DE940422C - Verfahren zur Herstellung von Vitaminsubstanzen - Google Patents

Verfahren zur Herstellung von Vitaminsubstanzen

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DE940422C DEP48506A DEP0048506A DE940422C DE 940422 C DE940422 C DE 940422C DE P48506 A DEP48506 A DE P48506A DE P0048506 A DEP0048506 A DE P0048506A DE 940422 C DE940422 C DE 940422C
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    • C07ORGANIC CHEMISTRY
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    • C07H23/00Compounds containing boron, silicon, or a metal, e.g. chelates, vitamin B12
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12PFERMENTATION OR ENZYME-USING PROCESSES TO SYNTHESISE A DESIRED CHEMICAL COMPOUND OR COMPOSITION OR TO SEPARATE OPTICAL ISOMERS FROM A RACEMIC MIXTURE
    • C12P19/00Preparation of compounds containing saccharide radicals
    • C12P19/26Preparation of nitrogen-containing carbohydrates
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    • C12P19/42Cobalamins, i.e. vitamin B12, LLD factor

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Description

  • Verfahren zur Herstellung von Vitaminsubstanzen Die Erfindung bezieht sich auf die Herstellung von therapeutisch und ernährungsmäßig wertvollen Vitaminsubstanzen, insbesondere solchen, welche wachstumsfördernde Eigenschaften für den Mikroorganismus Lactobacillus Lactis Dorner besitzen. Die Erfindung bezieht sich insbesondere auf ein verbessertes Verfahren für die mikrobiologische Herstellung von Vitamin B12 enthaltenden Substanzen und zur Gewinnung von Vitamin B12 in reiner Form. Vitamin B12 ist eine aus der Leber stammende wasserlösliche rote kristalline Verbindung, die besonderen Wert besitzt für die Behandlung gewisser Arten von Anämie bei Menschen, insbesondere der perniciösen Anämie, und die einen wertvollen Nährfaktor für Tiere darstellt.
  • Die erfindungsgemäß herstellbaren Vitaminsubstanzen, wie z. B. Vitamin B12, werden üblicherweise erprobt, indem man das Wachstum der Mikroorganismen Lactobacillus Lactis Dorner unter Versuchsbedingungen verwendet, welche durch S h o rb (J. Biol. Chem. 169, S. 455 und 456) beschrieben sind. Die Aktivitäten dieser Vitaminsubstanzen und der fermentierten Flüssigkeiten und Konzentrate werden ausgedrückt durch die LLD-Aktivität auf Basis eines Leberstandard-Präparats, - das eine Potenz von zooo LLD-Einheiten pro mg hat. Es wurde festgestellt, daß reines kristallines Vitamin B12 eine LLD-Aktivität von etwa zz Millionen LLD-Einheiten pro mg aufweist.
  • Vitaminsubstanzenvon LactobacilluS-LactiS-DOrner-Aktivität (LLD-Aktivität) können durch Gärung von Nährmedien mit Hilfe ausgewählter Stämme verschiedener Species von subphyllum Fungi hergestellt werden. Die Stärke der durch die Gärung gewöhnlicher Nährmedien mit diesen Organismen entstehenden Gärflüssigkeiten ist jedoch im Vergleich zu der Stärke des reinen Vitamins B12 sehr gering. Die auf diese Art gewonnenen Produkte weisen je nach der Art des verwendeten Fungus einen sehr unterschiedlichen Gehalt an LLD-aktiven Stoffen auf; im allgemeinen zeigen sie eine LLD-Aktivität, die einem Vitamin-B1,-Gehalt von 0,00003 mg/ccm entspricht. Reines Vitamin B12 oder hochwirksame LLD-aktive Konzentrate lassen sich von den großen Mengen der in den Nährmedien befindlichen Verunreinigungen nur sehr schwer trennen.
