DE939814C - Magnesiumhaltiger Vollduenger - Google Patents

Magnesiumhaltiger Vollduenger

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DE939814C
DE939814C DEW12268A DEW0012268A DE939814C DE 939814 C DE939814 C DE 939814C DE W12268 A DEW12268 A DE W12268A DE W0012268 A DEW0012268 A DE W0012268A DE 939814 C DE939814 C DE 939814C
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Wilhelm Dipl-Chem Dr John-Held
Hellmuth Dr Keitel
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Wintershall AG
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Wintershall AG
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    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C05FERTILISERS; MANUFACTURE THEREOF
    • C05BPHOSPHATIC FERTILISERS
    • C05B7/00Fertilisers based essentially on alkali or ammonium orthophosphates

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  • Chemical & Material Sciences (AREA)
  • Organic Chemistry (AREA)
  • Fertilizers (AREA)

Description

  • Magnesiumhaltiger Volldünger Volldünger, welche der Kulturpflanze sämtliche Kernnährstoffe im richtigen Verhältnis in einem Arbeitsgang zuführen, bewirken Einsparung an Arbeit, die um so größer wird, je höher die Nährstoffsumme ist, die das Düngemittel aufweist.
  • Bei den im Handel befindlichen Düngemitteln mit hoher Nährstoffsumme, die z. B. aus Diammonphosphat, Ammonnitrat und Kalidüngesalzen zusammengesetzt sind, ist man bislang auf 45 bis 50% Gesamtnährstoffe gekommen.
  • Es erscheint zunächst einfach, den Nährstoffgehalt dadurch zu erhöhen, daß man unerwünschte Anionen, wie Chlor oder den Sulfatrest, herausläßt. Es ist jedoch festzustellen, daß Volldünger mit einer optimalen Nährstoffsumme von über 55% bislang noch nicht fabrikatorisch erzeugt werden. Wenn solche vorgeschlagen worden sind, so enthielten diese stets Mischungsverhältnisse, bei denen der Gehalt an K20 nicht dem Bedarf der Pflanze entsprechend bemessen war. Ferner wurden als Bestandteile hygroskopische Stoffe, wie Harnstoff, vorgeschlagen, welche die Lagerbeständigkeit einschränken und eine Verhärtung hervorrufen.
  • Kalk ist ein Bestandteil verschiedener bekannter Volldünger. Dieser drückt aber den Gehalt an eigentlichen Kernnährstoffen und ist deshalb in dem erfindungsgemäßen Volldünger nicht enthalten. Es sind auch »hochprozentige Volldünger« durch Aufschluß von Rohphosphat mit H N 03, Umsetzung mit K2 S 04, Filtration von Gips und Neutralisation mit NH3 vorgeschlagen worden. Es heißt dazu (Jacob, Chemie der Düngemittel, 19q.9, S. 2o7 und --o8): »In der Praxis hat sich dieses kombinierte Verfahren noch nicht bewährt. Das Zusammenwirken der verschiedenen Reaktionen ist zu kompliziert, als daß man die Gewähr hätte, daß Düngemittel mit gleichmäßigem Nährstoffgehalt anfallen.« Vor fahrzehnten wurde einmal ein Volldünger mit dem Nährstoffverhältnis I : I : z,7 bei 56°/o Nährstoffsumme vorgeschlagen. Dieser soll neben 3,5 t KN03 und 45 t Ammonphösphat noch »Magnesiummonohydrat« enthalten. Die letztere Verbindung ist aber nicht definiert und Ammonphosphat unbeständig. Ein solcher Volldünger hat sich deshalb niemals in die Praxis eingeführt.
  • Die in der Praxis bereits bekannten Volldünger enthalten keine definierte Menge an Magnesia oder dieses nur in geringer Menge als »Ergänzung zu den Kernnährstoffen«, jedenfalls nur um die antagonistische Wirkung von K- und NH4-Ionen auszuschalten. Die Zusammensetzung des untergeordneten Magnesiumgehaltes ist auch nicht angegeben und. läßt nicht auf die Lehre des neuen Volldüngers schließen.
