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Vorrichtung zum Kühlen und Ueberführen von flüssigem Paraffin in den
starren Zustand
Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Kühlen und Überführen
von flüssigem Paraffin in den starren Zustand.
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Es ist bekannt, flüssiges Paraffin in der Weise zum Erstarren zu
bringen, daß es, in Formen gefüllt, durch einen Kühlraum geleitet wird. Infolge
der nur langsam vor sich gehenden Erstarrung erfordert die kontinuierliche Durchführung
dieses Prozesses einen sehr langen Behandlungsweg.
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Wollte man diesen Behandlungsweg in einem Kanal unterbringen, so ergäbe
sich hierfür infolge seiner notwendigen Länge ein hoher apparativer Aufwand, der
die Wirtschaftlichkeit des Verfahrens in Frage stellen würde. Hinzu käme, daß auf
der ganzen Länge des Kühlkanals zahlreiche Lüfter für die Umwälzung der Kühlluft
vorgesehen werden müssen.
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Eine andere bekannte Vorrichtung, z. B. für die Kühlung von Schokolade,
besteht aus senkrecht auf-und abwärts bewegten Horden mit zugeordneten ouerfördermitteln.
Es handelt sich hierbei um eine Konstruktion, die ebenfalls einen großen apparativen
Aufwand erfordert und infolge der komplizierten Transportmittel leicht zu Betriebsstörungen
Veranlassung gibt.
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Es wurde auch bereits in Anlehnung an die in dem Patent 684 922 beschriebene
Konstruktion vorgeschlagen, die Formen für die Aufnahme des flüs-
sigen
Paraffins in schraubenförmigen Windungen um einen freien Innenraum herum aufzuschichten.
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Auf diese Weise wird durch die übereinandergeschichteten Formen eine
ringförmige Säule gebildet, die im Unterteil auf .einer Kurvenbahn oder einer ähnlichen
Einrichtung. abgestützt ist. Die schraubenförmig aufgeseh,chteten Formen sindinnenseitig
durch eine endlose Kette miteinander verbunden.
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Die an dieser endlosen Kette befestigten Formen werden oben in den
Behandlungsraum eingeführt.
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Dabei legen sie sich bei der Drehung der Säule auf die obersten Formen
ab. In der gleichen Weise erfolgt unten der Abzug der Formen. Der untere Abzug gestaltet
sich insofern kompliziert, als die abgezogenen Formen von dem Gewicht der Säule
entlastet werden müssen. Hierzu dient die erwähnte Kurvenbahn, die beispielsweise
in Zusammenarbeit mit einer Schleppkette arbeitet.
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Es hat sich nun bei dem praktischen Betrieb der Nachteil ergeben,
daß bei dem letzterwähnten Vorgang unkontrollierbare Erschütterungen eintreten,
die sich auch auf die im oberen Teil befindlichen Flüssigkeitsformen auswirken.
Da sich in diesen oberen Formen das Paraffin noch in flüssigem Zustand befindet,
haben die Erschütterungen ein Überlaufen der Formen zur Folge, wafs unbedingt vermieden
werden muß. Ebenfalls ist es bei den bekannten Einrichtungen schwierig, die zu einer
Ringsäule aufgeschichteten Formen dauernd in einer absolut waagerechten Lage zu
halten, so daß auch hierdurch ein Überlaufen derselben eintritt. Die gleiche Beobachtung
konnte auch bei der Einführung der Formen in den Behandlungsraum und Auflage auf
die oberste Windung gemacht werden. Hierbei erfolgt nämlich die Auflage der Formen
auf die oberste Windung erst allmählich, d. h. im Laufe einer Umdrehung der Säule,
wodurch die waagerechte Lage der Formen bei der Einführung nicht absolut sicher
eingehalten werdenikann.
