DE2433602B2 - Vorrichtung zum walken - Google Patents

Vorrichtung zum walken

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Description

Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung zum Walken von Filzen, Wollgeweben u. dgl., bestehend aus einer oberen und einer unteren Reihe aus angetriebenen Walzen, die ggf. mit Antriebseinrichtungen für eine axiale, in ihrer Größe veränderbare Hin- und Herbewegung versehen sind.
Das Walken bezweckt die Entspannung und die Verfilzung von Wollgeweben oder die weitere Verdichtung und Verfilzung von vorgefilzten Platten- und Stückfilzen im Arbeitsablauf der Wollfilzherstellung. Beim Walken von Filzen wird der durch das Filzen erreichte Verdichtungsprozeß unter mechanischer Einwirkung und unter Beteiligung von Walkflüssigkeit fortgeführt. Dabei soll die Dichte und die Härte der Filze und somit ihre Festigkeit erhöht werden.
Rollenwalkmaschinen für das Walken von Wollfilzen mit einem aus Ober- und Unterwalzen bestehenden Walzensystem unter elastischem Andrücken jeder Oberwalze an die korrespondierende Unterwalze bzw. gegen die dazwischenliegende Filzbahn, sind im Fachgebiet bekannt.
Aus DT-PS 6 18 640 ist ferner eine Vorrichtung zum Behandeln von Textilgut, insbesondere zum Walken, Filzen, Pressen, Strecken od. dgl. bekannt, bei der die oberen oder unteren Leisten einer Leistengruppe durch Walzen ersetzt sind, wobei zur Unterstützung der Walkarbeit Streck- und Stauchbacken von bzw. hinter der Gesamtvorrichtung angeordnet sind. Bei dieser bekannten Vorrichtung handelt es sich um eine langsam laufende Walkmaschine, bei der die Anordnung von Streck- und Stauchbacken vor oder hinter der Gesamtvorrichtung sich insofern als nachteilig auswirkt, als das Material! sich unkontrolliert in Falten legen kann, da insbesondere die am Ende der Vorrichtung angeordneten Streck- und Stauchbacken die durch die Vorrichtung hindurchiaufende Filzbann abbremsen, so daß sich der Filz bäumt und verzogen aus der Maschine herauskommt. Es ist daher bei auf derartigen Maschinen hergestellten Filzen erforderlich, daß diese anschließend geglättet werden.
Aufgabe der vorliegenden Erfindung ist es, eine Vorrichtung zum Walken von Filzen, Wollgeweben u. dgl. zu schaffen, mit der auch größere Materialstärken bei gleichbleibender Festigkeit und Kernfestigkeit zu bewältigen sind und die keiner weiteren Nachbehandlung bedürfen.
Die Lösung dieser Aufgabe besteht gemäß der Erfindung darin, daß die Walzen der oberen Walzenreihe gegenüber den Walzen der unteren Walzenreihe zueinander versetzi sind und daß zwischen je zwei Walzen ein der Walze der jeweiligen anderen Walzenreihe gegenüberliegender Stauchbalken angeordnet ist, der in seinem, der Walze gegenüberliegenden Abschnitt ein kreisbogenförmiges Profil aufweist.
Mit einer derart ausgebildeten Walkvorrichtung werden durch die wechselseitige Anordnung von Walzen und Stauchbalken Filze erhalten, die in ihrer Dicke gleichmäßig gewalkt sind, eine hohe Kernfestigkeit und keine Festigkeitsunterschiede zwischen Kern und Oberfläche aufweisen. Die so erhaltenen Filze brauchen daher nicht mehr nachbehandelt zu werden.
Es ist zwar bekannt (DT-PS 26 286), zur Erzielung größerer Filzflächen bei Rollenwalkmaschinen zwischen je zwei Rollenpaaren sich gegenüberliegende Platten anzuordnen. Zwischen den Platten und dem Textilgut läuft jedoch ein Tuch mit, so daß die Platten nicht als Streck- oder Stuchbalken wirken können.
Nach einem weiteren Merkmal der Erfindung besteht jeder Stauchbalken aus einem Hohlprofil von etwa rechteckförmigem Querschnitt mit Längsseitenwänden, die dem äußeren Teilumfang der danebenliegenden Walzen entsprechendes Kreisbogenprofil aufweisen.
Aufgrund dieser Ausbildung ist eine Walkvorrichtung geschaffen, die kleinste Abmessungen aufweist und somit in ihrer Konstruktion wirtschaftlich ist. Schon bereits mit einer geringen Anzahl von Stauchbalken und Walzen werden gleich gute Walkergebnisse erzielt, wie bei Vorrichtungen, die eine lange Bearbeitungsbahn aufweisen.
In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung beispielsweise dargestellt, und zwar zeigt
Fig. 1 den einlaufseitigen Abschnitt einer Walkvorrichtung mit zwei Walzenreihen und zwischen je zwei Walzen angeordneten Stauchbalken,
F i g. 2 eine Walkmaschine mit zwei Walzenreihen in Seitenansicht.
Gemäß F i g. 1 und 2 besteht die Walkvorrichtung aus in zwei Reihen in einem Maschinengestell 5 angeordneten Walzen, die als zylindrischer Hohlkörper ausgebildet und auf Achsen befestigt sind, die in dem Maschinengestell 5 gelagert sind.
Die Walkvorrichtung weist eine obere Walzenreihe 10 und eine untere Walzenreihe 30 auf. Die Anzahl der Walzen der einzelnen Walzenreihen 10 und 30 kann beliebig gewählt sein. Bei dem in F i g. 1 gezeigten Ausführungsbeispie! sind zwei Walzen der oberen Reihe 10 und drei Walzen der unteren Walzenreihe 30 dargestellt, während bei der in F i g. 2 gezeigten Ausführungsform die obere Walzenreihe aus den Walzen 11,12,13,14,15 und die untere Walzenreihe 30 aus den Walzen 31,32,33,34,35 besteht. Die Walzen 11 bis 15 der oberen Walzenreihe 10 sind gegenüber den Walzen 31 bis 35 der unteren Walzenreihe 30 um Waizenbreite versetzt angeordnet.