  • Der Durchschnittsfachmann hat sich bisher überhaupt noch nicht die Aufgabe gestellt, einen solchen Volldünger zu finden, der das harmonische Nährstöffverhältnis der Hauptnährstoffe von N zu P2 05 .zu K20 zu Mg 0 wie etwa i : o,8 bis 1,5 : 1,5 bis 2,5 : o,i bis 1,5 bei einer optimalen Nährstoffsumme von über 55°/o pflanzenaufnehmbare Magnesia und Mikronährstoffe enthält.
  • Der Volldünger gemäß der Erfindung stellt insgesamt eine Kombination von neuen und bekannten Einzelmaßnahmen dar, die zu einer besonders vorteilhaften und glücklichen Lösung der neuen Aufgabe der Erfindung des magnesiumhaltigen Volldüngers führen, dem eine erhebliche volkswirtschaftliche Bedeutung zukommt. Der Fortschritt liegt also bereits in der neuen Lehre der Einbeziehung des Kernnährstoffes Magnesium in das harmonische -Nährstoffverhältnis.
  • Wenn nach dem erfindungsgemäßen Volldünger, z. B. bei der Nährstoffsumme von rund 64% und dem beanspruchten harmonischen Nährstaffverhältnis, ein P205 Gehalt von rund 13% vorliegt, dann kann mit dem erfindungsgemäßen Volldünger ein MgO-Gehalt von etwa 7% gegeben werden, der damit etwa die Hälfte des P205 Gehaltes beträgt. Es ist aber auch möglich, für magnesiumhaltige Böden den MgO-Gehalt in dem erfindungsgemäßen Volldünger auf niedrigere Werte abzustufen, wie aus .den nachfolgenden Beispielen hervorgeht, oder für extrem magnesiumarme Böden mit hoher Auswaschung auf höhere Magnesiumwerte als die Hälfte des P205 Gehaltes zu gehen. Der erfindungsgemäße Volldünger enthält insbesondere eine Kombination von wasserlöslicher Start-Phosphorsäure neben citronensäure- und citratlöslicher Phosphorsäure, z. B. in den Verbindungen N H4 H2 P 04 neben N H4 Mg P 04 - H2 O, und eine Kombination von nachhaltig wirkendem Stickstoff in der N-Mg-Form, z. B. in der Verbindung N H4 Mg P 04 - H2 O neben N 03-N und/oder N H4 N. Solche Kombinationen sind bisher in Volldüngern nicht bekannt, diese bieten aber besondere Vorteile dadurch, daß der Stickstoff in drei verschieden wirkenden Formen, wovon ein Teil nachhaltige Wirkung bositzt, vorliegt. Die Kombination von wasserlöslichem Start-P205 neben im Boden nicht festlegbarem P20, bietet den Vorteil, daß mit dem erfindungsgemäßen Volldünger eine P205 Anreicherung im Boden möglich wird.
  • Solche Volldünger gemäß der Erfindung sind beispielsweise nachstehend angegeben (Ziffern = Gewichtsteile).
  • i. KN03 69; (NH4)2HP04 2I,9; NH4Mg P04 * H20 8,2; Mikronährstoffe o,9. Dieser Volldünger enthält i5 11/o Gesamt-N; 15,50/9 Gesamt-P20,5; 32,I 11/a K.0, dazu 2, i 11/o durch die Pflanze aufnehmbares Mg0. Nährstoffsumme 64,7%.
  • 2. KN03 6z; (NH4)2HP04 5; NH4M9P04. H20 32; Mikronährstoffe i. Dieser Volldünger enthält 12,60/a Gesamt-N; 17,511/o Gesamt-P205; 28,8% K20 und 9% durch die Pflanze aufnehmbares Mg0. Nährstoffsumme 67,9%.
