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Inaschine zum Fertigmacken von Florgeweben in laufender Fertigung
In der Textilindustrie sind bereits Einrichtungen bekannt, bei welchen das Gewebe
in laufender Fertigung mehreren Bearbeitungsvorgängen unterworfen bzw. mehreren
Bearbeitungsvorrichtungen zugeführt wird. So ist eine Maschine bekannt, bei welcher
das Gewebe von einer in einem Kochbottich umlaufenden Walze zu einer Verstreichtrommel
(Kardentrommel ) zum Einstreichen der Haardecke geführt wird und von dieser zu einer
mit einer Preßwalze ausgerüsteten Wickelvorrichtung läuft. Auch Dekatiervorrichtungen
zum kontinuierlichen Dekatieren von Gegeben sind mit Trockentrommeln und einem Glättwerk
kombiniert worden. Ferner hat man schon vorgeschlagen, mit einer Rauhniaschine für
Gewebe noch Vorrichtungen zum Dämpfen, Netzen oder Anfeuchten, zum Wärmen und Trocknen
sowie zum Scheren der aufgerauhten Fasern und zum Abzug des Staubes zu vereinigen.
Weiter ist eine Maschine zum Entfernen der aufgeschnittenen Sprengfäden von Stickereistoffen
bekannt geworden, bei welcher mehrere Bürstwalzen und Saugdüsen zum Aufrichten der
abzuschneidenden Fäden sowie Schneidmesser und Sengbrenner zum Beseitigen der zu
langen Fäden hintereinander angeordnet sind. Diese 'Maschinen sind jedoch zum Fertigmacken
von Florgeweben geeignet.
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Bisher erfolgte das Fertigmacken der stück-und stranggefärbten Florgewebe
auf einer Reihe von Maschinen. Zunächst wurde der Flor auf einer Anfeucht- und Florhebeinaschine
gehoben, dann wurde das Gewebe mehrmals durch eine Rauh- und Vortrockeninaschine
geschickt, wobei die Ware nach jedem Durchgang in einer sogenannten Hänge von Hand
in einzelnen Stoffbahnen aufgehängt werden mußte, damit die rechte Seite nicht beschädigt
wurde. Diese Hänge wurde von Arbeitern wieder zum Eingang der Maschine zurückgebracht,
ein Vorgang, der sich bei jedem Stück wenigstens drei- bis viermal wiederholte.
Hieran anschließend erfolgte zum vollständigen Trocknen ein Durchgang auf der Spann-
und Trockenmaschine und zum Schluß ein mehrmaliger Durchgang durch die Rauhmaschine.
Die Behandlung der Ware auf diese Weise, die vier verschiedene Maschinen erforderlich
macht, ist daher nicht nur sehr kostspielig, sondern auch ungemein umständlich und
zeitraubend.
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Demgegenüber bringt die Erfindung eine Maschine zum Fertigmacken von
Florgeweben in laufender Fertigung. Erfindungsgemäß weist sie teils hintereinander-,
teils übereinanderliegend auf einen Anfeuchter mit darüber befindlichen Florsteckzylindern,
daran anschließend geheizte Trockenwalzen und über diesen liegende Florhebezylinder
und geheizte Trockenplatten mit Absaugevorrichtung sowie eine Klopfvorrichtung und
an diese anschließend geheizte Trockenwalzen, Rauhwalzen, gegebenenfalls mit Sprühapparat.
geheizte Trockenplatten, Absaugevorrichtun01 und Klopfvorrichtung in Gruppen.