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Die Erfindung bezieht sich auf eine Vorrichtung, die diese Nachteile
nicht aufweist. Der Grundgedanke besteht darin, innerhalb des Behandlungsraumes
eine oder mehrere feststehende Schraubenbahnen anzubrngen, über die, an einer endlosen
Gelenkkette befestigt,. die Flüssigkeitsformen gezogen werden, wobei der Transport
der Gelenkkette und damit auch der Formen durch ein im freien Innenraum der Schraubenbahn
angeordnetes Drehgerüst erfolgt, das aus einzelnen Mitnehmerstangen besteht, die
z. B. in Nocken, Ausbuchtungen der Gelenkkette eingreifen.
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Bei dieser Ausführung ist es mit Sicherheit möglich, die Formen so
durch den Behandlungsraum zu führen, daß Kippbewegungen, Erschütterungen oder Verkantungen
der Formen wä'hrenfd des Transports und bei der Einfahrt - in den Behandlungsraum
sowie ferner bei dem Abzug derselben aus der Vorrichtung nicht eintreten können.
Dabei ist selbstverständlich eine ganz geringe Schräglage der Formen, die sich durch
die Steigerung der Kurvenbahn ergibt, nicht zu vermeiden. Diese ganz geringe Schräglage
bleibt aber während des ganzen Durchlaufs der Formen gIeichmäßig, so daß hierdurch
keine Störungen im Erstarrungsverlauf des Paraffins eintreten.
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Ein weiteres Merkmal der Erfindung, nämlich den Transport der Gelenkkette
und damit der hieran befestigten Formen durch die Mitnehmerstangen eines Drehgerüstes
vorzunehmen, bringt den Vorteil mit sich, daß die Übertragung der Bewegungsenergie
für die mehrere Ioo m lange Gelenkkette und für die damit unmittelbar verbundenen
Formen auf einer außerordentlich großen Anzahl von Angri£Esstellen aufgeteilt wird,
wodurch eine leichte und störungsfreie Bewegung der Formen über die feststehende
Schraubenbahn gewährleistet ist. Die Zahl dieser Angriffsstellen ergibt sich aus
der Anzahl der Schraubenwindungen mal der Anzahl der Mitnehmerstangen.
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Für die Umwälzung der Kühlluft sind in an sich bekannter Weise in
dem mittleren freien Innenraum Lüfter angeordnet. Im Rahmen des Erfindungsgedankens
ist es aber auch möglich, die feststehende Schraubenbahn als Flüssigkeitsrinne auszubilden
und an Sfelle oder außer der Kühlluftbespülung ein Flüssigkeitsmittel, z. B. Wasser,
Sole od.dgl., von oben nach unten durch diese Rinne abfließen zu lassen. Dabei tauchen
die Formen in diesen fortlaufenden Flüssigkeitsstrom ein. Zweckmäßig erfolgt in
diesem Fall der Transport der Formen in umgekehrter Richtung, d. h. von unten nach
oben, also im Gegenstrom zu dem von oben nach unten fließenden Kühlmittel.
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Die Erfindung ist in den Zeichnungen in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt, es zeigt Fig. I eine Seitenansicht durch die erfindungsgemäße Vorrichtung,
Fig. 2 einen Grundriß, Fig. 3 eine Draufsicht auf einen Abschnitt der Schraubenbahn,
Fig. 4 einen Schnitt nach Linie A-B in Fig. 3, Fig. 5 einen Schnitt durch die Schraubenbahn,
wenn letztere als Flüssigkeitsrinne ausgebildet ist.
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Im einzelnen bedeuten die Bezugszeichen, und zwar in Fig. I bis 4:
1 das den Behandlungsraum begrenzende Gehäuse. In diesem Falle sind innerhalb des
Behandlungsraumes zwei Schraubenbahnen 2 angeordnet. 3 stellt die endlose Gelenkkette
dar, die aus einzelnen Tempergußgiiedern besteht.
