DE694919C

DE694919C - Klimaanlage in Kraftwagen, Kampfwagen, Luftfahrzeugen

Info

Publication number: DE694919C
Application number: DE1937V0034346
Authority: DE
Original assignee: Mannesmann VDO AG
Current assignee: Mannesmann VDO AG
Priority date: 1937-11-28
Filing date: 1937-11-28
Publication date: 1940-08-12

Description

Die Erfindung bezieht sich auf eine Klima,-anlagie in Kraftwagen, Kampfwagen, Luftfahrzeugen, in der die in 'das Fahrzeuginnere ekt-. zuführende Luft wahlweise gefiltert, befeuehtet und beheizt oder gekühlt wird und welche sich durch besondere Einfachheit und geringen Platzbedarf auszeichnet.

Die Erfindung. besteht darin, 'daß ein aus Glaswolle O'. dgl.- bestehender sriheibenförmiger Befeuchter und ein scheibenförmiger Wärmetauscher in einem aufrecht stehlenden schieibenförmigen Behälter .angeordnet sind, in dessen unterem Teil sich die dem Befeuchter durch Dochte au© Baumwolle ο. dgl. zugeführte Flüssigkeit befindet. ·

An sich ist eS: bekannt, in Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen, die Luft durch '.mittelbare Beheizung mittels, der Auspuffgase zu- erwärmen und Fremdkörpier durch geeignete Filter abzuhalten. Auch sind scheibenförmige ' Wärmetauscher bekanntgeworden, welche von den Auspuffgasen' gespieist wur-

den und durch welche hindureih die für das -;λ •Fahrzeüginnere bestimmte Frischluft geleitet wurde, derart, daß eine mittelbare Erwäfmung durch die Auspuffgase stattfand. Hin und wieder, z. B₁ bei Eisenbahnwagen, ist auch davon Gebrauch gemacht worden, die -".:- •Luft durch besondere Flüssigkeitszerstäuber anzufeuchten, um den Aufenthalt : in dem ■Fahrzeugen für die Fahrgäste angenehmer zu -machen. Bei allen derartigen Einrichtungen kommt es aber darauf an, daß. sie mit mög·- <·. liehst geringem-Aufwand und"GewichtJth'ög-■lichst 'eine Bestwirkung verbinden. Wohl aus diesem Grunde wurde von den · bekannten Einrichtungen bisher wenig Gebrauch gemacht. Es ist. auch schon bekannt, Glasfilter bei ,~ Flüssigkeiten zu- verwenden, um. Fremdkör:- -per abzuhalten^ ebenso wie man bereits Baum? 'wolldoehte, die 'in Flüssigkeit eingetaucht waren, zur Verdunstung der Flüssigkeit benutzt hat. Beim Gegenstand der Erfindung ·■" 'werden- jedoch nicht" die Baumwolldo'chte 'zur

Luftbefeuchtung· benutzt, sondern das. Glaswollefilter, welches -durch, die in die Flüssigkeit 'eintauchenden Baumwolldochte befeupb« tet wird. ' <f

Einzelheiten der Erfindung werden an Hand der Abbildung noch erläutert. Wie aus der Abbildung ersichtlich, enthält die Vorrichtung im Innern eines gemeinsamen Gehäuses ein Heizelement 4, welches- von einem Teil der Auspuffgase durchflossen wird. In dieses¹ scheibenförmig angeordnete Heizelement treten die Auspuffgase bei 6 mit 175 bis 205⁰ C ein und verlassen dasselbe bei 14 mit 71 bis 93° C. Zur Regelung der Durchflußmenge an t5 Auspuffgasen dient in bekannter Weise ein in der Zuleitung 6 liegendes Steuerventil, welches durch einen Handgriff 5 auf »kalt« und »warm« sowie auf jede gewünschte Zwischenlage eingestellt werden kann. An Stelle dieses Ventils kann auch in bekannter Weise ein Thermostat vorgesehen werden, der selbsttätig die Wärmezufuhr anstellt, wenn die Temperatur im Innern des Fahrzeuges unter eine bestimmte Grenze fällt. Auch kann das Ventil in bekannter Weise mit einem Steuerhebel am Gerätebrett verbunden werden, der so 'eingestellt werden kann, daß eine bestimmte Temperatur aufrechterhalten wird, wodurch es dem Fahrer ermöglicht wird, die Temperatur im Innern des Fahrzeuges nach seinem Wunsch, einzustellen.

