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Gewebe-Putz- und -Schermaschine Die Erfindung bezieht sich auf eine
Gewebe-Putz-und -Schermaschine mit mehreren, vorzugsweise als geschlossene Einbaueinheiten
mit Einzelantrieb ausgebildeten, gruppenweise zusammengefaßt übereinander im Maschinengestell
angeordneten Schneidzeugen und mit einem den Schneidzeugen vorgeschalteten, mehrere
Schabe-, Bürst- oder Schmirgelwalzen aufweisenden Putzkasten, der nach Patent 920
903 in den Sockel der Maschine unterhalb der Schneidzeuge eingebaut ist.
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Die Erfindung betrifft eine besonders vorteilhafte Weiterentwicklung
einer Gewebe-Putz- und -Schermaschine mit unterhalb der Schneidzeuge im Maschinensockel
eingebauten Putzkasten und besteht darin, daß die am unteren Ende des Putzkastens
in diesen eintretende Ware den Putzkasten und unmittelbar im Anschluß daran die
Scherstrecke im gestreckten Warenzuge durchläuft. Zu diesem Zweck sind zweckmäßig
die Putzwalzen des Putzkastens einerseits und in bekannter Weise auch die Sc'hneidzeuge
andererseits in Höhenrichtung gegeneinander versetzt zu beiden Seiten der Ware verteilt
und so einander benachbart, daß die Ware die nahezu gestreckte Tangentenebene an
die Putz-
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walzen bildet und die in gleichfalls bekannter
Weise aufrechten Untermesser in einer Ebene übereinander stehen.
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Durch den gestreckten Warenlauf durch. den Putzkasten und die sich
an diesen nach oben unmittelbar anschließende Scherstrecke ist der tote Warenvorrat
in der Gewebe-Putz- und -Schermaschine außergewöhnlich gering. Er beträgt in der
Praxis nicht mehr, als dem Abstand zwischen unterer Einlaufwalze und oberer Abzugwalze
entspricht. Damit beinhaltet die Gewebe-Putz- und -Schermaschine .nur noch ,das
Mindestmaß an Ware.
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Bei allen anderen, Gewebe-Putz- und. -Schermaschinen wird die Ware
vom Eirnlauf in den Putzkasten bis zum Verlassen der Scherstrecke auf mehr oder
minder verschlungenem Wege geführt, wodurch sich ein toter Warenvorrat ergibt, demgegenüber
erfindungsgemäß eine Verminderung bis zur Hälfte möglich ist.
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Abgesehen davon, daß das Einziehen der Ware in einer nahezu ebenen
Fläche wesentlich einfacher ist als das verschlungene Einführen bei bekannten Maschinen,
bereitet es bei der neuen Maschine keine Schwierigkeiten mehr, die Ware auf ihrer
vollen Ausdehnung innerhalb der Maschine von beiden Seiten her zugänglich zu machen
und zu beobachten.
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Der entscheidende Vorteil der neuen Warenführung beruht jedoch auf
folgendem: Es ist bekannt, daß die Ware innerhalb der Scherstrecke straff gespannt
sein muß. Trotz aller Anstrengungen ist es jedoch bei mancher Ware nicht möglich,
auch die Ränder einwandfrei glatt zu bekommen. Man ist deshalb vielfach igezwungen,
das, erste oder sogar die beiden ersten Schneidzeuge stillzusetzen, da die Spannung
der Ware bei deren Einlauf in: die Sehergtrecke am ischwersten fällt. Da die Ware
nämlich vom Ende der Schersfirecke 'her abgezogen zu werden pflegt, ist die auf
Glätten der Ware gerichtete Zugspannung an der Abzugwalze am größten, während. sie
zum Einil--auf hin, ständig abnimmt.
