DE940893C - Verfahren zur Herstellung von Chlordioxyd - Google Patents
Verfahren zur Herstellung von ChlordioxydInfo
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- DE940893C DE940893C DEO852D DEO0000852D DE940893C DE 940893 C DE940893 C DE 940893C DE O852 D DEO852 D DE O852D DE O0000852 D DEO0000852 D DE O0000852D DE 940893 C DE940893 C DE 940893C
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- C01B11/02—Oxides of chlorine
- C01B11/022—Chlorine dioxide (ClO2)
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Description
- Verfahren zur Herstellung von Chlordioxyd Bei den bisher bekannten Verfahren zur Herstellung von Chlordioxyd wird stets mit Chloratlösungen ziemlich hoher Konzentration gearbeitet. Da die Reaktionsgeschwindigkeit bei dem Sinken der Chloratkonzentration während der Reaktion auf einen bestimmten, von den Reaktionsverhältnissen abhängigen Wert schnell abnimmt, so bleibt also ein beträchtlicher Teil des Chlorats in der Reaktionsmischung zurück. Die Umsetzung dieses Chlorats durch Weiterführung der Reaktion oder die Rückgewinnung lohnt nicht.
- Außerdem hat die Verringerung der Chloratkonzentration in der Lösung während der Reaktion eine gesteigerte Ausbeuteverminderung zur Folge, da mit der gesteigerten Verdünnung gewisse, entweder unter Entstehung von Chlor oder bei unmittelbarer Reduktion auf Chlorid verlaufende Nebenreaktionen immer mehr überhandnehmen. Insbesondere ist es der Fall bei den bekannten, mit Schwefeldioxyd arbeitenden Chlordioxydherstellungsverfahren.
- Die oben angeführten Nachteile werden gemäß der Erfindung dadurch aus der Welt geschafft, daß anstatt einer Lösung von Chlorat feste oder in Pastenform übergeführte Chlorate bzw. Chlorat-Chlorid-Mischungen verwendet werden, oder dadurch, daß für die Chlordioxydherstellung bestimmte feste oder pastenförmige Chlorate mit indifferenten anorganischen oder organischen Stoffen vermengt werden, die nicht imstande sind, an der Reaktion teilzunehmen.
- Der Zusatz von solchen Stoffen führt sozusagen eine »Verdünnung« des Chlorats herbei, die eine Verdünnung mit Wasser ersetzt, wodurch die Chlordioxydentstehungsreaktionen so weit durchgeführt werden können, daß die ganze Chloratmenge verbraucht wird, ohne daß dabei die C102 Ausbeute in einem untragbaren Grade durch eine Verdünnung mit Wasser vermindert wird. In gewissen Fällen kann es vorteilhaft sein, wasseraufnehmende Zusatzstoffe anzuwenden, welche dann auch das bei der Reaktion unter Umständen entstehende Wasser binden, dessen Verdünnungswirkung dadurch vollständig aufgehoben wird.
- Weil, es ja für einen gleichmäßigen Verlauf der Reaktion von Bedeutung ist, daß das Chlorat so gleichmäßig wie möglich in der Reaktionsmischung verteilt ist, soll für eine kräftige Umrührung der Reaktionsmischung Sorge getragen .werden, weshalb das Reaktionsgefäß mit einem zweckmäßigen Umrührungs- oder noch besser mit einem Mahl-und Mischaggregat versehen wird. Die für die Reaktion nötige Wassermenge soll immer anwesend sein. Sie kann unter Umständen mit Vorteil zusammen mit dem Chlorat zugeführt werden, das hierbei in Pastenform gebracht wird.
- Um ein Zusammenballen der feuchten Reaktionsmischung zu vermeiden, wird dabei beispielsweise Sand eingemischt, und als feuchtigkeitsbindendes Mittel können z. B. Gips oder Natriumsulfat verwendet werden.
