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Kopier- und Entwicklungsvorrichtung Die vorliegende Erfindung betrifft
eine Kopier-und Entwicklungsvorrichtung, bei der Ammoniak oder eine andere Entwicklungsflüssigkeit
in einer Kammer verdampft wird, die so angeordnet und ausgebildet ist, daß eine
schädliche Beeinflussung der lichtempfindlich,!n Oberfläche des zu entwickelnden
Materials durch das Kondensat der Dämpfe verhindert wird. Erfindungsgemäß werden
die für die Entwicklung benutzten Dämpfe aus dem unteren Teil der Kammer entnommen,
an dem sie eine höhere Feuchtigkeit besitzen und somit die Entwicklung beschleunigen.
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Ein besonderes Merkmal der Erfindung besteht also darin, daß bei der
Verdampfungskammer des Entwicklers die Durchlässe oder Öffnungen, durch welche die
Dämpfe zu dem lichtempfindlichen Material gelangen, auf der unteren Seite der Kammer
angeordnet sind, so daß sich die Dämpfe, wenn sie durch die genannten Öffnungen
hindurchtreten, nach abwärts bewegen.
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Um indessen zu verhindern, daß Kondensat aus den Entwicklungsdämpfen
auf das lichtempfindliche Material trifft, sind die genannten Dampfdurchlässe zweckmäßig
mit ringartigen, nach innen gerichteten kleinen Flanschen versehen, durch die etwaiges
Kondensat nach dem unterenTeil derVerdampfungskammer zurückgeleitet wird.
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Um die Kondensatbildung möglichst gering zu halten, wird durch besondere
Einrichtungen die Temperatur der Dämpfe über dem Taupunkt gehalten.
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Bei der neuen Vorrichtung sind ferner die einzelnen Teile so zueinander
angeordnet, daß die gesamte Einrichtung nur eine möglichst geringe Höhe einnimmt.
Die Stelle, an der das zu verarbeitende Material in die Vorrichtung eingeführt wird
und
die zweckmäßig an der Vorderseite der Vorrichtung angeordnet
wird, bleibt zwar auf derselben richtigen Höhe wie bei den bisher bekannten Kopier-
und Entwicklungsvorrichtungen, und auch das Material wird über die für die Belichtung
und Entwicklung erforderliche Weglänge in Umlauf geschickt, aber die Abnahmestelle
des kopierten und entwickelten Materials liegt wesentlich niedriger als bei den
bisher bekannten Maschinen.
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Zu diesem Zweck ist erfindungsgemäß die Entwicklungskammer für den
Ammoniakdampf oder einen anderen Entwicklungsdampf liegend angeordnet, d. h. die
senkrechte Abmessung des Behälters ist wesentlich kürzer als die waagerechte. Da
die untere Seite des Behälters als Entwicklungsfläche benutzt wird, kann die Entwicklung
an einer verhältnismäßig tief liegenden Stelle der Vorrichtung begonnen und über
eine lange waagerechte oder praktisch waagerechte Strecke durchgeführt werden, so
daß die Höhe der Vorrichtung klein gehalten werden kann. Im Gegensatz hierzu waren
die bekannten Vorrichtungen sehr hoch, insbesondere dann, wenn hohe Kopiergeschwindigkeiten
die Vergrößerung der zur Entwicklung dienenden Fläche erforderte, um die benötigte
Wirkung der Dämpfe zu erzielen.
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Obgleich bei der neuen Vorrichtung auch eine selbsttätige Trennung
der Originale nach dem Kopieren und deren Stapelung an der Vorderseite der Vorrichtung
vorgesehen wird, so bleibt doch die Gesamthöhe gering. Zweckmäßig werden dieKopien
aus der Entwicklungszone auf der Rückseite der Vorrichtung entfernt, so daß die
aus diesen Abdrucken sich entwickelnden Dämpfe von der Vorderseite der Vorrichtung
ferngehalten werden.
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Die waagerechte Anordnung der Verdampfungskammer ermöglicht ferner,
daß, da der Anfangspunkt für die Entwicklung verhältnismäßig dicht an der Vorderseite
der Vorrichtung liegt, auch die Abnahme des Materials von dem Kopierzylinder und
die Trennung des Originals von dem lichtempfindlichen Material durchgeführt werden
kann, wenn sich diese in einer etwa waagerechten Richtung bewegen, was gegenüber
der Trennung bei senkrechter Führung den sehr wesentlichen Vorteil hat, daß, da
bei waagerechter Führung die Schwerkraft diese Trennung vorzunehmen 'sucht, nicht
mehr so starke Saugvorrichtungen od. dgl. notwendig sind, wie sie bisher erforderlich
waren.
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Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung, die eine beispielsweise
Ausführungsform der neuen Vorrichtung veranschaulicht, näher beschrieben.
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Fig. i ist ein Schnitt durch die Kopier- und Entwicklungsvorrichtung,
und Fig.2 zeigt einen Schnitt durch einen Teil des Gas-Entwicklungsbehälters, und
sie veranschaulicht Einzelheiten von dessen durchlochtem Boden, das Anpreßtuch und
das dazwischenliegende sensibilisierte Material.