  • 3. K N 03 65; N H4 Mg P 04 - H2 O 34; Mikronährstoffe i. Dieser Volldünger enthält 12,i 11/o Gesamt-N; 15,5% P205; 30,2% K20 und 9,5% durch die Pflanze aufnehmbares Mg O. Nährstoffsumme 67,3%.
  • 4. KNO3 58; (NH4)2HP04 28; (NH4)2M9 (S O4)2 13; Mikronährstoffe i.. Dieser Volldünger enthält 15,511/o Gesamt-N; 15,1% P2 05; 27 11/o K2 O und 2, i 11/o durch die Pflanze aufnehmbares Mg O. Nährstoffsumme 59,7%.
  • 5. K N 03 65; N H4 Mg P O4 - H2 O 29; (NH4)2 Mg(S04)2 5; Mikronährstoffe I. Dieser Volldünger enthält 12,2% Gesamt-N; 13,2% P205; 30,2% K20 und 8,3% durch die Pflanze verwertbares MgO. Nährstoffsumme 63,9%. -6. KN03 61;-NH4H2PO4 2o; NH4MgPO4-H20 8; (NH4)2S04 io; Mikronährstoffe i. Dieser Volldünger enthält 13,7% Gesamt-N; 16,i0/0 Gesamt-P205; 28,4% K20 und 2,1% durch die Pflanze aufrnehmbares Mg O. Nährstoffsumme 60,30/a.
  • 7. K N O3 58; N H4 H2 P O4 20; N H4 Mg P O4 3 H2 O 11; (N H4) 2 S 04 io; Mikronährstoffe i. Dieser Volldünger enthält 13,4,1/o Gesamt-N; 16,511/a Gesamt-P2()"; 27% K,0 und 2,30/0 durch die Pflanze aufnehmbares Mg O. Nährstoffsumme 592 °/0.
  • B. KN03 57; (NH4)2HP04 I9; NH4MPO4 6H20 15 ; (N H4) 2 S 04 8; Mikronährstoffe i. Dieser Volldünger enthält 14,511/o Gesamt-N; 14,4% Gesamt-P205; 26,50/0 K20 und 2,4% durch die Pflanze aufnehmbares Mg O. Nährstoffsumme 57,8%.
  • 9. KN03 6o; (NH4)2HP04 25; MgHPO4-3-H20 14; Mikronährstoffe i. Dieser Volldünger enthält 13,6% Gesamt-N; 18,2.% Gesamt-P205; 27,90/0 K20 sowie 3,30/a durch die Pflanze aufnehmba:res Mg O. Nährstoffsumme 6311/o.
  • i o. K N 03 55; (N H4) 2 Mg (S O4) 2 2I ; N H4 Mg PO 4-1120 -23; Mikronährstoffe i. Dieser Volldünger enthält I2, I 11/o Gesamt-N; ii 11/a P205; 25,6% K.0 und 9,q.0/0 durch die Pflanze aufnehmbares Mg 0. Nährstoff summe 58,i 0/0a.
  • ii. KNO3 62; 21; (NH4)2S04 16; Mikronährstoffe i. Dieser Volldünger enthält 13,4'/o Gesamt-N; io,8% P20.; 28,8% K20 und 2% durch die Pflanze aufnehmbares Mg0. Nährstoffsumme 55,1"/o.
  • Diese Komponenten sind als Düngemittel geeignete Verbindungen, die zu einem neuen lagerbeständigen Volldünger -sinnvoll vereinigt sind.
  • Es sind auch zahlreiche andere Kombinationen möglich, z. B. mit den Verbindungen K3 P 04, K2 S 04, K H2 P 04, K2 H P 04, K N H4 H P 04, K(NH4)2P04, (N H4) 2 Mg (S 04) 2 ' 6 H2 O, Mg. (P 04) 2' Als Ballaststoffe enthalten beispielsweise die Volldünger i, 2, 3 nur Sauerstoff und Wasserstoff bzw. Wasser und der Volldünger q. dazu noch Schwefel, also Elemente, die ebenfalls für die Pflanze notwendig sind. Geringe Nebenbestandteile aus den technischen Ausgangsstoffen sind fortgelassen worden.
