DE945445C - Verfahren zur Gewinnung des Hydrazins aus verduennten waessrigen Hydrazinloesungen - Google Patents

Verfahren zur Gewinnung des Hydrazins aus verduennten waessrigen Hydrazinloesungen

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DE945445C
DE945445C DEF10936A DEF0010936A DE945445C DE 945445 C DE945445 C DE 945445C DE F10936 A DEF10936 A DE F10936A DE F0010936 A DEF0010936 A DE F0010936A DE 945445 C DE945445 C DE 945445C
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hydrazine
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Viktor Kohl
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    • C01INORGANIC CHEMISTRY
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    • C01B21/00Nitrogen; Compounds thereof
    • C01B21/082Compounds containing nitrogen and non-metals and optionally metals
    • C01B21/16Hydrazine; Salts thereof

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Description

AUSGEGEBEN AM 12. JULI 1956
F 10936 IVa 112 i
Die Erfindung bezieht sich auf ein Verfahren zur Gewinnung des Hydrazins aus verdünnten wäßrigen Hydrazinlösungen in Form einer technisch verwertbaren Hydrazinverbindung.
Gemäß den zur Zeit üblichen Synthesen — in der Hauptsache modifizierte Verfahren auf der Basis der Raschigschen Synthese — fällt das Hydrazin zuerst als sehr verdünnte wäßrige Lösung an, die daneben noch anorganische Salze, wie z. B. NaCl, und freies Alkali enthält. Zur weiteren Verwertung muß nun das Hydrazin daraus entweder als solches in konzentrierter Form dargestellt oder aber in Form einer anderen, zur Weiterverwendung geeigneten Hydrazinverbindung isoliert werden. Hierfür sind verschiedene Verfahren bekannt. Am häufigsten wird die direkte Destillation in mehreren Stufen unter Benutzung von Rektifikationskolonnen großer Trennschärfe angewendet. Nach anderen Verfahren wird das Hydrazin mittels überschüssiger Schwefelsäure als schwerlösliches Hydrazinsulfat ausgefällt und so abgetrennt. Nach Audrieth-Ogg, »The Chemistry of Hydrazine«, ist auch ein Verfahren bekanntgeworden, wonach das Hydrazin in ein Ketazin oder Aldazin übergeführt wird und diese Hydrazinverbindung mittels eines organischen Lösungsmittels gewonnen werden kann.
Abweichend von diesen Verfahren löst die vorliegende Erfindung das gestellte Problem auf folgende Weise:
Die stark verdünnte wäßrige Hydrazinhydratlösung wird mit mindestens einem mit Wasser nicht mischbaren, das Hydrazin als solches lösenden organischen Lösungsmittel extrahiert, aus dem Extrakt durch Einleiten von CO2 Hydrazoniumhydrazinkarbonat praktisch quantitativ ausgefällt und anschließend vom Lösungsmittel abgetrennt.
Gegenüber den bisher bekanntgewordenen Verfahrenwerden folgende Vorteile erzielt: ίο a) Vermeidung kostspieliger Apparaturen und des großen Energieaufwandes, wie sie zur direkten Destillation der verdünnten Lösung aufzuwenden sind; b) die verwendeten Hilfsstoffe bleiben im Kreislauf erhalten und sind nur geringen Verlusten ausgesetzt; c) das anfallende Hydrazoniumhydrazinkarbonat läßt sich leicht in eine andere Hydrazinverbindung oder in Hydrazin selbst überführen, was z. B. bei den Azinen nicht ohne weiteres der Fall ist.
Hydrazoniumhydrazinkarbonat stellt eine sirupartige Flüssigkeit dar, die aber nach längerem Stehen über Schwefelsäure konz. kristallin erstarrt. Mit Mineralsäuren setzt es sich unter CO2-Entwicklung zu den entsprechenden Mineralsalzen um. Unter geeigneten Betriebsbedingungen läßt es sich thermisch zu CO2 und Hydrazin zersetzen, das sich so in konzentrierter Form darstellen läßt.
Zur Ausführung des Verfahrens ist die Löslichkeit des Hydrazins in verschiedenen, mit Wasser nicht mischbaren, organischen Lösungsmitteln untersucht worden. Vorteilhaft benutzt man als Lösungsmittel Amine. Es hat sich gezeigt, daß einkernige aromatische Amine gute Ergebnisse liefern. ~Zu diesen Aminen gehören Anilin, Toluidin und Xylidin.
An Stelle der aromatischen Amine kann man auch höhere aliphatische Amine benutzen, beispielsweise das Triisobutylamin.
Auch höhere aliphatische Alkohole lassen sich mit Vorteil als Extraktionsmittel benutzen. Beispielsweise erhält man mit Isoamylalkohol gute Ergebnisse. Die Extraktion wird zweckmäßig im Gegenstrom durchgeführt. Bei der technischen Ausführung des Verfahrens benutzt man vorzugsweise Extraktionskolonnen, an deren unteres Ende man das spezifisch leichte Extraktionsmittel zuführt, während von oben her im Gegenstrom die spezifisch schwere Lösung zufließt. Die Kohlensäure wird zweckmäßig unter Druck zugeführt.
Es kann auch bei mäßig erhöhter Temperatur gearbeitet werden, gegebenenfalls sogar bis zu ioo°. Auch erhöhter Druck ist vorteilhaft. Praktisch arbeitet man bei Drücken von bis zu 15 atü.
Das verwendete Extraktionsmittel soll sich möglichst wenig in Wasser bzw. in der Hydrazinhydratlösung auflösen, um Verluste an Lösungsmittel zu vermeiden. Andererseits soll es ein gutes Lösungsvermögen für das Hydrazinhydrat besitzen, damit die aufgewendeten Mengen an Extraktionsmitteln nicht zu groß werden. Diese Mengen richten sich nach dem Verteilungskoeffizienten des Hydrazinhydrates zwischen der wäßrigen Phase und dem Lösungsmittel. Wenn dieser Koeffizient 1 : 0,25 betragt, wird man vorteilhaft vier Teile des Extraktionsmittels auf einen Teil der wäßrigen Lösung zur Anwendung bringen.
Es kann . vorteilhaft sein, mehrere Extraktionskolonnen hintereinanderzuschalten und beispielsweise 65 nach jeder Teilextraktion eine Fällung des Karbonates durchzuführen, worauf die Rückstandslösung einer weiteren Extraktion unterworfen wird. Nach erfolgter Extraktion befindet sich das Hydrazinhydrat in einer verhältnismäßig geringen Konzentration in den Lö- 70 sungsmitteln. Durch Einleiten von Kohlensäure wird das Hydrazin praktisch quantitativ als Karbonat ausgefällt. Es kann leicht vom Extraktionsmittel abgetrennt werden. Das vom Hydrazin befreite Lösungsmittel kann wieder in den Kreislauf des Verfahrens zu- 75 rückkehren.

