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Deutsche Telephonwerke und Kabelindustrie Aktiengesellschaft, Berlin
In Fernsprechnebenstellenanlagen mit Teilnehmerstellen verschiedener Verkehrsberechtigung
ist es bekannt, die selbsttätige Herstellung von Verbindungen nur insoweit zuzulassen,
wie es der Berechtigung des jeweils anrufenden Teilnehmers entspricht. Vollamtsbei-echtigte
Teilnehmer erhalten nach Wahl der Amtskennziffer unbeschränkten Zugang zu den Amtsleitungen
und -einrichtungen. Halbamtsberechtigte und nicht berechtigte Teilnehmer werden
bei Aussendung der Amtskennziffer abgeschaltet und erhalten ein Besetztzeichen.
Halbamtsberechtigte Teilnehmer können nur unter Vermittlung einer Bedienungsstelle
mit einer Amtsleitung verbunden werden. Um die Bedienungsstelle zu erreichen, ist
die Aussendung einer besonderen, von der Amtskennziffer unterschiedlichen Kennziffer
erforderlich. Es sind allerdings auch schon Anordnungen bekannt, bei denen zwecks
Herstellung einer Amtsverbindung eine einheitliche Kennziffer benutzt wird. Bei
Aussendung der dieser Kennziffer entsprechenden Nurnmernstromstoßreihe wird, wenn
der anrufende Teilnehmer unbeschränkt berechtigt ist, der selbsttätige Aufbau der
Amtsverbindung freigegeben, wenn der Anrufende halbamtsberechtigt ist, die Teilnehmerlampe
am Bedienungsplatz flackernd eingeschaltet, worauf die Bedienungsstelle die Zuweisung
einer Amtsleitung vornehmen kann, und wenn der Anrufende
nicht
berechtigt ist, der Teilnehmer abgeschaltet.
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Jedoch eist es immer erforderlich, einen Kennzeichnungswähler (Gruppenwähler)
durch die Kennziffer voll einzustellen und, da erst über den eingestellten Wähler
die Prüfung der Berechtigung erfolgt, die dem Wähler nachfolgenden Verbindungseinrichtungen
unter Umständen unnötigerweise zu belegen.
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Die Erfindung bezweckt, bei einheitlicher Kennziffer eine Belegung
der dem Kennzeichnungswähler nachfolgenden Einrichtungen nur dann zuzulassen, wenn
der Teilnehmer zum Aufbau einer Verbindung über diese Einrichtung bzw. zur Inanspruchnahme
der angeschalteten Leitung berechtigt ist, so daß also unnötige Belegungen von Amtseinrichtungen
und Leitungen von vornherein vermieden werden, was dadurch erreicht wird, daß bei
Aussendung einer der für alle Teilnehmer einheitlichenAmtskennziffer entsprechenden
Nummernsbromstoßreihe unter dem Einfluß von Berechtigungskennzeichen (verachiedenePotentiale)
stehende Schaltmittel die Bewegungssteuerung (Höhenschritt-bzw. Dekadenschrittsteuerung)
eines Kennzeichnungswählers (Gruppenwähler) in einer den verschiedenen Berechtigungsgraden
der jeweils anrufenden Teilnehmerstellen entsprechenden Weise beeinflussen.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel des Erfindungsgegenstandes
dargestellt. Alle nicht unmittelbar der Erläuterung der Erfindung dienenden Schaltmittel
und Atromkreisanordnungen sind der Übersichtlichkeit halber fortgelassen. .
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Die Kennzeichnung der Teilnehmer hinsichtlich ihrer Verkehrsberechtigung
erfolgt durch Verdrahtungen im Vorwähler, über die je nach Berechtigung des zugehörigen
Teilnehmers verschiedene Potentiale an einen besonderen Schaltarm e des Vorwählers
angeschaltet werden. Bei einem Teilnehmer ohne jede Beschränkung des Verbindungsverkehrs,
d. h. bei einem Teilnehmer, der auch Fernverbindungen beliebiger Wertigkeit herstellen
kann, ist der Schaltpunkt Q i isoliert, so daß an dem Schaltarm e des Vorwählers
kein Potential liegt. Bei Teilnehmern mit Amtsberechtigung, jedoch ohne Berechtigung
zur Herstellung von höherwertigen und besonderen Amtsverbindungen, sind die beiden
Schaltpunkte Q i bis Q 2 verbünden; so daß an dem Schaltarm e des Vorwählers über
Widerstand Wi 2 Erde anliegt. Bei halbamtsberechtigten Teilnehmern, d. h.
