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Die
Erfindung betrifft eine Aufprallschutzvorrichtung für ein crashrelevantes
Bauteil an einem Fahrzeug nach dem Oberbegriff des Patentanspruches
1.
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Zur
Homologation von Kraftfahrzeugen verlangt die Vorschrift FMVSS214
(statischer Türeindrücker) bestimmte
minimale Eindrückwiderstände bei vorgegebenem
Weg. Werden diese Widerstände nicht
durch den Rohbau der Tür
selbst erreicht, wird ein so genannter Aufprallträger in die
Tür eingebracht.
Der Türaufprallträger nimmt
im Falle eines Seitenaufpralles und bei dem zulassungsrelevanten quasistatischen
Türeindrücktest die
Hauptkräfte
auf und leitet sie überwiegend über die
Türscharniere und
das Türschloss
oder auch über
so genannte Crashkrallen in die Kraftfahrzeugkarosserie ein. Konventionell
werden solche Aufprallträger
aus Metall, beispielsweise aus einer Stahllegierung mit hoher Streckgrenze
gefertigt oder die Funktion wird in den Rohbau der Tür durch
Aufdickung, Profile in der Tür etc.
integriert. Ein derartiger Metallaufprallträger fungiert dabei in der Regel
als Biegebalken, welcher durch die gesamte Türstruktur gedrückt werden muss
und gegen seine eigene Steifigkeit gebogen wird.
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Zur
Reduzierung des Gewichts dieser konventionellen Variante werden
seit langem Türaufprallträger aus
einem Faserverbundwerkstoff aufgebaut, der dann in einen Türrohbau
eingebaut oder direkt integriert werden kann. So ist aus der
US 3,868,141 A eine
Fahrzeugtür
mit einer Mehrzahl horizontal angeordneter stabförmiger Bauteile bekannt, die
sich ihrerseits beiderends mittels Befestigungselemente an einem
tragenden Rahmen der Fahrzeugtür
abstützen und
geeignet sind, Seitenaufprallkräften
einen Widerstand entgegenzusetzen, wobei dieselben elastisch respektive
biegsam ausgebildet sind und aus einem Verbund aus einem gehärteten synthetischen
Harz und einer Mehrzahl sich in Längsrichtung erstreckender elastischer
Fasern, beispielsweise Glasfasern bestehen. Die stabförmigen Bauteile
sind derart mit den Befestigungselementen verbunden, dass im Falle
eines Seitenaufpralles und erhöhter
Aufprallkräfte eine
Verlängerung
der wirksamen Länge
des stabförmigen
Bauteils gestattet ist, indem dieselben aus den Befestigungselementen
herausgezogen werden. Mit der
DE 30 39 895 A1 wird des Weiteren eine Kraftfahrzeugtür aus Kunststoff
offenbart, die ihrerseits ein Band umfasst, welches fortlaufende,
einen Einpresswiderstand bildende Glasfasern mit einer hohen Festigkeit
und einer Dehnung, die im Wesentlichen Null ist, aufweist. Die fortlaufenden
bzw. kontinuierlichen Fasern des Bandes sind horizontal angeordnet
sowie in ein Harzmaterial eingebettet und können von der Tür getrennt
ausgebildet sein oder ein integrales Teil mit der Tür bilden.
Das Band ist beiderends mittels Befestigungselemente in Form von
gefalteten Metallbändern
an der Kraftfahrzeugkarosserie festgelegt, welche sich bei erhöhten Eindrückkräften infolge
eines Seitenaufpralles unter Energieverzehr auffalten. Mit der
DE 41 25 299 C2 ist
eine Kraftfahrzeugtür
mit Aufprallschutz offenbart, der seinerseits durch eine zwischen
Türaußenblech
und Türinnenverkleidung
verdeckt liegende Verstärkungseinrichtung,
die horizontal in Längsrichtung
der Tür
angeordnet ist, gebildet ist. Die Verstärkungseinrichtung ist im Bereich
des vorderen und/oder rückwärtigen Randes
der Tür
geführt
und im Ausgangszustand im Wesentlichen bogenförmig in Richtung der Türaußenseite
gewölbt
und schließt
annähernd
bündig
mit dem Rand der Tür
ab. Ferner besteht die Verstärkungseinrichtung
aus faserverstärktem
Kunststoff mit mehreren Kunststoffschichten, deren Verstärkungsfasern
in Richtung der Türinnenseite
abnehmende Bruchdehnung aufweisen. Im Falle eines Seitenaufpralles
tritt die Verstärkungseinrichtung
infolge Durchbiegung mit zumindest einem Endabschnitt am Rande der
Tür hervor
und greift in einen Pfosten und/oder einen Schweller der Kraftfahrzeugkarosserie.
Aus der
DE 199 14
344 A1 ist weiterhin ein Seitenaufprallträger für Fahrzeuge
bekannt, bei dem mindestens zwei Tragelemente durch einen FVW-Zugverbund
(FVW=Faserverbundwerkstoff) miteinander verbunden sind. Der Zugverbund
beinhaltet endlose, hochdehnbare, in eine Matrix eingebettete Fasern,
vorzugsweise hochvorgestreckte Polyethylenfasern oder Aramidfasern.
