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Vorrichtung zum Runden der Florbänder von Florteilern und ähnlichen
Spinnereivorbereitungsmaschinen In dem Hauptpatent 505 09¢ wurde bereits
auf die Nachteile der bekannten Nitschelwerke hingewiesen, welche das Vorrunden
und Verdichten der Bändchen von Florteilern und ähnlichen Spinnereivorbereitungsmaschinen
besorgen.
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Um diese Nachteile zu vermeiden, trat an die Stelle des bisher gebräuchlichen
Nitschelhosenpaares beim Hauptpatent ein Rollhosenpaar, dessen einzelne Hosen nach
Art der endlosen Lattentücher aus Stäben, die aber verschiebbar angeordnet sind,
gebildet werden. Diese Stäbe werden rechtwinklig zur Rollhosenumlaufbahn, jedoch
zueinander entgegengesetzt, verschoben, und zwar ohne Richtungswechsel innerhalb
der wirksamen Rollbahnflächen, wobei das dazwischenliegende Florbändchen durch die
Schubbewegung der Stäbe gerundet und verdichtet wird. Dadurch wird erreicht, daß
die während des Krempel-oder eines Streckvorganges gewonnene gestreckte und parallele
Lage der Spinnfasern dem Vorgespinst besser erhalten bleibt, so daß größere Verzüge,
namentlich in der Streichgarnspinnerei, angewendet werden können.
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Auch bei der vorliegenden Erfindung findet ein dauernd gleichgerichtetes
Rollen, Runden und Verdichten der Florbändchen zu Vorgespinst statt, jedoch nicht
durch zwei zusammenarbeitende Stabrollhosen, sondern durch eine umlaufende Stabrollhose
in Verbindung mit einer mit derselben zusammenarbeitenden, nur umlaufenden, nicht
nitschelnden Lederhose.
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Diese Einrichtung stellt sich in ihrer Herstellung einfacher als diejenige
nach dem Hauptpatent und hat außerdem den Vorteil, daß nicht nur die ursprüngliche
gestreckte und parallele Lage der Spinnfasern fast erhalten bleibt, sondern das
Bändchen erfährt infolge des schrägen Durchlaufen der Rollbahnfläche innerhalb derselben
noch etwas Streckung, die für den Verzug während des Feinspinnens sehr günstig ist.
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Das Rollen der Florbändchen besorgt hierbei nur die umlaufende Stabrollhose,
die mit ihrer wirksamen Rollbahnfläche in dichtem Abstand an die nur umlaufende,
keine seitliche Verschiebung ausführende Lederhose angestellt ist.
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In der Zeichnung ist eine Einrichtung zum Rollen, Vorrunden und Verdichten
von Florbändchen für einen Florteiler in einer beispielsweisen Ausführung dargestellt.
Die Zeichnung zeigt in Abb. r eine Seitenansicht des Hosenpaares im Schnitt nach
Linie G-H der Abb. a, Abb. a eine Draufsicht auf das Hosenpaar, Abb.3 in Vergrößerung
einen Teilausschnitt aus der Stabrollhose.
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Die bisher gebräuchlichen Nitschelwerke können mit Vorteil durch die
neue Einrichtung
ersetzt werden, wobei sämtliche Exzenter und die
sonstigen für die Nitschelbewegungen erforderlichen Antriebsteile in Fortfall kommen.
Der Antrieb der Stabrollhose r und der Lederhose y. also des Hosenpaares r, y, erfolgt
durch nicht mit dargestellte Zahnradgetriebe, die auf die Wellen lt, h` wirken,
in derselben Weise wie bei den bisherigen Nitschelhosenpaaren. Die Lagerung
L des Hosenpaares r, y ist ebenfalls annähernd dieselbe wie die der
bekannten Nitschelhosenpaare.
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Die Rollhose r ist wie beim Hauptpatent aus dicht aneinandergereihten,
in ihrer Längsachse verschiebbar gelagerten Stäben s endlos zusammengesetzt. Die
verschiebbare Lagerung der Stäbe s ist in einer beispielsweisen Ausführung in Abb.3
dargestellt. In jedem Stabs sind, über die ganze Länge desselben gleichmäßig verteilt,
mehrere Schieber c eingesetzt, die in geeigneter Weise, beispielsweise durch Nieten
oder sonstwie, fest mit den Stäben s verbunden sind. In diese Schieber c sind die
geeignet geformten Köpfe g durch Schrauben x derart eingeschoben, daß die Schieber
c samt den mit diesen verbundenen Stäben s in ihrer Längsachse verschiebbar bleiben.