bei. Teilnehmern, denen in der Regel nur durch eine Bedienungsstelle eine Amtsleitung
zugewiesen wird, sind die Schaltpunkte Q i bis Q 3 verbunden; so daß
an dem Schaltarm e des Vorwählers über Widerstände Wi3 und Wi4 Minuspotential
anliegt. Bei Hausstellen schließlich, die vom Amtsverkehr ausgeschlossen sind, sind
die Schaltpunkte Q i bis Q 4 verbunden, so daß am Schaltarm e des Vorwählers über
den niedrigohmigen Widerstand Wi 4 verstärktes Minuspotential anliegt.
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. Hebt der Teilnehmer N zwecks Herstellung einer Verbindung seinen
Hörer ab, so wird über Minus, Widerstand Wi i, Kontakt :2 t, Teilnehmerschleife,
Kontakt 3, t, Wicklung des Relais R, Erde das Anrufrelais R des Teilnehmers erregt,
das in bekannter Weise durch Schließen des Kontaktes 14r über den in Ruhestellung
befindlichen Schaltarm d des Vorwählers Minuspotential anschaltet, wodurch der über
Kontakt i: 2t anliegende, hier nicht gezeigte Drehmagnet des Vorwählers in -Funktion
gesetzt wird, der mit Hilfe eines Relaisunterbrechers die Schaltarme a bis e des
Vorwählers schrittweise fortschaltet, bis ein freier nachfolgender Gruppenwähler
gefunden ist. Ist djes der Fall, so kommt folgender Prüfstromkreis zustande: Minus,
Schaltarm d des Vorwählers auf dem Segment, Kontakt 14r, Wicklungen II und I des
Relais T, Schaltarm c des Vorwählers, Widerstand Wi 5 im Gruppenwähler, Kontaktei
5 a, TT (Trenntaste), 23 v, 24 k, Wd:cklung III des Relais A, Erde. In diesem Stromkreis
spricht das Relais T des Vorwählers und das Relais A des Gruppenwählers an. In bekannter
Weise wird nach Schließen des Kontaktes i i t im Vorwähler die hochohmige Wicklung
II des Relais T ausgeschaltet und dadurch die Sperrung des gefundenen Gruppenwählers
gegen anderweitige Belegung herbeigeführt. Durch Öffnen der Kontakte 2 t und 3 t
wird der Anrufstromkreis des Teilnehmers geöffnet und durch Schließen der Kontakte
i t und 4t zum Gruppenwähler durchgeschaltet. Über Kontakte 5 p und 8p wird nun
das Relais A auch über seine Wicklungen I und II erregt. Durch Öffnen des Kontaktes
15 a wird ein Kurzschluß für das Belegungsrelais C des Gruppenwählers geöffnet,
so daß dieses anspricht und sich über Kontakt 2i c -und Widerstand Wi
6 in einen Haltestromkreis legt. Für .Relais V entsteht folgender Stromkreis:
Erde, Wicklung I des Relais V, Kontakte 3 Yc, 32a, 36k, Drehmagnet DM (spricht
nicht an), Minus. Die Wicklung II des Relais V ist durch den Doppelkontakt 34w (Wellenkontakt,
der nach dem ersten Drehschritt des Gruppenwählers geöffnet wird) kurzgeschlossen,
so daß Relais h' eine abfallverzögerte Wirkung erhält: Sendet der Teilnehmer mit
seiner Nummernscheibe Stromstöße aus, sö werden diese von den an den Sprechadern
liegenden Wicklungen I und II des Relais A aufgenommen (Wicklung III durch Kontakt
23 v abgeschaltet) und auf den Rebmagnet HM auf folgendem Wege übertragen:
Minus, Hebmagnet-HM, Kontakte 47c, 46w (Wellenkontakt, nach dem ersten Drehschritt
geöffnet), 45a (Impulskontakt), 44kz2, 43°kzi, 4.2 kz 2 bzw. 4i kz i, Erde.