Die Matrix soll aus einem duroplastischen oder thermoplastischen Material
bestehen. Schließlich
offenbart die
EP 1
043 181 B1 eine Fahrzeugkarosserie mit einer Seitenaufprallschutzvorrichtung,
die ihrerseits durch ein synthetisches Seil aus einer Vielzahl von
wendelförmig geflochtenen
Bündeln
aus Fasersträngen,
wie Aramidfasern und Flüssigkristall-Polymerfasern,
gebildet sind, die wiederum eine hohe Dehnungsstarrheit und eine
hohe Bruchdehnung aufweisen. Das synthetische Seil enthält vordere
und hintere Befestigungen für
vordere und hintere Säulen
des Türrahmens
und ist sehr starr gespannt, um ein seitliches Eindringen in den
Fahrgastraum zu verhindern.
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Als
besonders kritisch wird bei Türaufprallträgern der
vorstehend beschriebenen Art die hohe Dehnung, die diese im Falle
des Türeindrücktestes nach
beispielsweise FMVSS214, FMVSS201, EP81 020.04 verkraften müssen, angesehen.
Zur Homologation ist die Türeindrückung um
mindestens 12 inch (304,8 mm) vorgeschrieben, und falls notwendig,
auf bis zu 18 inch (457,2 mm) erweiterbar, während die Tür einen Mindesteindrückwiderstand aufbringen muss.
In umfangreichen Versuchen führte
das bei einem ausgewählten
Kraftfahrzeug beispielsweise zu einer notwendigen Mindestdehnung
des Aufprallträgers
um ca. 32% (bei einem Eindrückweg
von 304,8 mm), ggf. bis zu 48% (bei einem Eindrückweg von bis zu 457,2 mm).
Eine solche Dehnung ist mit klassischen Fasern, wie Kohle-, Glas-
und Aramidfasern nicht erzielbar.
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Aufgabe
der Erfindung ist es demgemäß, eine
verbesserte Aufprallschutzvorrichtung für ein crashrelevantes Bauteil
an einem Fahrzeug zu schaffen, welche im Hinblick auf herkömmliche
gewichtsgünstiger
ist und eine geringere Bauteilezahl aufweist sowie bei geringem
Material-, Herstellungs- und somit Kostenaufwand den Anforderungen
aus einem etwaigen Eindrücktest,
bzgl. einer Fahrzeugtür als
crashrelevantes Bauteil insbesondere auch vorstehenden Anforderungen
aus besagtem Türeindrücktest Rechnung
trägt.
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Ausgehend
von einer Aufprallschutzvorrichtung für ein crashrelevantes Bauteil
an einem Fahrzeug, mit zumindest einem Zuggurt, der seinerseits
in der Ebene des crashrelevanten Bauteils an gegenüberliegend
angeordneten tragenden Abschnitten und/oder Bestandteilen des crashrelevanten
Bauteils und/oder der Fahrzeugkarosserie fixiert ist und aus einem
Faserverbundmaterial mit einer Mehrzahl in eine Kunststoffmatrix
eingebetteter Verstärkungsfasern
besteht, wird die gestellte Aufgabe dadurch gelöst, dass der Zuggurt derart
ausgebildet ist, dass derselbe geeignet ist, infolge eines Aufpralles
auf das crashrelevante Bauteil und Deformation desselben, definiert
aus- und/oder aufzureißen,
wodurch eine Änderung
der wirksamen Länge
des Zuggurtes einhergehend mit einem Energieverzehr, gestattet ist.
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Die
Unteransprüche
beschreiben bevorzugte Weiterbildungen oder Ausgestaltungen der
Erfindung.
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Danach
ist vorgesehen, dass der Zuggurt wenigstens einen Endabschnitt aufweist,
der seinerseits infolge eines Aufpralles auf das crashrelevante Bauteil
und Deformation desselben durch definiertes Ausreißen zumindest
eines Befestigungselementes aus besagtem Endabschnitt und definiertes
Aufreißen
des Faserverbundmaterials im Bereich dieses Endabschnittes überwiegend
in der Längserstreckung
des Zuggurtes eine Änderung
der wirksamen Länge
des Zuggurtes, einhergehend mit einem Energieverzehr, gestattet.
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Gemäß einer
ersten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, dass
der Zuggurt als lang gestreckter Zuggurt ausgebildet ist und beiderends
im Bereich seiner Endabschnitte an gegenüberliegend angeordneten tragenden
Abschnitten und/oder Bestandteilen des crashrelevanten Bauteils und/oder
der Fahrzeugkarosserie mittels zumindest je eines Befestigungselementes
fixiert ist.
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Gemäß einer
zweiten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung kann auch ein lang
gestreckter Zuggurt vorgesehen sein, der seinerseits schlaufenförmig um
gegenüberliegend
angeordnete tragende Abschnitte und/oder Bestandteile des crashrelevanten
Bauteils und/oder der Fahrzeugkarosserie herumgeführt ist,
wobei dessen Endabschnitte mittels zumindest eines Befestigungselementes
untereinander fest verbunden sind. In Weiterbildung dieser Ausgestaltungen
kann vorgesehen sein, dass sich der Zuggurt aus mehreren hintereinander
angeordneten und mittels Befestigungselementen im Bereich ihrer Endabschnitte
untereinander verbundenen Einzelabschnitten zusammensetzt.
