Uhrwerk mit einer ein arretierbares Aufzuggewicht aufweisenden automatischen Aufzugvorrichtung. Bei Uhren mit automatischem Aufzug müssen Massnahmen getroffen werden, um ein Überspannen der Triebfeder bei deren Aufzug zu verhindern.
Fast alle bekannten Vorrichtungen zur Begrenzung des Aufzugs ziehen die Reibung zu Hilfe, die durch eine Feder erzeugt wird. Die Wirkung solcher Federn hängt aber sehr stark von äussern, unkontrollierbaren Ein flüssen (Klima- und Temperaturwechsel) ab, die den Aufzug beeinträchtigen. Am häu figsten wird eine Schleppfeder im Federhaus verwendet. Aber auch diese kann bei grossen Temperaturschwankungen die Spannung der Triebfeder so ändern, dass letztere nur noch halb gespannt wird, und die Uhr eine Gang reserve von nur zehn bis zwanzig Stunden besitzt.
Auch Schnappvorrichtungen zur form schlüssigen Verriegelung des Aufzuggewichtes wurden schon vorgeschlagen, die sowohl un ter der Wirkung der Triebfeder als auch einer Gegenfeder stehen, wobei bei Überwie gen der Kraft der Triebfeder über diejenige der Gegenfeder ein Verriegelungsorgan im Aufzuggewicht einschnappt. Aber auch solche Gegenfedern, die dauernd unter Belastung dureli die Triebfeder stehen, erlahmen mit der Zeit.
Das erfindungsgeinässe Ulirwerl: (Min der: Friedrich Meyer, Grenehen) ist dadurch gekennzeiebnet, dass die das _lufzu;
-g-ewiebt arretierende Vorrielitung durch ein mit dem Federhaus und der Federhauswelle in Wir kungsverbindung stehendes Differentialge triebe so gesteuert wird, dass sie das Auf zuggewicht nach Zurücklegung einer vorge schriebenen Spannungsdrehung der Feder stillsetzt und dieses nach ZurüeklegLing einer vorgeschriebenen Entspannungsdrehung der Feder freigibt.
Reibungsfedern oder Gegenfedern können dabei vermieden und die . Spannungsbegren zung kann während der ganzen Lebensdauer des Uhrwerkes und bei wechselnden äussern Einflüssen unverändert gehalten werden.
Als Arretier vorrichtimg wird vorzugsweise eine Schnappvorrichtung verwendet, die form schlüssig am Aufzuggewicht angreift. Dabei kann eine Feder vorgesehen werden, die durch das Differentialgetriebe in den beiden Drehrichtungen seines Abtriebsorganes soweit deformiert. wird, dass die Feder einen Arre tier- oder Schnapphebel zur Verschwenkuna durch sie selbst freigibt, so dass dieser Hebel im einen Drehsinn des A1..)triebsor;,ane5 das Aufzu-gewielit durch formschlüssigen Ein riff stillsetzt und im andern Drehsinn des Abtriebsorganes freigibt.
Beiliegende Zeielinung zei=t eine beispiels weise Ausführungsform des\ Uhrwerkes -e- mäss der Erfindung. Darin ist Fig-.1 eine I)raufsirlit auf die Teile des Uhrwerkes, deren Veranschaulichung zum Verständnis der Erfindung notwendig ist;
Fig. '_' ist ein Schnitt nach den Linien -"-L, C-D-T-B und I'-G-11; Fig-.3 ist eine Draufsicht auf ein Detail: Fig.4 ist eine Draufsielit auf eine Detail variante, und Fig. :5 ist ein Schnitt nach der Linie V-V der Fi--. -1.
"Mit dem Federhaus 1 ist ein Zahnritze" 2 fest verbunden, während ein Zahnritze" 3 gleichen Durchmessers und gleicher Zähne zahl wie das Ritze" 2 fest auf der Feder hauswelle 4 sitzt. Das Ritze" 2 steht dauernd in Eingriff mit einem Antriebsrad 5, das lose auf einer Schulter 6 der Platine 7 ge lagert ist, während das Ritze" 3 mit einem Antriebsrad 8 gleichen Durchmessers und gleicher Zähnezahl wie das Rad 5 kämmt.