Vor dem Heizelement, in Richtung der eintretenden Frischluft gerechnet, ist ein Filter 12 aus gesponnenem. Glas angeordnet, welches zwischen zwei ringförmig ausgebildeten Baumwolldoehten 11 und 13 gelagert ist. Der untere Teil des das Heizelement 4 und das ■Glaswollefilter 12 enthaltenden Gehäuses wird durch die Einfüllöffnung 3 mit Wasser bis zu dem dargestellten Spiegel gefüllt. Dieses Wasser wird durch die Dochten und 13 hochgesaugt, so -daß das Glaswollefilter ständig feucht gehalten wird. An Wasser ist etwa V₄/ erforderlich, welches auch im Winter in dem Gehäuse verbleiben kann, wenn die Luft während dieser Zeit angefeuchtet werden soll. Durch entsprechende Auswahl der eingefüllten Wassermenge kann jede beliebige Feuchtigkeit in dem Wageninneren eingestellt werden.

Vor dem Glaswollefilter ist ein zweites aus Stahlwolle bestehendes Filter 10 angeordnet, das in bekannter Weise zur Vorreinigung der Luft dient. Um dieses Filter leicht auswechsein zu können, ist eine Deckplatte 9 vorgesehen. Am unteren Ende des Filters 10 ist .der Zuführungsisrutzen 8 für die Kaltluft vorgesehen, der entweder tinter der Motorhaube angeordnet ist oder durch die Bödenbretter des Wagens nach unten geführt sein kann.

Wenn die Vorrichtung für Luxuswagen oder Omnibusse verwendet werden soll, kann die D eckplatte 9 abgenommen und an dieser Stelle - in bekannter Weise ein kleiner Elektromotor mit Lüfterrad angebracht werden oder auch "ein Lüfter, der in bekannter Weise über eine biegsame Welle von 'einer Treibscheibe an-■ getrieben wird, die federnd gegen den Lüfterradriemen des Motors gedruckt wird. Hierdurch wird erreicht, daß, auch während 'das Fahrzeug steht, Frischluft in sein Inneres eingeführt wird. ·

Der Austritt der in der beschriebenen Vorrichtung behandelten Luft erfolgt durch eine auf der anderen Seite des Gehäuses dieser Vorrichtung vorgesehene verstellbare Düse 1, die in bekannter Weise so verdreht werden kann, 'daß. der Luftaustritt mehr, oder weniger abgedrosselt oder freigegeben wird.

In der Abbildung ist 'die Strömungsrichtang der Luft und auch die der Auspuffgase durch Pfeile wiedergegeben.

Infolge der besonderen Anpassungsfähigkeit kann die Anlage auch in solchen Ländern verwendet werden, wo daß Gesetz die Verwendung von Auspuff beheizungen verbietet. In diesem Fall werden 'die Einlaß- und Ausr laßrohre etwas abgeändert und mit dem Wassermantel des Motors verbundein, so daß das Ganze als Warmwasserheizer arbeitet. Das Heizelement arbeitet in diesem Fall genau so mit warmem Wasser, ergibt jedoch nicht 'eine so starke Wärme wie bei unmittelbarer Verwendung der Auspuffgase.

Wenn die vorstehend beschriebene Anlage zum Kühlen der Innenräume von Kampfwagen verwendet wird, kann 'das Heizelement in Fortfall kommen. In-diesem Fall enthält die Vorrichtung lediglich ein großes Filter aus gesponnenem Glas mit den geeigneten Einrichtungen der Wasserzufuhr. *

Zur Fernhaltung giftiger Gase kann man weiterhin in den Frisdhluftfilter die an sich bekannten Patronen zur Absorbtion unerwünschter gas- oder staubförmiger Fremd- stoffe anordnen.

Claims

Patentansprüche:

ι . Klimaanlage in Kraftwagen, Kampfwagen, Luftfahrzeugen, in der die in das Fahrzeuginnere einzuführende Luft wahlweise gefiltert, befeuchtet und beheizt oder gekühlt wird, gekennzeichnet durch die Vereinigung der Merkmale, daß der aus Glaswolle o. dgl. bestehende sdheibenförmige Befeuchter (12) und der scheibenförmige Wärmetauscher (4) in einem aufrecht stehenden scheibenförmigein Behälter angeordnet sind, in dessen unterem Teil sich die dem Befeuchter durch Dochte (11, 13), aus Baumwolle o.dgl., zugeführte Flüssigkeit befindet.
2. Anlage nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß die Dochte (ii, 13), in Luftdurchströmrichtung gesehen, vor und hinter dem Befeuchter angeordnet und als den Luf tdurchströmquerschnitt frei lassende. Ringe (11, 13) ausgebildet sind.
3. Anlage nach Anspruch! und 2 mit vorgeschaltetem Filter, dadurch gekennzeichnet, daß das aus Stahlwolle o. dgl. bestehende Filter (10) unmittelbar vor der Lufteinlaßöffnung des Behälters angeordnet ist.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen

BERLIN. GEDRUCKT IN DER REICHSDRUCKEREI