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An den Gelenkstellen 4 sind Laufrollen 5 befestigt, die auf der inneren
Schraubenbahn 2 abrollen. Ebenfalls sind an der Gelenkkette die Formen Sa für die
Aufnahme des Paraffins angebracht. Die Formen besitzen Laufrollen 6, die auf der
äußeren Schraubenbahn 2 abrollen. Die Gelenkkette weist Nocken 7 auf, zwischen die
Mitnehmerstangen 8 des Drehgerüstes g eingreifen. Die Gelenkkette mit den hieran
befestigten Formen Sa ist, wie schon. erwähnt, endlos. Infolgedessen findet fortgesetzt
eine Kreislaufführung der Formen durch den Behandlungs--raum statt. Die oben in
den Behandlungsraum edntretenden Formen werden durch eine nicht besonders. dargestellte
Vorrichtung, z. B. eine Paraffin-Zufluߢleitung, mit Paraffin gefüllt Alsidxann
werden die Formen, von der endlosen Kette gezogen, in
vielen schraubenförmigen
Windungen durch den Behandlungsraum geleitet. In dieser Zeit ist das Paraffin der
Wirkung der Kühlluftströme ausgesetzt, die von den zentral angeordneten Lüftern
erzeugt werden. Da den Formen durch die beiden Schraubenbahnen auf dem ganzen Weg
durch den Behandlungsraum feste Führungsunterlagen gegeben sind, können keine Verkantungen
oder Erschütterungen der Formen eintreten. Die den Behandlungsraum unten verlassenden,
an der endlosen Gelenkkette befestigten Formen werden anschließend über die sechseckigen
Kettenräder Io wieder nach oben zum Anfang des Behandlungsraumes zurückgeführt.
Dabei gelangen die Formen nach Passieren des ersten Kettenrades IO in eine Kippstellung,
wodurch das zu Platten erstarrte Paraffin nach unten ausfällt.
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In Fig. 5 bedeuten die Bezugszeichen: II die als Flüssigkeitsrinne
ausgebildete Schraubenbahn im Schnitt. Die Flüssigkeitsrinne besitzt an den Seiten
Kragen I2, über die die Laufrollen I3 und 14 laufen.
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Die Kühlflüssigkeit durchfließt die schraubenförmig gewundene Rinne
von oben nach unten, während in diesem Falle der Transport der Formen durch die
Einrichtung von unten nach oben vor sich geht.
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Alle anderen Einrichtungen entsprechen den Fig. I bis 4.
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Die beschriebene Vorrichtung kann im Rahmen des Erfindungsgedankens
mannigfach abgeändert und ausgestaltet werden. Das bezieht sich z. B. auf die Konstruktion
der Gelenkkette, auf die Form und Ausbildung der Flüssigkeitsformen, auf die Anbringung
der Laufrollen sowie auch auf die Kon- -struktion des Drehgerüstes. Wesentlich ist
es, daß durch das Drehgerüst zahlreiche Angriffspunkte für die Bewegung der Kette
mit den hieran befestigten Formen geschaffen werden. Weiterhin ist wesentlich, daß
die Formen auf einer festen Schraubenbahn nach unten oder oben abrollen können,
ohne daß Erschütterungen oder Verkantungen der Formen auftreten.
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Die beschriebene Vorrichtung eignet sich neben der Kühlung von Paraffin
natürlich auch für andere Stoffe, bei denen gleichfalls Wert darauf gelegt wird,
daß während des Behandlungsprozesses kein Überfließen des in den Formen befindlichen
Inhalts eintritt.
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PATENTANSPROCHE: I. Vorrichtung zum Kühlen und Überführen von flüssigem
Paraffin in den starren Zustand, dadurch gekennzeichnet, daß innerhalb eines turmartigen
Behandlungsraumes eine oder mehrere feststehende Schraubenbahnen angeordnet sind,
über die, an einer endlosen Gelenkkette befestigt, die Flüssigkeitsformen gezogen
werden, wobei der Transport der Gelenkkette und damit auch der Formen durch ein
im freien Innenraum der Schraubenbahn angeordnetes Drehgerüst erfolgt, das aus einzelnen
Mitnehmerstangen besteht, die in z. B. Nocken oder Ausbuchtungen der Gelenkkette
eingreifen.