  • Es wurde nun gefunden, daß man die LLD-Wirksamkeit der Gärflüssigkeit erheblich steigern und gleichzeitig auch den Gehalt der LLD-wirksamen Stoffe der Gärflüssigkeit erheblich erhöhen kann, wenn man LLD Aktivität erzeugende Fungi-Stämme in wäßrigen Nährmedien züchtet, die entweder Kobalt enthalten oder denen Kobalt zugefügt wird. Hierdurch erhält man eine Endflüssigkeit von wesentlich gesteigerter LLD-Wirksamkeit und eine starke Erhöhung der Vitamin-B"-Konzentration in bezug auf den Gesamtfeststoffgehalt der Gärflüssigkeit. Diese erhöhte mikrobiologische Ausbeute an LLD-wirksamen Stoffen erleichtert nicht nur die Isolierung des Reinvitamins B12 aus der vergorenen Flüssigkeit, sondern ermöglicht auch die vorteilhafte Verwertung des Feststoffgehalts der Gärflüssigkeit als wertvollen Zusatz für Viehfutter.
  • Es ist zwar schon versucht worden (vgl. biochem. Zeitschrift, 132, S.563 bis 565 [z922]), das Mycelwachstum auf Aspergillus-niger-Kulturen durch den Zusatz großer Mengen Zink-, Kobalt- oder Quecksilbersalze zu beeinflussen. Hierbei wurde aber die Beobachtung gemacht, daß durch den Zusatz solcher Salze zwar das Mycelwachstum beschleunigt werden kann, gleichzeitig aber die Bildung des Stoffwechselproduktes - Oxalsäure - sehr stark zurückging, teilweise sogar vollständig unterblieb. Diese Versuchsergebnisse führten allgemein zu der Auffassung, daß die Zink- und die Kobaltsalze auf Mikroorganismen einen toxischen Effekt ausüben.
  • Es war daher völlig überraschend, daß durch den Zusatz von Kobalt zu dem Nährmedium die Gewinnung von LLD-wirksamen Stoffen, wie Vitamin B12, auf mikrobiologischem Wege erhöht werden konnte.
  • Wie gefunden wurde, wirkt Kobalt erst in höheren Konzentrationen auch auf die LLD-wirksame Stoffe erzeugenden Fungi-Stämme toxisch. So verhindert z. B. eine Kobaltmenge in Form von Kobaltnitrat in einem Überschuß von mehr als 2o Teilen je z ooo ooo Teile des Nährmediums die Bildung der LLD-wirksamen Stoffe durch den besonders empfindlichen Fungus. Streptomyces griseus.
  • Die erfindungsgemäß anzuwendenden .Mengen von Kobalt können je nach dem verwendeten Nährmedium schwanken. Im allgemeinen kann man aber etwa o,z bis 2o Teile Kobalt auf z ooo ooo Teile Nährmedium verwenden. Im übrigen richtet sich die anzuwendende Kobaltmenge auch nach der toxischen Wirkung auf den jeweiligen Organismus.
  • Bei Zusatz von etwa 2 Teilen Kobalt in Form von Kobaltnitrat auf r ooo ooo Teile des Nährmediums würden- Gärflüssigkeiten von hoher LLD-Wirksamkeit erhalten, aus denen hohe Ausbeuten an kristallinem Vitamin Bit gewonnen werden konnten.
  • Das Kobalt kann als Metall zugesetzt werden. Vorteilhaft wird es in Form einer Kobaltverbindung, vorzugsweise eines Kobaltsalzes, wie z. B. Kobaltnitrat, angewendet. Man kann auch in der Natur vorkommende Kobaltsalze oder kobalthaltige Komplexe verwenden, wie sie in kobaltreichen mikrobischen Nährmedien vorliegen können.
  • Bei der Verwirklichung der Erfindung können Nährmedien Verwendung finden, die bei der Züchtung von Fungi gewöhnlich benutzt werden. Die Erzielung der LLD-Wirksamkeit kann bei Anwendung eines bestimmten Fungus von dem verwendeten Nährmedium abhängen. Wie gefunden wurde, führen aber Zusätze geringer Kobaltmengen regelmäßig zu Steigerungen der Ausbeuten an LLD-wirksamen Stoffen.