Der Einlauf des Vlieses V in die Walkvorrichtung erfolgt in Pfeilrichtung X. Das Vlies V wird zwischen den Walzen der beiden Walzenreihen 10 und 30 hindurchgeführt.
Zwischen je zwei Walzen einer jeden Walzenreihe 10 bi' v. 30 ist ein Stauchbalken angeordnet. Die zwischen den Walzen 11 bis 15 der oberen Walzenreihe 10 angeordneten Stauchbalken sind mit 16, 17, 18, 19, 20 und die zwischen den Walzen 31 bis 35 der unteren Walzenreihe 30 angeordneten Stauchbalken mit 36, 37, 38,39,40bezeichnei.
Wie F i g. 2 zeigt, sind die Walzen 11 bis 15 der oberen Walzenreihe 10 von Federn 41, 42, 43, 44, 45 beaufschlagt, so daß die Walzen mittels dbser Federn gegen das hindurchgeführte Vlies V bzw. gegen die Stauchbalken 36,37,38,39,40 der unteren Walzenreihe 30 gedrückt werden. Die zwischen den Walzen angeordneten Stauchbalken sind in gleicher Weise wie die Walzen mittels Federn 46, 47, 48, 49 beaufschlagt. Der Antrieb der Walzen 11 bis 15 und 31 bis 35 erfolgt mittels in an sich bekannter Weise ausgebildeten Antriebseinrichtungen. Jede einzelne Walze ist angetrieben. In gleicher Weise erfolgt auch der Antrieb der Stauchbalken 16,17,18,19,20 und 36,37,38,39,40.
Aufgrund der versetzten Anordnung der Walzen 11 bis 15 der oberen Walzenreihe 10 gegenüber den Walzen 31 bis 35 der unteren Walzenreihe 30 ist jeweils ein Stauchbalken einer Walze gegenüberliegend angeordnet.
Jeder Stauchbalken besteht aus einem Rechteckprofil, das an dem Beispiel des Stauchbalkens 16 in F i g. 1 gezeigt ist und das mit 61 bezeichnet ist. An der dem Vlies V zugekehrten Seite weist der Stauchbalken 16 einen zur Einlaufseite X zugekehrten auskragenden Abschnitt 62 auf, dessen dem Vlies V zugewandte Oberfläche 63 kreisbogenförmig ausgebildet ist. Die Profilierung der Oberfläche 63 des Stauchbalkens 16 ist dergestalt, daß die Oberfläche 63 mit dem jeweils gegenüberliegenden Abschnitt der gegenüberliegenden Walze eine Einlauföffnung 80 bildet, die sich etwa trichterförmig in Richtung zur Einlaufseite X erweitert und in die quasi das Vlies V während des Vorlaufes eingeführt wird.
Bei der in F i g. 2 gezeigten Ausführungsform sind die Stauchbalken 16 bis 20 und 36 bis 40 als Hohlkörper ausgebildet. Da alle Stauchbalken gleich ausgebildet sind, soll anhand des Stauchbalkens 16 die spezielle Ausbildung näher erläutert werden. Das Hohlprofil des Stauchbalkens 16 i^t mit 70 bezeichnet; es weist einen etwa rechteckförmigen Querschnitt auf. Die den aneinandergrenzenden Walzen gegenüberliegenden Seitenflächen 71 und 72 sind kreisbogenförmig ausgebildet. Das Kreisbogenprofil entspricht etwa dem Walzenprofil, so daß die jeden einzelnen Stauchbalken seitlich begrenzenden Walzen in den eingezogenen Seitenwandabschnitten 71, 72 laufen. Die Schmalseitenwände 73, 74 sind kreisbogenförmig gewölbt ausgebildet. Das Profil der dem Vlies V zugekehrten Oberfläche entspricht etwa dem Profil der Oberfläche 63 des Stauchbalkens 16, wie dieser in Fig. 1 dargestellt ist. Auch die Oberfläche 73 des Stauchbalkens 16 bildet mit der Oberfläche der jeweils gegenüberliegend angeordneten Walze eine Einlauföffnung 80 für das Vlies V.
Die Länge der Stauchbalken 16 bis 20 und 36 bis 40
ίο entspricht der Länge der Walzen 11 bis 15 und 31 bis 35.
Sowohl die Walzen der oberen Walzenreihe 10 und
der unteren Walzenreihe 30 als auch die Stauchbalken 16 bis 20 und 36 bis 40 sind mit in an sich bekannter Weise ausgebildeten Antriebsvorrichtungen für eine axiale Walzenhin- und -herbewegung verbunden.
Wie auch die Walzen der oberen Walzenreihe 10 und der unteren Walzenreihe 30 können auch die Stauchbalken beheizbar ausgebildet sein. Die als Hohlprofil ausgebildeten Stauchbalken sind dann in ihrem Innenraum mit einer Heizeinrichtung versehen bzw. für die Zuführung eines wärmeabgehenden Mediums versehen. Genauso wie Walkvorrichtungen mit Stauchbalken verwendet werden können, die mit Antriebseinrichtungen für eine axiale, in ihrer Größe veränderbare Hin- und Herbewegung versehen sind, können auch Walkvorrichtungen zur Anwendung gelangen, bei denen die Stauchbalken keiner axialen Hin- und Herbewegung, d. h. einer Vibration in Längsrichtung, unterworfen sind. Darüber hinaus besteht auch die Möglichkeit, die Walkvorrichtung so auszugestalten, daß nur die Stauchbalken einer axialen Hin- und Herbewegung unterworfen sind, während die Walzen der Walzenreihen 10 und 13 keiner axialen Hin- und Herbewegung ausgesetzt sind. Die Walzen der oberen Walzenreihe 10 brauchen nicht angetrieben zu sein; sie können freifliegend in dem Maschinengestell 5 gelagert sein und während des Vorschubes des Vlieses Kmitlaufen.
Der sich sonst bei den bekannten Walkvorrichtungen erstreckende Walkprozeß kann bei der erfindungsgemaß ausgebildeten Walkvorrichtung auf eine kurze Strecke mit gleich gutem Ergebnis festgelegt sein. Aufgrund der Anordnung von Stauchbalken zwischen je zwei Walzen und der besonderen Ausgestaltung der Stauchbalken in Anpassung an die Form der Walzen ist eine Walkvorrichtung geschaffen, die kleinste Abmessungen aufweist und somit in ihrer Konstruktion wirtschaftlich ist. Bei entsprechend gewählter Umlaufgeschwindigkeit der Walzen kann die Walkvorrichtung auch zum Filzen, z. B. von Wollfasern, verwendet werden.
Hierzu 2 Blatt Zeichnungen

