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Einziehbare mehrteilige Bodentreppe od. dgl. Die Erfindung betrifft
eine einziehbare mehrteilige Bodentreppe od. dgl. Der an sich knappe Verkehrsraum
in den obersten Geschossen der Mietshäuser, in Kleinhäusern, aber auch in Land-,
Wasser- und Luftfahrzeugen wird meist noch durch Treppen eingeengt, die die Verbindung
zum Dachboden oder entsprechend untergeordneten Räumen, z. B. Gepäck- oder Lagerräumen,
herstellen. Die bisher mögliche Abhilfe, bewegliche, d. h. einziehbare oder einschiebbare
Treppen oder Leitern bereitzuhalten, die ein- oder mehrteilig ausgebildet sein können,
befriedigt nicht, da auch sie innerhalb der laufend gebrauchten Räume aufbewahrt
werden müssen, also Platz beanspruchen, schwer zu handhaben sind und einen unschönen
Anblick darbieten. Dieser Übelstand wird durch die Treppe gemäß der Erfindung beseitigt,
die in einem oben gelegenen Nebenraum unter denkbar geringster Flächen- und Raumbeanspruchung
fest untergebracht ist und zur Benutzung dieses Raumes mühelos in die Gebrauchslage
und später wieder in die Ruhelage gebracht werden kann. Dies wird dadurch erreicht,
daß die Treppe aus ungleich lan- , gen, kettenartig oder gelenkig miteinander verbundenen
Gliedern besteht, die aus Wangenteilen und einer oder mehreren Trittstufen zusammengesetzt
und um eine im Bodenraum befindliche Tragachse derart aufw ickelbar sind, daß sie
völlig im Bodenraun
verschwinden. Dabei ist die Tragachse mit dem
oberen Endglied der Treppe fest verbunden und in schwenkbaren Aufrollböcken gelagert.
Das -Gewicht der abgewickelten Treppe wird durch je eine Drehfeder aufgefangen,
die einerseits-an der Tragachse und andererseits in den schwenkbaren Aufrollböcken
befestigt ist. Von der Tragachse gesteuerte Klinkengesperre sichern die Aufrollböcke
in ihrer Ruhelage. Die Mittelglieder der Treppe sind mit Handläufen ausgestattet,
welche in der Gebrauchsstellung mit einem im Bodenraum angebrachten festen Geländer
fluohten.
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In der Zeichnung ist ein Ausführungsbeispiel der Erfindung dargestellt,
und zwar zeigt Abb. i die Treppe nach der Erfindung in Gebrauchslage, Abb.2 dieselbe
Treppe aufgewickelt in Ruhelage, Abb. 3 das obere Treppenende in einer Zwischenlage
und in größerem Maßstab; Abb. q. die Vorderansicht zu Abb. 3, Abb. 5 ein Hilfsgerät.
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In der Gebrauchsstellung nach Abb. i sieht die Treppe zunächst wie
eine gewöhnliche Bodentreppe oder eine Trittleiter aus; zwischen zwei schräggestellten
parallelen Wangen sind waagerechte Trittstufen in gleichen Abständen angeordnet.
Statt aus je einem durchlaufenden Brett, wie sonst, bestehen hier aber die Wangen
aus einzelnen Gliedern, deren Länge von unten nach oben abnimmt. Das unterste oder
Anfangsglied i ist das längste, das oberste oder Endglied :2 das kürzeste; dazwischen
befinden sich die Mittelglieder 3. Es können eine bis drei Stufen in einem Glied
untergebracht sein. An ihren unteren Schmalseiten sind die Wangenteile mit Flacheisenbändern
q. bewehrt, die an den Enden zu Gelenken 5 ausgebildet sind, mittels. welcher die
Glieder zu einer gelenkigen Treppe zusammengesetzt sind. Einem Druck von oben (Verkehrslast
P) -widersteht die Treppe; weil die aufrechten Wangenteile diesen Druck aufnehmen;
dagegen wird sie jedem Druck von unten nachgeben und einknicken.
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Das Anfangsglied i ruht frei auf dem Fußboden des Hauptraumes, etwa
eines Korridors, auf. Das Endglied 2, dessen einzige Stufe in gleicher Höhe mit
dem Fußboden des oberen Raums liegt, ist durch diese Stufe fest mit einer Achse
6 verbunden, und diese Achse ist in zwei Aufrollböcken 7 drehbar gelagert. Die Aufrollböcke
7 sind, wie aus Abb. 1, 2 und q. ersichtlich, rechts und links vor der Bödenluke
um Drehachsen 8 schwenkbar in Lagerschienen g auf dem Fußboden des Oberraums befestigt.
Während des Gebrauchs der Treppe sind die Aufrollböcke niedergeklappt (Abb. i),
bei ihrer Ruhelage stehen sie schräg rückwärts geneigt aufrecht (Abb-.2). Sie stützen
sich hierbei unter der Wirkung einer Zugfeder ii gegen je eine Halte-.Schiene io
und werden durch einen Klinkenhebel 12, der etwa in halber 'Höhe des Bocks um einen
Bolzen 13 schwenkbar gelagert ist und die Halteschiene io faßt, in dieser Lage gesichert.
Der Klinkenhebel 12 ist ausrückbar durch einen Steuerbolzen 1q., der an einem Zahnrad
15 sitzt, das im Kopf des Aufrollbocks 7 frei drehbar gelagert ist und mit einem
Zahnrad 16 kämmt, das fest mit der erwähnten, die Treppe tragenden Achse 6 verbunden
ist. Das Durchmesserverhältnis der. beiden Zahnräder ist 2 : i; auf zwei Umläufe
des treibenden Rades 16 erfolgt also nur ein Umlauf des Rades 15.