Die Schrauben x sind wiederum in schmiegsame Bänder n eingesetzt, die z. B. mit
Leder o überzogen sein können. Die Bändern und das Lederband o sind ebenfalls fest
miteinander verbunden. Die Köpfe g der Schrauben x und die Schieber c dienen zur
Lagerung, Führung und Sicherung gegen Abfallen der Stäbe s der Rollhose r. Die Stäbe
s können irgendeinen geeigneten und darauf befestigten, etwa aus Leder bestehenden
Belag a erhalten.
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Damit die Bändern, deren mehrere über die ganze Breite der Rollhose
r verteilt sind, samt der Rollhose r einen ganz gleichmäßig gemeinsamen Umlauf erhalten,
können die Bänder u nach der bekannten Art der Filmbänder angetrieben werden. An
Stelle der endlosen Bändern können auch andere 'geeignete Gürte o. dgl. Verwendung
finden.
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Wie beim Hauptpatent werden die Stäbe s der Rollhose r gezwungen,
sich rechtwinklig zur Rollhosenumlaufbahn zu verschieben, indem während des Umlaufes
der Rollhose r die Stabköpfe p der Stäbe s an den seitlich angebrachten, aber stets
schräg und fest eingestellten Gleitwänden g von geeigneter Form entlang gleiten
(Abb. a). Die auf Tragarmen m ruhenden Gleitwände ä können mit Hilfe der Stellschrauben
f oder sonstwie beliebig schräg eingestellt werden und sind zu diesem Zweck in Zapfen
z drehbar gelagert. Die mehr oder, weniger schräge Einstellung der Gleitwände ä
und die dadurch bedingte Größe der Verschiebung der Stäbe s richtet sich nach der
jeweils erforderlichen Rollung des Vorgespinstes. Die Einstellung des Abstandes
der Rollhose Y von der nur umlaufenden, nicht nitschelnden Lederhose y erfolgt mittels
der Stellschrauben d. Zur Reinhaltung der Stäbe s von Fasern u. dgl. können Putzwalzen
u angebracht werden (Abb. i).
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Die Lederhose y hat lediglich die Aufgabe zu erfüllen, die Florbändchen
b von den Florteilerriemchen i abzunehmen, in dichtem Abstand gegen die Stabfläche
der Rollhose r zu bringen, weiterzuleiten und den Florbändchen b die erforderliche
Unterlage für die Rollung zu Vorgespinst zu bieten. Einem Durchhängen der Lederhose
y wird durch die Tragwalzen tv begegnet, und es wird somit der wirksamen Rollbahnfläche
A-Z der Rollhose r die nötige, gerade Unterlagfläche gegeben. Für die Abnahme der
verdichteten Bändchen können unter Umständen noch die Walzen v vorgesehen werden.
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Der Verlauf der von den Riemcheni durch die Lederhose y der Rollhose
r zugeführten Florbändchen b durch die Einrichtung hindurch sowie die Umlaufrichtung
der Hosen t-und y sind durch Pfeile angedeutet.
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Das Runden und Verdichten der Bändchen b zu Vorgespinst erfolgt durch
die umlaufende Rollhose r, von deren Stäben s sie erfaßt und innerhalb der Rollbahnfläche
A-Z in unveränderter Richtung zu Vorgespinst gerollt und verdichtet werden. Auf
ihrem wirkungslosen Rückweg kehren die Stäbe s in ihre Ausgangslage zurück (vgl.
Abb.2).
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Wie aus Abb. a ersichtlich, vollzieht sich der Rollweg der Florbändchen
b innerhalb der wirksamen Flächen zwischen der umlaufenden Rollhose r und der ruhig
umlaufenden, nicht nitschelnden Lederhose y in den punktiert angedeuteten schrägen
Linien, wodurch die obenerwähnte, für den nachfolgenden Verzug günstige weitere
Streckung erreicht wird.