Claims (2)

Patentansprüche:
1. Vorrichtung zum Walken von Filzen, Wollgeweben u. dgl., bestehend aus einer oberen und einer unteren Reihe aus angetriebenen Walzen, die ggf. s mit Antriebseinrichtungen für eine axiale, in ihrer Größe veränderbare Hin- und Herbewegung versehen sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Walzen (11 bis 15) der oberen Walzenreihe (10) gegenüber den Walzen (31 bis 35) der unteren >° Walzenreihe (30) zueinander versetzt sind und daß zwischen je zwei Walzen (11 bis 15, 31 und 35) ein der Walze der jeweiligen anderen Walzenreihe gegenüberliegender Stauchbalken (16 bis 30, 36 bis 40) angeordnet ist, der in seinem, der Walze (11 bis '5 15, 31 bis 35) gegenüberliegenden Abschnitt ein kreisbogenförmiges Profil aufweist.
2. Vorrichtung nach Anspruch !, dadurch gekennzeichnet, daß jeder Stauchbalken (16 bis 20, 36 bis 40) aus einem Hohlprofil von etwa rechteckförmigern Querschnitt mit Längsseitenwänden (71, 72) besteht, die dem äußeren Teilumfang der danebenliegenden Walzen entsßrechendes eingezogenes Kreisbogenprofil aufweisen.
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