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Des
Weiteren kann gemäß einer
dritten bevorzugten Ausgestaltung der Erfindung der Zuggurt als
endloser Zuggurt ausgebildet sein, dessen Endabschnitte durch Gurtabschnitte
im Bereich von an denselben angreifenden Befestigungselementen,
um die der Zuggurt herumgeführt
ist, gebildet sind.
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Wie
die Erfindung weiter vorsieht, kann der Zuggurt neben dem wenigstens
einen Endabschnitt, der seinerseits infolge eines Aufpralles auf
das crashrelevante Bauteil und Deformation desselben durch definiertes
Ausreißen
zumindest eines Befestigungselementes aus besagtem Endabschnitt
und definiertes Aufreißen
des Faserverbundmaterials im Bereich dieses Endabschnittes überwiegend
in Richtung der Längserstreckung
des Zuggurtes eine Änderung
der wirksamen Länge
des Zuggurtes, einhergehend mit einem Energieverzehr, gestattet,
einen weiteren Gurtabschnitt aufweisen, der bei hoher Zugfestigkeit
neben einer vom verwendeten Fasermaterial abhängigen elastischen Dehnung
in Anpassung an eine etwaige Deformation des crashrelevanten Bauteils
infolge eines Aufpralles im Wesentlichen eine Biegung des Zuggurtes
gestattet. Besagter weiterer Gurtabschnitt des Zuggurtes kann dabei
aus einer oder mehreren geschichteten und in die Kunststoffmatrix
eingebetteten Lagen aus einzelnen, im Wesentlichen in Richtung der
Längserstreckung
des Zuggurtes ausgerichteten Verstärkungsfasern gebildet sein.
Ferner können
die eine oder mehreren Lagen aus in Richtung der Längserstreckung
des Zuggurtes ausgerichteten Verstärkungsfasern mit zumindest
einer Decklage aus einzelnen Verstärkungsfasern und/oder einem
Gewebe aus denselben versehen sein, wobei zumindest ein Teil der
Verstärkungsfasern
der Decklage in der Ebene der Decklage zur Längserstreckung des Zuggurtes
abgewinkelt ausgerichtet ist. Weiterhin wird vorgeschlagen, dass
die eine oder mehreren Lagen aus in Richtung der Längserstreckung
des Zuggurtes ausgerichteten Verstärkungsfasern und/oder die Verstärkungsfasern der
zumindest einen Decklage aus unterschiedlichen Werkstoffen bestehen.
Ebenso kann es auch angezeigt sein, dass die eine oder mehreren
Lagen aus in Richtung der Längserstreckung
des Zuggurtes ausgerichteten Verstärkungsfasern und/oder die Verstärkungsfasern
der zumindest einen Decklage durch ein Fasermix aus Verstärkungsfasern
unterschiedlichen Werkstoffes gebildet sind.
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Fernerhin
kann der wenigstens eine Endabschnitt des Zuggurtes, der seinerseits
infolge eines Aufpralles auf das crashrelevante Bauteil und Deformation
desselben durch definiertes Ausreißen zumindest eines Befestigungselementes
aus besagtem Endabschnitt und definiertes Aufreißen des Faserverbundmaterials
im Bereich dieses Endabschnittes überwiegend in Richtung der
Längserstreckung des
Zuggurtes eine Änderung
der wirksamen Länge des
Zuggurtes, einhergehend mit einem Energieverzehr, gestattet, aus
einer oder mehreren geschichteten und in die Kunststoffmatrix eingebetteten
Lagen aus einzelnen Verstärkungsfasern
und/oder Geweben aus denselben gebildet sein, wobei zumindest ein
Teil der einzelnen Verstärkungsfasern
wenigstens der außen
liegenden Decklagen in der Ebene der jeweiligen Lage bzw. Decklage
zur Längserstreckung des
Zuggurtes abgewinkelt ausgerichtet ist. Werden mehrere geschichtete
und in die Kunststoffmatrix eingebettete Lagen aus einzelnen Verstärkungsfasern vorgesehen,
kann die Ausrichtung der Verstärkungsfasern
von einer Lage/Decklage zur anderen wechseln. Auch hier können die
eine oder mehreren Lagen/Decklagen durch ein Fasermix aus Verstärkungsfasern
unterschiedlichen Werkstoffes gebildet sein.
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Wie
die Erfindung noch vorsieht, ist die Kunststoffmatrix, in welche
die Verstärkungsfasern eingebettet
sind, durch ein hochelastisches Matrix-System gebildet, welches
die Übertragung
der Fasereigenschaften und Faserspannungen der gewählten Verstärkungsfasern
untereinander sowie die Biegung derselben gestattet. Die Kunststoffmatrix kann
insoweit aus einem Polyurethanelastomer (PUR) oder einem Epoxidharz
(EP) oder einer Kombination daraus bestehen.
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In
Weiterbildung der Erfindung ist des Weiteren vorgesehen, dass die
Verstärkungsfasern
durch zugfeste, sowie hochdehnfähige
und biegefähige
Fasern, wie Aramid-, Kohle-, Polyester-, R-Glas-, S-Glas-, S2-Glas-Fasern
oder andere an sich bekannte Fasern mit äquivalenten Eigenschaften gebildet
sind.