  • Die anzuwendenden Nährmedien enthalten im allgemeinen assimilierbaren Kohlenstoff, assimilierbaren Stickstoff, anorganische Salze und erforderlichenfalls noch Wachstumsfaktoren. Der Kohlenstoff kann in Form von Kohlehydraten, wie Dextrose, Maltose, Xylose, Invertzucker, Maissyrup, in das Nährmediurh eingeführt werden. Der Stickstoff kann in Form von Ammonsalzen, Aminosäuren oder Proteinen, wie Sojabohnenmehl, Hafer, Hefe, Hefeextrakten, tryptisch verdautem Casein, Fleischextrakt, Blutmehl, Fleisch, Knochenmehl, Fischmehlen, löslichen Anteilen von Schlempen vorhanden sein. Erforderlichenfalls können die Fungi unter Verwendung von Proteinen oder Aminosäuren auch in Abwesenheit von Kohlehydraten in Nährmedien gezüchtet werden, wobei die Proteine (oder Aminosäuren) den von dem Mikroorganismus benötigten Kohlenstoff und Stickstoff liefern.
  • Die erfindungsgemäß in Form ausgewählter Stämme anzuwendenden Mirkoorganismen gehören zu den Fungi, wie solche in dem Werk »Introduction to industrial Mycqlogy« von Smith und Raistrick (London, Edward Arnold & Co., 3. Auflage, z946) beschrieben sind. Es sind Myxomyceten, Schizomyceten und Eumyceten. Als besonders geeignet haben sich Schizomyceten und insbesondere gewisse Stämme von Streptomyces griseus erwiesen, die auch für die Herstellung der Antibiotica Streptomycin und Grisein verwendbar sind. Andere Streptomycesarten, wie Streptomyces- albidoflavus, Streptomyces colombiensis nov. sp.,.Streptomyces roseochromogenus und Streptomyces antibioticus, weisen Stämme auf, die hohe Ausbeuten an LLD-wirksamen Stoffen ergeben. Andere geeignete Schizomyceten gehören zum Genus Clostridium. Es wurde unter anderem gefunden, daB ausgewählte Stämme der folgenden Species unter den Fermentationsbedingungen gemäß Erfindung LLD-wirksame Stoffe bilden: Clostridium tetanomorphum, Clostridium cochlearium, Clostridium flabelliferum und Clostridium butyricum. Weitere Mikroorganismen unter den Fungi, die in ähnlicher Art LLD-Wirksamkeit erzeugen, sind Torula, Eremothecium ashbyü und Escherichia coli. Es sei indessen hervorgehoben, daß für jede bestimmte Fungusspecies Stämme ausgewählt werden müssen, die LLD-wirksame Stoffe zu erzeugen vermögen. Die Erfindung ist weder auf bestimmte Fungi beschränkt, noch umfaßt sie jeden Stamm eines bestimmten Fungus. Andererseits wird jeder untersuchte Mikroorganismus, der LLD-wirksame Stoffe erzeugt, diese LLD-wirksamen Stoffe in einer beträchtlich gesteigerten Ausbeute liefern, wenn er in einem wäßrigen Nährmedium gezüchtet wird, das einen optimalen Kobaltgehalt aufweist.
  • Das Nährmedium wird sterilisiert und das eine geeignete Kobaltmenge enthaltende sterile Medium mit einer Kultur des ausgewählten Fungus geimpft, worauf das Gemisch bis zur Erreichung der optimalen LLD-Wirksamkeit bebrütet wird. Der Gärvorgang dauert gewöhnlich etwa 2 bis 7 Tage. Doch können auch kürzere oder längere Gärungszeiten in Frage kommen. Das Bebrüten erfolgt vorteilhaft submers unter Belüftung und bei bestimmten, für jeden spezifischen Fungus vorgesehenen Temperaturen.
