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Vorrichtung zum Beschicken von Industrieöfen u. dgl. Es sind Vorrichtungen
zum Beschicken von Industrieöfen u. dgl., bestehend aus einem vor einer Reihe von
öfen und parallel zu einem Gleis für Muldenwagen u. dgl. verfahrbaren Kran mit einer
quer zur Kranfahrt verschiebbaren Laufkatze, bekannt, auf der ein in einer waagerechten
Ebene um eine hierzu senkrechte Achse in einem vollen Kreisbogen schwenkbarer und
um seine Längsachse dreh- und wippbarer Beschickungsschwengel angeordnet ist.
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Um bei derartigen Vorrichtungen in einem beschränkten Raum eine relativ
große Ausfahrweite zu erzielen, die erforderlich ist bei Aufstellung der Muldenwagen
zwischen den öfen und dem Kran, bei kleinsten Abmessungen des Kranes und der Länge
des Beschickungsschwengels ist gemäß der Erfindung in der Laufkatze für den Beschickungsschwengel
eine in der Längsachse des Schwengels liegende Führung angeordnet, um ein teleskopartiges
Ausfahren des Schwengels in die öfen zu ermöglichen.
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Die neue Vorrichtung bietet ferner die Möglichkeit, eine Reihe von
öfen auf der anderen Seite des Kranes od. dgl. bei um i 8o' geschwenktem Schwengel
zusätzlich zu beschicken.
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Durch die Erfindung wird der weitere Vorteil erreicht, daß bei gleichzeitiger
Bewegung von Katz fahren und Schwengelfahren in gleicher Richtung durch Addition
der Einzelgeschwindigkeiten eine höhere Arbeitsgeschwindigkeit erzielt wird.
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Es ist ferner vorteilhaft, sämtliche Bedienungs-bzw. Steuervorrichtungen
aller Bewegungsvorgänge auf dem Bedienungsstand der Katze, von einer Person bedienbar,
sowie sämtliche Antriebsaggregate und Getriebe auf der Katze selbst anzuordnen.
In
der Zeichnung ist eine als Beispiel dienende Ausführungsform der Erfindung dargestellt.
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Die Fig. i bis 7 zeigen schematisch die mit der neuen Vorrichtung
ausführbaren Bewegungsvorgänge, und zwar Fig.i das Kran- bzw. Bühnenfahren vor den
Öfen, Fig..2 das Katzfahren auf dem Kran bzw. auf der Bühne, Fig. 3 das Schwenken
des Schwengels um 36o° in Verbindung mit dem Verfahren der Katze, Fig. ¢ das Ein-
und Ausfahren des Schwengels, Fig. 5 das Wippen des Schwengels, Fig.6 das Ver- bzw.
Entriegeln des Schwengels mit der Mulde und Fig.7 das Drehen des Schwengels zum
Kippen der Mulde.
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Quer vor einer Reihe von Industrieöfen i, Fig. 8, sind auf Gleisen
2 Wagen 3- zur Aufnahme von Beschickungsmulden 4 verfahrbar. Parallel zu den Gleisen
z sind Schienen 5 vorgesehen, auf denen ein Kran 6 mittels Laufräder 7 ruht. Die
Laufräder 7 werden durch einen im Krangerüst gelagerten Elektromotor 8, Fig. i i,
über Zahnräder 9, i o, 11, 12 und, eine Welle 13 angetriebep. Das Krangerüst
weist Fahrschienen 14 auf, die quer zu den Kranfahrschienen 5 liegen und auf denen
vier Räder 15
im Untergestell 16 einer Laufkatze laufen. Der Antrieb der Laufräder
15 geschieht durch einen im Untergestell 16 gelagerten Elektromotor 17 über
ein Getriebe 18 mittels Schnecken- und Zahnräder sowie Zahnstangen. In einem Zapfenlager
i g, Fig. 12, des Katzenuntergestells 16 ist ein Drehzapfen $o des Katzenobergestells
21 gelagert, das sich unter Zwischenfügung eines Kugellagers 22 mit einem Stützring
23 auf einem am Umfang mit Zähnen 24 versehenen Tragring 25 des Untergestells 16
abstützt. In die Verzahnung des Tragringes 25 greift ein Ritzel 26 ein, das im Katzenobergestell
2 i gelagert ist und das über ein Schneckengetriebe 27 von einem auf dem Gestell
2i angeordneten Elektromotor 28 angetrieben wird und dadurch die Laufkatze drehen
kann.