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Was
das zumindest eine Befestigungselement des wenigstens einen Endabschnittes
anbelangt, ist vorgesehen, dass das Befestigungselement durch zumindest
einen Anbindungsbolzen gebildet ist, der seinerseits im Bereich
dieses Endabschnittes des Zuggurtes in das Faserverbundmaterial
in Form der Kunststoffmatrix mit eingebetteten Verstärkungsfasern
hinein oder durch dasselbe hindurchreicht oder von diesem wenigstens
teilweise umwunden ist. Außerdem
kann der zumindest eine Anbindungsbolzen in einer in das Faserverbundmaterial
des Endabschnittes eingebrachten Längsnut geführt sein, welche über ihre
Länge gesehen
in ihrer Breite und/oder Tiefe variieren kann. Als zweckmäßig hat es
sich erwiesen, wenn der Ausreiß-/Aufreißweg des zumindest
einen Befestigungselementes respektive Anbindungsbolzens durch einen
Endanschlag begrenzt ist.
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Insbesondere
durch die Wahl der Zuggurtgeometrie, des Lagenaufbaues, der Längsnutgeometrie,
des verwendeten Faser- und Matrixwerkstoffes und/oder eines Fasermixes
können
die Deformation des crashrelevanten Bauteils und das Ausreißverhalten
des Befestigungselementes respektive das Aufreißverhalten des Zuggurtes sowie
der Energieverzehr bauteil- und fahrzeugspezifisch definiert eingestellt
werden. Weiterhin ist vorgesehen, dass sich der Zuggurt in der Ebene
des crashrelevanten Bauteils in Längsrichtung, in Hochrichtung
oder in einer Diagonalen erstrecken kann. Schließlich ist vorgesehen, dass
das crashrelevante Bauteil eine Fahrzeugtür, ein Seitenteil, eine Kofferraum-
oder Motorraumklappe oder ein Dachelement eines Fahrzeugs ist. Die
Erfindung umfasst auch ein Fahrzeug, wie Land-, Wasser- oder Luftfahrzeug
mit zumindest einer oben beschriebenen erfindungsgemäß ausgebildeten
Aufprallschutzvorrichtung.
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Des
Weiteren beschränkt
sich die Erfindung nicht auf vorstehende Fahrzeuge, sondern umfasst auch
eine Aufprallschutzvorrichtung der erfindungsgemäßen Art, die ihrerseits an
beliebigen anderen crashrelevanten Bauteilen als denen eines Fahrzeugs
verwendet respektive angeordnet ist. So kann besagte Aufprallschutzvorrichtung
auch an crashrelevanten Bauteilen, in Form von Begrenzungen und Leitplanken
an Verkehrswegen, o. a. Verwendung finden. Die Erfindung wird nachstehend
anhand der in den Zeichnungen schematisch dargestellten Ausführungsbeispiele
näher erläutert. Die
Begriffe „crashrelevantes
Bauteil" und „Fahrzeugtür" werden im Hinblick
auf die konkret beschriebenen Ausführungsbeispiele nachfolgend
gleichbedeutend nebeneinander verwendet und demgemäß mit dem
gleichen Bezugszeichen versehen. Es zeigen:
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1 ein
Diagramm betreffend den Kraft-Weg-Verlauf nach der Vorschrift EP
81 020.04 bzw. FMVSS214 für
Fahrzeugtüren,
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2 eine
perspektivische Ansicht eines crashrelevanten Bauteils in Form einer
Fahrzeugtür mit
einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Aufprallschutzvorrichtung in Form eines Zuggurtes,
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3 ein
Zuggurt der Aufprallschutzvorrichtung nach 2 in einer
Einzelansicht gem. einer ersten möglichen Ausführungsform,
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4 eine äußerst schematische
Ansicht des Zuggurtes nach 3,
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5 die
Funktionsweise der Aufprallschutzvorrichtung in einem Versuchsaufbau,
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6 einen
mittleren Gurtabschnitt eines erfindungsgemäß ausgebildeten Zuggurtes mit
der Darstellung der Anordnung der Verstärkungsfasern innerhalb der
Lagen,
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7 einen
endseitigen Gurtabschnitt eines erfindungsgemäß ausgebildeten Zuggurtes mit
der Darstellung der Anordnung der Verstärkungsfasern innerhalb der
Lagen,
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8 eine äußerst schematische
Ansicht des Zuggurtes gem. einer zweiten möglichen Ausführungsform,
und
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9 eine äußerst schematische
Ansicht des Zuggurtes gem. einer weiteren möglichen Ausführungsform.
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Wie
bereits oben dargetan, verlangt für crashrelevante Bauteile in
Form von Fahrzeugtüren die
Vorschrift FMVSS214 bzw. auch die Vorschrift EP81020.04 (statischer
Türeindrücker) bestimmte minimale
Eindrückwiderstände bei
vorgegebenem Weg. Werden diese Widerstände nicht durch den Rohbau
der Fahrzeugtür
selbst erreicht, wird ein Aufprallträger in die Fahrzeugtür eingebracht.