  • Die Isolierung des Vitamins B12 in kristalliner Form aus dem vergorenen Gemisch kann durch Filtrieren der Gärflüssigkeit und Behandeln der filtrierten Flüssigkeit mit Aktivkohle, die das Vitamin B12 adsorbiert, erfolgen. Die Aktivkohle wird dann mit einer wäßrigen Pyridin- oder a-Picohnlösung ausgewaschen und das Eluat zur Trockne eingedampft. Das feste Konzentrat wird mit einem niederen aiiphatischen Alkohol, z. B. Methylalkohol, ausgezogen und der alkoholische Extrakt durch eine mit aktiver Tonerde beschickte Kolonne geführt, in der das Vitamin B12 von der Tonerde adsorbiert wird. Die Kolonne wird sodann mit einer weiteren Menge des niederen aliphatischen Lösungsalkohols beschickt, worauf diejenigen Anteile des Eluats, die auf Grund einer mikrobiologischen Prüfung Vitamin-B,-Wirksamkeit aufweisen, vereinigt und die vereinigten Eluate eingeengt werden. Die eingeengte alkoholische Lösung wird nun mit einer mit ihr mischbaren Flüssigkeit vermischt, in der die wirksame Substanz unlöslich ist. Hierfür kommt z. B. Aceton in Frage. Der entstehende Niederschlag wird durch Umfällen aus Alkohol unter Zusatz von Aceton gereinigt und das erhaltene Produkt durch Umkristallisieren aus Wasser unter Zusatz von Aceton weitergereinigt. Man erhält so das kristalline Vitamin B12.
  • Beispiel s Nährmedien, welche 9,0/, Trockenhefe in destilliertem Wasser und verschiedene Mengen von Kobalt (als Koba.Itnitrat) enthalten, wurden #n Mengen von je 4o ccm im Erlenmeyer-Kolben eingefüllt. Nach Sterilisierung der Füllungen durch 1/2stündige Behandlung bei 12o° wurden die Flaschen mit etwa 2,5 Volumprozent einer 48stündigen vegetativen Kultur von Streptomyces griseus 25 G geimpft, die auf einem Fleischextrakt und tryptisch verdautes Casein enthaltendem Nährmedium gewachsen waren. Die geimpften Flüssigkeiten wurden unter ständigem Schütteln auf einer Rotationsmaschine 4 Tage bei 28° gehalten. Nach Beendigung der Fermentierung wurden die Aktivitäten der Gärflüssigkeiten mit Hilfe von Lactobacillus Lactis Dorner ermittelt. Die nachfolgende Tabelle zeigt die Kobaltgehalte der einzelnen Proben und die ermittelten LLD-Einheiten je ccm.
    LLD-Einheiten/ccm
    Teile Kobalt pro Million der fermentierten
    Flüssigkeit
    0 300
    1 276o
    2 - 3000
    10 460o
    20 3000
    Beispiel 2 Ein Nährmedium, das 80/, Fleischeiweiß und Knochenmehl, o,5 °/o Chlornatrium und 15 Teile Fe S04 - H20 pro Million enthielt und mit destilliertem Wasser auf Zoo °% aufgefüllt war, wurde, wie im Bei-'spiel 1 beschrieben, sterilisiert, beimpft und fermentiert. Eine zweite Portion des gleichen Mediums wurde mit 2 Teilen pro Million in Form von Kobaltnitrat versetzt und in gleicher Weise sterilisiert, beimpft und fermentiert.
  • Die fermentierte kobaltfreie Gärflüssigkeit zeigte 16o LLD-Einheiten/ccm, während die mit Kobalt versetzte Gärflüssigkeit 5g0 LLD-Einheiten/ccm aufwies. .
