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Verfahren zum Reinigen von Injektionsspritzen und Einrichtung zur
Ausübung dieses Verfahrens
Das Reinigen von Injektionsspritzen erfolgt in Spitälern
heute noch von Hand. Die Spritzen müssen zerlegt und die Bestandteile derselben
einzeln gereinigt werden Daß diese Reinigungsarbeit in großen Spitälern, -in welchen
täglich Hunderte oder Tausende von Einspritzungen gemacht werden, beim bestehenden
Schwestermangel ein akutes Problem ist, braucht kaum besonders hervorgehoben zu
werden.
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Die vorliegende Erfindung strebt nach einer wirtschaftlichen Lösung
dieses Problems und betrifft demgemäß ein Verfahren zum Reinigen von Injektionsspritzen,
das sich dadurch kennzeichnet, daß die zu reinigenden Injektionsspritzen zerlegt
und die Spritzenbestandteile in einer Zentrifugal-Waschmaschine einerseits der Zentrifugalwirkung
und andererseits der Wirkung mindestens eines radial gerichteten Druckwasserstrahles
ausgesetzt werden.
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Die Erfindung betrifft auch eine zur Ausübung dieses Verfahrens dienende
Einrichtung, die sich kennzeichnet durch eine Zentrifugal-Waschmaschine, welche
eine um eine Vertikalachse drehbare, mit einer durchbrochenen Wandung versehene
Trommel aufweist, in deren Achse ein ortsfester, rohrförmiger Spritzteil mit in
dessen Wandung vorgesehenen Düsenöffnungen liegt, und durch behälterartige Haltevorrichtungen,
die zur Aufnahme der Bestandteile je einer zerlegten Injektionsspritze ausgebildet
sind, das Ganze derart,
daß zum Reinigen von Injektionsspritzen
die Haltevorrichtungen mit den darin eingelegten Spritzenbestandteilen rings um
die Innenwandung der Trommel so aufgestapelt werden können, daß, wenn die Waschmaschine
in Betrieb gesetzt wird, die Spritzenbestandteile unter der Wirkung der Spritzflüssigkeit
einerseits und der Zentrifugalkraft andererseits sauber gereinigt werden.
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Zum Reinigen der Injektionsnadeln in der Zentrifugal-Waschmaschine
sind besondere Nadelhalter vorgesehen, die die Form - von zweckmäßig langhalsigen
Trichtern aufweisen, in die die Injektionsnadeln eingeschoben werden, um dann lose
in die Offnungen der zylindrischen Wandung der Trommel der Waschmaschine eingesetzt
zu werden.
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Im folgenden ist das erfindungsgemäßeVerfahren an Hand der Zeichnungen,
in denen ein Ausführungsbeispiel der zur Ausübung dieses Verfahrens dienenden Einrichtung
veranschaulicht ist, erläutert.
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Fig. I zeigt eine zu dieser Einrichtung gehörende Zentrifugal-Waschmaschine,
zum Teil im Schnitt und zum Teil in Ansicht; Fig. 2 zeigt eine behälterförmige Haltevorrichtung
im geöffneten Zustand mit den darin eingesetzten Bestandteilen einer Injektionsspritze
mit Ausnahme der Injektionsnadel; Fig. 3 ist ein Querschnitt nach der Linie III-III
in Fig. 2, aber im geschlossenen Zustand der Vorrichtung; Fig. 4 ist ein Längsschnitt
nach der Linie IV-IV in Fig. 2, ebenfalls im geschlossenen Zustand der Vorrichtung;
Fig. 5 und 6 zeigen im Schnitt und in Ansicht in die gelochte Wandung der Waschmaschine
eingesetzte Nadelhalter in zwei verschiedenen Zustandsstellungen.
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In Fig. I ist eine elektrisch angetriebene Zentrifugal-Waschmaschine
gezeigt, die in einem ortsfesten Gehäuse a eine um eine Vertikalachse drehbare Trommel
b aufweist, deren zylindrischer Wandteil mit Löchern bl versehen ist. In diese Maschine
mündet eine Rohrleitung c, durch die hindurch der Maschine unter Druck eine Waschflüssigkeit
(z. B. Wasser mit einem Waschmittel) zugeführt wird. Diese Rohrleitung hat einen
in der Vertikalachse der Trommel b liegenden Endteil cl, der in seiner Wandung mit
düsenartigen Längsschlitzen c2 versehen ist.