Zur Homologation ist die Türeindrückung um
mindestens 12 inch (304,8 mm) vorgeschrieben, und falls notwendig,
auf bis zu 18 inch (457,2 mm) erweiterbar, während die Fahrzeugtür einen
Mindesteinrückwiderstand
aufbringen muss (vgl. dazu auch 1 mit der Darstellung
eines beispielgebenden Kraft-Weg-Verlaufes nach den o. g. Eindrücktest-Vorschriften).
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Um
den vorgenannten Vorschriften bzgl. des Türeindrücktestes gerecht zu werden,
werden gemäß 2 die
erforderlichen Kräfte
durch zumindest einen Zuggurt 1 aus Faserverbundmateriai
aufgebaut, der seinerseits in der Ebene des crashrelevanten Bauteils 2,
vorliegend der Fahrzeugtür 2,
an gegenüberliegend
angeordneten tragenden Abschnitten und/oder Bestandteilen der Fahrzeugtür 2 und/oder
der Fahrzeugkarosserie, beispielsweise an Türschlössern und/oder Türscharnieren
der Fahrzeugtür 2,
fixiert ist.
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Die
notwendige Dehnung respektive Streckung über den gesamten Mindesteindrückweg (vgl. 1)
wird dadurch ermöglicht,
dass der Zuggurt 1 kontrolliert aus- und/oder aufreißen kann,
indem der Zuggurt 1 wenigstens einen Endabschnitt 3 aufweist, der
seinerseits infolge eines Aufpralles respektive Seitenaufpralles
auf die Fahrzeugtür 2 und
Deformation derselben durch definiertes Ausreißen zumindest eines Befestigungselementes 4 aus
dem wenigstens einen Endabschnitt 3 und definiertes Aufreißen des
Faserverbundmaterials im Bereich des Endabschnittes 3 überwiegend
in der Längserstreckung des
Zuggurtes 1 eine Änderung
der wirksamen Länge
des Zuggurtes 1, einhergehend mit einem Energieverzehr,
gestattet.
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Der
Zuggurt 1 besteht aus einem Faserverbundmaterial mit einer
Mehrzahl in eine Kunststoffmatrix 5 eingebetteter Verstärkungsfasern 6 (insbes. 4–8).
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Die
Kunststoffmatrix 5, in welche die Verstärkungsfasern 6 eingebettet
sind, ist vorzugsweise durch ein hochelastisches Matrix-System gebildet, welches
die Übertragung
der Fasereigenschaften und Faserspannungen der gewählten Verstärkungsfasern 6 untereinander
sowie die Biegung derselben gestattet. Als Werkstoffe für besagte
Kunststoffmatrix 5 haben sich Polyurethanelastomere (PUR)
oder Epoxidharze (EP) oder eine Kombination aus diesen Werkstoffen
besonders bewährt.
Sicherlich sind ein Vielzahl weiterer äquivalenter Werkstoffe mit
vergleichbaren Eigenschaften denkbar, deren Aufzählung jedoch den Umfang dieser
Erfindung sprengen würde.
Diese Matrixsysteme lassen sich besonders kostengünstig im
Injektions- und Pressverfahren mit sehr kurzen Zykluszeiten verarbeiten,
welches sich für
den Serieneinsatz mit mittleren bis großen Stückzahlen besonders anbietet.
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Was
die Verstärkungsfasern 6 anbelangt, sind
diese insbesondere durch an sich bekannte zugfeste, sowie hochdehnfähige und
biegefähige
Fasern, wie Aramid-, Kohle-, Polyester-, R-Glas-, S-Glas-, S2-Glas-Fasern
oder andere an sich bekannte Fasern mit äquivalenten Eigenschaften gebildet.
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Gemäß den 2 bis 4 ist
der Zuggurt 1 als lang gestreckter Zuggurt 1 ausgebildet
und beiderends, d. h., im Bereich seiner beiden Endabschnitte 3a, 3b an
gegenüberliegend
angeordneten tragenden Abschnitten der Fahrzeugtür 2, beispielsweise
an einem Rahmenelement derselben, mittels zumindest je eines Befestigungselementes 4 fixiert.
Sicherlich ist auch eine Fixierung an tragenden Abschnitten der
Fahrzeugkarosserie und/oder an Türschlössern und/oder
Türscharnieren
denkbar und demgemäß durch
die Erfindung mit erfasst (nicht näher gezeigt).
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Das
Befestigungselement 4 ist seinerseits jeweils im Wesentlichen
durch zumindest einen Anbindungsbolzen gebildet. Demgemäß sind auch
zwei oder mehr Anbindungsbolzen je Befestigungselement 4,
die ihrerseits beispielsweise in der Ebene des Zuggurtes 1 nebeneinander
angeordnet sind, denkbar (nicht näher dargestellt). Der zumindest
eine Anbindungsbolzen reicht im Bereich des jeweiligen Endabschnittes 3a, 3b des
Zuggurtes 1 in das Faserverbundmaterial in Form der Kunststoffmatrix 5 mit eingebetteten
Verstärkungsfasern 6 hinein
oder durch dasselbe hindurch. Die Anbindungsbolzen sind über Verbindungslaschen 7 aus
Stahl oder Titan oder auch einem Faserverbundwerkstoff (FVW) am
tragenden Abschnitt der Fahrzeugtür 2, beispielsweise an
einem Rahmenelement und/oder auch an einem Türschloss und/oder einem Türscharnier
ggf. über eine
nicht näher
gezeigte, jedoch an sich bekannte so genannte „Crashkralle" abgestützt.
