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Vorrichtung für isolierte Wände Die Erfindung betrifft eine Vorrichtung
für isolierte Wände von Räumen, insbesondere auf Schiffen. Erfindungsgemäß sind
im Innern der Wände Kanäle oder Durchlässe vorgesehen, die mit Leitungen zum Einströmen
eines feuerlöschenden Schutzmittels derart in Verbindung stehen, damit im Fall eines
Brandes ein das Vordringen des Feuers" in der Isolierung begrenzender Schleier dieses
Schutzmittels im Innern der Wand gebildet wird, wobei die Kanäle oder Durchlässe
in an sich bekannter Weise mit einem Ventilationssystem in Verbindung -stehen, durch
welches unter normalen Verhältnissen getrocknete Luft zur Beseitigung von angesammelter
Feuchtigkeit bzw. angesammeltem Wasser in das Innere der Wand eingeführt wird. Die
Kanäle oder Durchlässe bilden ein zusammenhängendes System, so daß das Schutzmittel,
z. B. Wasser, sich schnell über die bedrohten Wandflächen ausbreiten kann und durch
seine feuerdämpfende bzw. kühlende Wirkung Angriffen auf das Isoliermaterial entgegenwirkt
bzw. solche verhindert.
Neben dem Vorteil, daß durch das Ventilationssystem
der Feuchtigkeitsgehalt der Isolierung normalerweise auf einem niedrigen Stand gehalten
wird, ist ein weiterer Vorteil der, daß die Isolierung nach Wirkung der Brandbekämpfungsvorrichtung
nach einiger Zeit wieder trocken wird. Die Isolierung erhält so in einfachster Weise
ihre isolierenden Eigenschaften zurück, und ein Ausbau nach dem Bespülen mit Wasser
ist zum Trocknen nicht notwendig.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher
beschrieben: Es zeigt Fig. I einen Querschnitt durch einen Teil eines Schiffskühlraumes,
dessen Wände mit einer gemäß der Erfindung ausgeführten Vorrichtung versehen sind;
Fig. 2 einen Schnitt nach der Linie II-II der Fig. I.
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Die an den Wänden des Raumes angeordnete Isolierung besteht an der
Bordwand und an der Raumdecke bzw. dem Deck aus einer mehrschichtigen Isolierung
Io, -die aus abwechselnd ebenen und gewellten Blättern imprägnierten Papiers mit
gleichgerichteten Faltungen in den einzelnen Schichten aufgebaut ist. Diese sind,
wenigstens auf der Innenseite der Wand, in bekannter Weise auf eine aus mehreren
Bretterschichten bestehende Begrenzungshülle I2 so verlegt, daß an der Decke die
zwischen den Blättern befindlichen Kanäle querschiffs und an der Bordwand senkrecht
verlaufen, wodurch ein zusammenhängendes -Kanalsystem gebildet ist. Als Bodenisolierung
sind vorzugsweise Platten I4, I6 aus porigem Material; z. B. Kork, benutzt, die
auf einem Boden I8 aufliegen und in an sich bekannter Weise mit einer Fußbodenschicht
2o überdeckt sind. Die obere Platte I6 ist an der Unterseite mit einander parallel
querschiffs verlaufenden Rinnen 22 versehen. Am Übergang zwischen den verschiedenen
Isolierschichten, z. B. zwischen den Schichten der Bordwand, der Decke und des Bodens,
sind Sammelkanäle 24 angeordnet, so daß die Kanäle bzw. Rinnen der Isolierschicht
allseitig miteinander in Verbindung stehen. An den Bordwänden befinden sich zwischen
dem Schiffsrumpf 26 und der inneren Begrenzungshülle I2 in bekannter Weise Abstandstücke.
Diese Abstandstücke bestehen beispielsweise aus Brettern 28, Flanschen 30 und Abstandklötzen
32, die so neben die Sammelkanäle 24 gelegt sind, daß eine offene Verbindung in
Längsrichtung des Schiffes längs dieser Kanäle vorhanden ist.
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In die 'Isolierung der von der Schiffsmitte zu den Bordwänden in bekannter
Weise etwas abwärts geneigt verlaufenden Raumdecke sind sich in Längsrichtung des
Schiffes erstreckende Rohre 34 eingelegt. Diese Rohre besitzen auf der Unterseite
Spritzlöcher, die in längs verlaufende Kanäle 36 im Isoliermaterial münden.
