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Klimaanlage für Kraftfahrzeuge od. dgl. Die Erfindung bezieht sich
auf eine Klimaanlage für Ksraftfahrzeuge, auch Omnibusse oder Triebwagen, die mit
einem von den Abgasen des Fahrzeugmotors erwärmten Lufterhitzer versehen und so
ausgebildet ist, daß der Innenraum des Fahrzeuges nach Bedarf mit warmer oder kalter
Frischluft beschickt, die Frischluft zugleich auch befeuchtet und die verbrauchte
Luft aus dem Fahrzeug ohne Öffnen der Fenster abgeleitet werden kann.
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Es ist bekannt, Kraftfahrzeuge mit einem Abgas-Lufterhitzer auszurüsten,
dessen Luftleitung an einem im Fahrzeug angeordneten Luftverteiler endet. Man hat
auch schon vorgeschlagen, solche Luftverteiler mit Stellklappen, Ventilen od. dgl.
zu versehen, mit denen sich die Menge der in das Fahrzeug einströmenden Frischluft
regeln läßt. Weiterhin ist es bekannt, die Frischluftleitung mit einem außerhalb
des Lufterhitzers liegenden Luftzuführungsstutzen und mit Regelungsvorrichtungen
zu versehen, die es ermöglichen, den im Fahrzeug befindlichen Luftverteiler nach
Bedarf mit Warmluft oder mitKaltluft zu beschicken oder die warme Frischluft in
der Zuführungsleitung mit kalter Frischluft zu mischen. Schließlich ist es auch
schon bekannt, Kraftfahrzeuge mit einem außerhalb des zu lüftenden Innenraumes angeordneten
Ejektor zu versehen, der die verbrauchte Luft durch eine Saugleitung
aus
dem Fahrzeug absaugt, wobei der Kopf der Saugleitung zugleich als Aschenbecher ausgebildet
sein kann, der durch den Ejektor selbsttätig entleert.wird.
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Die Erfindung ist auf cineKlimaanlage gerichtet, bei der alle diese
Teile in zwei Aggregaten vereinigt sind, die sich leicht und raumsparend in Kraftfahrzeuge
einbauen lassen und bei der sich die Frischluftzufuhr und die Luftabsaugung von
der im Fahrzeug sitzenden Person bequem und handlich regeln lassen.
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Erfindungsgemäß ist der Abgas-Lufterhitzer mit dem Ejektor zu einem
Aggrkgat vereinigt, in dem der nach Art eines Venturirohrs ausgebildete Ejektorteil
gleichlaufend neben dem Lufterhitzerteil liegt; die Frischluft- und Saugleitungen
liegen dicht zusammen und sind mit einem im Fahrzeug angeordneten Verteileraggregat
verbunden, das sowohl den Lufteinlaß für Warm-, Kalt- oder Mischluft als auch den
Lufteinlaß zum Absaugen der Luft aus dem Fahrzeug enthält.
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Die beiden Aggregate, nämlich der mit dem Abgas-Lufterhitzer vereinigte
Ejektor zum Absaugen der Luft aus dein Fahrzeug und der innerhalb des Fahrzeuges
befindliche Luftverteiler mit Frischlufteinlaß und einer Öffnung zum Absaugen der
verbrauchten Luft sind zweckmäßig in einer senkrechten Ebene übereinanderliegend
angeordnet, so daß die beiden Aggregate nur durch kurze senkrechte Leitungen verbunden
zu werden brauchen. Sämtliche Steuerorgane sind am Verteiler vereinigt, und nur
ein Leitungsstrang führt vom Luftverteiler zu dem unter dem Fahrzeugboden angeordneten
Erhitzer- und Ejektoraggregat.
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Die Zeichnungen geben ein Beispiel für die-Ausführung der Klimaanlage
nach der Erfindung wieder, und zwar zeigt Fig. i einen schematischen Längsschnitt
durch einen Kraftwagen zur Veranschaulichung der Anordnung der Anlage, Fig.2 einen
waagerechten Schnitt durch das unter dem Fahrzeugboden befindliche Erhitzer- und
Ejektoraggregat nach Linie II-II der Fig.3. Fig. 3 die vordere Stirnansicht dieses
Aggregates, Fig. 4 einen senkrechten Teilschnitt nach Linie IV-IV von Fig. 3, Fig.
5 eine Ansicht des im Fahrzeug befindlichen Luftverteilers mit den Handgriffen für
die Regelungsvorrichtungen, Fig. 6 einen senkrechten Längsschnitt durch den Luftverteiler
in größerem Maßstab, Fig. 7 einen senkrechten Querschnitt und Fig.8 einen waagerechten
Schnitt durch den Luftverteiler.