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Gesetzt
den Fall, es ist ein Seitenaufprall auf die Fahrzeugtür 2 zu
verzeichnen, so wird der Anfangseindrückwiderstand zu Beginn der
Eindrückwegstrecke
hauptsächlich
durch die Fahrzeugtür 2 selbst
und deren Steifigkeit aufgebracht, solange bis der Zuggurt 1 innerhalb
der Fahrzeugtür 2 komplett an
der Eindrückbarriere
anliegt und zwischen den Anbindungsrespektive Befestigungspunkten
an der Fahrzeugtür 2 vollkommen
gespannt ist. Über
die weitere Wegstrecke wird das Kraftniveau durch den Zuggurt 1 aufgebaut
und gehalten, der seinerseits an Befestigungselementen 4 in
Form der Anbindungsbolzen kontinuierlich aus- bzw. aufreißt und damit Weg
schafft respektive eine Änderung
der wirksamen Länge
des Zuggurtes 1, einhergehend mit einem Energieverzehr,
bewirkt.
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Während des
Ausreißens
und der fortschreitenden Deformation der Fahrzeugtür 2 steigt
der Eindrückwiderstand
beständig
an, da das zerstörte
Faserverbundmaterial 8 des Zuggurtes 1 entlang
der ausgerissenen Wegstrecke das weitere Ausreißen zunehmend blockiert (vgl. 5).
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Eine
weiter zunehmende Deformation der Fahrzeugtür 2 führt in der
Folge zu weiteren Blockierungen und einem Anstieg der Verspannungen
in der Fahrzeugtür 2 sowie
zu einer Beteiligung weiterer nicht näher dargestellter, jedoch an
sich bekannter Komponenten der Fahrzeugtür 2, die den Widerstand gegen
die Eindrückung
noch weiter ansteigen lassen.
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Das
Erreichen des Spitzeneindrückwiderstandes
wird dann durch eine erzwungene, vollständige Zerstörung des Zuggurtes 1 erreicht,
indem beispielsweise ein Endanschlag 9 den Ausreißweg beschränkt und
die eingestellte Festigkeitsgrenze des Zuggurtes 1 durch
erhöhtes
Kraftniveau überschritten
wird (vgl. insbes. 3, 5).
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Die
Deformation der Fahrzeugtür 2 und
das Ausreißverhalten
des Befestigungselementes 4 bzw. Aufreißverhalten des Zuggurtes 1 sowie
der gewünschte
Energieverzehr sind tür-
und fahrzeugspezifisch durch die Wahl der Zuggurtgeometrie, eines etwaigen
Lagenaufbaus der Verstärkungsfasern,
des verwendeten Faser- und Matrixwerkstoffes, eines etwaigen Fasermixes
und/oder anderer geeigneter Maßnahmen
in weiten Grenzen definiert einstellbar.
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So
hat es sich in umfangreichen Versuchen als vorteilhaft erwiesen,
wenn der Zuggurt 1 neben dem wenigstens einen Endabschnitt 3a, 3b einen weiteren
Gurtabschnitt 10 aufweist, der bei hoher Zugfestigkeit
neben einer vom verwendeten Fasermaterial abhängigen elastischen Dehnung
in Anpassung an eine etwaige Deformation der Fahrzeugtür 2 infolge
eines Seitenaufpralles im Wesentlichen eine Biegung des Zuggurtes 1 gestattet.
Ein solcher Gurtabschnitt 10 ist in 3 angedeutet
und zwischen den beiden Endabschnitten 3a, 3b des
Zuggurtes 1 angeordnet.
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Dieser
Gurtabschnitt 10 ist vorzugsweise aus einer oder mehreren
geschichteten und in der Kunststoffmatrix 5 eingebetteten
Lagen 11 aus einzelnen, im Wesentlichen in Richtung der
Längserstreckung
des Zuggurtes 1 ausgerichteten Verstärkungsfasern 6 gebildet
(4).
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Zweckmäßigerweise
können
diese eine oder mehreren Lagen 11 mit zumindest einer Decklage 12, vorliegend
einer oberen und einer unteren Decklage 12 aus einzelnen
Verstärkungsfasern 6 und/oder
einem Gewebe aus denselben versehen sein, wobei zumindest ein Teil
der Verstärkungsfasern 6 der Decklage 12 in
der Ebene der Decklage 12 zur Längserstreckung des Zuggurtes 1 abgewinkelt
ist. In besagten Versuchen hat sich eine Abwinkelung des besagten
zumindest einen Teils von Verstärkungsfasern 6 von ± 45° zur normalen
Orientierung des Zuggurtes 1 bewährt, jedoch ist die Erfindung nicht
auf den vorgeschlagen Winkel beschränkt. 6 zeigt
im Hinblick darauf äußerst schematisch die
Orientierung der Verstärkungsfasern 6 der
Decklage 12 im Verhältnis
zu den Verstärkungsfasern 6 der übrigen mittig
des Zuggurtes 1 angeordneten Lage/n 11.
