DE9401314U1 - Sicherheitsgurt mit Reißnaht - Google Patents
Sicherheitsgurt mit ReißnahtInfo
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26. Januar 1994 TRW REPA GMBH
Industriestraße 20
73551 Alfdorf
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Sicherheitsgurt mit Reißnaht
Die Erfindung betrifft einen Sicherheitsgurt für Fahrzeuge, mit einem Gurtbandabschnitt
aus zwei aufeinanderliegenden, miteinander durch wenigstens eine Reißnaht verbundenen Gurtbandlagen, wobei die Reißnaht aus einer Vielzahl von
Nahtabschnitten besteht, die abwechselnd quer zur Mittellinie des Gurtbandes von einer Seite dieser Mittellinie zur gegenüberliegenden Seite, dann zumindest
annähernd in Längsrichtung und wieder zurück verlaufen.
Durch eine solche Reißnaht können in einer bestimmten Phase der Rückhaltefunktion
des Sicherheitsgurtes die Verzögerungswerte, denen der Insasse ausgesetzt ist, vermindert werden. In Kombination mit einem aufblasbaren Schutzkissen
kann so das Verletzungsrisiko minimiert werden. Wenn die Bruchlast der Reißnaht überschritten wird, kommt es zu einer zusätzlichen Vorwärtsverlagerung
des Insassen über eine begrenzte Wegstrecke. Bei dieser zusätzlichen Vorwärtsverlagerung
wird durch Fortschreiten des Aufreißens der Reißnaht Energie abgebaut. Durch Dimensionierung der Reißnaht kann auch die Vorwärtsbewegung des
Fahrzeuginsassen auf die Entfaltung des Schutzkissens abgestimmt werden. Von besonderem Vorteil ist die Verwendung eines Sicherheitsgurtes mit Reißnaht in
kleineren Fahrzeugen, die nur über eine geringe Knautschzone verfügen.
Bei derzeit produzierten Sicherheitsgurten mit Reißnaht sind die Nahtabschnitte
senkrecht zur Mittellinie des Gurtbandes gleichmäßig in Längsrichtung beabstandet
angeordnet und jeweils an einem Ende mit einem benachbarten Nahtabschnitt durch ein kurzes, in Längsrichtung orientiertes Nahtstück verbunden,
so daß eine durchgehende Naht gebildet wird. Bei Überschreitung der Bruchlast der Reißnaht wird diese schrittweise und Nahtabschnitt für Nahtabschnitt aufgerissen.
Zwischen jeweils zwei aufeinanderfolgenden Nahtabschnitten wird der Entfernung der beiden aufeinanderliegenden Gurtbandlagen kaum Widerstand entgegengesetzt.
Das Aufreißen der Reißnaht erfolgt daher ruckweise in diskreten Schritten.
Durch die Erfindung wird ein Sicherheitsgurt mit Reißnaht zur Verfügung gestellt,
bei dem das Aufreißen sehr viel gleichmäßiger in einer großen Anzahl von Schritten erfolgt, zwischen denen die Kraft im Vergleich zur herkömmlichen
Ausbildung nur wenig absinkt. Auf diese Weise wird eine gleichmäßigere Vorwärtsverlagerung
des Fahrzeuginsassen erreicht, wodurch das Verletzungsrisiko weiter vermindert wird.
Gemäß der Erfindung sind in der Reißnaht je zwei in einem quer zur Mittellinie
des Gurtbandes verlaufenden Nahtabschnitt benachbarte Stiche in Längsrichtung gegeneinander versetzt. Das Maß der Versetzung bestimmt den Abstand zwischen
den einzelnen Schritten, mit denen die Reißnaht aufgerissen wird. Dieser Schrittabstand kann nahezu beliebig klein gemacht werden. Zugleich besteht die
Möglichkeit, durch eine vergrößerte Anzahl von Nahtstichen in jedem Nahtabschnitt
das Kraftniveau zu beeinflussen, bis zu dem die Reißnaht standhält. Demgegenüber ist bei zur Mittellinie des Gurtbandes senkrechter Anordnung der
Nahtabschnitte die Anzahl von möglichen Nahtstichen durch die Gurtbandbreite begrenzt.
Bei der bevorzugten Ausfuhrungsform des Sicherheitsgurtes sind die quer zur
Mittellinie des Gurtbandes verlaufenden Nahtabschnitte beiderseits dieser Mittellinie entgegengesetzt zu ihr geneigt. Die Nahtabschnitte sind also annähernd
symmetrisch zur Mittellinie des Gurtbandes orientiert. Ferner liegt jeweils der auf der Mittellinie gelegene Scheitel eines Nahtabschnittes annähernd
auf einer durch die äußersten Nahtstiche eines benachbarten Nahtabschnitts verlaufenden Geraden. Unmittelbar nach dem Aufreißen eines Nahtabschnitts
beginnt daher das Aufreißen des darauffolgenden Nahtabschnitts.
