -nach dem Solenoid i i
geleitet wird.
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Wie ersichtlich, werden alle.' gesetzten Zeilen zwischen den Fingern
4 und 5 bei. ihr= Anheben durch den Sammlerschlitten i gemessen, und die Zeilen,
welche zu lang oder zu kurz im Vergleich zu dem Maß sind, für das der lange Finger
4 festgelegt ist, werden elektrische Stromkreise für die Erregung des Solenoids
i i vorbereiten, während der Stromfluß zur Ingangsetzurng des Solenoids ii nur zustande
kommt, wenn der Schalter 25 bei geschlossen bleibendem Schalter 26 ebenfalls geschlossen
wird.
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Da die Kontakte 17 und 18 für gewöhnlich geschlossen sind, um kurze
Zeilen festzustellen, verhindert der offene Schalter 25 den Stromfluß, außer
wenn
der Sammlerschlitten i eine Höhenlage erreicht hat, welche gewährleistet, daß die
in ihm gesetzte Zeile genau gemessen worden ist. Der Schalter 25 kann zweckmäßig
an dem unteren Teil des Zwischenkanals :2 angeordnet sein und im richtigen Zeitpunkt
durch eine Nockenscheibe oder eine am Sammlerschlitten ausgebildete Schrägfläche
i" geschlossen werden.
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Der für gewöhnlich geschlossene Schalter 26 soll den Stromfluß nach
dem Solenoid i i vor, jedoch nicht nach dem Beginn der Überführungsbewegung des
Zeilenüberführungsschlittens 3 gestatten. Bei Nichtvorhandensein des Schalters 26
würde das Solenoid i i bei jeder Zeilenüberführungsbewegung selbst bei richtig bemessener
Zeile zur Wirkung kommen, sobald der kurze Finger 5 die gesetzte Zeile in Berührung
mit dem langen Finger 4 bei der normalen Überführungsbewegung bringt. Da bei dieser
normalen Überführungsbewegung die gesetzte Zeile bei ihrer durch den kurzen Finger
5 bewirkten Verschiebung nach links den langen Finger 4 erfaßt und mitnimmt, wird
die gesetzte Zeile bei jedesmaligem Erfassen des langen Fingers 4 den Schluß der
Kontakte 16 und 17 herbeiführen.
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Eine Nockenfläche 3, an der Verlängerung 3" des Zeilenüberführungsschlittens
3 dient zur Aufrechterhaltung des Kontaktschlusses des Schalters 26, ist jedoch
nur dann wirksam, wenn der Zeilenüberführurigsschlitten 3 sich in seiner äußersten
rechten Stellung in Ruhe befindet. Sobald jedoch- dieser Schlitten seine Überführungsbewegung
nach links beginnt, wird die Linksbewegung der ihm folgenden Nockenfläche 3, die
Öffnung der Kontakte des Schalters 26 gestatten, so daß das Solenoid i i dann nicht
erregt werden kann, bis der Zeilenüberführungsschlitten 3 in seine äußerste Rechtsstellung,
d. h. in seine Zeilenaufnahmestellung, zurückgekehrt ist.
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Bei den handelsüblichen Matrizensetz- und Zeilengießmaschinen ist
es möglich, den langen Finger 4 auf o,5 cm einzustellen, aber für die Zwecke der
Erfindung ist zweifellos eine feinere Teilung vorzuziehen. Auch soll die Skala,
nach welcher die Einstellungen vorgenommen werden, die Tatsache berücksichtigen,
daß die Lage des langen Fingers 4 so sein soll, daß sie Zeilen über das gewünschte
Maß hinaus zwischen den Fingern einzuführen gestattet, obgleich natürlich, in dem
Fall, wo die Zeile so lang ist, daß sie auf diese Weise nicht zwischen die Finger
gebracht werden kann, der untere gelenkige Teil des Fingers 4 iri beabsichtigter
Weise nachgeben wird, so daß der Anhub des Sammlerschlittens einem Widerstand begegnet,
der die Zeile hindert, die Überführungslage zu erreichen. Dieser Widerstand wird
im allgemeinen keine Beschädigung von Maschinenteilen hervorrufen, selbst wenn die
Maschine unter selbsttätiger Steuerung arbeitet, da die normalen Steuervorrichtungen
mit Schlüpfkupplungen versehen sind, welche den Sammlerschlitten von dem Antrieb
lösen.
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Der Zeilenüberführungsschlitten nach der Erfindung kann im einzelnen
auch in einer von dem Ausführungsbeispiel der Zeichnung abweichenden Ausführung
verwirklicht werden; so können die elektrischen Verbindungen durch mechanische Gestänge
ersetzt und die Meß- und die Verriegelungsvorrichtung dadurch vereinfacht werden,
daß sie nur von langen oder nur von kurzen Zeilen abhängig gemacht wird.