  • Dieser höchstprozentige Volldünger gemäß den Beispielen i bis i i stellt bereits durch die hohe Nährstoffsumme bei optimalem Nährstoffverhältnis einen entscheidenden Fortschritt dar; dieser ist aber auch durch die vollständige Aufnehmbarkeit der Nährstoffe durch die Pflanze gegeben.
  • Bei einer Kombination mit handelsüblichen Kalidüngesalzen ist diese Forderung nicht zu erfüllen. Es enthält z. B. 90er Sulfat 48 bis 52"/0K20, entsprechend 89 bis 96 "/o K2 S 04, neben wechselnden Mengen von Kieserit, Anhydrit, unlöslichen Oxyden und Ton; ebenso enthält z. B. 50er Chlorkalium die gleichen Beimengungen mit schwankenden Gehalten. Dagegen kann durch Verwendung von z. B. Kaliumnitrat oder gereinigten anderen Kalisalzen dieser Fortschritt erzielt werden.
  • Es ist deshalb an den Volldünger der Zukunft die Forderung zu stellen, daß dieser Magnesia in für die Pflanze aufnehmbarer Form enthält. Dies ist bei dem erfindungsgemäßen Volldünger erstmalig der Fall; denn in diesem ist Magnesium nicht eine als Nebenbestandteil der Kalisalze, wie Kieserit und Chlormagnesium, eingeschleppte Beimengung in undefinierter Menge. Dolomitische oder carbonatische Magnesia ist ebenfalls ungeeignet, da diese schwer löslich ist und den Boden alkalisiert.
  • Zahlreiche Veröffentlichungen weisen auf die Notwendigkeit der Magnesiadüngung und auf Magnesiummangelschäden bei deren Unterlassung hin. Prof. J a c o b findet den Mg O-Entzug etwa halb so hoch wie den P,0"-Entzug durch die Pflanze (Z. Pflz. Ern. Dgg. Bdkde., Bd. q.7 [92], Heft 113, 19q.9). An anderer Stelle gibt J a c o b (» Magnesiumhaltige Kalidüngesalze « in dem Buch » Magnesium ein Pflanzennährstoff «, Verlag Deutscher Innen- und Außenhandel Bergbau, Berlin W 8, S. 21q.) für den Durchschnitt der Fruchtfolge einen jährlichen Magnesiumentzug von 6o bis 9o kg Mg S 04 je ha an. Dies sind 2o bis 3o kg Mg 0 je ha. Auf die westdeutsche Nutzfläche von rund 1q Mill. ha ergibt sich daraus ein Gesamtentzug an Magnesia von mindestens 30o ooo Jahrestonnen. Es heißt in dem Vorwort dieses Buches (a. a. O. »Zum Geleit«, S.2) wie folgt: »Es ist deshalb durchaus berechtigt, wenn maßgebende Kreise dem Magnesium die Rolle des fünften Kernnährstoffes zusprechen.« Es ist somit auch berechtigt, die durch die-Pflanze aufnehmbare Magnesia als Makronährstoff anzugeben und zu der Nährstoffsumme hinzuzurechnen.
  • Der erfindungsgemäße Volldünger enthältMagnesia in Form von Mg- und Mg-N-Verbindungen in definierter Menge und in einer für die Pflanze leicht aufnehmbaren Form, insbesondere als N H4 Mg P 04 oder als (N H4) 2 Mg (S 04) 2, calciniert bzw. in Form von Hydraten. Diese Verbindungen sind als Einzelprodukte bekannt, und es ist deshalb überraschend, daß diese neue Lehre zur Herstellung von Volldüngern bisher noch nicht vorgeschlagen wurde und solche Volldünger in der Praxis noch nicht angewandt werden. Man hat offenbar die Wichtigkeit der definierten Dosierung der von der Pflanze aufnehmbaren Magnesia bisher nicht erkannt.
