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Verfahren zur Entfernung von Schwefelverbindungen mit Phosphorsäüreverbindungen
aus Kohlenwasserstoffei Die Erfindung bezieht sich auf ein. Verfahren zur Abtrennung
vom, Schwefelverbindungen aus Kohlen wasserstoffen, insbesondere zur Entfernung
von in Erdölen! vorkommenden Schwefelverbindungen. Es sind zahlreiche Verfahren
zur Entfernung der- in Erdölen vorkommenden. Schwefelverbindungen bekannt. Zum Beispiel
können Schwefelverbindungen durch Hydrierung oder durch Extraktion mit einer ätzalkalischen
Lösung bei Bedarf zusammen mit Verbindungen- wie Kaliumsobut-yrat entfernt werden.
Es wurde auch bereits. eine Behandlung mit Schwefelsäure, Flußsäure oder Fluorrsulfowäure
für diesen Zweck vorgeschlagen.
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Diese Verfahren sind, jedoch kostspielig (Hydrierung), oder die Schwefelverbindungen
werden nur teilweise entfern:, oder es werden; beträchtliche Mengen von Kohlenwasserstoffen
zusammen. mit den Schwefelverbindungen extrahiert, oder die Koh lenwasserstoffe
werden in merklichem Ausmaß chemisch angegriffen. Gemäß der vorliegenden. Erfindung
können
feste Anlagerung.sverbindlungen (Adducte) gebildet werden, indem man Schwefelverbindungen,
insbesondere organische Schwefelverbdndungen, wieDiaJkylsulfide, Benzylalkyls,ulfide,
Alkylarylsulfide, Benzoibhiophen und Dibenzo@-ühiophen, mit Hexafluorpho@sphoirsäure
oder mit Verbindungen, aus denen diese Säure gebildet werden: kann, in Berührung
bringt.
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Um. die Anilagleerungsverbdndungen zu bilden, muß eine hinreichende
und niedrige Arbeitstemperatur angewendet werden. Die höchste Temperatur, bei der
Anlagerungsverbindüngen noch gebildet werden, ist nicht für adle Schwefelverbindungen
gleich hoch. Für die Alkylsulfide z. B.. liegt diese Temperatur im allgemeinen höher
als sie für Dihenzothiophen erforderlich ist. Daher ist es bei richtiger Auswahl
der Temperatur möglich, die Bedingungen in der Weise zu wählen, da,B, wenn man von
einen3 Gemisch verschiedenen Schwefelverbindungen ausgeht, die eine Art der Schwefelverbindungen
Anlagerungsprodukte bildet, die andere aber nicht. Durch Abtrennung der so gebildeten.
Anlagerungsprodukte vom Rest ist es möglich, die Schwefelverbindungen voneinander
zu trennen.
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Dieses. Verfahren der Bildung von Anlagerungs= produkten kann - ebenfalls,
nach der Erfindung -für die Abtrennung von Schwefelverbindungen aus Kobdenwasserstoffen,
insbesondere für die Entfernung der in Erdölen vorkommenden Schwefelvers bindungen,
angewendet werden, indem man. das Gemisch von. Schwefelverbindungen und- Kob.lenwassers.torffen
mit HexafluozphosphoTsäure und bzw. oder den Stoffen, aus denen diese Säure gebildet
werden kann, z. B. Gemische aus Fluorwaeserstoff und Phosphorpentaffluo@rid, in
Berührung bringt, worauf die durch die Schwefelverbindungen gebildeten Anlagerungsverbin;dungen
und bzw. oder die so erzeugte Extraphase von den Kohlenwasserstoffei abgetrennt
werden.
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Die gebildeten. Anlagerungsverbindungen bestehen aus. r Mol Schwefelverbindungen
und 2 Mol Hexafluorrphosphorsäure:-Bei der Abtrennung der Schwefelverbindungen aus
Kohlenwasserstoffei wird im allgemeinen eine Menge Hexafluarphosphorsäure oder der
Stoffe, aus denen diese Säure gebildet werden kann, angewendet, die der Zusammensetzung
der zu bildenden Anlagerungsverbindungen entspricht. Es. werden dann-feste Anlagerungsverbindungen
gebildet, die auf einfache Weise von den Kohlenwasserstoffen .,getrennt werden können.
Durch dieses. Verfahren werden die Schwefelverblindungen elum.iniert, ohne daß gleichzeitig
die Kohlenwassers.toffe in großem Ausmaß angegriffen werden; eine Sulfonierung wie
bei der Behandlung mit Fluarsulfonsäure oder Schwefelsäure erfolgt nicht, ebenso
mit.Flu.Bsäure keine wesentliche Polymeris.ation, ' noch werden die Kohlenwasserstofe
zusammenL mit den Schwefelverbindüngen extrahiert.
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Es- ist jedoch auch möglich, einen Überschuß an Hexafluorphoisp#hoirsäure
oder denn Stoffen:, aus. denen diese Säure sich: bilden; kann, anzuwenden. Die Schwefelverbindungen
gehen dann ganz oder teilweise in die Extiraktphase über, entweder als solche oder
in Form gelöster Anlagerungsverbin, Jungen. Darüber hinaus können einige der Schwefelverbindungen
als, feste Anlagerungsprod'ukte abgetrennt werden. Der Lauf, den das Verfahren nimmt,
hängt von der, angewandten Menge Hexafluorpbosphorsäure ab.
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Die Säure oder die Stoffe, aus denen sie gebildet werden können, werden
häufig in Form einer Lösung angewendet. Es wird vorzugsweise ein Lösungsmittel verwendet,
das den Dampfdruck der Hexafluorphosphorsäure oder . der Verbindungen, die sie bilden,
erniedrigt. Solch; ein Lösungsmittel ist z. B. Schwefeldioxyd.