Das zum Rad 5 koaxiale Rad 8 ist. mit einem Sonnenrad 9 fest verbunden und mit diesem lose drehbar auf die Hülse 10. aufgesteckt, die ihrerseits sieh auf einem in der Platine 7 befestigten Bolzen 1.1 drehen kann. Fest mit der Hülse 10 verbunden ist das Sonnenrad 12. .111f dem Antriebsrad 95 sind zwei miteinan der kämmende Planetenräder 13 gleichen Durchmessers und gleicher Zähnezahl dreh bar gelagert. Das eine dieser Planetenräder ist finit dem Sonnenrad 12 und das andere iuit dem Sonnenrad 9 in Eingriff.
Auf der das vom Differentialgetriebe angetriebene l irgan bildenden Hülse 10 sitzt fest eine \cheibe 14 mit dem Steuernocken 15.
Am äussern Ende der Hülse 10 ist ein Ritze" 38 befestigt, welches über ein Zahnrad 16 einen Zeiger 17 antreibt, der den jeweiligen Span- nunmszustand der nicht gezeichneten, im Fe derhaus 1 untergebrachten LThrwerkfeder angibt. .1e naelideni nun,
ob die Federhaus welle 4 durch das Aufzuggewicht 18 mittels nicht dargestellter "Mittel angetrieben wird oder sich das Federhaus 1 infolge der Ent spannung der Uhrwerkfeder dreht, wii-c1 die Scheibe 14 mit clean :Nocken 15 im CTe-enuhr- zeigersinn oder im I'hrzeigei:
sinn gemäss Fig.1 vont Differentialgetriebe bewe#-t.
Auf einem Bolzen ,19 der Platine 7 ist ein Hebel 20 mit 5o viel Reibun- drehbar -elagert, (lass<I>ei-</I> sich nicht voll selbst drehen kann. Auf dem Kras,-en '?1 des Hebels 20 ist.
eine Feder 22 aufgesteckt. Der Kragen ist bei 39 (Fig. <B>3)</B> angefräst und (las Loch der Feder \?2 hat eine entsprechende Abflachung, so dass sieh die Feder 22 gegenüber dem Hebel 20 nicht drehen kann. Der Hebel 20 liegt auf gleicher Höhe wie der Steuernocken 15 der Scheibe 1-1, so class er durch diesen Nocken auf weiter unten beschriebene Weise betätigt werden kann. Die Feder 22 besteht.
aus zwei im angespannten Zustande praktisch geradlinigen Teilen 23 und 24, die durch einen bogenförmigen Teil 25 miteinander ver bunden sind. Durch letzteren Teil erreicht. man eine für den vorliegenden Zweck gün stige Deformierbarkeit der Feder 22. Der Teil 23 der Feder 22 geht mit Spiel durch eine üffnung 26 des angefrästen Teils 27 eines Stiftes, der Ani Arretier- oder Sehnappliebel 28 befestigt ist und die Feder 22 mit diesem Hebel 28 dauernd kuppelt.
Letzterer ist mit tels des Bolzens 29 versschwenkbar an der Platine 7 gelagert. Der Bolzen 29 trägt einen Anschlagstift 30, an welchem sich in Fig.1 das Ende der Feder 22 von der einen Seite her anleät. Der Hebel 28 ist bei 31 gekröpft und sein freies Ende liegt auf der Höhe des Aufzuggewichtes 18. Dieses freie Ende hat zwei Rasten 32 und 33 und das Aufzug- gewicht. 18 trägt an seinen Enden je einen Stift 31 und 35.