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In den Fig. 2, 3 und 4 ist eine Haltevorrichtung gezeigt, die aus
einem an den Stirnseiten offenen Behälter besteht. Dieser Behälter hat einen im
Querschnitt U-förmigen, den Behälterkbrper bildenden Unterteil ni und einen im Querschnitt
ebenfalls U-förmigen, einen Deckel bildenden Oberteil n. Unterteil und Oberteil,
beide auf ihrer Flachseite durchbrochen, sind an einem Ende mittels Niete inl gelenkig
miteinander verbunden, derart, daß sich der Oberteil gegenüber dem Unterteil verschwenken
läßt. Im Unterteil nt sind Tragglieder vorgesehen, die zur Aufnahme der Bestandteile
der Injektionsspritze dienen. Zwei dieser mit ol und 02 bezeichneten Tragglieder
sind als Querstege ausgebildet, die nach unten abgebogene Auflagestellen aufweisen
sowie auch nach unten abgebogene Enden, mit welchen sie in von den Seitenwänden
des Schachtelkörpers eingedruckten, flache oesen bildenden Wandteilen m2 eingreifen.
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Auf diese beiden Querstege ol und 02 werden die länglichen Spritzenbestandteile
aufgelegt, wie in Fig. 2 gezeigt ist. Es sind dies der Glaszylinder pl, der Glaszylinderhalter
p2 und der Kolben mitsamt Kolbenstange ps. Für den zur Aufnahme' der Einspritznadel
dienenden Spritzenteil p4 ist am Behälterkörper m ein sockelförmiges Tragglied os
vorgesehen, das einen vertikalen Schlitz aufweist, in den der betreffende Spritzenteil
p4 eingesetzt wird. Innen am Deckel n sind für jedes der Spritzenteile pl, p2 und
Pl zwei bügelförmige, mit ihren Stegteilen gegeneinander gerichtete Haltefedern
rl, r2 bzw. rS, r4 bzw. r5, r6 vorgesehen, die mit ihren Schenkelenden auf der Innenseite
des Deckels befestigt sind. Diese Haltefedern sind so ausgebildet, daß sie beim
Schließen des Behälters in Eingriff mit den auf die Querstege ol, ol aufgelegten
Spritzenbestandteilen gelangen und sie federnd auf ihren Sitzen halten, wie in Fig.
3 und 4 gezeigt ist. An dem der Schwenkachse der Deckels n entgegengesetzten Ende
des Behälterkörpers m ist an den Seitenwänden des letzteren ein Schließbügel f angelenkt,
für dessen Stegteil im entsprechenden Ende des Deckels n eine quer verlaufende Sicke
n1 vorgesehen ist. Wenn bei in den B ehälterkörper eingelegten Spritzenbestandteilen
der Deckel n.,zugeklappt und der Bügel f seinerseits so verschwenkt wird, daß er
mit seinem Stegteil in die Sicken eingreift, so wird der Deckel n unter der Wirkung
der Haltefedern rl bis r6, die sich auf die auf den Quer stegen ol und o2 aufgelegten
Spritzenbestandteile abstützen, federnd in seiner Schließlage gehalten.
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Zum Reinigen von Injektionsspritzen werden dieselben zerlegt und
die Bestandteile derselben in Behälter m, n eingesetzt. Diese Behälter werden dann
in der Trommel b der Waschmaschine, in Anlage an der Trommelwandung, aufgestapelt,
wie in Fig. I in strichpunktierten Linien angedeutet ist, wonach die Maschine in
Betrieb gesetzt wird, um die Spritzenbestandteile so einem Wasch- und Reinigungsprozeß
zu unterziehen. Dabei spritzt die Waschflüssigkeit in radialer Richtung aus den
schlitzartigen Düsen c2 des Rohrteiles cl heraus und durchspült die in den Haltevorrichtungen
eingelegten Bestandteile. Dieser Reinigungsprozeß wird gleichzeitig durch die Zentrifugalkraft
begünstigt. Je nach Größe und Aufnahmefähigkeit der Waschmaschine können tausend
oder mehr Spritzen gleichzeitig gereinigt werden. Das Einsetzen der Behälter m,
n kann unter Umständen dadurch erleichtert werden, daß man diese Behälter gruppenweise
in Sammelgestellen einlegt und dann diese letzteren in die Waschmaschine einsetzt.
Nach dem Reinigungsprozeß werden die Behälter zum Sterilisieren der Spritzenbestandteile
in einen Sterilisator eingebracht, wonach sie - steril verpackt werden, z.B. indem
sie inPapier eingehüllt werden.
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Zum Reinigen der Injektionsnadeln selbst dienen Nadelhalter, welche
die Form von langhalsigen Trichtern d aufweisen, wie sie in den Fig. 5 und 6 dargestellt
sind. Die Nadeln e werden in diese Halter eingeschoben, die dann von innen her in
die Löcher des zylindrischen Wandteiles der Trommel b eingesetzt werden. In Fig.
5 sind die Nadelhalter d in der Lage gezeichnet, die sie bei stillstehender Trommel
b einnehmen. Rotiert die Trommel, so nehmen sie, zufolge der Zentrifugalkraft, die
in Fig. 6 gezeichnete Lage ein und werden auch wieder von der aus dem Rohrteil cl
heraustretenden Waschflüssigkeit durchspült und sauber gewaschen.