DE93923C

DE93923C -

Info

Publication number: DE93923C
Application number: DENDAT93923D
Authority: DE

Description

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KAISERLICHES

PATENTAMT.

Die Erfindung bezieht sich auf Mistbeutel zum Auffangen des Mistes bei Zug- und Reitthieren, und zwar derart wirkend, dafs unabhängig von der Bewegung des Schwanzes und ohne diesen in Mitleidenschaft zu ziehen, das Oeffhen bezw. Weiten des Beutels dadurch selbsttätig erfolgt, dafs der austretende Koth gegen eine den After des Thieres überdeckende Wand drückt, während das Schliefsen des Beutels durch den niederbewegten Schwanz erreicht wird.

Wenn erforderlich, kann das Oeffhen bezw. Schliefsen des Beutels durch in dessen Falten oder in dessen Oeffhung angeordnete Federn unterstützt werden.

Nach Fig. 5 bis 9 ist der Beutel α in dem am Körper des Thieres anliegenden Rande mit einem biegsamen, von dem Beuteltuche bespannten Bügel / versehen, welcher im unteren Theile mit einer besonderen Ausbiegung I¹ in solcher Anordnung ausgestattet ist, dafs sie den After von unten umschliefst. Weiter oben ist ein weiterer biegsamer Bügeltheil m angeordnet, welcher die Schwanzwurzel umschliefst und mit dem Geschirrriemen verbunden ist. Vermöge dieser Anordnung und durch Verwendung eines biegsamen Materials für den ganzen Bügel kann man letzteren leicht in eine Lage bringen, dafs er sich der Körperform des Thieres sicher anpafst.

Die mit dem Beutel verbundene Verdeckklappe b reicht nun bis zu dem Bügeltheile m hinauf und ist um diesen herumgenäht; es folgt hieraus, dafs diese Klappe bezw. Hinterwand so dicht an den durch sie verdeckten After_ herantritt, dafs sie beim Kothlassen des Thieres dem Drucke des Kothes ausgesetzt sein mufs, so dafs dieser Kothdruck die Hinterwand abdrängt (Fig. 7) und so den Beutel zum gesicherten Auffangen des Mistes selbstthätig öffnet. Bei dem später erfolgenden Niederbewegen des Schwanzes wird durch letzteren die Hinterwand b wieder an den After heranbewegt bezw. der Beutel geschlossen. Wie bereits erwähnt, kann man, um das Oeffnen oder Schliefsen des Beutels zu unterstützen, in dessen Falten Federn anordnen, und zwar ist in den Fig. 5 bis 9 beispielsweise eine Flachfeder η gezeichnet, welche nach dem Heben des Schwanzes den Beutel zu öffnen beginnt, dabei aber so nachgiebig sein mufs, dafs sie bei niedergeschlagenem Schwänze des Thieres von ersterem bequem zusammengedrückt werden kann.

An Stelle der in den genannten Figuren dargestellten Federn kann auch zu gleichem Zwecke gemäfs Fig. 1 bis 4 in den Beutelrand ein sehr leicht federnder Bügel c eingenäht werden, welcher der Körperform des Thieres entsprechend gebogen ist, hinten aber nicht zusammenschliefst, so dafs bei d das Beuteltuch freiliegt. Bei niedergeschlagenem Schwänze drückt letzterer den Beutel flach zusammen, während beim Heben des Schwanzes der

Bügel c in die punktirte Lage aus einander federt und so den Beutel öffnet bezw. aus einander weitet.

Claims

Patent-Ansprüche:

Ein Mistbeutel für Zug- und Reitthiere, dadurch gekennzeichnet, dafs in dem am Körper des Thieres anliegenden oberen Rande des Beutels ein biegsamer, der Körperform des Thieres anpafsbarer, bespannter Bügel ■ (I) angeordnet ist und die Hinterwand (b) des Beutels (a) den After des Thieres derart überdeckt, dafs das Oeffnen des Beutels beim Kothlassen durch den Druck des Kothes gegen jene Wand herbeigeführt wird.

Eine Ausführungsform des unter i. gekennzeichneten Mistbeutels, sofern bei demselben in dessen Falten oder in dessen offenem Rande Federn (n) oder federnde Bügel (c) angeordnet sind, welche zur Unterstützung des Oeffnens oder Schliefsens des Beutels dienen.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.