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Akustische Empfangsanlage für Überholsignale Bei akustischen Empfangsanlagen
für Überholsignale auf Fahrzeugen, insbesondere Kraftfahrzeugen, ist es bereits
bekannt, die an dem Mikrofon wirksame Spannung durch Verändern des Wertes von mindestens
einem Widerstand zu beeinflussen, um die Ansprechempfindlichkeit des Mikrofons zu
verändern. Akustische Empfangsanlagen ohne solche Widerstände haben den Nachteil,
daß sie bei der für das Überholen erforderlichen Einstellung der Ansprechempfindlichkeit
auch auf Geräusche ansprechen, die z. B. beim Fahren auf nassen Straßen oder in
tauendem Schnee dauernd vorhanden sind. Wenn in der Führerkabine als Signalanzeiger
ein Summer verwendet ist, wird der Fahrer durch den anhaltenden Summerton empfindlich
gestört, abgesehen davon, daß er nicht gleich feststellen kann, ob der Summerton
von der Signalgabe eines Fahrzeugs herrührt, das überholen will, oder von Fremdgeräuschen.
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Dieser Nachteil läßt sich vermindern, wenn der an sich willkürlich
veränderbare Widerstand verwendet wird. Diese Lösung hat jedoch den Mangel, daß
es dem Fahrer überlassen bleibt, die Ansprechempfindlichkeit wieder auf den normalen
Wert zu bringen, wenn er sie zuvor zur Verminderung von Störungen durch Fremdgeräusche
herabgesetzt hatte. Sofern er nämlich das Wiedereinstellen auf die normale Empfindlichkeit
vergißt, wird das Mikrofon auf die Signale eines Fahrzeugs, das überholen will,
schwach oder zu spät ansprechen.
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Überdies ist es nicht erwünscht, daß der Fahrer den veränderbaren
Widerstand betätigt, weil dieser
meist nur zur Feineinstellung des
Mikrofonkreises dient.
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Der erwähnte Mangel kann gemäß der Erfindung dadurch vermindert werden,
daß eine vom Fahrersitz aus willkürlich betätigbare Schalteinrichtung vorgesehen
ist, durch die der Widerstandswert des Mikrofonkreises verändert werden kann, die
jedoch selbsttätig unwirksam gemacht wird, wenn der Betriebszustand des Fahrzeugs
absichtlich, z. B. durch Stillsetzen des Motors oder Abschalten der elektrischen
Anlage, verändert wird. Auf diese Weise wird die Ansprechempfindlichkeit der Anlage
mindestens nach jedem Abstellen des Motors sicher wieder auf den normalen Wert gebracht.
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Man kann die Schalteinrichtung ebenso auch von Einrichtungen des Fahrzeugs
abhängig machen, die während der Fahrt betätigt werden, wie z. B. die Bremse oder
der Gangschalthebel.
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In der Zeichnung sind drei Ausführungsbeispiele des Gegenstands der
Erfindung dargestellt. Darin zeigt Fig. i das Schaltbild einer ersten Ausführungsform
einer akustischen Empfangsanlage eines Kraftfahrzeugs für Überholsignale nach -der
Erfindung, Fig. 2 das Schaltbild einer zweiten Ausführungsform, Fig. 3 das Schaltbild
einer dritten Ausführungsform.
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Die Empfangsanlage nach dem Schaltbild der Fig. i hat ein Mikrofon
io, von dessen einem Pol eine Leitung i i über die Primärwicklung 12 eines Transformators
zu der Anzapfstelle 13 eines Spannungsteilers 1q. führt. Der andere Pol des Mikrofons
ist durch eine Leitung 15 mit der Minusklemme einer Batterie 16 des Fahrzeugs
verbunden.. Der Spannungsteiler 14 liegt zwischen der Leitung 15
und einem
Handschalter 17, durch den der Spannungsteiler an die Batterie geschaltet
werden kann. Der Handschalter stellt im vorliegenden Beispiel den Zündschalter des
Kraftfahrzeugs dar.