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Bei vorliegendem Verfahren; ist praktisch kein Wasser oder Wasserdampf
zugegen.
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Es. ist unnötig, adle verschiedenen, im. Gemisch mit den Kohlenwasserstoffei
vorkommenden Schwefelverbindungen: auf einmal und zur gleichen Zeit abzutrennen.
Dies kann auch in Stufen erfolgen. Zum Beispiel kann die Behandlung bei `einer ständig
abnehmenden Temperatur - durchgeführt werden. In; diesem, Falle bilden sich im.
allgemeinen: die Anlagerungsverbindungen zwischen der Hexafuorphosphorsäure und
den verschiedenen Schwefelverbindungennacheinanderund können stufenweise abgetrennt
werden. Auf diese Weise wird also eine Trennung der verschiedenen Anlagerungsverbindungen
und somit auch der verschiedenen Schwefelverbindungen voneinander erreicht. Ein
Lösungsmittel kann zu den Anlagerungsverbindungen, wie weiter unten erläutert, zugegeben
werden.
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Es: ist natürlich auch möglich, adle A.nlagerungsverbindungen mit
den verschiedenen Schwefelverbindungen: gemeinsam -abzutrennen und sie teilweise
mit einem Lösungsmittel zu lösen. Chloroform wirkt z. B. als. selektives Lösungsmittel
für die Anlagerungsvenbindungen von Dia11cy1-sulfiden.
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Ferner kann die Temperatur in der Weise erhöht werden, daß die Anlagerungsverbindungen
einer bestimmten Schwefelverbindung sich zersetzen, während die Anlagerungsverbindungen:
der anderen Schwefelverbindungen dies nicht tun. Die Schwefelverbindungen der zersetzten
Anlagerungsverbdndungen können dann von den nicht zersetzten Anlagerungsverbindungen
getrennt werden, bei Bedarf unter Anwendung eines Lösungsmittels, das wohl die Schwefelverbindungen,
nicht aber, die Anlagerungsverbindungen löst, wie Pentan, Benzol, Toluoil, Schwefeldioxyd,
oder Diäthyl'äther, oder nur zum Teil wie Chloroform.
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Manchmal ist es. wünschenswert, die Bildung unter erhöhtem Druck stattfinden
zu lassen, insbesondiere wenn. eine verhältnismäßig hohe Arbeitstemperatur, z. B.
Raumtemperatur, angewendet wird.. .
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Die Schwefelverbindungen können ausi den erhaltenen Anlagerungsverbindungen
durch Erhitzern gewonnen werden. Hierhei ist jedoch die Möglichkeit einer Zersetzung
der Schwefelverbindungen nicht ausgeschlossen. Wenn es gewünscht wird.,
dies
zu verhindern, kann die Regenerierung durch Behandlung der Anlagerungsverbdndungen
mit einer starken Base z. B. in Form, einer wäßrigen ätzalkalischen Lösung durchgeführt
werden.
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Beispiel Ein! mexikanisches Gasöl mit einem Siedebereich von 255 bis-
355° hatte einen Schwefelgehalt von 2,21 Gewichtsprozent. Too Gewichtsteiledieses
Öles wurden mit 3oo Gewichtsteilen Pentan verdünnt. Das Gemisch wurde fortlaufend
bei einer Temperatur von o° gehalten. Die Verdünnung mit Pentan hat zur Folge, d:aß
die zu bildenden Anlagerungsverbdndungen beim Abtrennen aus. der Ölphase weniger
durch Öl verunreinigt sind, als- es der Fall sein- würde, wenn diese Verdünnung
nicht angewendet wird. Darüber hinaus können sich die Anlagerungsverhindungen leichter
aus-der Ölphase absetzen, während: das, Auftreten. von chemischen-Reaktionen und
eine Podymeris.ation fast vol.lstäridig vermieden werden.
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Dann wird im Verlaufe von To Minuten eine Lö` seng von 25 Gewichtsteilen
Hexafluorpho@sphorsäure in flüssigem Schwefeldioxyd zum. lebhaft gerührten Gemisch
zugegeben:. Das Schwefeldioxyd; verdampfte sofort, während eine feste Anlagerungsverbin.dung
der in dem Öl vorhandenen organischen. Schwefelverbindungen mit der Hexafluoirphosphorsäure
gebildet wurde. Bei vollständiger Abwesenheit von Feuchtigkeit aus; der Luft wurde
die An,-la@gerungsmasse durch ein Filter aus rostbeständigem Stahl filtriert. Es
wurden 29,5 Gewichtsteile Anla:gerungsverbindungen erhalten. Das An. lagerungspro,dukt
wurde dann, durch. Zugabe einer überschüssigen Menge wäßriger Natrom.lauge zersetzt.
Es. wurden. zwei Schichten gebildet, von denen die obere, wie gefunden. wurde, aus
12,7 Gewichtsteilen. Schwefelver'oindungen mit einem Schwefelgehalt von 14,3 Gewichtsprozent
bestand.
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Das Filtrat wurde mit einer wäßrigen ätzalkalischen Lösung ausgewaschen:.
Nachfodgend wurde die im Filtrat verbliebene Menge ätzaJkalische Lösung durch Waschen
mit Wasser entfernt. Das Filtrat wurde getrocknet und das Pentan abdestilliert.
84,1 Gewichtsprozent Raffinat mit einem Schwefelgehalt von 0,23 Gewichtsprozent
wurden. erhalten:. Das Verfahren nach; der Erfindung macht also eine einfache und
außerordentlich gute Entschwefelung des Gasöles möglich.