Weitere Vorteile und Merkmale der Erfindung ergeben sich aus der folgenden
Beschreibung und aus der Zeichnung, auf die Bezug genommen wird. In der Zeichnung zeigen:
Fig. 1 eine Perspektivansicht eines Sicherheitsgurtsystems, dessen Sicherheitsgurt
eine intakte Reißnaht aufweist;
Fig. 2 eine Teilansicht des Sicherheitsgurtes nach dem Aufreißen der Reißnaht;
Fig. 3 schematisch zwei übereinanderliegende, durch die Reißnaht miteinander
verbundene Gurtbandlagen in Seitenansicht;
Fig. 4 die herkömmliche Ausbildung der Reißnaht in Draufsicht auf die
Gurtbandlagen;
Fig. 5 die erfindungsgemäße Ausbildung der Reißnaht in Draufsicht auf die
mit dieser ausgestatteten Gurtbandlagen; und
Fig. 6 eine Ausführungsvariante.
Bestandteile des in Fig. 1 gezeigten Sicherheitsgurtsystems sind in üblicher
Weise ein am Fahrzeugaufbau befestigter Gurtaufroller 10, ein über diesem am B-Pfosten des Fahrzeugs befestigter Umlenkbeschlag 12, eine Steckzunge 14 und
der Sicherheitsgurt selbst, der mit 16 bezeichnet ist. Das freie Ende des Sicherheitsgurtes
16 wird mittels eines Verankerungsbeschlages 18 am Fahrzeugaufbau festgelegt.
In der Nähe dieses Verankerungsbeschlages 18 ist eine Gurtbandschlaufe 20
gebildet. Innerhalb dieser Gurtbandschlaufe 20 liegen zwei lappenförmige, aufeinanderliegende
und durch eine Reißnaht 22 miteinander verbundene Gurtbandlagen 24, 26. Die außerhalb der Gurtbandschlaufe 20 gelegenen Enden der lappenförmigen
Gurtbandlagen 24, 26 sind durch je eine Naht 24a bzw. 26a am Gurtband des Sicherheitsgurtes 16 befestigt.
In Fig. 3 sind nur die Gurtbandlagen 24, 26 dargestellt, da die Reißnaht 22
sich nur an ihnen befindet. Die in Längsrichtung des Gurtbandes gemessene Länge, über welche die Gurtbandabschnitte 24, 26 durch die Reißnaht 22 mit-
einander verbunden sind, ist mit Sgesamt bezeichnet. Über diese Wegstrecke
Sgesamt wird die Reißnaht 22 maximal aufgerissen, wobei die effektive Länge
des Sicherheitsgurtes 16 um den doppelten Wert zunimmt. Das Aufreißen der Reißnaht 22 erfolgt unter der Wirkung der im Sicherheitsgurt beiderseits der
Gurtbandschlaufe 20 auftretenden, zueinander entgegengesetzten Zugkräfte, die in Fig. 3 mit Fcrash bezeichnet sind.
Fig. 4 zeigt die herkömmliche Ausbildung der Reißnaht. Sie besteht aus parallelen,
zur Mittellinie des Gurtbandes senkrechten Nahtabschnitten, die jeweils an einem Ende mit einem benachbarten Nahtabschnitt verbunden sind. Unter der
Wirkung der beiderseits der Gurtbandschlaufe 20 auftretenden Kräfte Fcrash
wird die Reißnaht entlang parallelen Reißkraftwirklinien beansprucht, die in Fig. 4 mit FRejß bezeichnet sind. Die Abstände zwischen diesen Reißkraftwirklinien
in Längsrichtung des Gurtbandes stimmen offensichtlich mit dem Abstand zwischen den Nahtabschnitten überein. Dieser Abstand ist in Fig. 4 mit s bezeichnet.
Bei Überschreitung der Bruchlast der Reißnaht werden die einzelnen Nahtabschnitte nacheinander aufgerissen. Nach dem Aufreißen eines jeden Nahtabschnitts
können die Gurtbandlagen 24, 26 ohne große Krafteinwirkung auseinandergezogen werden, bis nach der Wegstrecke s der nächste Nahtabschnitt
erreicht wird. Man sieht, daß die Reißnaht in einzelnen diskreten Schritten aufgerissen wird, zwischen denen die Reißkraft auf Werte nahezu Null absinkt.
Bei der in Fig. 5 gezeigten, erfindungsgemäßen Ausbildung der Reißnaht 22 erkennt
man zunächst eine erste Gruppe von Nahtabschnitten 221, 222, ··· 2213,
zwischen denen die Abstände in Längsrichtung kleiner sind als in einer zweiten Gruppe von Nahtabschnitten 2214, 22i5, ... 2230. Die Nahtabschnitte verlaufen
abwechselnd quer zur Mittellinie M des Gurtbandes von einer Seite dieser Mittellinie
zur gegenüberliegenden Seite, dann über ein kurzes Stück in Längsrichtung und wieder zurück, wobei eine durchgehende Naht gebildet wird. Im
Unterschied zur herkömmlichen Reißnaht verlaufen aber die Nahtabschnitte nicht senkrecht zur Mittellinie M, sondern unter einem spitzen Winkel zu dieser geneigt.