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Das vorbeschriebene zusammenhängende, alle Seiten des Raumes erfassende
Kanalsystem steht mit einem Ventilationssystem in Verbindung, das unter normalen
Verhältnissen einem Ansammeln von Feuchtigkeit in der Isolierung entgegenwirkt.
In dem dargestellten Ausführungsbeispiel besteht dieses Ventilationssystem aus Rohrleitungen
38, welche zwei Stellen der Raumwände in verschiedenen Höhenlagen miteinander verbinden
und an den Stellen angeschlossen sind, an denen längs verlaufende Sammelkanäle 24
liegen. Die Leitungen 38 münden im Oberteil des Raumes in einen Behälter 4o, der
eine Kühlschlange 42, durch welche ein Kältemedium hindurchgeht, enthält. Die Kühlschlange
ist durch Leitungen 44 mit bekannten Kälteelementen 46, welche den Kühlraum auf
die gewünschte Temperatur bringen, verbunden. Durch die Wände des Raumes strömt
unter normalen Verhältnissen Luft, die während des Durchganges durch den Behälter
40 gekühlt und dadurch entfeuchtet wird. Diese in die Raumisolierung eintretende
getrocknete Luft ist imstande, in die Isolierung eindringende Feuchtigkeit aufzunehmen.
Diese fortlaufende Trocknung der Isolierung wirkt sich günstig auf deren Isolierfähigkeit
aus, welche sich sonst in größerem oder geringerem Maße durch die Feuchtigkeit verschlechtern
würde. Die Umwälzung, die im Ausführungsbeispiel durch verschiedene Temperatur und
dadurch verschiedenes spezifisches Gewicht der gegeneinanderwirkenden Luftsäulen
im System hervorgerufen wird, kann durch Einschalten eines Ventilators verstärkt
werden. In ihrer einfachsten Form besteht die vorbeschriebene Trocknungsvorrichtung
aus in verschiedener Höhentage im Kühlraum vorgesehenen 'Öffnungen. Die Trockenvorrichtung
ist in der Zeichnung nur schematisch angedeutet.
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Wenn nun im Kühlraum- Feuer ausbricht, wird ein feuerlöschendes oder
flammendämpfendes, z. B. flüssiges oder gasförmiges Mittel durch die Leitungen 34
eingeleitet. Auf Schiffen wird vorteilhafterweise Wasser benutzt, das den Leitungen
mit Hilfe einer der normalerweise im Schiff vorhandenen Pumpen zugeführt wird. Das
Mittel verbreitet sich in das in den Wänden vorhandene Kanalsystem und bildet eine
Art Schleier um die Seiten des Kühlraumes herum und erschwert bzw. verhindert dadurch
das Ausbreiten des Feuers. Im Boden sind vorzugsweise ein oder mehrere mit Flüssigkeitsabschluß
ausgerüstete -Abzugsrohre 48 vorgesehen, durch welche das Mittel aus der Isolierung
austreten kann..Nach Löschung des Brandes wird die Zufuhr des Schutzmittels abgesperrt,
und dadurch, daß das in den Wänden angeordnete Kanalsystem gleichzeitig mit einem
Ventilationssystem in Verbindung steht, wird der außerordentliche Vorteil erreicht,
daß die Isolierung getrocknet bzw. von dem Schutzmittel befreit wird, ohne daß die
Isolierung zu diesem Zweck ausgebaut werden muß.
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Die Erfindung ist selbstverständlich nicht auf die gezeigte- Ausführungsform
begrenzt, sondern läßt sich in vieler Hinsicht innerhalb des Rahmens des ihr zugrunde
liegenden Gedankens abwandeln. Falls die Isolierung selbst keine Kanäle oder Durchlässe
zum Ausbreiten des Schutzmittels aufweist, können solche in den Wänden mit Hilfe
von Abstandstücken od. dgl. erzielt werden. Wenn im Zusammenhang mit der Erfindung
von Wänden die
Rede ist, ist dieser Ausdruck so zu verstehen, daß
hierunter alle die den Kühlraum umschließenden Flächen fallen.