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Durch
diese Maßnahme
ist beispielsweise bei Überschreitung
der oben bereits erwähnten
Festigkeitsgrenze des Zuggurtes 1 und bei etwaigem „Aufplatzen" desselben ein gewisser „Splitterschutz" gegeben.
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Eine
weitere Möglichkeit
der definierten Einstellung des Ausreißverhaltens des Befestigungselementes 4 bzw.
Aufreißverhaltens
des Zuggurtes 1 ist ferner durch die Wahl des Werkstoffes
der Verstärkungsfasern 6 gegeben.
Hierbei können
sich die Werkstoffe der Verstärkungsfasern 6 innerhalb
einer Lage 11 bzw. Decklage 12 oder zwischen den
Lagen 11/Decklagen 12 unterscheiden, so dass beispielsweise
auch ein Fasermix innerhalb des Zuggurtes 1 realisierbar
ist.
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Ebenso
kann es von Vorteil sein, die einzelnen Abschnitte des Zuggurtes 1,
nämlich
Endabschnitte 3; 3a, 3b und den einen
weiteren Gurtabschnitt 10, der gemäß 4 ein mittlerer
Gurtabschnitt 10 ist, in ihrer Geometrie unterschiedlich
auszubilden. Vorliegend sind die beiden Endabschnitte 3a, 3b stärker ausgebildet
als der mittlere Gurtabschnitt 10.
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In
Anlehnung an die vorstehend beschriebene Ausbildung des vorliegend
mittleren Gurtabschnittes 10 können auch die Endabschnitte 3a, 3b gem. den 2 bis 4 aus
einer oder mehreren geschichteten und in die Kunststoffmatrix 5 eingebetteten
Lagen 11 aus einzelnen Verstärkungsfasern 6 und/oder
Geweben aus denselben gebildet sein, wobei zumindest auch hier ein
Teil der einzelnen Verstärkungsfasern 6 wenigstens
der außen
liegenden Lagen respektive Decklagen 12 in der Ebene der
jeweiligen Lage/Decklage 11, 12 zur Längserstreckung des
Zuggurtes 1 abgewinkelt ausgerichtet ist. Ebenso kann die
Ausrichtung der Verstärkungsfasern 6 von
einer Lage/Decklage 11, 12 zur anderen wechseln
(vgl. 7) und/oder es können eine oder mehrere Lagen/Decklagen 11, 12 durch
ein Fasermix aus Verstärkungsfasern 6 unterschiedlichen
Werkstoffes gebildet sein.
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Wie
insbesondere den 3 und 4 zu entnehmen
ist, kann innerhalb des Faserverbundmaterials des jeweiligen Endabschnittes 3; 3a, 3b eine beispielsweise
eingefräste
Längsnut 13 vorgesehen sein,
in welcher das Befestigungselement 4 in Form des Anbindungsbolzens
definiert geführt
ist, wenn derselbe aus dem Faserverbundmaterial ausreißt. Besagte
Längsnut 14 kann über ihre
Länge gesehen, in
ihrer Breite und/oder Tiefe variieren, wodurch eine weitere Möglichkeit
gegeben ist, auf das Ausreißverhalten
des Befestigungselementes 4 über den Ausreißweg definiert
Einfluss zu nehmen, indem das Befestigungselement 4 bzw.
der Anbindungsbolzen beispielsweise durch unterschiedliche Materialstärken des
Zuggurtes 1 gerissen werden muss.
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Vorliegend
ist ein Zuggurt 1 gezeigt, der sich in der Ebene der Fahrzeugtür 2 in
einer Diagonalen erstreckt. Durch die Erfindung ist jedoch jedwede
andere geeignete Erstreckung mit erfasst. So kann sich der Zuggurt 1 beispielsweise
in der Ebene der Fahrzeugtür 2 auch
in Längsrichtung
oder Hochrichtung derselben erstrecken. Die Erfindung beschränkt sich ferner
nicht nur auf einen einzigen Zuggurt 1, sondern umfasst
auch eine Mehrzahl erfindungsgemäß ausgebildeter
Zuggurte 1, die ihrerseits an einer einzigen Fahrzeugtür 2 angeordnet
sind, wobei es sich bei der Fahrzeugtür 2 nicht um eine
Seitentür
handeln muss, sondern auch Hecktüren entsprechend ausgebildet
bzw. mit einem oder mehren der erfindungsgemäß ausgebildeten Zuggurte 1 versehen sein
können.
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Das
Ausführungsbeispiel
nach 8 unterscheidet sich zu dem vorhergehenden im
Wesentlichen dadurch, dass ein lang gestreckter Zuggurt 1 lediglich
einenends mittels eines Befestigungselementes 4 in Form
eines Anbindungsbolzens, der geeignet ist, infolge eines Seitenaufpralles
auf die Fahrzeugtür 2 definiert
aus der mit Verstärkungsfasern 6 versehenen
Kunststoffmatrix 5 im Sinne der Erfindung definiert auszureißen, am
tragenden Abschnitt und/oder Bestandteil der Fahrzeugtür 2 und/oder
der Fahrzeugkarosserie festgelegt ist, wogegen das andere Ende herkömmlich am
tragenden Abschnitt und/oder Bestandteil der Fahrzeugtür 2 und/oder
der Fahrzeugkarosserie festgelegt ist.
