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Ofen zum Trocknen von Gußkernen oder anderen Gegenständen Die Erfindung
betrifft einen Ofen zum Trocknen von Gußkernen oder anderen Gegenständen in einem
an einem Ende geschlossenen und durch eine Trennwand in zwei Trockenkammern geteilten
Kasten.
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Es ist bekannt, derartige Öfen so auszubilden, daß die Kammern an
dem geschlossenen Kastenende miteinander verbunden sind und das zu trocknende Gut
durch die eine Kammer in einer Richtung, dann über die Trennwand hinweg und dann
durch die andere Kammer in entgegengesetzter Richtung bewegt wird. Gegenüber bekannten
Ofen dieser Bauart besteht die Erfindung darin, daß die Trennwand als Auslaß für
die Trocknungsgase aus beiden Trockenkammern ausgebildet ist und die Außenwandungen
beider Kammern gegenüber der Trennwand mit Öffnungen zur Zufuhr einer Mehrzahl von
getrennten Trocknungsluftströmen in die Kammern versehen sind, wobei in den Einlaß-
bzw. Auslaßwandungen eine Mehrzahl von in Abständen angeordneten, über die Höhe
der Wandung verteilten Einlaß-bzw. Auslaßöffnungen vorgesehen ist. Die Einlaß-und
Auslaßöffnungen für die Trocknungsgase sind vorteilhaft derart angeordnet, daß die
Trocknungsluftströme quer zur Bewegungsrichtung des zu trocknenden Gutes durch die
Kammern hindurchgehen. Die Zufuhr der Trocknungsgase in die
Trockenkammern
erfolgt vorteilhaft derart, z. B: in ,entgegengesetzten Richtungen, daß die Gase
das zu trocknende Gut von verschiedenen Seiten beaufschlagen. Die Zufuhr der Trocknungsgase
in die Trockenkammern kann mit einer Mehrzahl von Teilgasströmen gleicher Temperatur
erfolgen. 'Die Öffnungen in derAbsaugekanalwand einer Kammer sind zweckmäßig- -bezüglich
der Öffnungen der Einlaßkanalwand der Kammer nach oben versetzt, und die Einlaß-
bzw. Auslaßöffnungen sind vorteilhaft in waagerechter Richtung verlängert.
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Durch diese Ausbildung des Ofens gemäß der Erfindung werden folgende
Vorteile erreicht: Durch Einführung der heißen Trocknungsgase in die Trockenkammern
an einer Mehrzahl von über die Länge der Kammern verteilten Stellen wird die Zeitdauer,
während welcher das zu trocknende Gut frischen heißen Gasen ausgesetzt ist, verlängert.
Ferner wird eine große Menge heißen Gases durch jede Kammer hindurchgeführt. Auch
wird eine hohe Temperaturgleichmäßigkeit in den Kammern erreicht, und die gesamte
Trocknungszeit wird vermindert. Dadurch, daß die-Gase aus den Trockenkammern an
einer Mehrzahl von über die Länge der Kammern verteilten Stellen abgezogen werden,
legen die Trocknungsgase einen kurzen Weg quer durch die Kammern und quer zu dem
Trocknungsgut zurück. Das Trockmingsgut wird schließlich in einer Kammer von der
einen Seite und in der anderen Kammer von der anderen Seite beaufschlagt.
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Eine Ausführungsform eines erfindungsgemäßen Trockenofens für Gußkerne
ist in den Zeichnungen schematisch dargestellt. Es zeigt Fig. i einen Grundriß im
Schnitt, Fig. 2 und 3 Aufrisse des Schnittes II-II der Fig. i, gesehen in Richtung
des Pfeiles A bzw. B,
Fig. 4 einen Aufriß des Schnittes IV-IV der Fig.
i.
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Zwei senkrecht stehende Trockenkammern i i und 12 sind Seite an Seite
angeordnet. Ein Transportsystem 13 ist diesen Kammern zugeordnet, das Körbe 14 od.
dgl., die geeignet sind, zu trocknende Kerne zu tragen, senkrecht durch die Kammer
i i anhebt und ebenso senkrecht durch die Kammer i2 absinken läßt. Das Transportsystem
ist dabei so aufgebaut, daß die Körbe 14 od. dgl. an ihm in der Weise aufgehängt
sind, daß sich deren Böden bei ihrem Weg durch die beiden Kammern stets unten befinden.
Das Transportsystem gehört vorteilhaft einem endlosen laufenden Band an, auf dessen
Bewegungsbahn die Körbe 14 nach dem Durchlaufen der beiden Kammern i i und i2 durch
andere Kammern oder Vorrichtungen zur weiteren Behandlung und/oder zu Ent- oder
Beladestellen getragen werden mögen, bevor sie wiederum den erwähnten Trockenkammern
zugeführt .werden. Zweckmäßig können Führungsrollenpaare 15 und 16 für die Transportketten,
-gurte od. dgl. im unteren Ende der Trockenkammern i i und i2 liegen, während ein
Rollenpaar 17, das aus Führungs- oder Treibrollen besteht, am oberen Ende der beiden
Kammern i i und 12 angebracht sein mag, - um die, Körbe 14 von dem oberen Ende der
Anstiegkammer ii zum oberen Ende der Abstiegkammer 12 zu fördern.
