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Zinkenschablone Bei der Herstellung von Kisten, Möbeln und anderen
Geräten aus Holz erreicht man eine feste und dauerhafte Verbindung von zwei Brettern
bekanntlich durch schwalbenschwanzförmige, ineinandergreifende Zinken.
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Eine unerläßliche Voraussetzung für das saubere Ineinandergehen ist
jedoch ein fehlerloses Anreißen der Bretter. Mit Hand und Streichmaß die gewünschten
Konturen aufzuzeichnen, erfordert auch für geübte Fachkräfte viel Zeit. Außerdem
muß das eine Brett mit den Zinken des anderen angerissen werden. Dies ist aber in
räumlich kleinen Werkstätten meist mit Schwierigkeiten verbunden, besonders bei
der Anfertigung großer Werkstücke. Es ist deshalb schon vorgeschlagen worden, eine
Schablone zum Anreißen von Zinken so auszubilden, daß langgestreckte Arme, deren
Enden trapezförinig zugeschnitten sind, nebeneinanderliegend parallel geführt und
gehalten sind mit Hilfe einer scherenförmigen Vorrichtung. Eine solche Schablone
besitzt jedoch eine Reihe von Nachteilen. So ist es z. B. nicht möglich, bei einer
Schablone die Zinkengröße zur Anpassung an die Bretterdicken zu verändern, -vielmehr
muß zu jeder Größe und Art von Zinken eine vollständige Schablone vorhanden sein,
was jedoch für Handwerksbetriebe zumeist zu teuer kommt. Außerdem ist es bei einer
solchen Schablone nicht möglich, die Abstände von Zinken zu Zinken ungleich zu halten,
wie es beispielsweise
erforderlich ist, um auch Bretter mit Ästen
verwenden zu können. Endlich sind diese Schablonen verhältnismäßig unhandlich im
Gebrauch und können leicht Fingerverletzungen durch Einklemmen verursachen.
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Zweck der Erfindung ist es, eine Zinkenschablone zu schaffen, welche
das Anreißen von Zinken jeder Art und Größe auch von Hilfskräften bei getrennten
Brettern ermöglicht, außerordentlich leicht und sicher zu handhaben ist und trotzdem
eine billige Herstellung zuläßt.
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Gemäß der Erfindung besteht die Zinkenschablone aus einem Halter und
einzeln auswechselbaren Zinken.
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Ein Ausführungsbeispiel der Erfindung zeigt Abb. i in Vorderansicht,
Abb. 2 im Querschnitt etwa im.natürlichen Maßstab, während in Abb. 3 und ¢ in räumlicher
Darstellung eine lose Zinke gezeichnet ist.
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Die Schablone besteht aus dem rechtwinklig gebogenen Halter a aus
Blech od. dgl.., auf dessen einem Schenkel b im Abstand eine federndeiKlemmschiene
c z. B. geschweißt oder genietet ist, in welchen Zwischenraum die einzelnen Zinken
d eingeschoben und festgeklemmt sind. Die Zinken d haben als Anschlag j e zwei rechtwinklig
nach vorn und nach rückwärts gebogene Lappen: e (siehe besonders Abb. 3). Auf der
Vorderseite der. Klemmschiene c ist eine Skala f z. B. mit Millimetereinteilung
angebracht, während die Zinken d, die jeweils mit einem Loch g und senkrechten Schlitzen
j versehen sind, auf beiden Seiten senkrechte durchgehende Mittellinien h eingezeichnet
haben.
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Die Zinken d können auch in anderer Weise, z. B. durch Rasten, auf
dem Halter befestigt sein. Zum Anreißen werden Halter-a und der Brettstärke entsprechende
Zinken d zusammengesteckt, wobei die Mittellinien g auf den Zinken d als Marken
zusammen mit der Skala f auf der Klemmschiene c das Einhalten eines genauen Abstandes
von Zinken zu Zinken ermöglichen.