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Die Maschine gemäß der Erfindung soll in erster Linie die bisher beim
Fertigmacken von Florgeweben verwendete Spann- und Trockenmaschine überflüssig machen
und deren Nachteile vermeiden. In diesen Spann-und Trockenmaschinen, bei welchen
die Florware in einer mit Heißluft beschickten Kammer,
in Führungsketten
eingespannt, in Schlangenlinien hindurchgeführt wird, wird die Ware durch das schnelle
und starke Trocknen in der heißen Luft und durch das Spannen hart und plump, während
gemäß der Erfindung ein sanftes allmähliches Trocknen unter Zwischenschaltung anderer
Bearbeitungsvorgänge erfolgt. Auch wird durch den Fortfall der Spann- und Trockenmaschine
eine erhebliche Kostenersparnis erzielt, Ferner kommt die bisher gebräuchliche Spezialrauhmaschine
in Fortfall. Durch das bei der Maschine gemäß der Erfindung stattfindende Klopfen
der Ware wird der Flor durchaus gleichmäßig. Ein erheblicher Vorteil der Maschine
gemäß der Erfindung besteht darin, claß Zwischentransportkosten in Fortfall kommen.
Durch das Ineinanderschalten von Teilbearbeitungen- der verschiedensten Art, Florstrecken
und -heben, Trocknen, Rauhen und Absaugen, findet ein allmählich fortschreitendes
Fertigmachen der Ware statt, wobei diese niemals nur in einer Hinsicht hin behandelt
wird. Durch die Arbeitsweise wird eine Florware von durchaus gleichmäßigem Charakter
erzielt.
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Auf der Zeichnung ist die Maschine gemäß der Erfindung in einem Ausführungsbeispiel
dargestellt.
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Die Ware passiert zunächst eine Anfeuchtvorrichtung a und zwei Streckzylinder
b, .
welche die Aufgabe haben, den Flor parallel zur Kette zu legen, sodann
mit der Florseite eine geheizte Trockenwalze c und kommt nunmehr zum ersten Florhebezylinder
d und weiter zu zwei geheizten Trockenplatten e.
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Über diesen Platten e, die im Winkel zueinanderstehen und oben eine
Art Saugeschlitz lt
bilden, ist zum weiteren Heben des Flors und Trocknen
der Ware eine Absaugevorrichtung i vorgesehen. Diese hat eine sich über die ganze
Breite des Schlitzes h erstreckende Saugöffnung.
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Nach Passieren der zweiten Trockenplatte e gelangt die Ware zum zweiten
Hebezylinder d und von hier zur zweiten Trockenwalze c und dann zur Zugwalze f.
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Von letzterer geht die Ware, einen Sack bildend, an einer Klopfvorrichtung
g vorbei. Nachdem der Flor nunmehr genügend gehoben ist, gelangt die Ware behufs
weiterer Trocknung und Lösung des Flors zum zweiten Teil der Maschine, welcher zwei
Gruppen, je bestehend aus zwei Trockenwalzen c, zwei Rauhwalzen m, zwei Trockenplatten
e, einer Absaugung i, einer Zugwalze f und einer Klopfvorrichtung ä, umfaßt. Diese
Teile sind in ähnlicher Weise angeordnet, wie die Gruppe mit den Hebezylindern d.
Die Rauhwalzen m, die eine hohe Umlaufgeschwindigkeit erhalten, bearbeiten den Flor
abwechselnd von links und von rechts. Die Saugdüsen sind an eine gemeinsame Saugleitung
k angeschlossen. Durch das Klopfen der Ware bei lockerer Führung im Sack wird ein
Durchschlagen der Florfäden zur anderen Seite des Gewebes vermieden. Man erhält
einen gleichmäßigeren Flor. Auch unterstützen die rotierenden Klopfer durch die
hervorgerufene Luftwirbelung das Trocknen der Ware.
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Wie der zweite Teil ist auch der gegebenenfalls erforderliche dritte,
vierte und evtl. fünfte Teil der Maschine eingerichtet, jedoch ist der letzte mit
einem Tafelapparat l versehen, so daß die Ware, allmählich trocknend, schließlich
vollständig trocken und gelöst und zur vollkommenen Egalisierung unregelmäßiger
Florlagen evtl. fünfmal geklopft in einer Passage fertig zum Tafelapparat L gelangt.
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Die Trockenplatten e und die Trockenwalzen c werden in geeigneter
Weise geheizt. Sämtliche Walzen d, b, m haben Kratzenbeschlag. Das Florgewebe
wird so geführt, daß seine rechte Seite außer mit den Trockenwalzen c an keiner
Stelle mit Leitwalzen o. dgl. in Berührung kommt.