Rast 33 und Stift 3-1 sowie Rast 32 und Stift 35 bilden je die Hälften zweier Kupplungen, die zwecks Arretierung des Aufzuggewichtes 18 miteinander in Ein griff treten. Der Schnapphebel 28 besitzt im weiteren noch Anschlagfläelien 36 und 37, die dazu bestimmt sind, mit dem Stift 31 bzw. 35 zusammenzuarbeiten,
um den durch die Feder 22 ini Gegenuhrzeigersinn ver- schwenkten Sehnappliebel 28 so weit im Uhr- zeigersiun zurückzudrehen, dass sieh entweder die Rast 33 1111) den Stift :f-1- oder die Rast "2 um den Stift 35 legen kann.
Die dar-estellte iin(1 be,chriebene Vorrieh- tun. arbeitet folg-en(ierniass(,n:
7n der in der Fig.1. dar-(-stellten l'age (ler verschiedenen Teile der Vorrielittum-' be- findet .1c11 derclniaE@l@licbd <B>29</B> in Arretier- stellung, und der Stift 34 greift in die Rast 33 ein. Das Aufzuggewicht 18 kann somit nicht schwingen.
Die Uhrwerkfeder läuft ab und dabei dreht das Federhaus 1 vermittels des Differentialgetriebes die Seheibe 14 mit dem Nocken 15 im Uhrzeigersinn gemäss Fig. 1. Der Nocken 15 liegt. in Fig. 1 bereits am Hebel 20 an und verschwenkt ihn im Gegen uhrzeigersinn. Die Feder 22 liegt am An schlag 30 an, ist aber noch nicht deformiert. Bei weiterer Drehung des Hebels 20 kann die Feder 22 infolge des Anschlages 30 sich nicht im Gegenuhrzeigersinn gemäss Fig. 1 drehen und sie beginnt sich zu deformieren, indem sie sich nach rechts in Fig.1 durch biegt.
Das Spiel der Feder in der öffnung 26 des Teils 27 ist so gross, dass diese Dur eh biegung auf den Hebel 28 keinen oder nur einen so geringen Einfluss hat, dass dadurch die Rast 33 nicht ausserhalb des Bereiches des Stiftes 34 gelangen kann. Bei zuneh mender Durchbiegung der Feder 22 infolge der Drehung des Hebels 20 durch den Nocken 15 kommt der Moment, wo die Feder 22 am Anschlag 30 abgleitet., sich entspannt und den Hebel 28 plötzlich im Uhrzeigersinn gemäss Fig.1 dreht, bis dieser an einem nicht ge zeigten, äussern Anschlag anstösst. Die Rasten 32, 33 und die Anschlagflächen 36 und 37 des Hebels 28 kommen ausserhalb der Bahn der Stifte 34 und 35 des Aufzuggewichtes 18 zu liegen.
Das Gewicht 18 kann schwingen und dadurch die Uhrwerkfeder aufziehen. Während obiges geschah, konnte der Nocken 15 am Hebel 20 vorbei in die rechte, strich punktierte Endlage der Fig. 1 gelangen. Nach dem Anstossen des Hebels 28 am nicht ge zeigten äussern Anschlag hat sich die Feder '_'\? fertig gestreekt und dabei den Hebel 20 etwas weniges im Uhrzeigersinn zurückge führt, so dass sein freies Ende wiederum in die Bahn des Nockens 15 zu liegen kommt. Der Nocken 15 befindet sich jetzt rechts vom Hebel 20 und die Feder 22 liegt auf der entgegengesetzten Seite des Anschlages 30.
Da nun das schwingende Gewiellt 18 die Uhrwerkfeder aufzieht, so dreht die Feder hauswelle .1 mit Hilfe des Differentialgetrie- bes die Scheibe 14 zurück im Gegenuhr zeigersinn gemäss Fig. 1. Der Nocken 15 stösst von rechts in Fig. 1 an den Hebel 20 an, be wegt ihn im Uhrzeigersinn und drückt die Feder 22 an den Anschlag 30. Die Feder kann dabei den Hebel 28 noch nicht im Ge- genuhrzeigersinn aus der nicht arretierenden Lage herausbringen, und sie deformiert sich umgekehrt als vorher.