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Für die Verminderung der Warenspannung zum Wareneinlauf hin sind die
zahllosen Umlenkungen der Ware verantwortlich. Durch die erfindungsgemäße Ausbildung
der Maschine und den erfindungsgemäß gestreckten Warenlauf durch Putzkasten und
Scherstrecke sind diese Nachteile restlos behoben. Da die Ware in gestrecktem Warenzug
in der Maschine geführt ist, fallen - bis auf unvermeidliche geringfügige Ablenkungen
an den Hohltischen - die scharfen Warenumlenkungen fort, so daß die am Ende der
Scherstrecke angeordnete Zugwalze die Ware in der ganzen Scherstrecke vollkommen
glatt gespannt halten kann. Es ist daher nicht nur nicht mehr erforderlich, einzelne
Schneidzeuge abzuschalten; vielmehr kann man auch mit einer Abzugwalze am Ende der
Scherstrecke auskommen, während man bisher zwischen den Schneidzeugen noch zusätzliche
Zugwalzen vorsehen mußte, da sonst ein Glatthalten der Ware überhaupt nicht möglich
war. Es ist an sich einerseits bekannt,- eine Warenbahn zwischen zwei Bürstwalzen
tangential in gestrecktem Zuge zu führen, wie es auf der anderen Seite nicht mehr
neu ist, dies bei einer Scher= maschine mit zwei nebeneinander angeordneten Schneidzeugen
vorzunehmen. In diesen Fällen wird aber die Warenbahn hinter der zweiten Bürste
bzw. hinter dem zweiten Schneidzeug scharf abgelenkt.
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Das der Erfindung zugrunde liegende Problem tritt bei diesen bekannten
Einrichtungen nicht auf, weil ein gestreckter Warenzug im Sinne der Erfindung das
Vorhandensein von wenigstens drei hintereinander angeordneten Bearbeitungswerkzeugen
aufweist, wobei die Warenbahn nicht allein zwischen je zwei Bearbeitungswerkzeugen
(Putzwalzen und/oder Schneidzeugen) gestreckt geführt ist, vielmehr die wenigstens
zu zweit hintereinander folgenden Warenfelder in einer gemeinsamen Ebene liegen,
was bei allen bisher bekannten Maschinen dieser Gattung nicht der Fall ist.
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Die weiteren Merkmale und Vorteile der Erfindung sind aus den Ansprüchen
sowie aus der nachstehenden Beschreibung eines Ausführungsbeispiels der Erfindung
zu ersehen. Dieses Ausführungsbeispiel ist in der Zeichnung bildhaft schematisch
wiedergegeben, wobei Fig. i eine Gesamtseitenansicht der Gewebe-Putz- und -Scüermasohine
zeigt, während Fig. 2 den Putzkasten allein im Schnitt und im größeren Maßstab erkennen
läßt.
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6 ist ein flacher, als Bedienungsstand dienender, plattformartiger
Teil des Maschinensockels oder -gestells 5, 6, 7, dessen aufrechter Teil 7 die gruppenweise
zusammengefaßt übereinander angeordneten Schneidzeuge Al. A2, B1, B2 einschließlich
deren Hohltischen C, C aufnimmt.
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Dabei ist die Anordnung der Schneidzeuge so getroffen, daß sie paarweise
in Höhenrichtung gegeneinander versetzt und einander so benachbart sind, daß die
aufrechten Untermesser i i nahezu in einer Ebene übereinander stehen.
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Die Hohltische weichen von bekannten Hohltischen ab, indem die beiderseits
des Scherzylinders angeordneten Warenstützen C, C auf verschiedenen
Warenseiten- liegen. Die jeweils obere Warenstütze C trägt dabei das Untermesser
i i, dient also sozusagen als Untermesserbalken bzw. ist ein Teil davon. Diese Warenstütze
C ist bei der bevorzugten Ausführungsform der Erfindung ortsfest, während die auf
der anderen Warenseite liegende Warenstütze C quer zur Warenebene verschiebbar
ist, um die über die beiden @ Stützen C, C hohl geführte Ware an den
Scherzylinder genau anstellen zu können.