  • Es wurde früher für einen Volldünger als ausreichend angesehen, wenn dieser Stickstoff als rasch wirkenden N O._ N und als langsam wirkenden NH3-N enthielt. Inzwischen hat man aber in der geltenden Lehre von den Düngemitteln erkannt, daß eine Steigerung der pflanzlichen Erträge nur durch die Schaffung von noch langsamer wirkendem Stickstoff erreicht werden kann. (Vortragstagung der exakten Naturwissenschaften, Berlin, vom 2q.. bis 31. 5. 5 i, M. K r a m e r , Gegenwarts- und Zukunftsprobleme der Landwirtschaft, E. R a u -terberg, Chemie und Landwirtschaft.) ' Diese Forderung versuchte man mit Einzeldüngern zu erreichen, z. B. Perlkalkstickstoff. Produkte mit glatter rundlicher Oberfläche, z. B. Schmelzperlen, lassen sich aber nicht mit anderen Komponenten zu Volldüngern homogenisieren. Auch Kunststoffkondensate wurden vorgeschlagen; sie weisen jedoch wegen ihres Formaldehyd- oder Phenolgehaltes toxische Eigenschaften auf. Man schlug auch vor, durch N-Düngung in Teilgaben zu erreichen, daß der Pflanze Stickstoff während der ganzen Vegetationsperiode zur Verfügung steht. Diese Arbeitsweise ist aber für die Praxis wegen des übergroßen Arbeitsaufwandes nicht anzuwenden. Bei Anwendung des höchstprozentigen Volldüngers ist dagegen nur ein Arbeitsgang erforderlich, und es steht damit gleichzeitig auch der langsam wirkende Stickstoff des an Mg gebundenen N zur Verfügung.
  • Die Tatsache der Beeinflussung der Aufnehmbarkeit des Stickstoffs durch Mg kann exakt nachgewiesen werden. Man kann sich z. B. in der Verbindung (NH4)2M9(SO4)2 das kleine Mg-Atom als ein Zentralatom vorstellen, welches durch die freien Valenzen seiner Dipolkräfte einen Einfluß auf die N-Atome bzw. NH4-Radikale ausübt und dadurch eine Phasenverschiebung in Richtung auf langsame Wirkung verursacht. Ramanspektrographische Messungen haben gezeigt, daß das kleine Mg-Atom, welches 2o % kleiner als das Ca-Atom und viel kleiner als die großen Alkaliatome ist, das N H4 Radikal sowohl im Kristall wie auch in Lösung beeinflußt.
  • Inwieweit solche Komponenten des Volldüngers gemäß der Erfindung den Ernteertrag beeinflussen können, sei durch folgende vergleichende Versuche gezeigt. Darin wurden N-Aufnahme und N-Ausnutzung gegenübergestellt.
  • Sommerraps: 55 Tage Vegetationszeit, 6fache Wiederholung.
  • Weidelgras: im Nachbau, sandiger Lehmboden, Ahr-Gefäße, pH=@6,6.
  • Grunddüngung: 1,5 g P20,5, 3 g K,0 als K3 P 04 - 5 cm3 A-Z-Lösung.
  • Vergleichsdüngung: 2 g N als (NH4)2S04 (i) gegen (N H4) 2 Mg(S 04) 2 (2) . Relativzahlen (ohne N = roo).
    Dün- Haupt- Nachbau
    gung frucht i. Schnitt 2. Schnitt .
    I 1789,0 314,0 =54,0 N-Aufnahme, mg
    2 I794,0 3390 156,o - -
    z 67,9 8,2 o,7 N-Ausnutzung, %
    2 68,I I2,2 I,0 - -
    Man kann sich"aber auch vorstellen, daß z. B. die Doppelsalze (N.H4)2Mg(S O4)2 - 6 H20 und NH4 Mg P 04 ' H2 O folgende Komplexionen bilden: [Mg (H2 O) 4 (N H3) 2] und 2 [H2 O - H S 04] sowie [MgH20NH3] und [HP04].