Nach dem ersten Hebschritt wird der Kopfkontakt 36k geöffnet und der Kontakt 37k
geschlossen. Dadurch wird der Anfangserregerkreis für Relais V unterbrochen. Es
bleibt jedoch 'während der Impulsreihe, während welcher die Kontakte 32 a und 33
a abwechselnd geöffnet und geschlossen werden, in Arbeitsstellung, da j:edesmal
bei Schließen des Kontaktes 33 a seine Wicklungen I und III Strom erhalten und die
kurzzeitigen Öffnungen arns Kontakt 33 a durch die abfallverzögerte Wirkung des
Relais überbrückt
werden. Nach Übertragung der Stromstöße bleibt
der Kontakt 33 a längere Zeit geöffnet, so daß das Relais V Gelegenheit hat, abzufallen.
Dadurch ist der Stromkreis für den Drehmagnet geschlossen: Erde, Kontakte 4i kz
i bzw. 42 kz 2, 38v, 37k, Drehmagnet DM, Minus. Nach
dem ersten Drehschritt werden die mit dem Index »w« bezeichneten Wellenkontakte
geöffnet. Am Kontakt 34w wird der Kurzschluß für die Wicklung II des Relais h aufgehoben,
so daß das Relais, das jetzt mit dem Drehmagnet DM über dessen Kontakt 35
dm einen Relaisunterbrecher bildet, ohne Abfallverzögerung arbeitet. Wird durch
die Schaltarme des Gruppenwählers eine freie nachfolgende Verbindungseinrichtung
angeschaltet, so kommt der Prüfstromkreis zustande, der über die Wicklungen I und
II des Relais P, Kontakt 18 a und Schaltarm c verläuft. Relais P schließt den Kontakt
22 p und schaltet dadurch dauernd das Relais V über Wicklung I ein. Durch Öffnen
des Kontaktes 38v wird der Stromkreis für den Drehmagnet endgültig unterbrochen.
Über Kontakte 16v und 17p wird unter Ausschaltung der hochohmigen Wicklung 11 des
Relais P die Sperrung der nachfolgenden belegten Verbindungseinrichtung herb2igeführt.
Durch öffnen der Kontakte 5 p und 8 p werden die Wicklungen I und II, des Relais
A von den Sprechadern abgeschaltet und diese an den Kontakten 6 p und
7 p durchgeschaltet. Das Relais A
fällt ab, schließt am Kontakt 15
a das Relais -C wieder kurz, so daß auch dieses Relais abfällt. Der Sperrstromkreis
für den Gruppenwähler verläuft rain: :Minus, Schaltarm d des Vorwählers auf dem
Segment, Kontakt i i t, Wicklung I des Relais T, Schaltarm c des Vorwählers, Widerstand
li"i 5,
Kontakte 15 a, a2 p, Wicklung I des Relais V, Erde.
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Für alle Teilnehmer einheitlich gilt ohne Rücksickt auf ihre Berechtigung,
daß zwecks Herstellung von über das öffentliche Amt verlaufenden Verbindungen dieselbe
Kennziffer, und zwar die Ziffer »o« zu wählen ist. Erfindungsgemäß wird nun je nach
Berechtigui.g,_ d. h. je nach dem im Vorwähler an dem Schaltarm e anliegenden Potential,
bei Wahl der Ziffer »o« eine unterschiedliche Einstellung des Gruppenwählers vorgenommen.
Wählt ein vollamtsberechtigter Teilnehmer, dem auch das Recht zusteht, Amtsverbindungen
jeglicher Wertigkeit selbsttätig herzustellen, die Ziffer »o«, so erfolgt keine
Behinderung des Verbindungsaufbaues, da in diesem Fall, wie vorher erwähnt, am Schaltarm
e des Vorwählers kein Potential anliegt. Der Gruppenwähler wird somit die aus zehn
Stromstößen bestehende Stromstoßreihe voll aufnehmen und die Schaltarme- in die
zehnte Dekade bringen und eindrehen, wodurch ein freier Amtsleitungsübertrager ALÜ
(s. Mitte rechts der Zeichnung), über den das öffentliche Amt erreichbar ist, angeschaltet
wird. Der Teilnehmer kann dann die gewünschte Orts- oder auch Fernverbindung ungehindert
aufbauen.