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Die Vorrichtung besteht im wesentlichen aus einem Gehäuse i, welches
sich nach unten weiter als dargestellt erstreckt, und so auf dem Fußboden aufgestellt
wird, daß das Zuführungsbrett :2 in geeigneter Höhe sich befindet. Der untere Teil
der Einrichtung enthält die Kopiervorrichtung und die Mittel, um das Original von
der Kopie zu trennen und letztere anschließend aufwärts zur Entwicklung in den oberen
Teil zu führen.
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Der obere, zur Entwicklung dienende Teil des Gerätes besteht aus einem
als Verdampfungskammer .dienenden Behälter 3. In diesem Behälter ist ein Verdampfungstrog
4 angeordnet, welchem eine wäßrige Lösung von Ammoniak in richtigem Verhältnis zugeführt
wird, und in welchem das Ammoniak durch Wärme verdampft wird, die zweckmäßig in
bekannter Weise durch eine Heizspirale oder eine Heizstange 5 zugeführt wird. Das
verdampfte Ammoniak nimmt das ganze Innere des Behälters 3 ein; zweckmäßig werden
im Behälter, und. zwar insbesondere in der Nähe des Kopfes, noch zusätzliche Heizelemente
5' angeordnet, um einerseits die Dämpfe im ganzen Innern des Behälters auf der gewünschten
Temperatur zu halten und eine übermäßige Kondensation des Entwicklers zu verhindern,
und um andererseits eine gewisse Temperaturdifferenz zu erzeugen, durch welche eine
Gasbewegung hervorgerufen wird. Das erwärmte Gas steigt bekanntlich nach oben, und
nachdem es den Kopf .des Behälters erreicht hat, wird es durch die folgenden Gasmoleküle,
die ebenfalls durch die Wärme hochsteigen, nach unten gedrückt, so daß ein Gasfluß
erzielt wird, der an der Wandung des Behälters, in der die obengenannten Durchlochungen
vorgesehen sind, nach unten gerichtet ist.
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Ein Anpreßtuch 6 aus einer Gummimischung, die der Einwirkung der Ammoniakdämpfe
widersteht, wird durch eine Rolle 7 zwangläufig angetrieben und durch eine Reihe
von Spann- und Führungsrollen 8, g, 1o und ii geführt, so -daß es das zu entwickelnde
Material faßt und über fast die ganze Länge der unteren Wand 12 der Kammer 3 führt,
wo die Entwicklung stattfindet. Obwohl es nicht unbedingt nötig ist, kann ein aus
feinem Netzwerk bestehendes Band 13 benutzt werden, das durch eine Rolle 14 angetrieben
und durch eine Anzahl von Rollen 15, 16 und 17 geführt wird, und das dazu dient,
die lichtempfindliche Schicht des Materials von der Fläche des Behälters abzuhalten
und die Führung des Materials durch die Entwicklungszone zu unterstützen. Wenn das
Netzband 13 nicht benutzt wird, so hält das Anpreßtuch 6 das belichtete Material
in unmittelbarer Berührung mit der glatten Bodenfläche 12 des Behälters und übt
einen genügenden Druck nach aufwärts gegen diese Fläche aus, um das belichtete Material
flach gegen diesen Teil des Behälters zu drücken und .die Dämpfe am Austritt zu
hindern, mit Ausnahme der Stellen, wo diese durch eine Mehrzahl von COffnungen bis
zur zu entwickelnden Schicht hindurchtreten,wenn diese durch die Entwicklungszone
geführt wind.
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Der Kanal, der zwischen den Führungen 18 und ig gebildet ist, setzt
sich nach oben fort bis zu dem Punkt, an welchem das belichtete Blatt zwischen dem
Anpreßtuch 6 und der Fläche 12 des Behälters 3 bzw. dem Netzriemen 13, wenn dieser
vorbanden
ist, gefaßt wird. Um dies zu bewirken, ist der Führungsteil
i9 um den Mittelpunkt der Rolle? gebogen, wie es bei 2o dargestellt ist.
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Nachdem das Blatt der Wirkung der Ammoniakdämpfe ausgesetzt worden
ist, wird es durch die Wirkung des über die Führungsrolle i i laufenden Anpreßbandes
nach aufwärts geführt und je nach der Stellung eines Ablegers 21 in an sich bekannter
Weise nach vorwärts in einen Aufnahmetrog 22 oder rückwärts aus dem Gerät ausgeworfen.
