DE939659C

DE939659C - Verfahren zum elektrolytischen Entzundern von Metalloberflaechen in alkalischen Loesungen

Info

Publication number: DE939659C
Application number: DES29080A
Authority: DE
Inventors: Richard Dr Springer
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1952-06-28
Filing date: 1952-06-28
Publication date: 1956-03-01

Description

Verfahren zum elektrolytischen Entzundern von Metalloberflächen in alkalischen Lösungen Das Verfahren des Patents 937 2o9 bezieht sich auf die Entrostung und Entzunderung von Metallen, insbesondere von Eisen und Stahl in alkalischen Lösungen auf elektrolytischem Wege und empfiehlt die Behandlung bei Temperaturen von etwa 11o bis 1q.5° C durchzuführen.
Die praktische Erfahrung hat nun gelehrt, daß der in einem Unteranspruch der Hauptanmeldung angegebene Stromdichtebcreich (bis 5o A/dm2) bei besonders dichten und harten Zundercschichten nicht ausreicht. Die notwendige Stromdichte hängt hier wesentlich von der Durchlässigkeit und Haftfestigkeit der Zunderschicht ab und liegt zwischen 5o und 3oo A/dm2. Es war nicht ohne weiteres vorherzusehen, daß die Anwendung so hoher Stromdichten zum Erfolg führen würde, zumal man bisher der Meinung war, daß dichte und harte Chromschichten nur in heißen Alkalischmelzen bei Temperaturen über 40o° C elektrolytisch entfernt werden können. Dementsprechend lagen auch die Stromdichten, welche zum elektrolytischen Beizen und Entzundern von Eisen und Stahl bisher vorgeschlagen wurden, wesentlich niedriger.
Bei diesen hohen Stromdichten (aber auch bei niedrigeren Stromdichten) tritt eine starke Beladung der Metalloberfläche mit Wasserstoff oder Sauerstoff ein, je nachdem, ob die letzte Behand- Jung kathodisch oder anodisch erfolgte.. Diese Gme treten nach der Abschaltung des Stromes allmählieh wieder heraus, was, an dem Nachgasen der stromlosen Werkstücke im Bade zu erkennen ist.
Dieses Nachgasen hört sofort auf, wenn man das beim vorletzten Polwechsel anodisch oder kathodisch behandelte Werkstück in an sich schon bekannter Weise wenige Sekunden mit entgegengesetzter Polung nachbehandelt. In diesem Sinne wurde schon früher vorgeschlagen, den bei deT kathodischer Behandlung von Metallen aufgenommenen Wasserstoff durch Umpolung zu beseitigen.
Offenbar befindet sieh der in der Metallober-. flache z. B. .nah einer kadhodischen Behandlung vorhandene Wasserstoff noch im atomaren Zustand und wird durch den ebenfalls atomar abgeschiedenen Sauerstoff ausgetrieben und gleichzeitig zu Wasser oxydiert. Andererseits ist die Dauer der z. B. anodischen Nachbehandlung zu kurz, um die Metalloberfläche wieder mit Sauerstoff zu beladen. Die Dauer des letzten Stromstoßes hängt von der Gesamtgasaufnahmefähigkeit der behandelten Metalloberfläche ab und soll im allgemeinen 5 bis 20,1/o der Dauer des vorletzten Stromstoßes betragen. Ausführungsbeispiel Eisenbleche, welche mit einer dichten und hauten Walzzunderschicht behaftet waren,-konnten durch eine 5 Minuten dauernde elektrolytische Behandlung mit 130 bis i8o AMm2 einwandfrei entzundert werden. Die Stromrichtung wurde jeweils nach 30 Sekunden geändert und mit einem kathodischen Stromstoß von 3 Sekunden Dauer abgeschlossen.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: . i. Verfahren zum elektrolytischen Entzundern von Metalloberflächen in alkalischen Lösungen bei Temperaturen von iio bis z45° C nach Patent 937 2o9, dadurch gekennzeichnet, daß harte Zunderschichten mit Stromdichten von 5o bis 3oo AMm2 behandelt werden. a. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, däß das anodisch oder kathodisch behandelte Werkstück zum Schluß kurze Zeit mit entgegengesetzter Polung behandelt wird. Angezogene Druckschriften: USA.-Patentschriften Nr. 2 437 474, 2 48o $45, 2 4.21 863; schweizerische Patentschrift Nr. 246 480; S i l m a n, »Chemische und galvanische Überzüge«, 1952, S. 154, 155; deutsche Patentschrift Nr. 347 219; Bilfinger, '»Handbuch der elektrolytischen Verchrofiiung«, 1952, S. 61, letzter Absatz; Zeitschrift »Korrosion und Metallschutz«, 1939, S. i i i, Abschnitt D.