DE937368C - Anstrich- und Impraegniermittel fuer Schiffsboeden, Unterwasserbauten u. dgl. - Google Patents

Anstrich- und Impraegniermittel fuer Schiffsboeden, Unterwasserbauten u. dgl.

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Publication number
DE937368C
DE937368C DESCH11379A DESC011379A DE937368C DE 937368 C DE937368 C DE 937368C DE SCH11379 A DESCH11379 A DE SCH11379A DE SC011379 A DESC011379 A DE SC011379A DE 937368 C DE937368 C DE 937368C
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DE
Germany
Prior art keywords
ddt
coating
underwater structures
impregnating agents
ship
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Expired
Application number
DESCH11379A
Other languages
English (en)
Inventor
Alfred Dr Luebke
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
Bayer Pharma AG
Original Assignee
Schering AG
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Publication date
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Application granted granted Critical
Publication of DE937368C publication Critical patent/DE937368C/de
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Classifications

    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C09DYES; PAINTS; POLISHES; NATURAL RESINS; ADHESIVES; COMPOSITIONS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR; APPLICATIONS OF MATERIALS NOT OTHERWISE PROVIDED FOR
    • C09DCOATING COMPOSITIONS, e.g. PAINTS, VARNISHES OR LACQUERS; FILLING PASTES; CHEMICAL PAINT OR INK REMOVERS; INKS; CORRECTING FLUIDS; WOODSTAINS; PASTES OR SOLIDS FOR COLOURING OR PRINTING; USE OF MATERIALS THEREFOR
    • C09D5/00Coating compositions, e.g. paints, varnishes or lacquers, characterised by their physical nature or the effects produced; Filling pastes
    • C09D5/16Antifouling paints; Underwater paints