  • Beispiel 3 Fermentationsmedien, welche i0/,) tryptisch verdautes Casein, 0,304 Fleischextrakt, 0,50/, Chlornatrium, 0,150/, Sojabohnenöl (letzteres als Schaumbildung verhinderndes Mittel), So Teile Fe S04 - 7 H20 pro Million enthielten und mit Wasser auf Zoo °/o aufgefüllt waren, wurden in einem 113551 fassenden Fermentator hergestellt und sterilisiert. Das Medium wurde mit 10401 eines vegetativen Wachstums eines Grisein produzierenden Stammes von Streptomyces griseus (bezeichnet als 25 G) beimpft und die Mischung 48 Stunden bei 28° unter Umrühren im submersen Verfahren unter Vermeidung von Luftzutritt fermentiert. Die vergorene Flüssigkeit wurde mit Hilfe von Lactobacillus Lactis Dorner als. Testmittel geprüft und alsdann zwecks Gewinnung von kristallinem Vitamin B12 weiterbehandelt. Hierbei wurde die Flüssigkeit filtriert und das darin befindliche aktive Material mit Hilfe von Aktivkohle adsorbiert; das Kohleadsorbat wurde mit einer wäßrigen Lösung von Pyridin ausgezogen und der Extrakt unter vermindertem Druck zur Trockne eingedampft. Das erhaltene feste Konzentrat wurde mit Methylalkohol ausgezogen und der alkoholische Extrakt durch eine mit aktiver Tonerde beschickte Kolonne geleitet und das aktive Material mit Hilfe von frischem Mathylallkohol ausgezogen. Diejenigen Fraktionen, welche ausgeprägte mikrobiologische Aktivität zeigten, wurden zusammen konzentriert. Aus der konzentrierten Lösung wurde durch Zugabe von Aceton rohes Vitamin B12 niedergeschlagen und gewonnen. Das Rohprodukt wurde durch Lösen in Äthylalkohol und Zugabe von Aceton in gereinigter Form ausgefällt. Das so erhaltene Produkt kann durch Kristallisation aus einem Wasser-Aceton-Gemisch als reines kristallines Vitamin Bit gewonnen werden.
  • Bei Durchführung des vorstehenden Verfahrens ohne Zusatz von -Kobalt zeigte die vergorene Flüssigkeit 173 LLD-Einheiten/ccm. Die Ausbeute an Vitamin B12 (Kristallen) betrug 18,4 mg. Bei Zugabe von 2 Teilen Kobalt pro Million zeigte die vergorene Flüssigkeit 225o LLD-Einheiten/ccm. Die Ausbeute an kristallinem Vitamin B12 betrug 1o6,7 mg.
  • Beispiel 4 Ein Fermentationsmedium, das 3)/, Sojabohnenmehl, 20/, Dextrose, 0,--50/, NaCl, 0,750/, bei der Destillation von Trinkalkohol anfallende Schlempe enthielt und mit Wasser auf Zoo °/o aufgefüllt wurde, wurde in 25o-ccm-Erlenmeyer-Kolben aufgeteilt, von denen jeder mit 40 ccm dieses Mediums beschickt wurde. Den einzelnen Proben wurden verschiedene Mengen von Kobalt in Form von Kobaltnitrat zugeführt. Die Flaschenfüllungen wurden durch 1/2stündiges Erhitzen auf 12o° sterilisiert. - Die Flaschen wurden mit etwa 2,5 Volumprozent einer 48 Stunden alten vegetativen Kultur eines Streptomycin produzierenden Stammes von Streptomyces griseus beimpft. Die beimpften Proben wurden 3 Tage unter ständigem Schütteln auf 27° gehalten. Nach Vergärung wurden die Streptomycin- und LLD-Aktivitäten ermittelt. Die Ergebnisse finden sich in nachfolgender Tabelle:
    Teile Kobalt Steptomycin LLD
    pro Million y/ccm Einheiten/ccm
    0,0 85o- 300
    o,5 825 3000
    1,0 845 3100
    2,0 650 4200
    4,0 235 5000
    6,o < 150 2400
    8,o < 150 2000
    12,0 < 150 220
    Beispiel 5 Ein Nährmedium, enthaltend 18,5 g einer Hirn-Milz-Infusion, 1,85 g Agar, 495 ccm Wasser, p$ = 7 bis 7,2, wurde in Portionen von je ioo ccm aufgestellt und diese Portionen in Erlenmeyer-Kolben, deren Fassungsvermögen je 125 ccm betrug, eingefüllt. Die Füllungen wurden durch 25 Minuten dauerndes Erhitzen auf i2o° sterilisiert, dann auf 37° gekühlt und die Flaschen mit je i ccm einer Suspension von Clostridium tetanomorphum, die anaerob auf einem Barto-Hirn-Herz-Medium gewachsen war, beimpft. Der Bacto-Hirn-Herz-Nährboden hat folgende Zusammensetzung Wasserfrei Rinderleber-Infusion . . . . . . . . . . . . . . . . 50,009 Kalbhirn-Infusion .................. 2oo,0o g Rinderherz-Infusion ................. 25o,oo g Pepton............................. 13,259 Trypton............................ 3,259 Dextrose .......................... 2,oo g Natriumchlorid . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . . 5,00 g Dinatriumphosphat . . . . . . . . . . . . . . . 2,509 Agar............................... 1,759 Die beimpften Proben wurden unter stationären Bedingungen bei 37° 4 bzw. 7 Tage gehalten.