Ferner sind die Nahtabschnitte spiegelsymmetrisch zur Mittellinie M orientiert. Diese Anordnung führt dazu, daß je zwei in einem quer zur Mittellinie
M verlaufenden Nahtabschnitt benachbarte Stiche der Reißnaht in Längsrichtung gegeneinander um ein Maß s versetzt sind, das sehr viel kleiner ist
als der Abstand zwischen benachbarten Nahtabschnitten bei der herkömmlichen Reißnaht (Fig. 4). Es werden daher Reißkraftwirklinien FReiß gebildet, die in
Längsrichtung des Gurtbandes nur sehr wenig voneinander beabstandet sind. Tat-
sächlich kann das Maß s nahezu beliebig klein gemacht werden, so daß zwischen
zwei in Längsrichtung aufeinanderfolgenden Reißkraftwirklinien die zum Auseinanderziehen
der Gurtbandlagen 24, 26 erforderliche Kraft nur wenig absinkt. Man sieht ferner in Fig. 5, daß jeweils der Scheitel eines Nahtabschnitts auf
derselben Reißkraftwirklinie liegt, die durch die äußeren Nahtstiche eines benachbarten Nahtabschnittes verläuft. Diese Besonderheit trägt zur Vergleichmäßigung
der Aufreißkraft bei.
Die Reißkraft, bei welcher die Reißnaht 22 nachgibt, wird unter anderem durch
die Dichte der Nahtstiche beeinflußt. Bei der in Fig. 5 gezeigten Ausbildung der Reißnaht 22 ist die Stichdichte in der ersten Gruppe von Nahtabschnitten
22i bis 22i3 größer als in der zweiten Gruppe von Nahtabschnitten 22i4 bis
2230. Überdies nimmt in dieser zweiten Gruppe von Nahtabschnitten die Anzahl
von Nahtstichen allmählich ab, so daß die Nahtabschnitte zum Nahtabschnitt 2230 hin kürzer werden. Durch diese Verteilung der Stichdichte kann das Aufreißverhalten
gesteuert und insbesondere optimal auf die Funktion des im Rückhaltesystem gleichzeitig verwendeten aufblasbaren Schutzkissens abgestimmt
werden.
Für das Gurtband des Sicherheitsgurtes 16 und der Gurtbandlagen 22, 24 wird
ebenso wie für den Nähfaden der Reißnaht 22 das Material PES verwendet. Der
Nähfaden hat eine Dehnung zwischen 15 und 26 %, wodurch verhindert wird, daß
die Naht plötzlich nachgibt und es zu einem ruckartigen Beginn des Aufreißvorganges
kommt. Die Bruchlast des Nähfadens richtet sich nach der geforderten Reißlcraft.
Bei der in Fig. 6 gezeigten Ausführungsvariante ist die Reißnaht 22a unmittelbar
in einer Schlaufe 20a des Gurtbandes angeordnet. Die Schlaufe 20a ist durch die beiden übereinanderliegenden Gurtbandlagen 24a, 26a gebildet.
Claims (6)
1. Sicherheitsgurt für Fahrzeuge, mit einem Gurtbandabschnitt aus zwei aufeinanderliegenden,
miteinander durch wenigstens eine Reißnaht (22) verbundenen Gurtbandlagen (24, 26), wobei die Reißnaht (22) aus einer Vielzahl von Nahtabschnitten
besteht, die abwechselnd quer zur Mittellinie (M) des Gurtbandes von einer Seite dieser Mittellinie zur gegenüberliegenden Seite, dann zumindest
annähernd in Längsrichtung und wieder zurück verlaufen, dadurch gekennzeichnet, daß je zwei in einem quer zur Mittellinie (M) verlaufenden Nahtabschnitt
(22i...223o) benachbarte Stiche der Reißnaht (22) in Längsrichtung gegeneinander
versetzt sind.
2. Sicherheitsgurt nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die quer zur
Mittellinie (M) des Gurtbandes verlaufenden Nahtabschnitte (221...2230) beiderseits
dieser Mittellinie entgegengesetzt zu ihr geneigt sind.
3. Sicherheitsgurt nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß jeweils der
auf der Mittellinie (M) liegende Scheitel eines Nahtabschnitts (221...2230)
annähernd auf einer durch die äußersten Nahtstiche eines benachbarten Nahtabschnitts
verlaufenden Geraden (FReiß) liegt.
4. Sicherheitsgurt nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß auf dem Gurtbandabschnitt mehrere Gruppen (22i„.22i3; 2214...2230)
von quer zur Mittellinie verlaufenden Nahtabschnitten angeordnet sind, die in jeder Gruppe einen anderen Längsabstand voneinander haben.
• · · I
5. Sicherheitsgurt nach einem der vorstehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet,
daß die durch die Reißnaht (22) verbundenen Gurtbandlagen (24, 26) innerhalb einer Gurtbandschlaufe (20) angeordnet sind und mit ihren freien Enden
aus der Gurtbandschlaufe (20) herausragen sowie am Gurtband des Sicherheitsgurtes
(16) befestigt sind.
6. Sicherheitsgurt nach einem der Ansprüche 1 bis 4, dadurch gekennzeichnet,
daß die Gurtbandlagen (24a, 26a) eine Gurtbandschlaufe (20a) bilden.
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