- Insbesondere bei der Herstellung von Chlordioxyd aus reinen oder chloridhaltigen Chloraten mittels Schwefeldioxyd nach der Erfindung wurde praktisch chlorfreies Chlordioxyd unter einem vollständigen oder nahezu vollständigen Verbrauch des zugeführten Chlorats mit guter - Chlordioxydausbeute erhalten. Das Verfahren nach der Erfindung bringt noch den Vorteil mit sich, daß die Reaktion nach Belieben durch Einstellen der Schwefeldioxydzufuhr unterbrochen werden kann, was bei Verwendung von Chloratlösungen nicht der Fall ist, bei denen die Reaktion noch eine lange Zeit nach dem Aufhören der Schwefeldioxydzufuhr weitergeht. Nach der Erfindung ist es also möglich, die Chlordioxyderzeugung, die z. B. für Bleichzwecke dem Bedarf angepaßt werden muß, nach Belieben zu regeln. Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß man die Schwefeldioxydzufuhr nicht so genau anzupassen braucht wie bei der Anwendung von Chloratlösungen in Abhängigkeit von der sinkenden Chloratkonzentration. Das Vorhandensein von Schwefeldioxyd im Reaktionserzeugnis ist leicht feststellbar und ist ein Zeichen dafür, daß die Schwefeldioxydzufuhr zu reichlich ist.
- Während der Explosionsgefahr beim Arbeiten mit energischen anorganischen Reduktionsmitteln, wie Schwefeldioxyd oder Chlorwasserstoff, bei den üblichen Verfahren durch Umsetzen einer Lösung und insbesondere einer verdünnten Lösung der Chlorate begegnet wurde, ist ein Vorschlag bekanntgeworden, die energischen anorganischen Reduktionsmittel zu ersetzen durch milde organische Reduktionsmittel, wie Oxalsäure oder Zitronensäure, und von trocknen Mischungen auszugehen. Bei dem Erhitzen einer ungelösten Mischung von Chloraten mit Oxalsäure oder Zitronensäure unter Zufügung einer geringen Menge Wasser wird freilich die Explosionsgefahr vermieden, dafür aber die Verunreinigung des Chlordioxyds mit Kohlendioxyd in Kauf genommen. Nach der Erfindung gelingt es nun, ohne Anwendung von Wasser als Lösungsmittel und Verdünnungsmittel und ohne die Gefahr einer Explosion zu einem nicht verunreinigten Clordioxyd zu gelangen, unter Beibehaltung der üblichen energischen anorganischen Reduktionsmittel, wie Schwefeldioxydgas, durch Erhitzen der ungelösten Chlorate oder Chlorid-Chlorat-Mischungen, vorzugsweise unter Zufügen von- das entstehende Wasser bindenden Stoffen und festen inerten verdünnenden Stoffen.
- Hierdurch werden die Nachteile der Anwendung von Wasser als Lösungsmittel und Verdünnungsmittel vermieden, es werden ausgezeichnete Ausbeuten an reinem Chlordioxydgas erzielt, und es wird im Gegensatz zu den bekannten trockenen . Verfahren eine Verunreinigung mit Kohlendioxyd vermieden.
- Ferner ist vorgeschlagen, Chlorate zur Vermeidung der Explosionsgefahr bei der Herstellung von Chlordioxyd unter Verwendung von starker Schwefelsäure aus diesen Chloraten einzubauen in feste, stückige Massen ergebende Stoffe. Zum Beispiel wird Kaliumchlorat mit Gips und Wasser nach diesem Vorschlag zu einer Paste vermischt und das Abbinden des Gipses zu einer harten, trokkenen Masse herbeigeführt. Diese Masse wird in zerkleinerter Form mit Schwefelsäure unter Beachtung einer oberen Temperaturgrenze von z. B. 65'o behandelt.