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Das unterhalb des Fahrzeugbodens etwa in Wagenmitte angeordnete Erhitzer-
und Ejektoraggregat i ist in die Auspuffleitung :2 eingebaut, während der Luftverteiler
3, der zum Einleiten der kalten oder warmen Luft in den Wagen und zum Absaugen der
verbrauchten Luft dient, aus einem Aggregat besteht, das hier an der Rückenlehne
der Vordersitze befestigt ist, aber auch all anderer Stelle angeordnet werden kann,
z. B. in der Nähe des Armaturenbrettes. Bei Anbringung an der Sitzlehne sieht man
vorzugsweise biegsame Leitungen für die Verbindung des Lufterhitzer- und Ejektoraggregates
mit dem Luftverteiler vor.
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Das Erhitzer- und Ejektoraggregat i besteht aus einem Gehäuse 4, z.
B. aus Leichtmetallguß, das in Längsrichtung zwei parallele Kanäle aufweist. Der
eine Kanal S ist vorn und hinten mit der Auspuffleitung 2 verschraubt. Dieser Kanal
ist mit einer Außenwand 5" versehen und von einem Ringraum 6 umschlossen, der an
den Enden durch Ringscheiben 6ä abgeschlossen und gegen die Auspuffgase abgedichtet
ist. Der Ringraum 6 ist mit einem Lufteinlaß 7 versehen, der einen Luftfilter 8
aufweist und über mehrere in dem äußeren Rohr 5,
vorgesehene Öffnungen g (Fig.
4) in den Ringraum 6 so einmündet, daß eine starke Verwirbelung und dadurch eine
wirksame Erwärmung der ein- _ strömenden Frischluft durch die im Rohr strömenden
Auspuffgase erzielt wird. Aus dem Erhitzer strömt die Luft zu dem Verteiler 3 durch
die vorzugsweise biegsame und isolierte Leitung io.
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Als Lufterhitzer kann man auch ein oder" mehrere das Auspuffrohr umgebende
Rohrschlangen verwenden.
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Das Aggregat ist auch zum Zuführen von Frischluft eingerichtet, die
nicht erwärmt wird. Diese Frischluft tritt 'in das Gehäuse 4 durch- die mit einem
Filter 12 versehene Öffnung i i ein, an die sich eine vor der Leitung io liegende
Leitung 13 unmittelbar anschließt, die ebenfalls zu dem Luftverteiler 3 führt. Die
`Leitung 13 ist wesentlich enger als der zu ihr führende Kanal iiQ, so daß sich
eine starke Erhöhung der Strömungsgeschwindigkeit in der Leitung ergibt. Die Leitung
13 schützt die Warmluftleitung io vor dem kalten Fahrtwind.
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Das Absaugen der verbrauchten Luft aus dem Wageninnern erfolgt mit
Hilfe eines parallel zum Auspuffrohr in dem. Gehäuse 4 des Aggregates t angeordneten
Ejektors. Durch die vordere Öffnung 14 des als Venturirohr ausgebildeten Ejektors
tritt Luft ein, gelangt dann in die Einschnürung 15 und strömt durch den Diffusor
16 wieder aus. Durch die Einschnürung wird die Luftgeschwindigkeit in dem Rohr erheblich
gesteigert und Unterdruck in der Saugleitung 17 erzeugt, das an der Einschnürung
15 in das Venturirohr einmündet. Die Saugleitung führt ebenfalls zu dem Luftverteiler
3 und ist so groß bemessen, daß sie .auch zum Ableiten von Staub, Papier, Zigarettenasche
u. dgl. aus dem Wagen benutzt werden kann. Die Absaugöffnung befindet sich am Verteiler,
doch .können Hilfsabsaugöffnungen auch noch an verschiedenen anderen Stellen des
Wagens vorgesehen werden.
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Das Aggregat i ist an seinen beiden Enden durch Flansche 18 und i9
abgeschlossen, an denen im Bereich des von - Abgasen durchströmten Lufterhitzers
die Auspuffleitung :2 befestigt ist. An der Austrittsöffnung des Diffusors 16 weist
der Flansch ig Stäbe :2o auf, die abgesaugte Gegenstände zurückhalten sollen, die
dann durch ihr Eigengewicht herunterfallen.
Der Luftverteiler 3
besteht ebenfalls aus zwei Teilen, nämlich einem Teil zum Absaugen der verbrauchten
Luft und einem Teil zum Verteilen der zugeführten warmen oder kalten Luft. Das kastenartige
Gehäuse 21 des Luftverteilers ist mit dem Aggregat i durch die Leitungen
17, io und 13 verbunden. Der zum Absaugen der Raumluft bestimmte Teil
nimmt ungefähr die Hälfte des Gehäuses 21 ein. Er bildet eine Absaugkammer 22, deren
Deckel 23 größtenteils aus einem als Lufteinlaß für die Saugleitung dienenden
Gitter besteht. Die Absaugkammer steht mit der Leitung 17 über eine Öffnung
22d in Verbindung, in der eine Regelklappe 24 angeordnet ist, die mittels eines
Handgriffs 25 von außen in drei verschiedene Stellungen gebracht werden kann, die
außen auf dem Gehäuse mit O, M und C (geöffnet, mittel, geschlossen) bezeichnet
sind. Der Handgriff wird in den verschiedenen Stellungen durch Rasten und abgefederte
Kugeln od. dg1. festgehalten. Die Vorderseite des Verteilers 3 ist geneigt und weist
an der Saugkammer 22 einen Klappdeckel 26 auf, der mit einer ausgestanzten Rinne
27 versehen ist, in die man. z. B. eine Zigarette legen kann. Die Rinne kann mit
Löchern versehen sein, so daß die Asche selbsttätig abgesaugt wird. Die Oberfläche
des Deckels kann auch mit Verzierungen oder. mit einem Spiegel versehen sein.