  • Für die Düngewirkung ergibt sich, daß bei einem solchen Komplex-Ion in Lösung nur ganz geringe Mengen an NH4-Ionen im Gleichgewicht sind. Die Veränderung dieses Gleichgewichtes durch Nitrifikation bzw. durch direkte Aufnahme von NH4 Ionen durch die Pflanze kann dann ebenfalls nur langsam vor sich gehen. Da die Stickstoffverluste im Boden im wesentlichen auch erst nach Umwandlung in die Nitratform auftreten, so ist zu erwarten, daß dieser an Mg gebundene Stickstoff der Pflanze gerade in der Spätentwicklung und bei der Fruchtbildung zur Verfügung steht. Diese Erkenntnisse sind in dem neuen Volldünger durch Verwendung von Verbindungen, in denen, 1I an Mg gebunden ist, erstmalig verwertet worden, und auch insofern stellen diese Volldünger einen wesentlichen Fortschritt dar.
  • Zu der genanntenWirkung kommt aber noch eine andere hinzu, die gleichzeitig in diesem Volldünger ausgenutzt wird. Es ist bekannt, daß in der Natur das Chlorophyll allgegenwärtig ist. Dieses ist für die CO.-Assimilation der Pflanze und damit für ihren Aufbau wie auch für den Einbau der Phosphorsäure, besonders in der Frucht, über Zwischenverbindungen, wie Phytine, von Wichtigkeit.
  • Nun werden der Pflanze mit dem erfindungsgemäßen Volldünger die Elemente N und Mg in einem definierten Verhältnis laufend zur Verfügung gestellt. Der Volldünger kommt mit solchen bevorzugten Verbindungen der Pflanze zu einem raschen Aufbau entgegen und führt dadurch zu einer Ertragssteigerung.
  • Nachstehend sind Ernteergebnisse aus Vergleichsdüngungen von (N H4)2 S 04 (z) mit (N H4) 2 Mg (S 04) 2 ' 6 H2 O (2) angegeben.
  • Die reinen Komponenten wurden gewählt, um Nebenwirkungen .auszuschalten.
  • Ernteertrag im Feldversuch Boden: Diluvialer lehmiger Geschiebesand, PH = 7,0 ; K2 O = 24 mg; P2 05 = 32 mg. Grunddüngung: =2o kg Kali, 6o kg Phosphorsäure je ha.
  • Vergleichsdüngung: Zoo kg N je ha in beiden Formen.
    Düngung Rote Rüben Blätter
    dz/ha
    dz/ha
    ohne 289 73
    (I) 375 95
    (2) 591 63
    Es ergibt sich für die Düngung mit der 1\T-Mg-Verbindung ein Mehrertrag an Rüben, der bei Anwendung dieser Verbindung als Komponente im Volldünger erhalten bleibt.
  • Die Wirkung des an Mg gebundenen N ergibt sich auch aus der Veränderung des N 03 N-Gehaltes im Boden des Versuchsfeldes, wie aus nachstehender Tabelle hervorgeht:
    mg N / ioo g Boden
    Vor der Düngung
    NH3-N .................. - 4,0 4,6 4,8
    N03-N ..........:...... o,5 0,7 0,8
    Nach der Düngung:
    N03-N nach 13 Tagen ... o,6 1,2 1,3
    N03-N nach 58 Tagen ... o,6 2,0 2,5
    Diese Zahlen zeigen, daß die Böden vor der Düngung in N H..-IN und N 03N etwa gleich liegen. Nach der Düngung zeigt sich für die i3-Tage-Werte im N 03-N fast noch Übereinstimmung für die beiden gedüngten Böden. Nach 58 Tagen zeigt sich für (i) nur noch eine geringe Zunahme und für Düngung (2), die an Mg gebundenes N enthält, eine stärkere Zunahme. Es wird durch die Komponente (2), also im wesentlichen im Spätstadium, NH3-N zur Nitrifizierung und damit der Pflanze zum Aufbau zur Verfügung gestellt.