Claims (14)

Patentansprüche:
1. Verfahren zur Gewinnung des Hydrazins aus verdünnten wäßrigen Hydrazinlösungen in Form einer technisch verwertbaren Hydrazinverbindung, dadurch gekennzeichnet, daß die Hydrazinlösung mit mindestens einem mit Wasser nicht mischbaren, das Hydrazin als solches lösenden organischen Lösungsmittel extrahiert, aus dem Extrakt durch Einleiten von Kohlendioxyd Hydrazoniumhydrazinkarbonat ausgefällt und anschließend vom Lösungsmittel getrennt wird.
2. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel Amine benutzt.
3. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man einkernige aromatische Amine verwendet.
4. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Anilin verwendet.
5. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Toluidin verwendet.
6. Verfahren nach Anspruch 3, dadurch gekennzeichnet, daß man Xylidin verwendet.
7. Verfahren nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel höhere aliphatische Amine benutzt.
8. Verfahren nach Anspruch 7, dadurch gekennzeichnet, daß man Triisobutylamin verwendet.
9. Verfahren nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß man als Lösungsmittel höhere aliphatische Alkohole verwendet.
10. Verfahren nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß man Isoamylalkohol benutzt.
11. Verfahren nach Anspruch 1 bis 10, dadurch gekennzeichnet, daß man die Kohlensäure unter Druck einführt.
12. Verfahren nach Anspruch 1 bis 11, dadurch gekennzeichnet, daß man das Extraktionsmittel nach Ausfällung des Hydrazinkarbonats wieder in den Kreislauf zurückführt.
13. Verfahren nach Anspruch 1 bis 12, dadurch gekennzeichnet, daß man bei erhöhter Temperatur extrahiert.
14. Verfahren nach Anspruch 13, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Temperaturen bis zu ioo° extrahiert.
15- Verfahren nach Anspruch ii, dadurch gekennzeichnet, daß man bei Drücken bis zu 15 atü
ausfällt.
Angezogene Druckschriften:
Audrieth und Ogg, »The Chemistry of Hydrazine«, I95I.S.45;
Journal für praktische Chemie, Bd. 39, 1889, S. 27 bis 58;
Berichte der Deutschen Chemischen Gesellschaft, 37 (1904) IV, S. 4523 ff., und 44 (1911) I, S. 395 ff.;
Gmelin, »Anorganische Chemie«, 8. Auflage, Bd. 4, »Stickstoff«, S. 319.
DEF10936A 1953-01-08 1953-01-27 Verfahren zur Gewinnung des Hydrazins aus verduennten waessrigen Hydrazinloesungen Expired DE945445C (de)

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DE102016223001A1 (de) * 2016-11-22 2018-05-24 Schaeffler Technologies AG & Co. KG Verfahren zur Speicherung von Energie in Form von Hydrazincarbonat

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