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Der zum Einleiten der kalten oder angewärmten Luft in den Wagen bestimmte
Teil des Luftverteilers 3 ist mit dem Aggregat i durch die Leitungen io und 13 verbunden.
Sie münden in einen Ventilsitz für ein Hahnkücken 28, mit dem die Regelung vorgenommen
wird. Dieses Kücken ist mit einem Handgriff 29 fest verbunden, der neben dem Handgriff
25 auf der Vorderseite des Verteilergehäuses 2i angeordnet ist. Durch Drehen des
Kückens werden dessen Einschnitte 30 und 32 so verstellt, daß entweder kalte
oder warme Luft zugeführt wird oder beide Leitungen geschlossen sind. Fig. 6 zeigt
die Schließstellung des Kückens für die Warmluftleitung io. In dieser Stellung muß
die warme Luft zwecks Vermeidung einer ungewünschten Überhitzung abgeführt werden.
Hierfür ist das Verteilergehäuse 21 mit einer Bohrung 31 versehen, die eine
Verbindung der Warmluftleitung io mit der Absaugleitung 17 herstellt, wenn sich
das Kücken 28 in der Stellung nach Fig. 6 befindet. Der zweite Einschnitt 32, der
im Bereich der Kaltluftleitung 13 in dem Kücken vorgesehen ist, befindet sich hierbei
in einer Stellung, in der er den Durchtritt kalter Luft in die Kammer 33 erlaubt.
Ein Diffusor 34 ist vorgesehen, um die Luft gegen die die Wände der Kammer 33 auskleidenden
Schwämme 40 zu richten, die eine Reinigung der Luft bewirken.
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Die Kammer 33 enthält seitlich einen kleinen Behälter 35, an dessen
Boden das untere Ende eines Rohres 36 angelötet ist, das bis an den Klappdeckel
37 über diesem Teil des Verteilergehäuses reicht. Die Befestigung des Deckels erfolgt
mittels einer Schraube 38, die in das obere, mit Gewinde versehene Ende des Rohres
36 eingeschraubt werden kann. Dadurch wird auch gleichzeitig das Rohr 36 abgeschlossen,
das unten eine Öffnung 39 hat und zum Füllen des Behälters 35 mit Wasser dient.
Ein Teil der gegen den Schwamm 4o strömenden Luft gelangt durch einen Zwischenraum
zwischen dem Schwamm 4o und dem Schwamm 42 und durch die Öffnung 41 in das Rohr
36. Dadurch wird das in dem Behälter 35 befindliche Wasser hochgetrieben, so daß
der Schwamm 42 angefeuchtet wird, der die Feuchtigkeit durch Kapillarwirkung an
den Schwamm 4:o weitergibt. Auf diese Weise wird die durch die Leitungen io oder
13 zugeführte Warm-oder Kaltluft gereinigt. Vor dem Verlassen des Verteilers 3 kommt
die gereinigte Luft noch mit einem an der Decke der Kammer 33 vorgesehenen trockenen
Schwamm 43 in Berührung und tritt dann in getrocknetem Zustand durch die in der
Vorderwand des Verteilers vorgesehenen Ausströmöffnungen 44 aus.
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Der Handgriff 29 kann ebenfalls in drei verschiedene Stellungen gebracht
werden, die auf dem Gehäuse mit A, M und -H bezeichnet sind und in dieser Reihenfolge
»Abschluß der Warmluftleitung und Öffnung der Kaltluftleitung«, »Abschluß beider
Leitungen« sowie »Öffnung der Warmluftleitung undAbschluß der Kaltluftleitung« bedeuten.
Das Hahnkücken 28 kann statt durch den Handgriff 29 auch von der Rückseite des Verteilers
her über eine Verlängerung 28d betätigt werden. Die Kanten der Einschnitte 3o und
32 sind abgerundet, um pfeifende Geräusche in der Vorrichtung zu vermeiden. Die
Handgriffe sind vorzugsweise mit Leuchtfarbe od. dgl. versehen, damit sie auch in
der Dunkelheit erkennbar sind.
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Für die Verwendung insbesondere in Eisenbahnwaggons läßt sich die
Anlage vorzugsweise so abändern, daß zwei Venturirohre vorgesehen werden, eines
auf dem Dach zur Zuführung frischer Luft und eines unter dem Fußboden zum Absaugen
der verbrauchten Luft' aus dem Wageninnern. Die Venturirohre können auch beide auf
dem Dach angeordnet werden, aber in entgegengesetzter Richtung.