  • NO" -N kann sich nur so lange bilden, wie NH.- N im Boden noch zur Verfügung steht.
  • Den Mehrertrag des erfindungsgemäßen Volldüngers der Zusammensetzung des Beispieles i mit einer Nährstoffsumme von 64,7'/o und dem bevorzugten Nährstoffverhältnis N : P2 05 : K2 O :.Mg O von etwa i : i : 2 :0,z4 gegenüber dem ausländischen Versuchsprodukt »Folium« mit ungünstigem Nährstoffverhältnis von i : i : i : o (20/20/2o) und Harnstoffgehalt zeigt nachstehender Düngeversuch in Mitscherlich-Gefäßen.
  • Lehmiger Sandboden, pu=6,5.
  • Grunddüngung: i g Mg S 04 - 7 H2 O ; a g N aus dem Volldünger.
  • Versuchspflanze: deutsches Weidelgras.
    Trockengewicht
    x. Schnitt 2. Schnitt r. und
    2 Schnitt
    g g g
    Volldünger (i) 24,8 2o,5 45,3
    "Folium" ....
    25,3
    i8'5
    43,8
    Zu diesem Mehrertrag trägt auch die nachhaltige Wirkung des N der N-Mg-Komponente in der bevorzugten Verbindung N H4 Mg P 04 H2 O, welche der Volldünger (i) enthält, bei.
  • Dies geht daraus hervor, .daß »Folium« beim ersten Schnitt etwas überlegen ist, beim zweiten Schnitt zeigt sich jedoch ebenso wie im Gesamtertrag der Mehrertrag des Volldüngers (i).
  • (Dieser Mehrertrag beruht jedenfalls nicht auf der Magnesiawirkung des Volldüngers (i), da ein solcher Effekt durch die Grunddüngung in diesem Fall ausgeschlossen wurde.) Für einen Volldünger ist es auch notwendig, daß dieser die für die Pflanze notwendigen Mikronährstoffe enthält. Als Zumischprodukte kommen Erz-und Mineralmehle, Fabrikations- und Aufbereitungsrückstände, insbesondere auch lösliche Schwermetallsalze und Borverbindungen, in Frage.
  • Es ist natürlich möglich, diesen neuen Volldünger in .bekannter Weise auch zu granulieren, um dadurch eine verbesserte Streufähigkeit zu erreichen, die Entmischung der Komponenten zu verhindern, ohne aber die Löslichkeitsverhältnisse der Nährstoffe, z. B. des citronensäurelöslichen P205, praktisch dadurch zu beeinflussen.

Claims (3)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Volldünger mit einem Gehalt an pflanzenaufnehmbarer Magnesia und einer Nährstoffsumme von über 5590, dadurch gekennzeichnet, daß in ihm ein Nährstoffverhältnis von N zu P2 05 zu K20 zu Mg 0 wie etwa i :o,8bis 1,5 :1,5 bis 2,5 : o,1 bis 1,5 vorliegt, der Volldünger nur pflanzenaufnehmbare Stoffe und Magnesia in Form von calcinierten und hydratisierten N-Mg-Verbindungen, wie N H4 Mg P O4 und (N H4) 2 Mg (S 04) 2, neben Stickstoff in Nitrat-und/oder Ammoniakform und gegebenenfalls auch Mikronährstoffe enthält.
  2. 2. Volldünger nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß dieser Komponenten mit wasserlöslichem P205 neben solchen mit citronensäure- bzw. citratlöslichem P205 enthält.
  3. 3. Volldünger nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß dieser als granuliertes Produkt vorliezt. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 452 908, 549 115, 553 985, 562 633 581 442; französische Patentschriften Nr. 62o 222, 916147, 956 052 französische Zusatzpatentschriften Nr. 34 999, 40 720; britische Patentschrift Nr. 323 985. F. H o n c a m p, »Handbuch der Pflanzenernährung und Düngerlehre«, Bd. II, S. 583. A. Jacob, »Die Chemie der Düngemittel«, 1949 S.:207/208.
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