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Im Unterteil 5 des Maschinensockels 7 ist unterhalb der Schneidzeuge
der Putzkasten eingebaut, der im Beispiel sechs Schabe-, Bürst- oder Putzwalzen
38, 39 aufnimmt, von denen sich drei links und drei rechts der Ware befinden. Die
Putzwalzen sind zu je zweit an einem gemeinsamen Lagerhebel i2, 13 drehbar
gelagert, der seinerseits um einen Gelenkzapfen 14 schwenkbar ist, wobei die Achse
des
Schwenkzapfens 14 in der Warenebene liegt. Die Hebel 12, 13 sind zur Bedienungsseite
der Maschine -hin verlängert und die Verlängerungen 13 sind untereinander durch
eine Stange 15 verbunden. Ein winkelförmiger Stellhebel 16, 17 ist in einem ortsfesten
Lager 18 schwenkbar gelagert, während sein einer Arm 16 nach vorn aus dem Putzkasten
5 heraussteht. Der kürzere, abwärts gerichtete Arm 17 des Stellhebels 16, 17 greift
an einem Lenker i9 und dieser wieder an einem der Lagerhebel 12, 13, vorzugsweise
an einem Hebelfortsatz 13 an. Alle Putzwalzen 38, 39 werden durch einen gemeinsamen,
alle Putzwalzen umschlingenden, endlosen Riemen 20 od. dgl. angetrieben, der entsprechend
der Gegenläufigkeit der beiden Gruppen 38, 39 von Putzwalzen im Zickzack geführt
ist.
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Wird der Stellhebelarm 16 nach unten verschwenkt, so verschwenkt sich
über den Lenker i9 der die mittleren Walzen tragende Lagerhebel 12,13 und mit ihm
die beiden anderen Lagerhebel infolge Kupplung durch die Kupplungsstange 15. Dabei
verengt sich der Durchgang zwischen den Putzwalzen 38, 39. Umgekehrt erweitert sich
der Durchgang beim Heben des Stellhebels. Man hat es also hier in der Hand, mit
einem einzigen Handgriff 16 die Putzwalzen mehr oder weniger stark an die Ware anzustellen
und sie sogar soweit auseinander zu bewegen, daß keine Putzwalze 'arbeitet, die
Ware vielmehr ungeputzt den Putzkasten durchläuft. .
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Am Stellhebel 16 sitzt eine Umlenkwalze 2i, die in den Zug des endlosen
Riemens 2o eingeschaltet ist. Beim Bewegen des Stellhebels 16 wird die Spannrolle
21 mitbewegt, wobei sie die Änderung der Umspannlänge des Riemens 2o ausgleicht,
die durch die Näherung bzw. Entfernung der Putzwalzen 38, 39 eintritt.
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Im Gegensatz zu vorbekannten Gewebe-Putz-und -Schermaschinen arbeiten
die Putzwalzen 38, 39 nicht im Gegenstrich, sondern entgegengesetzt hierzu. Das
heißt, daß die Putzwalzen eine Drehrichtung haben, die an der der Ware zugekehrten
Umfangsseite der Warenlaufrichtung entspricht. Die linken Putzwalzen 38 drehen sich
bei steigender Warenbahn also entgegen, die rechten Putzwalzen 39 im Uhrzeigersinne.
Dabei ist die Umfangsgeschwindigkeit der Putzwalzen größer als die Warengeschwindigkeit,
um die notwendige Geschwindigkeitsdifferenz zu erhalten, ohne die keine Bearbeitung
der Ware einträte. Der Vorteil dieser gegenüber bekannten Putzkästen umgekehrten
Drehrichtung der Putzwalzen besteht darin, daß die Putzwalzen die Warenbewegung
fördern und nicht wie bisher hindern.
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Die im Vorrat 33 abgetafelte Ware wird nach oben geführt, wo sie umgelenkt
wird und zwischen aufrechten Ständern 34 hinter dem Bedienungsstand abwärts geht.
Hier wird "sie in Spanneinrichtungen 35 vorgespannt. An unteren Putzkastenende tritt
die Ware 36 um eine Zuführwalze 22 herum in den Putzkasten 5 ein, wo sie geradenwegs
aufwärts zwischen den Putzwalzen 38, 39 hergeführt ist. Ohne Ablenkung gelangt sie
aus dem Putzkasten 5 in die S,chers,tre.cke, die sie ebenfalls im gestreckten Zuge
durchläuft. Am oberen Ende der S-cherstrecke sitzt eine Zugwalze 23, die mit Friktionsantrieb
die Ware durch die Maschine zieht und für die nötige Warenspannung sorgt. Von dort
aus geht die geschorene Ware zu einem Ausleger 8, von dem aus sie über einen Legearm
9 wieder abgetafelt wird.