DE109893C

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Publication number: DE109893C
Application number: DENDAT109893D
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Description

KAISERLICHES

PATENTAMT.

Gegenstand der Erfindung ist ein Sofa oder Ruhebett, welches sich in ein,Dampfschwitzbett umwandeln läfst, um auf diese Weise dem Patienten Gelegenheit zu bieten, im eigenen Hause ein Dampfschwitzbad zu nehmen, ohne dazu einer besonderen Räumlichkeit zu bedürfen. Erreicht wird dieses durch einen unterhalb des Sofas anzubringenden wasserdichten Behälter, in welchen man den Dampf eintreten läfst, nachdem man die Polster abgedeckt, und an Stelle dessen das erforderliche Lager des Schwitzbades eingerichtet hat.

Auf beiliegender Zeichnung zeigen

Fig. ι und 2 das Sofa in Vorderansicht und Querschnitt.

Fig. 3 zeigt das abgedeckte, zum Schwitzbad ^;hergerichtete Sofa im Längsschnitt,

Fig. 4 dasselbe im Querschnitt.

Fig. 5 ist ein Grundrifs zu Fig. 3.

Das Sofa besteht aus dem oberen Polstertheil α und dem Fufsgestell b. Der obere Theil trägt, wie Fig. 2 zeigt, die Polsterung mit ;den Sprungfedern c. Das Fufsgestell besteht aus dem Rahmen d, welcher die vier zusammenklappbaren Füfse e verbindet. Ober- und: Untertheil sind durch ein Scharnier f mit einander verbunden. Zwischen den Füfsen e hängt am Rahmen d der blasebalgartig zusarnmenlegbare Dampf kasten g, der durch Schnüre h höher und tiefer gestellt werden kann. In diesem Kasten, der aus Leder oder anderem wasserdichten Stoff gefertigt sein kann, ist das an einem Ende geschlossene und auf seinem Umfange der ganzen Länge nach mit Löchern i versehene Dampfrohr k gelagert.

Der obere Theil des Rahmens d ist mit einem dampfdurchlässigen Geflecht Z bespannt. Auch ist der vordere Rahmentheil m, der als Kopfkissen für den Badenden dient, durch eine Stellvorrichtung η (Fig. 3) zum Höherund Tieferstellen eingerichtet. Aufserdem ist der Rahmen mit umlegbaren eisernen Bügeln 0 versehen, welche, aufgerichtet, einen aus Wachstuch hergestellten Mantel ρ tragen, q ist ein Dampferzeuger beliebiger Bauart.

Die Vorrichtung wird wie folgt benutzt:

Wie bereits erwähnt, soll das Möbelstück für gewöhnlich als Sofa, Divan, Ruhebett u. s. w. benutzt werden, und es wird alsdann das Fufsgestell durch einen Vorhang r (Fig. 1) verdeckt. Die Füfse e sind mittels ihrer Gelenke s zusammengeklappt, und der Dampfkasten ist in die Höhe gezogen.

Um die Vorrichtung zum Dampfschwitzbad herzurichten, wird der obere Polstertheil aufgeklappt oder abgenommen. Hierauf klappt man die Füfse e ebenfalls in die Höhe, so dafs sie in ihrer vollen Länge erscheinen (Fig. 4), worauf man den Dampf kasten g herabläfst. Nachdem nun der Badende auf dem ausgespannten Geflecht / Platz genommen und die Bügel 0 aufgerichtet sind, wird über letztere der Wachstuchmantel ρ gelegt, und der Kopftheil m des Rahmens mittels, des Zahnbogens η in die passende Lage gebracht, wobei der Kopf des Badenden auf der aus der Umhüllung ρ hervorragenden Verlängerung w ruht.

Jetzt bringt man den Dampferzeuger q mit Hülfe eines Gummischlauches ν mit dem gelochten Dampfrohre k in Verbindung und läfst je nach: Bedarf oder Vorschrift Dampf in das

Claims

Vertheilungsrohr eintreten. Der Dampf dringt durch die Maschen des Geflechtes / hindurch und sammelt sich unter dem Wachstuchmantel p, um den Körper des Badenden zu umspülen, bis der Dampf als Condenswasser wieder in g zurückfällt, um dann nach vollendetem Bade abgelassen werden zu können.

Patenτ-Anspruch:

In ein Dampfschwitzbett umzuwandelndes Sofa, Divan oder Ruhebett, gekennzeichnet durch einen unterhalb der Polsterung zwischen zusammenklappbaren Füfsen (e) des Möbels hängenden blasebalgartig zusammenschiebbaren Dampfkasten (g) aus wasserdichtem Stoff nebst darüber angebrachtem Lager (I) aus dampfdurchlässigem Geflecht, das Ganze derart eingerichtet , dafs . nach Abnehmen des oberen Polstertheiles (a) und nach Aufschlagen der Füfse (e) der Dampf kasten aus einander geschoben und das Sofa als Dampfschwitzbett verwendet werden kann.

Hierzu ι Blatt Zeichnungen.