  • Eine zweite Gruppe von Flaschen, welche dieselben Beschickungen, aber mit Zusätzen von io ,u Kobaltnitrat Hexahydrat pro ccm erhielten (entsprechend 2 Teilen von Kobalt auf 1 ooo ooo Teile des Mediums) wurden in gleicher Weise sterilisiert, beimpft und fermentiert.
  • Die Ergebnisse der Vergleichsversuche, welche nachstehend aufgeführt sind, stellen Durchschnittswerte von je vier Versuchen dar.
    Fermentations- LLD-Aktivität/ccm
    - periode Kein Kobalt 2 Teile Kobalt pro
    Tage Million
    4 66o 46oo
    7 76ö 6500

Claims (9)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Herstellung von Vitaminsubstanzen, dadurch gekennzeichnet, daß man ein mit einem Kobaltzusatz, zweckmäßig in Form von Kobaltsalz, versehenes wäßriges Nährmedium mit Hilfe eines Stammes aus der Gruppe der Subphyllum-Fungi-Mikroorganismen, die eine Lactobacillus-Lactis-Dorner-(LLD)-Aktivität erzeugt, wie z. B. Streptomyces, Glostridium tetanomorphum zur Gärung bringt.
  2. 2. Verfahren nach- Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das Nährmedium o,1 bis 2o Teile Kobalt, vorzugsweise etwa 2 Teile Kobalt auf i ooo ooo Teile des Mediums enthält.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Gärung submers unter Belüftung durchgeführt wird.
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Gärung unter ständigem Rühren und Belüften des gesamten geimpften Näbrmediums durchgeführt wird, indem man Sauerstoff in einem Zeitraum von 2 bis 7 Tagen bei einer Temperatur von etwa 28° in der Masse dispergiert.
  5. 5. Verfahren nach Ansprüchen i bis 4, dadurch gekennzeichnet, daß das Nährmedium durch einen Vitamin B12 produzierenden Fungi-Stamm zur Gärung gebracht wird.
  6. 6. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 5, gekennzeichnet durch Anwendung eines Stammes von Streptomyces griseus.
  7. 7. Verfahren nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch Anwendung eines Streptomycin produzierenden Stammes von Streptomyces griseus. B.
  8. Verfahren nach Anspruch 6, gekennzeichnet durch Anwendung eines Grisein produzierenden Stammes von Streptomyces griseus.
  9. 9. Verfahren nach Ansprüchen 1 bis 8, dadurch gekennzeichnet, daß das aktive Material dem Fermentationsprodukt entzogen und auf Vitamin B12 verarbeitet wird. Angezogene Druckschriften: Biochem. Zeitschr. 197,2, S. 556.
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Cited By (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1058212B (de) * 1957-02-15 1959-05-27 Roussel Uclaf Verfahren zur Biosynthese von Vitamin B

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DE1058212B (de) * 1957-02-15 1959-05-27 Roussel Uclaf Verfahren zur Biosynthese von Vitamin B

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