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Um die Achse 6 ist rechts und links noch eine Drehfeder @17 (Abb.
q.) gelegt, die innen an der Achse 6 und außen am Aufrollbock derart befestigt ist,
daß sie sich beim Niederklappen des Bockes spannt, beim Aufrichten entspannt.
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An mindestens einer Seite des Endgliedes :2 der Treppe ist in der
Ebene der Trittstufe eine Stütze 18 angebracht. Schließlich befindet sich an der
Unterseite der untersten Trittstufe des Anfangsgliedes i eine Hakenöse 1g, in die
eine Hakenstange (Abb. 5) zum Freimachen äer Treppe eingreifen kann.
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Zweckmäßig wird am Treppenauslauf auf dem Boden ein festes Geländer
angeordnet, und an den Mittelgliedern 3 der Treppe werden Handläufe von etwa der
Länge des jeweiligen Gliedes angebracht. Diese Geländerstücke behindern, wie Abb.
2 erkennen läßt, das Aufwickeln der Treppe in keiner Weise, in der Gebrauchsstellung
fluchten sie mit dem festen Geländer am Treppenauslauf.
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Die Einrichtung nach der Erfindung arbeitet in folgender Weise: Mittels
der Hakenstange (Abb. 5) wird die Treppe aus der Ruhelage nach Abb. 2 an der. Hakenöse
Tg heruntergezogen und von der Reichhöhe ab unmittelbar von Hand in die Gebrauchslage
nach Abb. i gebracht. Hierbei gleichen die Drehfedern 17, indem sie sich spannen,
das Gewicht der ablaufenden Treppe so weit aus, daß das Abrollen (und auch das Aufrollen)
mühelos vonstatten geht. Während einer solchen Lageänderung machen die. Achse 6
und mit ihr das Zahnrad 16. genau zwei Umdrehungen, während das Zahnrad 15 eine
Umdrehung macht. Gegen Ende der Abrollbewegung drückt Steuerbolzen 14 den oberen
Arm des Klinkenhebels 12 beiseite und löst dadurch dessen Klinke von der Halteschiene
i o, so daß der Aufrollbock 7, dem Zugg von unten folgend, in die niedergeklappte
Stellung nach Abb. i übergeht, wobei sich auch die Zugfeder 1i spannt.
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An der Drehung der Achse 6 nimmt das Endglied 2 der Treppe teil; es
steht also gegen Ende des Abrollens unter der Spannung der Drehfedern 17 und wird
in irgendeiner unbestimmten Stellung zur Ruhe kommen. Durch die Stütze 18 wird es
jedoch in die richtige Lage gezwungen, denn diese Stütze trifft in der Nähe der
Endlage auf den Fußboden auf und wirkt nun wie ein Drehpunkt, um den sich das Endglied
auch gegen die Wirkung der Drehfedern einstellen muB. Zum Schluß liegen die Stütze
und somit auch die Trittstufe des Endgliedes 2 in der Fußbodenebene.
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Nach dem Gebrauch wird die Treppe zunächst von Hand und dann mit Hilfe
der Hakenstange (Abb. 5) leicht nach oben gedrückt. Sogleich richten sich unter
der Wirkung der Zugfeder 1i und der Drehfedern 17 die Aufrollböcke 7 wieder auf
und
wickeln sich die Treppenglieder in die Ruhelage gemäß Abb. 2 zurück. Die Klinke
12 faßt wieder hinter die Halteschiene io, wodurch die Treppe in ihrer Lage gesichert
ist.
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Die Abmessungen der neuen Treppe werden im wesentlichen durch die
üblichen Baunormen bestimmt. Hierdurch ergibt sich für die Luke eine Mindestbreite
von 55 cm; dies ist die einzige Maßvorschrift, die der Abnehmer der Treppe zu beachten
hat. Die Länge der Lukenöffnung ist an sich beliebig, ebenso die Art des Lukenverschlusses,
nur darf die Luke selbstverständlich nicht in Richtung der Treppe (in der Zeichnung
nach links oben) aufklappen oder aufgeschoben werden, und sie soll durch die Hakenstange
zu betätigen sein.
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In vorstehender Beschreibung ist vorausgesetzt, daß die Treppenwangen
und die Trittstufen aus Holz hergestellt sind, während die Aufrollböcke aus Schmiedeeisen
in U-Profil bestehen und die gesamte mechanische Einrichtung aus Eisen besteht.
Die Erfindung soll aber durch Baustofffragen nicht eingeengt werden. Es können ebensowohl
auch die Auf rollböcke aus Holz bestehen., und die eigentliche Treppe kann aus Eisen,
Leichtmetall, Kunstharzen oder jedem anderen geeigneten Baustoff bestehen, wenn
die Konstruktionsteile den Besonderheiten der verschiedenen Baustoffe entsprechend
angepaßt werden.
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Zu dem bereits einleitend erwähnten Vorzug der Erfindung in bezug
auf geringe Raum- und Flächenbeanspruchung ist noch nachzutragen, daß die gesamte
Treppe fabrikmäßig hergestellt und in der in Abb. 2 dargestellten Form, einbaufertig
verpackt, als handliches Stückgut zum Versand gebracht werden kann. Um den richtigen
Einbau der Treppe zu erleichtern und zu gewährleisten, werden die Lagerschienen
g zweckmäßig vorher auf Bodenbretter 20 geschraubt, die beim Einbau an einem Ende
mit der Lukenkante abschneiden. Ist die Treppe auf diese Weise in die richtige Lage
gebracht, brauchen die Bodenbretter 2o nur am Fußboden festgeschraubt oder -genagelt
zu werden, und die Montage ist beendet.