- Bei einem solchen Verfahren ist die an sich unerwünschte Verwendung von Schwefelsäure notwendig und die Verwendung von Schwefeldioxyd nicht möglich; das Vorgehen nach diesem Vorschlag ist zeitraubend, kostspielig und umständlich und auch insofern nachteilig, als die Chloratteilchen von den Teilchen des abgebundenen Gipses umschlossen werden, so daß sie durch das Reaktionsmittel (konzentrierte Schwefelsäure) nicht ohne weiteres angegriffen werden können. Nach der Erfindung hingegen werden diese Nachteile 'vermieden und die an sich bekannte und vorteilhafte Verwendung von Schwefeldioxyd ermöglicht; wobei das Chlorat mit dem Schwefeldioxyd leicht reagiert und bei guter Ausbeute an praktisch chlorfreiem Chlordioxyd das Chlorat vollständig oder praktisch vollständig verbraucht wird und das Reaktionsgemisch ohne weiteres gerührt werden -kann.
Claims (5)
- PATENTANSPRÜCHE: z. Verfahren zur Herstellung von Chlordioxyd aus Chloraten bzw. Chlorid-Chlorat-Mischungen unter Anwendung von Schwefeldioxyd, dadurch gekennzeichnet, daß das Erhitzen des Chlorates bzw. der Chlorid-Chlorat-Mischung im ungelösten Zustand unter Zufügung geringer Wassermengen erfolgt.
- 2. Verfahren nach Anspruch I, dadurch gekennzeichnet, daß feuchtigkeitsbindende Mittel zugesetzt werden.
- 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß an der Reaktion nichtteilnehmende anorganische oder organische Zusatzstoffe den Chloraten oder Chlorid-Chlorat-Mischungen zur Erzielung der gewünschten Verdünnung zugegeben werden.
- 4. Verfahren nach Ansprüchen I, 2 und 3, gekennzeichnet durch einen Zusatz einer die Chlorate bzw. Chlorid-Chlorat-Mischungen in Pastenform oder nahezu Pastenform bringenden Menge Wasser.
- 5. Verfahren nach Ansprüchen I, 2, 3 oder 4, gekennzeichnet durch Durchführung der Reaktion in einem mit Mahleinrichtung zur Verteilung der Chlorate ausgerüsteten Reaktionsgefäß. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschrift Nr. 517 755; französische Patentschrift Nr. 8o6 187; Chem. Zentralblatt 1939, 1I, S.3616 (Referat der russ. Patentschrift Nr. 54 93I) ; USA.-Patentschrift Nr. 2 338:268.
Applications Claiming Priority (1)
Application Number | Priority Date | Filing Date | Title |
---|---|---|---|
SE940893X | 1944-03-17 |
Publications (1)
Publication Number | Publication Date |
---|---|
DE940893C true DE940893C (de) | 1956-03-29 |
Family
ID=20396552
Family Applications (1)
Application Number | Title | Priority Date | Filing Date |
---|---|---|---|
DEO852D Expired DE940893C (de) | 1944-03-17 | 1944-05-07 | Verfahren zur Herstellung von Chlordioxyd |
Country Status (1)
Country | Link |
---|---|
DE (1) | DE940893C (de) |
Cited By (1)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
EP0178358A1 (de) * | 1983-07-01 | 1986-04-23 | Multifibre Process Limited | Verfahren zur Verringerung des potentiellen Gehalts an Salzkuchen verbrauchter Säuren aus Chlordioxid-Erzeugern |
Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
---|---|---|---|---|
DE517755C (de) * | 1929-08-26 | 1931-02-11 | Willy Becher Dr | Herstellung von Chlordioxyd |
FR806187A (fr) * | 1935-09-02 | 1936-12-09 | Procédé de fabrication du peroxyde de chlore | |
US2338268A (en) * | 1941-05-02 | 1944-01-04 | Stossel Ernest | Composition of matter and process of producing chlorine dioxide |
-
1944
- 1944-05-07 DE DEO852D patent/DE940893C/de not_active Expired
Patent Citations (3)
Publication number | Priority date | Publication date | Assignee | Title |
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DE517755C (de) * | 1929-08-26 | 1931-02-11 | Willy Becher Dr | Herstellung von Chlordioxyd |
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