Ist eine gewisse Defor mation erreicht, so gleitet die Feder 22 vom Stift 30 ab, worauf sie sich streckt und in folgedessen den Hebel 28 im Gegenuhrzeiger sinn plötzlich zurückwirft, bis dieser Hebel an einem nicht gezeigten, innern Ailsehlag an stösst. Der Hebel 28 liegt nun in der Bahn der Stifte 34 und 35.
Bei Schwingungen des Aufzuggewichtes 18 wird deshalb entweder der Stift 34 an die Fläche 36 oder der Stift 35 an die Fläche 37 anstossen. und dabei den Hebel 28 entgegen der Wirkung der Feder 22 etwas im Uhrzeigersinn zurüelLverseh-#ven- ken, bis der Stift 34 oder 35 in den Bereich der Rast 33 oder 32 kommt, worauf die Feder 22 den Hebel 28 plötzlich wieder im Gegen uhrzeigersinn zurückwirft und die Rast 33 mit dem Stift. 34 oder die Rast 32 mit dem Stift 35 in Eingriff bringt.
Während dies geschah, hat sieh der Nocken 15 am Hebel 20 vorbeibewegt. Nach dem Anstossen des Hebels 28 am nicht gezeigten innern Anschlag hat sieh die Feder 22 fertig gestreckt und dabei den Hebel 20 etwas weniges im Gegenuhr zeigersinn zurückgeführt, so dass sein freies Ende wiederum in die Bahn des Nockens 15 zu liegen kommt. Der beschriebene Zyklus be ginnt von neuem.
Da der vom Differentialgetriebe zwang- läufig betätigte Nocken 15 den Ilebel 28 mit Hilfe der Feder 22 immer nach der Bleiehen vorgeschriebenen Spannun-s- oder Entspan- nun--sunidreliuna der Ubrwerkfeder betätigt, so ist dafür (Tewälir geboten, dass letztere,
un- abhän -i. von äussern Einflüssen, immer gleieliviel gespannt und entspannt wird.
Es -ibt keine T'riktionseinriclitung, Schleppfeder oder Gegenfeder, die äussern (zum Beispiel klimatischen) Einfhissen unterliegt. Hebel 28 stellt nicht unter der Einwirkung der Uhr- Werkfeder, sondern unter derjenigen der Feder 22, deren Deformation allein vom im- iiier gleichbleibenden Weg des Nockens 15 abhängt.
Die gezeigte und beschriebene Ein richtung ermöglielit zum erstenmal, Uhren mit. automatischem Aufzug zu bauen, die bei jedem Klima- und Temperaturwechsel ein- V,andfrei arbeiten. Ausserdem werden Aufzug vorrichtung und Federhaus selbst geschont, was die Lebensdauer der empfindlichen Or- -ane erhöht..
Die Feder 22 könnte anstatt durch einen Nocken durch ein vom Differentialgetriebe an -etriebenes Exzenter gesteuert werden.
Fig. 4 und 5 zeigen eine andere Form und Lage des Selinapphebels 28a. Während im eisten Beispiel die Rasten 32 und 33 an dem der Scheibe 14 abgekehrten Arm des zweiarmigen Hebels _8 vorgesehen sind, bil det hier die Kupplungshälfte des einarmigen Hebels 28rr einen Stift 40 auf dem der Scheibe 14 zugekehrten Ende des Hebels 28a..
Die andere Kupplungshälfte wird je nach Lage des Aufzu@-gewiebtes 18 durch eine von meh reren Rasten -I1 gebildet, die auf dem innern Rand des Gewichtes 18 verteilt sind.
Die Mehrzahl von Rasten -11 hat den Vorteil, dass nach Eintreffen des Hebels 28a in Sperrlage bei --ewi,sen Lagen des Aufzuggewichtes die ses rascher stillgesetzt wird, als im ersten Beispiel, wo nur an den Enden des Aufzug- @;ewielites liuplilun-sliälften vorgesehen sind.