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Die Zinken d werden zwischen die Klemmschiene c und den Halter d bis
zum Aufsitzen der Anschlaglappen e auf dem Halter a eingeschoben. Nun wird
die Zinkenschablone so an ein Brett angeschlagen, daß die Anschlaglappen e, die
zweckmäßig mit kleinen Haken versehen sind, um etwas ins Holz einzudringen und die
Schablone unverrückbar festzuhalten, unter das Brett zu liegen kommen. Dann zeichnet
man die Konturen der Zinken d auf das Brett, markiert beispielsweise durch den Schlitz
j des ersten Zinkens d von links mittels eines Bleistiftes auf dem
Brett die Stellung und mißt die Entfernung des Anrißstückes zur linken Kante des
Brettes. Dann trägt man diese Entfernung am zweiten Brett von rechts herein an,
reißt den Strich auf und legt nun die Schablone umgekehrt an, wobei sich der Schlitz
,j des ersten Zinkens d von rechts mit dem Strich decken muß. Damit hat man einen
genauen Anriß für das Ineinandergreifen sämtlicher Aussparungen und Zinken erhalten.
Ist ein Brettbreiter als die Schablone, so werden alle Zinken d wie üblich angerissen,
dann wird die Schablone mit dem ersten Zinken d auf den zuletzt gezeichneten aufgelegt
und weiter angerissen.
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Für sogenannte Schubladenzinken, d. h. von vorn verdeckte Zinken,
wird die Schablone mit Zinken k in umgekehrter Form ausgestattet, wie sie z. B.
in Abb. q. gezeichnet sind.
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Der Halter a ist handlich und stabil, zweckmäßigerweise aus stärkerem
Blech ausgeführt, während die einzelnen Zinken d aus verhältnismäßig dünnem Blech
gefertigt sein können, so daß sie in; wenigen Arbeitsgängen billig herzustellen
sind. Außerdem können sie ihres geringen Gewichtes wegen leicht an einer durch die
Löcher g gezogenen Schnur gesammelt aufgehängt werden. Diese Zinken d unterscheiden
sich untereinander dadurch, daß sie nach praktischen Erfahrungen in verschiedener
Art und Größe hergestellt sind.
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Der Abstand der Zinken d kann beliebig eingestellt werden. Das bedeutet
insofern. einen Vorteil, als unter Umständen auch Bretter mit Holzfehlern an der
Stirnseite noch benutzt werden können, wenn der Abstand von Zinken d zu Zinken
d zweckmäßig gewählt wird.
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Außerdem können für Bretter jeder Dicke die passenden Aussparungen
und Zinken dadurch hergestellt. werden, daß die Zinken d eben entsprechend auf der
Klemmschiene c zusammen- oder auseinändergerückt werden.
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Die Zinkenschablone gemäß der Erfindung dient also dazu, lose Zinken
d in beliebiger Zahl je nach der Breite des Brettes in verschiedenen Größen auf
dem Schablonenhafter a genau nach Millimeter einzuteilen. Zu dieser Einteilung dient
die Skala auf der Klemmschiene c. Nach dieser Einteilung werden die Zinken d auf
der Stirnseite des Brettes angerissen. Dabei wird der Schablonenhafter a mit einer
Hand fest an das Brett angedrückt, damit sich die Zinken d beim Anreißen nicht verschieben
können. Nach dem Anreißen wird das Holz rechts und links von den angezeichneten
Zinken d herausgestemmt. Nun können die Zinken d entweder von dem bereits bearbeiteten,
Werkstück oder mit der Schablone auf das andere Brett übertragen werden.
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Die neue Bauform gestattet es also, Zinkenschablonen für sämtliche
Bedürfnisse mit einzelnen, losen Zinken d in kürzester Zeit zusammenzusetzen.
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Außerdem ist es mit Hilfe des auf jeder Zinke angebrachten Mittelschlitzes.
möglich, die Bretter getrennt voneinander so anzureißen, daß sie mit Sicherheit
passen und fluchten. Dieser Vorteil fällt bei der Serienherstellung von Werstücken
besonders ins Gewicht.