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Das Katzenobergestell2i trägt vier Laufröllen 29, die zur Führung
eines mit seitlichen Gleitführungen 3o versehenen, verschiebbar, aber undrehbar
im Katzengestell 2i gelagerten Mantelrohres 3 i dienen. Das Mantelrohr 3 i trägt
im Innern eine Welle 32, die am hinteren Ende ein Kegelrad 33 aufweist, das über
ein Getriebe 34 von einem auf dem Mantelrohr 3 i angeordneten Elektromotor 3 5 aus
in Umlauf versetzt und dadurch die Welle 32 drehen kann. Das vordere Ende der Welle
32 ist mit ,einem Beschickungsschwengel 36 vereinigt und weist eine Ver-
bzw. Entriegelungsvorrichtung 37 zum Kuppeln bzw. Entkuppeln des Schwengels mit
einer Mulde 4 auf. Das Mantelrohr 3 i ist mit einer Längsverzahnung 38 auf seiner
Oberseite versehen, in die ein im Katzengestell 2 i gelagertes und von einem Elektromotor
39 antreibbares Ritzel 4o- eingreift. Beim Antrieb des Ritzels 40 wird das Mantelrohr
31 mit dem Beschickungsschwengel 36 teleskopartig zur Laufkatze ein- bzw.
ausgefahren. Die Achsen der hinteren Laufrollen 29 des Katzengestelles 2 1 sind
durch Lenker 41 mit Exzentern 42, Fig. i i und 12, einer Welle 43 verbunden und.
in senkrechten Gleitbahnen 44 einer Tragplatte 45 geführt: Diese- Platte 45 trägt
auch zwei Lager 46 für die Exzentenvelle 43, die über Zahnräder 47, 48 und ein Getriebe
49 von einem Elektromotor 50 in Umlauf versetzt werden kann.
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Zum Zwecke des Einführens einer mit Beschikkungsgut gefüllten und
auf einem Wagen 3 vor das Ofenloch eines Industrieofens i gebrachten Mulde 4. sind
der Kran, die Laufkatze und der Beschickungsschwengel in die in Fig. 9 und io dargestellte
Lage zu bringen;* d. h., die Laufkatze ist auf dem vor dem Ofenloch verfahrenen
Kran in die hintere Endstellung gebracht, und die den Beschickungsschwengel 36 tragende
Welle 32 befindet sich ebenfalls in der hinteren Endstellung auf der Katze. Darauf-
wird die Exzenterwelle 43 durch den Elektromotor 5o in Umlauf versetzt und dabei
die Achse der hinteren Laufrollen 29 in den Gleitbahnen 44 angehoben. Das Mantelrohr
3 i kippt dabei um die Achse der vorderen Laufrollen 29, und das vordere Ende des
Beschickungsschwengels 36 wird so weit gesenkt, daß es durch die Verriegelungsvorrichtung
37 mit der Mulde 4 gekuppelt werden kann. Alsdann wird die Achse der hinteren Laufrollen
29 durch Weiterdrehen vermittels des Elektromotors 50 wieder gesenkt und dabei die
Mulde in die gestrichelte Lage angehoben. Darauf werden die Laufkatze und der Beschickungsschwengel36
gleichzeitig nach vorn teleskopartig ausgefahren, bis die Stellung nach Fig.8 erreicht
worden ist. Durch Anlassen des Motors 35 werden die Welle 32 und damit auch der
Beschickungsschwengel mit der gekuppelten Mulde 4 gekippt, die ihren Inhalt in -den
Ofenentleert.
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Die Welle 32 vollendet dann eine Umdrehung, so daß die Mulde wieder
mit ihrer Öffnung nach oben weist.
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Nunmehr werden Laufkatze und Beschickungsschwengel gleichzeitig wieder
in ihre hinteren Endstellungen verfahren. In dieser Stellung wird das vordere Schwengelende
wieder gesenkt und die leere Mulde auf dem Wagen abgesetzt.
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Soll eine den gezeichneten Öfen i gegenüberliegende Reihe von Öfen
mit der neuen Einrichtung beschickt werden, so ist die Katze; wie dies Fig.3 schematisch
zeigt, unter gleichzeitigem Verfahren in ihre vordere Endstellung um i8o°-mittels
des Motors 28 zu drehen.