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Selbsttätige Kupplung und Gewichts-Uhraufzüge. Um bei Feder- und Gewichts-Uhraufzügen
eine Überspannung der Uhrfeder oder der Aufzugseinrichtung zu vermeiden, ist es
bereits bekannt, eine Kupplung einzuschalten, die bei aufgezogener Feder selbsttätig
ausgelöst wird. So wird z. B. bei Uhraufzügen mittels Schlüssel mit einem Anschlag
an der Feder dieser Zweck erreicht. Der Anschlag greift in der aufgezogenen Stellung
in den Bereich eines Armes, der seinerseits eine die Kupplung zwischen Schlüssel
und. Federwelle bewirkende Klinke auslöst, wodurch der Schlüssel mittels einer bei
seinem Einstecken gespannten Feder ausgekuppelt wird. An Taschen- und ähnlichen
Uhren findet sich eine Auslösung der Kupplung, die mittels einer Schraube arbeitet,
die nach einer bestimmten Anzahl Umdrehungen der Federwelle so weit achsial verschoben
worden ist, daß sie die Kupplung beeinflußt. Bei elektrischen Uhren dienen zum Ein-
und Ausschalten für das Aufziehen des Gewichts Anschläge, welche den Strom rechtzeitig
ein-bzw- ausschalten. Vorliegende Erfindung bezieht sich insbesondere auf solche
Uhraufzüge, die mit einem umlaufenden Motor betrieben werden. Gemäß der Erfindung
erfolgt die Entkupplung der Antriebskraft durch die beim Aufziehen gesteigerte Rückwirkung
der Feder bzw. eines Uhrgewichts auf eine Gegenkraft, z. B. eine Feder, die bei
Ablauf der Uhrfeder bzw. des Uhrgewichts die Einkupplung bewirkt. Das Ein- und Ausrücken
der Kupplung kann dabei mit Hilfe der Rückwirkung des Aufzugschneckenrades auf die
Schneckenwelle wie auch durch die Einwirkung eines Hebelwerkes auf die Gegenkraft
beim Anstoßen auf einen Anschlag des aufgezogenen Uhrwerks bewirkt werden.
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In der Zeichnung ist die Einrichtung beispielsweise dargestellt, und
zwar zeigen Abb. i und 2 die Anwendung bei einem Federaufzug und Abb. 3 und q. bei
einem Gewichtsaufzug.
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In beiden Fällen ist die Kupplung mit a bezeichnet. Der angetriebene
Teil der Kupplung ist auf der in achsialer Richtung verschiebbaren Schneckenwelle
b befestigt, während
der treibende Teil der Kupplung a, der seinen
Antrieb durch ein Stirn- oder Schnekkenrad d erhält, mit einer kurzen Hohlwelle
b1 vereinigt ist, die mit einer Eindrehung im Lager c läuft, wodurch dieser Kupplungsteil
gegen achsiale Verschiebung gesichert ist. Die kurze Hohlwelle b1 besitzt eine achsiale
Bohrung, in der sich die Schneckenwelle bi in achsialer Richtung verschieben kann.
Die Schnecke e auf der Welle b greift in das Schneckenrad f, das auf der Aufzugswelle
sitzt, die beim Federaufzug, laut Abb. i und z, mit x und beim Gewichtsaufzug, nach
Abb, 3 und 4., mit v bezeichnet ist. Die Drehund. Gewinderichtung der Schnecke e
sind so zu wählen, daß sowohl beim Aufziehen als auch in der Ruhe nach dem Aufziehen
der durch den Druck der Zähne des Schneckenrades f auf die Schnecke e sich ergebende
Achsialschub der Schneckenwelle b in der Richtung gegen das hinter dem Wellenlager
g liegende Achsialdruckkugellager g1 wirkt. Dieser Druck wird durch die mittels
der Schraube k regelbare Feder lt ausgeglichen. Sie wirkt beim Beispiel nach Abb.
i und ? als Bandfeder unmittelbar und bei Abb. 3 und -. durch den Hebeln auf das
Drucklager g1. Deren Spannung wird mittels der Spannschraube k so eingestellt, daß
die Kupplung a bei nahezu erreichtem vollen Aufzug infolge der gesteigerten Rückwirkung
der Uhrfeder bzw. des dadurch vergrößerten Achsialschubes der Schneckenwelle b mit
dieser sich verschiebt bzw. ausgelöst und beim Ablauf der Uhrfeder wieder eingerückt
wird. Die gleiche Wirkung wird beim Gewichtsaufzug dadurch erzielt, wenn das Uhrgewicht
q oder dessen Aufzugsrolle p beim Erreichen der höchsten Stellung während des Aufziehens
gegen einen dort angeordneten Anschlag stößt, der zweckmäßig federnd ausgebildet
wird.
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Bei dem Beispiel des Gewichtsaufzuges nach Abb. 3 und 4. ist als Anschlag
ein Hebel n= vorgesehen, der auf derselben Achsen' schwenkbar angeordnet ist wie
der Hebeln. Dieser Anordnung zufolge stößt der Kopf >>l der Aufzugsrollep in seiner
obersten Stellung gegen den Hebeln!' und bewegt den Hebeln in dem Sinne, daß das
Drucklager g1 von der Einwirkung der Spiralzugfeder lt entlastet und die Kupplung
a unter der Einwirkung der Rückwirkung des Uhrgewichts q durch das Aufzugschneckenrad
f auf die Schnecke e bzw. Schneckenwelle b ausgerückt wird. Beim Ablauf bzw. Senken
des Gwichtes q hört dieseWirkungdes H,ebelw .erk.esn,nl,n2auf, und die Kupplung
a wird unter der Einwirkung der Zugfeder !z auf das Drucklager g1 wieder eingerückt
bzw. eingekuppelt. Statt des Hebels n2 könnte auch ein Anschlag angeordnet werden,
der ein zu hohes Aufziehen des Uhrgewichts q verhindert bzw. eine Steigerung der
Rückwirkung desselben durch das Aufzugschneckenrad f auf die Schneckenwelle b und
damit ein Ausrücken der Kupplung a bewirkt, die unter der Einwirkung der Zugfeder
h wieder eingekuppelt wird, sobald das Gewicht q sich senkt bzw. abläuft.
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Die Kupplung a kann auch ohne die Rückwirkung des Uhrgewichts q bzw.
des Schnekkenrades f auf die Schneckenwelle b eingestellt werden, wenn das Hebelwerk
n, n1, n2 (Abb.3) mit der Schneckenwelle in Eingriff gebracht und als Steuerhebel
für die Kupplung a benutzt würde.
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Bei derartigen Einrichtungen findet eine Wiedereinrückung der Kupplung
a bereits bei einem kleinen Ablauf der Uhrfeder oder des Uhrgewichts statt. Diese
Wiedereinrückung der Kupplung a kann aber auch so eingerichtet sein, daß sie nach
beliebig größerem oder nach dem ganzen Ablauf erfolgt, -wenn eine Sperrvorrichtung
vorgesehen wird, welche das Einrücken der Kupplung a erst dann zuläßt, wenn sie
z. B. durch einen einstellbaren Anschlag gelöst wird.
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Die vorbeschriebene Kupplung ist vornehmlich für Uhrwerke bestimmt,
die durch einen umlaufenden Elektromotor betrieben werden, jedoch ist sie auch für
jede andere Art von Uhrwerken anwendbar.