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Die beiden Trockenkammern i i und 12 sind durch .einen Kanal 18 voneinander
getrennt, und die zwei Wände i9, die den Kanal i8 von den Kammern ii und 12 iabteilen,
sind mit Schlitzen 21 versehen, durch die Gase aus den Kammern i i und 12 in, den
Kanal 18 übertreten können. Vorteilhaft sind mehrere Schlitze 21 in jeder Wand i9
vorhanden, die in geeigneten senkrechten Abständen vom Oberende bis zum Boden der
Kammern ii und 12 verteilt sind. Die Schlitze sind horizontal zueinander und erstrecken
sich fast über die ganze Breite der KammetT und des Kanals. Im folgenden soll der
Kanal 18 als Absaugekanal bezeichnet werden, während die Schlitze 2i die Bezeichnung
Absaugeschlitze erhalten.
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Ein Kanal 22, der sogenannte Einlaßkanal, ist an den Außenseiten jeder
Trockenkammer ii und 12 angebracht, d. h. an den Seiten, die dem einzigen,
beiden Kammern gemeinsamen Absaugekanal 18 gegenüberliegen; es gibt zwei Einlaßkanäle,
je einen für jede Kammer. In gleicher Weise wie beim Absaugekanal sind in den Wänden
24, die die Einlaßkanäle 22 von den Trockenkammern i i und 12 trennen, Einlaßschlitze
23 angebracht, durch welche das Gas von den Einlaßkanälen in die Trockenkammern
eintreten kann. Vorteilhaft sind auch die Einlaßschlitze in Mehrzahl für jeden Einlaßkanal
vorhanden, die dann in geeigneten senkrechten Abständen voneinander vom Oberende
bis zum Boden der Kammern verteilt sind. Auch diese Schlitze liegen horizontal .und
erstrecken sich fast. über die volle Breite der Kammern und der Einlußkanäle. Die
Einlaßschlitze 23 einer Kammer i i oder 12 sind in der Höhe gegen die Absaugeschlitze
21 der Kammer versetzt.
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Der gemeinsame Absaugekanal 18 ist durch eine Rohrleitung 25 mit einem
Gaserhitzer 26 verbunden, der seinerseits mit der Saugseite eines Gebläses 27 in
Verbindung steht. Die Druckseite des Gebläses 27 ist durch Rohrleitungen 28 an die
beiden Einlaßkanäle 22 angeschlossen.
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Das erhitzte Gas wird durch das Gebläse 27 vom Erhitzer 26 aus in
die Einlaßkanäle 22 gedrückt, von wo aus es durch die Schlitze 23 in die Trockenkammern
i i und 12 gelangt. Dort kommt es in Kontakt mit den Kernen in den Körben 14 und
wird durch die Absaugescblitze 21 in den Absaugekanal 18- befördert, von wo es zum
Erhitzer 26 zurückkehrt und den Kreislauf von neuem beginnt. An passenden Stellen
mögen geeignete Vorkehrungen getroffen sein, um den Gas- oder Luftvorrat im Gasumlaufsystem
zu ergänzen.
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Men erkennt, daß die heiße Trocknungsluft an mehreren Stellen der
Kammerlänge in die Trockenkammern eingeleitet wird, derart, daß die Periode, während
der die Kerne frischem, heißem Gas ausgesetzt sind, verlängert wird, jedoch die
gesamte Trocknungszeit merklich kürzer gehalten werden kann; bei bisher, gebräuchlichen
Öfen, die nur eine Gaseinlaßöffnung je Kammer besitzen, werden die
Kerne
beim Passieren dieser Öffnung einem hohen örtlichen Hitzegrad ausgesetzt, während
sie tauf dem restlichen Weg durch die Kammer einer wesentlich niedrigeren Temperatur
unterliegen. Hierdurch wird die gesamte Trocknungszeit beträchtlich verlängert.
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Da die Einlaßkanäle 22 an den Außenseiten der beiden Trockenkammern
i i und 12 und der Absaugekanal 18 zwischen den beiden Kammern angeordnet sind,
durchströmen die Trocknungsgase die die Kerne tragenden Körbe 14 bei ihrem Weg durch
die eine Kammer in der einen Richtung, während dies beim Durchgang durch die andere
Kammer in der Gegenrichtung vor sich geht; hierdurch werden die Kerne gleichmäßig
durchgetrocknet. Die in horizontaler Richtung verlängerten Schlitze 2i und 23 sorgen
dafür, daß die Heizgase über die ganze Breite der Körbe wirksam werden.
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Die in Mehrzahl vorhandenen Einlaß- und Absaugeöffnungen 21 und 23
ermöglichen es, daß ein großes Volumen heißen Gases die Kammern i i und 12 durchströmt,
und sichern eine gleichmäßige Temperatur während des ganzen Weges der Kerne durch
die Kammern. Dies ist in Verbindung mit dem Gegenfluß der Gase durch die Kerne in
den beiden Kammern geeignet, die für das wirksame Trocknen der Kerne erforderliche
Zeit beträchtlich abzukürzen.
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Das Gebläse 27 kann zwischen dem Erhitzer 26 und dem Absaugekanal
18 angeordnet sein.
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Der Erhitzer kann irgendeiner geeigneten Art angehören. Zum Beispiel
kann .er durch Koks oder Öl beheizt werden oder ein Gasbrenner oder eine elektrische
Heizvorrichtung sein. Als Trocknungsmedium kann Luft dienen, die in einer solchen
Heizvorrichtung erhitzt wird.
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Offenbar kann ein Ofen gemäß der Erfindung durch .entsprechende Anpassung
zum Trocknen oder Behandeln der verschiedensten Arten von Gegenständen benutzt werden,
beispielsweise zum Trocknen von farb-, Lack-, Email- od. dgl. Schichten oder Überzügen
an Gegenständen oder zum Trocknen des Emailüberzuges auf Waren, deren Emailschicht
anschließend gebrannt werden soll.