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Da die durchlochte Bodenwandung des Behälters fortlaufend mit dem
Förderband in Kontakt ist. wird diese Wandung durch Wärmeübertragung durch das Förderband
abgekühlt. Infolgedessen wird auch der Gasfluß längs der durchlochten Bodenwandung
des Behälters merklich abgekühlt, so daß sich das an der Bodenwandung des Behälters
entlangstreichende Gas in der Nähe des Taupunktes befindet, d. h. ein Teil des Gases
wird zur Flüssigkeit kondensiert, der dann in einem gewissen -Gleichgewicht mit
dem abgekühlten, noch nicht kondensierten Gas steht. Letzteres tritt daher durch
die Durchlochungen des Entwicklungsbehälters und bewirkt die gewünschte Entwicklung,
und zwar liegt nunmehr für diesen Zweck ein feuchtes Gas vor.
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Es ist jedoch eine bekannte Tatsache, daß die Entwicklungswirkung
von feuchten Dämpfen wesentlich größer ist als von im wesentlichen trocknen Dämpfen,
so daß bei Verwendung der erfindungsgemäßen Entwicklungskammer, bei der die Dämpfe
am Boden der Kammer mit der belichteten, zu entwickelnden Schicht in Berührung kommen,
die Entwicklungsgeschwindigkeit wesentlich über die Geschwindigkeit erhöht wird,
die bei Entwicklungskammern erreichbar ist, bei denen die obere Seite des Behälters
durchlocht ist und als Entwicklungsfläche benutzt wird.
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Um zu verhindern, daß Kondensat das Anpreßtuch oder die Kopie erreicht,
ist die untere Seite 12 des Behälters so ausgebildet, wie es in Fig. 2 dargestellt
ist. Die Löcher 23 sind durchgedrückt oder in anderer Weise so geformt, daß um jedes
Loch ein nach innen gerichteter Flansch 24 entsteht. Zwischen den Löchern verbleibt
somit ein Raum 25, welcher als Aufnahmebehälter für die anfallende geringe Menge
Kondensat dient und durch den dieses Kondensat zu dem untersten Teil des Behälters,
also in Fig. i zu dem rechts unten gelegenen Teil geführt wird, der nicht durchlocht
ist, aber aus welchem das Kondensat und der Überschuß des Ammoniaks entfernt werden
kann. Die Löcher 23 werden zweckmäßig so dicht wie möglich aneinander angeordnet
und können in bekannter Weise auch versetzt sein, wobei durch die genannten Flansche
24 der durchlochten Wand des Behälters gleichzeitig auch eine größere Festigkeit
erteilt wird.
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In Fig. 2 ist das kopierte Blatt T in unmittelbarer Berührung mit
der Behälterwand 12 dargestellt, doch kann, wie oben bereits erwähnt, zwischen beiden
auch ein Netzriemen 13 Verwendung finden. Die Löcher 23 werden zweckmäßig nach innen
abgerundet, damit ein Zerkratzen oder Beschädigen der lichtempfindlichen Schicht
der an ihnen vorbeigeführten Blätter T verhindert wird.
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Die Flansche 24 bilden zweckmäßig mit der Behälterwand 12 ein Stück,
jedoch können sie auch als besondere Einsätze ausgebildet und dann in -die Löcher
der Behälterwand flüssigkeitsdicht eingepreßt werden.
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Die Neigung der Wand 12, kann innerhalb gewisser Grenzen geändert
werden, und sie kann nahezu waagerecht oder unter einem spitzen Winkel nach aufwärts
verlaufen. Wesentlich ist jedoch, daß erfindungsgemäß die zur Entwicklung dienende
Fläche oder der durchlochte Teil des Entwicklungsbehälters, durch welchen die Dämpfe
hindurchtreten, um das kopierte Blatt zu erreichen, nach unten und nicht nach oben
gerichtet ist, und die Dämpfe, die aus dem Behälter durch die Löcher austreten und
auf die empfindliche Schicht treffen. eine im wesentlichen nach abwärts gerichtete
Strömungsrichtung haben.
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Während die Länge und die Neigung der Wand 12 innerhalb gewisser Grenzen
geändert werden können, sind erfindungsgemäß die Dämpfe, welche in wirksame Berührung
mit dem zu entwickelnden Blatt gebracht werden, stets die, die in dem unteren Teil
des Behälters entstehen, und daher sind sie die feuchtesten Dämpfe in, dem Behälter.
Auf diese Weise wird aber die größte Geschwindigkeit der Entwicklung erzielt, die
sich mit Dämpfen überhaupt erreichen läßt. Weiter gestattet die allgemeine, vorstehend
beschriebene Anordnung der Teile eine zwangläufige Bewegung der Kopie und des Originals
mit einem Geringstmaß von Saugwirkung. Da bei der neuen Vorrichtung im Vergleich
zu den früher bekannten Geräten das Material über die ganze Ausdehnung seines Weges
in mehr waagerechter als senkrechter Richtung läuft, kann der Raum indem Gerät besser
ausgenutzt und ein Gerät von hoher Leistungsfähigkeit gebaut werden, das für die
gleiche Leistung kleiner ist als die bisher bekannten derartigen Geräte. Die Verminderung
aller Abmessungen, insbesondere der Höhe der Maschine, ist jedoch vom Standpunkt
derRaumfrage für die Aufstellung der Geräte von großer Wichtigkeit.