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Demgegenüber kann
ein lang gestreckter Zuggurt 1 auch schlaufenförmig um
gegenüberliegend
angeordnete tragende Abschnitte und/oder Bestandteile der Fahrzeugtür 2 und/oder
der Fahrzeugkarosserie herumgeführt
sein und können
dessen Endabschnitte 3a, 3b mittels zumindest
eines Befestigungselementes 4 in Form eines Anbindungsbolzens,
der geeignet ist, infolge eines Seitenaufpralles auf die Fahrzeugtür 2 im
Sinne der Erfindung definiert aus der mit Verstärkungsfasern 6 versehenen
Kunststoffmatrix 5 auszureißen, untereinander fest verbunden
sein (nicht näher
dargestellt).
-
Denkbar
ist es auch, dass der lang gestreckte Zuggurt 1 aus mehreren
hintereinander angeordneten Einzelabschnitten besteht, die ihrerseits
mittels ausreißbarer
Befestigungselemente 4 im Bereich ihrer Endabschnitte 3a, 3b untereinander
verbunden sind, wobei die freien Enden des gebildeten lang gestreckten
Zuggurtes 1 herkömmlich
oder erfindungsgemäß mittels
ausreißbarer
Befestigungselemente 4 am tragenden Abschnitt und/oder
Bestandteil der Fahrzeugtür 2 und/oder
der Fahrzeugkarosserie festgelegt sind oder schlaufenförmig um
gegenüberliegend
angeordnete tragende Abschnitte und/oder Bestandteile der Fahrzeugtür 2 und/oder
der Fahrzeugkarosserie herumgeführt
und untereinander herkömmlich
oder erfindungsgemäß mittels
ausreißbarer
Befestigungselemente 4 verbunden sind (nicht näher dargestellt).
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Schlussendlich
ist in 9 ein Ausführungsbeispiel
einer erfindungsgemäß ausgebildeten
Aufprallschutzvorrichtung gezeigt, welche ihrerseits einen endlosen
Zuggurt 1 aufweist, dessen Endabschnitte 3a, 3b durch
Gurtabschnitte im Bereich von an denselben angreifenden Befestigungselementen 4 in
Form von am tragenden Abschnitt und/oder Bestandteil der Fahrzeugtür 2 und/oder
der Fahrzeugkarosserie sich abstützenden
Anbindungsbolzen, um die der Zuggurt 1 herumgeführt ist,
gebildet sind.
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Hierbei
sind innerhalb der gebildeten Schlaufe in Normalrichtung des Zuggurtes 1 weisende
Verstärkungsfasern 6 (0°) mit von
innen nach außen
der Zuggurt-Schlaufe ansteigender Länge vorgesehen, so dass die
Anbindungsbolzen im Falle eines Seitenaufpralles auf die Fahrzeugtür 2 definiert
die in der Kunststoffmatrix 5 eingebetteten Verstärkungsfasern 6 im
Wesentlichen von innen nach außen
unter Energieverzehr nacheinander brechen.
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Eine
Aufprallschutzvorrichtung gemäß der vorbeschriebenen
Ausführungsbeispiele
geht aufgrund des besonderen Faserverbundkonzeptes mit beispielsweise
verschiedenen Faserarten gegenüber konventionellen
Türaufprallträgern aus
Stahl je nach Ausführung
und Detaillösung
mit einer Gewichtsreduktion von ca. 25–50 % einher.
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Die
vorstehenden Ausführungsbeispiele
stellen im Wesentlichen auf ein crashrelevantes Bauteil 2 in
Form einer Fahrzeugtür 2 ab.
Mit den beschriebenen Aufprallschutzvorrichtungen lassen sich jedoch
auch andere insbesondere großflächige crashrelevante
Bauteile eines Fahrzeugs, erfindungsgemäß bestücken. So ist es auch gestattet, eine
oder mehrere derartige Aufprallschutzvorrichtungen an Seitenteilen,
der Kofferraumklappe, der Motorraumklappe oder dem Dach eines Fahrzeugs anzuordnen,
welches nicht nur ein Landfahrzeug, wie ein Kraftfahrzeug, sondern
jegliches Fahrzeug, demgemäß auch ein
Wasser- oder Luftfahrzeug, sein kann.
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Ebenso
beschränkt
sich die Erfindung nicht auf crashrelevante Bauteile 2 an
Fahrzeugen, sondern regt an, die erfindungsgemäße Aufprallschutzvorrichtung
an beliebig anderen denkbaren crashrelevanten Bauteilen 2 zu
verwenden bzw. anzuordnen. Insofern bieten sich beispielsweise Begrenzungen
und Leitplanken an Verkehrswegen zur Bestückung mit derartigen Aufprallschutzvorrichtungen
an.
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- 1
- Zuggurt
- 2
- crashrelevantes
Bauteil/Fahrzeugtür
- 3
- Endabschnitt
- 3a
- Endabschnitt
- 3b
- Endabschnitt
- 4
- Befestigungselement
- 5
- Kunststoffmatrix
- 6
- Verstärkungsfasern
- 7
- Verbindungslaschen
- 8
- zerstörtes Fasermaterial
- 9
- Endanschlag
- 10
- Gurtabschnitt
- 11
- Lagen
(Verstärkungsfasern 6)
- 12
- Decklagen
- 13
- Längsnut