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Zwischen den Leitungen z i und 15 ist ein Relais 18 angeordnet,
das eine Haltewicklung i9 hat, die in Reihe mit den Schaltkontakten 2o, 21 des Relais
liegt. Das Relais ist so ausgebildet, daß es im unerregten Zustand offen ist und
von Hand nach Art eines Druckknopfschalters geschlossen werden kann. Wenn eine Bedienung
des Relais von der Ferne erwünscht ist, kann es, wie im Schaltbild angedeutet, mit
einer Zusatzwicklung 22 versehen sein, von der ein Ende an der Leitung 15 angeschlossen
ist, während das andere Ende über einen Druckknopfschalter 23 mit der Zuleitung
zum Spannungsteiler verbunden ist.
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An die Sekundärwicklung 24 des Transformators ist über Gleichrichter
25 ein Relais 26 angeschlossen, durch das ein Anzeigegerät 27, z. B. eine Lampe
oder ein Summer, an die Batterie angeschaltet werden kann.
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Die an dem Mikrofon herrschende Spannung ist bei offenem Relais 18
durch die Lage der Anzapfstelle 13 des Spannungsteilers allein bestimmt. Diese Stelle
ist so gewählt, daß die Ansprechempfindlichkeit der Anlage für das Überholen am
günstigsten ist. Falls der Fahrer diese während der Fahrt, also bei geschlossenem
Zündschalter 17, herunter zu setzen wünscht, schließt er das Relais 18 von Hand
entweder unmittelbar oder gegebenenfalls mittelbar aus der Ferne mit Hilfe des Druckknopfes
23. -Es fließt dann von der Anzapfstelle 13 ein Teilstrom über den Transformator
zum Mikrofon und parallel dazu ein weiterer Teilstrom über das Relais und dessen
Haltewicklung i9. Durch den Relaisteilstrom wird der Abschnitt des Spannungsteilers
zwischen der Anzapfstelle 13 und dem Zündschalter zusätzlich belastet. Demzufolge
wird der Spannungsabfall in diesem Abschnitt vergrößert und das Potential der Anzapfstelle
13 und damit die Spannung am Mikrofon verkleinert. Die Ansprechempfindlichkeit der
Anlage wird dadurch herabgesetzt.
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Wenn der Fahrer das Fahrzeug stillsetzt, wozu er den Zündschalter
17 öffnetj wird die ganze Anlage stromlos. Das Relais 18 öffnet sich daher und stellt
den normalen Zustand der Anlage wieder her. Wenn der Fahrer .das Fahrzeug wieder
in Betrieb setzen will und den Zündschalter schließt, bleibt das Relais 18 offen,
weil es ohne den Willen des Fahrers sich nicht schließen kann.
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Bei der Ausführungsform nach Fig. 2 liegt parallel zu dem Mikrofon
ein Widerstand 3o, der so bemessen ist, daß das Mikrofon die erforderliche Ansprechempfindlichkeit
für das Überholen hat. Der Widerstand hat eine Anzaprsteüe 31. An dieser ist die
Haltewicklung i9 des Relais 18 einerseits angeschlossen. Wenn die Relaiskontakte
2o, 21 geschlossen sind, ist sie andererseits mit der Leitung 15 verbunden. Durch
das Schließen des Relais 18 wird der zwischen der Stelle 31 und der Leitung 15 liegende
Abschnitt des Widerstandes so gut wie kurzgeschlossen, wodurch die Ansprechempfindlichkeit
des Mikrofons vermindert wird. Das .Relais wird durch den die Haltewicklung durchfließenden
Strom so lange geschlossen gehalten, bis die Anlage durch Öffnen des Zündschalters
17 stromlos gemacht wird.
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Die Anlage nach der Fig. 3 unterscheidet sich von derjenigen nach
Fig. 2 dadurch, daß in Reihe mit dem Mikrofon ein Widerstand 35 geschaltet ist.
Der Widerstand ist von einem Relais 36 überbrückt, das im unerregten Zustand geschlossen
ist und daher den Widerstand kurzschließt. Das Relais hat eine Haltewicklung 37,
die über den Zündschalter 17 mit der Batterie verbunden ist. Sie ist so bemessen,
daß sie das Relais nicht zu öffnen, sondern nur in der geöffneten Lage zu halten
vermag. Das Relais kann durch eine Wicklung 38 geöffnet werden, die vom Fahrer durch
einen Druckknopfschalter 39 bei geschlossenem Zündungsschalter 17 an die Batterie
angeschlossen werden kann.