-
Druckluftantrieb für elektrische Schalter Für elektrische Schalteinrichtungen
ist zur Betätigung ein Antrieb erforderlich. Dieser Antrieb ist bisher stets unmittelbar
mit der Schalteinrichtung konstruktiv vereinigt worden, wobei auch einzelne Teile
des Antriebs, die ihrerseits am Schalter selbst befestigt und gelagert waren, ohne
Zerlegung des übrigen Schalters ausgebaut werden konnten. Solche Ausführungen gestatten
es zwar unter Umständen, die konstruktive und räumliche Ausnutzung sehr günstig
zu gestalten, jedoch muß ein solcher Antrieb für jede Schaltertype neu und, den
Einzelheiten dieser Type angepaßt, besonders entwickelt werden.
-
Nach der Erfindung wird im Gegensatz hierzu ein Druckluftantrieb für
elektrische Schalter derart ausgebildet, daß der aus Einschaltkolben, Ausschaltfeder
und
Freilaufkupplung bestehende Antrieb ein einheitliches, in sich selbständiges, hinsichtlich
des Aufbaus und der Konstruktion von dem Schalter unabhängiges Ganzes darstellt,
das an das gleichfalls in sich geschlossene Schaltgerät -außen angesetzt werden
kann.
-
Auf diese Weise wird es ermöglicht, den Antrieb für sich allein zu
entwickeln und bei einer großen Reihe von verschiedenen Schaltertypen in gleicher
Weise zu verwenden sowie gegebenenfalls bei dem Umbau von Hand auf Servoantrieb
nachträglich an bereits bestehende Schalteinrichtungen anzubauen. Hierdurch wird
sowohl herstellungstechnisch wie auch insbesondere in bezug auf geringen Materialaufwand
und Lagerhaltung ein ganz erheblicher Vorteil erreicht. Außerdem ist damit auch
der Vorteil bekannter.Schalteinrichtungen mit Ausschaltfeder vereinigt, daß- die
Ausschaltung jederzeit sichergestellt ist, äuch'weniz nicht@immer Druckluft zur
Verfügung steht. Mit besonderem Vorteil wird der Antrieb mit einem Druckluftkolben
ausgerüstet, der in einem Zylinder unverdrehbar geführt ist und, wie dies an und
für sich bereits bekannt ist, bei der Bewegung einen etwa nach Schraubenlinien geführten
Teil verdreht, an den wiederum eine Kurbel zur Übertragung des Antriebs auf den
Schalter angesetzt ist.
-
Eine Ausführung eines derartigen Antriebs ist in der Zeichnung dargestellt.
Mit i ist das untere Ende des Schaltersockels bezeichnet, an den der eigentliche
Antrieb 2 mit Hilfe eines Flansches 3 angesetzt ist. Von diesem Flansch wird ein
Zylindergehäuse q. getragen, wobei in der Bohrung 5 des Zylinders ein Kolben 6 geführt
ist. Dieser Kolben ist an seinem außerhalb des Zylinders liegenden Ende 7 mit beispielsweise
zwei Lageraugen 8 ausgeführt, innerhalb derer zwei Rollenpaare 9 gelagert sind.
Die äußeren Rollen sind in Nuten io des Zylindergehäuses q. geführt und sichern
auf diese Weise den Kolben bei der Hinundherbewegung gegen eine Verdrehung. Innerhalb
des Kolbens ist ein Hohlkörper i i untergebracht, der seinerseits wieder mit beispielsweise
zwei gegenüberliegenden schraubenförmigen - Nuten 12 ausgeführt ist, wobei in der
Zeichnung nur eine Nut dargestellt ist. In diese Nuten greifen die inneren Rollen
ein. Innerhalb des Hohlkörpers i i und des Kolbens 6 ist die als kräftige Schraubenfeder
ausgeführte Feder untergebracht. Der Hohlkörper i z ist in einem Lagerteller 1q.,
der an dem Zylindergehäuse,. sitzt, drehbar mit Hilfe eines Kugellagers 15 gelagert.
Durch ein weiteres nicht dargestelltes Kugellager 'kann auch- die Feder 13 innen
an der Stirnwand des Hohlkörpers i r abgestützt sein. An dem' durch das Lager 14
hindurchgeführten Ende des Teiles ii ist eine Kurbel 16 angesetzt, die in das Gestänge
des Schalters eingreift. Die Druckluftzuführung, die .in der Zeichnung nicht mehr
dargestellt ist, erfolgt beispielsweise an einer Öffnung 17 des Zylindergehäuses
q.. Die Kurbelscheibe 16 kann weiter mit einer Klinke 18 in Eingriff gebracht werden,
durch die der Schalterantrieb in der der Einschaltstellung entsprechenden Lage festgestellt
werden kann. Hiermit kann auch ein Meldeschalter für die Steuerung von Anzeigegeräten
verbunden sein. Die Nut 12 in dem Hohlkörper i i ist schraubenlinienförmig ausgeführt,
so daß durch die Hinundherbewegung des Kolbens 6 eine entsprechende Verdrehung des
Hohlkörpers i i und der Kurbel 16 erfolgt. Hierbei kann der Schraubenlinie mit Vorteil
auch ein zunehmender Anstieg gegeben werden, wodurch die Möglichkeit besteht, das
Moment des Antriebs dem während der Schalterbetätigung sich ändernden Drehmoment
der Schalterbetätigung anzupassen. Die Steuerung der Auslösung kann in an sich bekannter
Weise elektropneumatisch ausgeführt werden, wobei sichergestellt wird, daß vor Freigabe
der Auslöseklinke die Druckluftzufuhr unterbrochen ist. Mit besonderem Vorteil kann
die Zuführungsstelle der Druckluft zu dem Zylinder so ausgeführt werden, daß am
Ende -eiri Luftkissen verbleibt mit gar keinem oder nur sehr geringem Ausströmquerschnitt,
wodurch am Ende der Schalterbewegung eine Dämpfung bzw. Bremsung eintritt. In der
Regel wird der Einschaltvorgang in der Weise durchgeführt werden, daß, nachdem der
Kolben so weit bewegt ist, daß die Kurbel 16 von der Klinke 18 festgehalten wird,
die Druckluftzufuhr wieder abgestellt und die zugehörige Öffnung wieder freigegeben
wird, so daß zu jeder Zeit durch Freigabe der Klinke 18, entweder durch mechanische
Betätigung willkürlich oder selbsttätig elektrisch (Fernsteuerung) die Ausschaltung
des Schalters erfolgen kann. Mit dem Kolben oder mit der Kurbelscheibe kann noch
ein Anzeigegerät verbunden werden, das entweder unmittelbar die Stellung des Schalters
anzeigt oder die f'ü'r eine Fernanzeige erforderlichen Steuerimpulse gibt.