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Wählt ein Teilnehmer; dem nur in bestimmten Grenzen der Amtsverkehr
zusteht (höherwertige Amtsverbindungen und Ortsamtsverbindungen zu bestimmten Stellen
sollen ihm nicht zugänglich sein), die Kennziffer »o«, so wird, wenn der Gruppenwähler
die neunte Dekade erreicht, der Dekadenkontakt 27 dk 9 geschlossen,
so daß für Relais KZ i folgender Stromkreis zustande kommt: Minus, Widerstand Wi
7, Dekadenkontakt 27 dk 9,
Wicklung I des Relais KZ i, Schaltarm
e des Vorwählers, Kontakt 13t, Schaltpunkte Q i bis Q2,
Widergtand
Wi 2, Erde. Durch öffnen des Kontaktes 43 kz i wird der Stromkreis für den
Hebmagnet unterbrochen, so daß die Schaltarme des Gruppenwählers in der neunten
Dekade stehenbleiben. Der zehnte ausgesandte Impuls, geht ins Leere. Durch den Drehmagnet
DM wird nach Abfall des Relais h in normaler Weise der Gruppenwähler auf
eine freie nachfolgende Einrichtung eingestellt, und zwar (s. Mitte rechts der Zeichnung)
auf eine Einrichtung SpMLW (Sperrmitlaufwerk), die dem Amtsleitungsübertrager ALÜ
vorgeschaltet ist. Das Sperrmitlaufwerk ,st so ausgebildet, daß es die ausgesandten
Stromstoßreihen kontrolliert und bestimmte Verbindungen, z. B. höherwertige Amtsverbindungen
oder Amtsverbindungen zu bestimmten Stellen (Zeitansage, Nachrichtenansage usw.)
unterbindet. Normale Amtsverbindungen kann der Teilnehmer jedoch selbsttätig herstellen.
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Wählt ein halbamtsberechtigter Teilnehmer, dem vorzugsweise nur durch
eine Bedienungsstelle eine Amtsleitung zugewiesen wird, die Kennziffer »o«, so wird,
wenn der Gruppenwähler die achte Dekade erreicht,- der Dekadenkontakt
28 dk 8 und damit folgender Stromkreis geschlossen: Erde, Dekadenkontakt
28 dk 8, Wicklung II des Relais KZ i, Wicklung des Relais KZ2,
Schaltarm e des Vorwählers, Kontakt 13 t, Schaltpunkte Q i bis O 3, Widerstand Wi3,.
Widerstand Wi4, Minus. Die Widerstandswerte -in diesem Stromkreis sind so gewählt,
daß über die beiden Widerstände Wi 3 und Wi4 die Wicklung II des Relais KZ
i Fehlstrom hat und nur das Relais KZ :2 anspricht. Durch öffnen des Kontaktes
44 kz 2 wird der Gruppenwähler in der achten Dekade stillgesetzt.
Die beiden noch folgenden Impulse gehen ins Leere. Nach Abfall des Relais V wird
in beschriebener Weise der Drehmagnet DM eingeschaltet, der nun die Schaltarme
des Gruppenwählers auf eine freie nachfolgende Einrichtung schaltet, und zwar (s.
Mitte rechts der Zeichnung) auf eine mit PL angedeutete Dienststelle der Nebenstellenanlage.
Die Zuweisung einer Amtsleitung liegt dadurch in der Hand der Dienststelle.
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Wählt ein für den Amtsverkehr nicht berechtigter Teilnehmer, also
ein Hausstellenteilnehmer, die Amtskennziffer »o«, so kommt nach Einstellung des
Gruppenwählers in die achte Dekade folgender Stromkreis zustande: Erde, Kontakt
28 dk 8, Wicklung II des Relais KZ i, Wicklung des Relais KZ 2, Schaltarm
e des Vorwählers, Kontakt 13 t, Schaltpunkte Q i bis Q4, Widerstand
Wi4, Minus. Der Widerstand Wi4 ist verhältnismäßig niederohmig, so daß in dem aufgeführten
Stromkreis beide Relais KZ i und KZ 2 ansprechen können. Durch öffnen der Kontakte
41 kz i und 42 kz 2 werden die
Stromkreise für den
Heb- und den. Drehmagnet unterbrochen. Der Gruppenwähler kann also in diesem Fall
nach Erreichen der achten Dekade gar nicht eingedreht werden und kann somit auch
keine nachfolgende Einrichtung in Anspruch nehmen. Über Kontakte 25 kz i
und 26 kz 2 wird an die Wicklung III des Relais A ein Besetztzeichen
(BZ) angelegt, das induktiv über die Wicklungen I und II des Relais A zu dem rufenden
Teilnehmer übertragen wird.