Description

  • .Anstrich- und Imprägniermittel für Schiffsböden, Unterwasserbauten u. dgl. Schiffsböden und Unterwasserbauten aller Art werden durch gifthaltige Anstriche vor dem Bewuchs mit pflanzlichen und tierischen Organismen in Seewasser geschützt. Bei den tierischen Organismen handelt es sich in erster Linie um Balaniden (Seepocken), Bryozoen (Moostierchen) und Serpuliden (Röhrchenwürmer), die sich an Unterwasserteilen ansetzen. Sie sind für eintretende Korrosionen, für die Erhöhung des Wasserwiderstandes bewegter Körper und für das Schwererwerden unter Wasser schwimmender Einrichtungen, z. B. Minen, verantwortlich zu machen. Hat erst einmal ein Ansetzen dieser Tiere stattgefunden, bieten sie weiteren Organismen Gelegenheit zum Ansiedeln. Die Stärke und der Artenreichtum des Bewuchses hängt unter anderem von der Gegend und der Jahreszeit ab, und zwar derart, daß der Bewuchs in tropischen oder subtropischen Gewässern wesentlich stärker ist als z. B. in der Nordsee, in der nur bei ausreichender Wasserwärme (über ro°) in den Sommermonaten (Mai bis September) ein Ansetzen stattfinden kann.
  • Für solche Unterwasseranstriche oder Imprägnierungsmittel wurden bisher im wesentlichen anorganische Verbindungen, besonders solche des Kupfers und Quecksilbers, mit Erfolg verwendet, die gegebenenfalls auch in organischer Bindung angewandt wurden. Diese Stoffe haben den Nachteil, daß sie auf Leichtmetallen, wie Aluminium odLr Aluminiumlegierungen, wegen der auftretenden sehr starken Korrosion unverwendbar sind.
  • Man hat auch bereits vorgeschlagen, Schiffsbödenanstrichen Kontaktinsecticide zuzusetzen. Die mit solchen Zusätzen angestellten Versuche haben bisher jedoch noch nicht zu einer befriedigenden Lösung des Problems geführt.
  • Da die Entstehung des Unterwasserbewuchses nicht als Folge des Angriffes einzelner bestimmter Individuen bzw. Insekten aufzufassen ist, sondern durch das Ineinandergreifen einer ganzen Reihe verschiedener Lebensvorgänge zustande kommt, sind die Erfolgsbedingungen hier derart von dem sonstigen Wirkungsbereich der Kontaktinsecticide unterschiedlich, daß keine Parallelität festgestellt werden kann. Einfache Rückschlüsse aus der insecticiden Wirksamkeit solcher Wirkstoffe lassen sich deshalb nicht ziehen, und auch Modellversuche haben zu Ergebnissen geführt, die sich in der Praxis als unbrauchbar erwiesen. Die Prüfung auf Brauchbarkeit mußte deshalb in langwierigen Versuchen an den natürlichen Orten der Bewuchsentstehung erfolgen.
  • Hierbei hat es sich gezeigt, daß im Gegensatz zu den übrigen Kontaktinsecticiden das unter dem Namen »DDT« bekannte a, a-Bis-(p-chlorphenyl)-ß, ß, ß-trichloräthan sich gerade für diesen Zweck hervorragend eignet. Das DDT ist zwar in der Literatur schon als Zusatz zu Schiffsbödenanstrichen genannt worden, aber seine Sonderstellung gegenüber den übrigen zur Zeit gebräuchlichen Kontaktinsecticiden ist bisher noch nicht erkannt worden.
  • Darüber hinaus wurde weiterhin gefunden, daß nicht nur dem DDT, sondern auch den in dem technischen Produkt noch enthaltenen Begleitstoffen, welche vor allem aus den bei der Herstellung entstandenen übrigen Isomerennebenprodukten bestehen, die gleiche hervorragende Eignung als bewuchshemmender Wirkstoff- zukommt. Zum Nachweis wurden Lackfarben, welche einen bestimmten Prozentgehalt ihres Gewichtes an Wirkstoff enthielten, auf Metallbleche aufgetragen; die vorher einen Korrosionsschutz erhalten hatten. Diese Tafeln wurden im Juni in der Nordsee der Einwirkung des Meerwassers ausgesetzt. Bei Auswertung Ende Oktober wurde folgendes Ergebnis erzielt:
    Gehalt in Bewuchs
    Nr. _ Wirkstoff - der Farbe der Fläche
    'in °%
    x kein .................. - xoo
    2 DDT, technisches ...... ro x
    3 DDT, - ...... 20 z
    q. DDT-Öl............... =o z
    DDT-Öl............... 20 0
    Das DDT-Öl stellt den öligen Rückstand dar, welcher bei der Reinigung von technischem DDT anfällt.
  • Bei Verwendung anderer Kontaktinsecticide, unter anderem y-Hexachlorcyclohexan und dem unter dem Namen »Dieldrin« bekannten Hexachlorepoxy - octahydro - di - endo - methylen - naphthalin, waren unter gleichen Verhältnissen iö , bis 4o 11/o und mehr Bewuchs festzustellen. Diese Versuche zeigten klar die überraschende überlegenheit des DDT und vor allem des DDT-Öls gegenüber den anderen Kontaktinsecticiden.
  • Es ist bekannt, daß die insecticide Wirksamkeit des a, a- Bis -(p-chlorphenyl)-ß, ß, ß-trichloräthan (DDT)sehr spezifisch mit der Konstitution für die insecticide Wirksamkeit verknüpft ist. Schon kleine Abweichungen des chemischen Aufbaues bewirken ein starkes Absinken, wenn nicht Verschwinden der insecticiden Wirksamkeit. Eine große Anzahl derartiger Varianten, die in dieser Hinsicht geprüft wurden, befindet sich in der Patentschrift 885 327. Es war daher anzunehmen, daß die Nebenprodukte, die bei der Herstellung von DDT entstehen und in dem technischen DDT mit etwa 2o °/o enthalten sind, nicht wesentlich zur Gesamtwirkung beitragen.
  • Da diese Nebenprodukte jedoch nicht stören -sie haben weder schlechten Geruch noch besondere Giftigkeit für Warmblüter = und da däs DDT in den für die Schädlingsbekämpfung verwendeten Präparaten ohnehin durch Zusatzstoffe verdünnt wird, lag bisher in den meisten Fällen kein Grund vor, für die Herstellung solcher Präparate besonders gereinigtes DDT zu verwenden. Umgekehrt erschien es sogar zweckmäßig, die öligen Nebenprodukte in den Präparaten zu belassen, da es bekannt war, daß ein Zusatz von kristallisationsverhindernden Stoffen die insecticide Wirkung in vielen Fällen erhöht.
  • Es hat sich jedoch bei bestimmten Anwendungsformen dieses Insecticides, besonders bei Präparaten, bei welchen keine inerten Trägerstoffe zugesetzt werden (z. B. den Emulsionen und Aerosolen sowie den Zubereitungen, welche das DDT in feinstverteilter Form enthalten, wie trägerstofflose, feinstvermahlene Suspensionsspritzmittel), doch als vorteilhaft erwiesen, eine Vorreinigung des DDT vorzunehmen. Vor allem ist die technische Durchführung der Feinstvermahlung bei gereinigten Produkten erleichtert, da hierdurch das Verbacken der Mühlen vermieden werden kann.
  • Infolgedessen trat das Problem der Verwertung der öligen Rückstände auf, die bei der DDT-Reinigung anfallen; dieses sogenannte DDT-Öl enthält zwar noch einen gewissen Anteil von schätzungsweise io0/ä.-an- a, a-Bis-(p-chlorphenyl)-ß, ß, ß-trichloräthan, besteht jedoch vor allem aus Isomerenprodukten.
  • Bei der Prüfung der insecticiden Wirksamkeit des DDT-Öles stellt man bei unmittelbarer Einwirkung auf die Insekten erwartungsgemäß fest, daß dieselbe gegenüber der des technischen DDT nur noch sehr gering ist.
  • Wenn man z. B. vergleichend prüft: ä) Emulsionsspritzmittel mit 17,50/0 öligem DDT-Rückstand, b) Emulsionsspritzmittel mit r7,5o/o technischem DDT, indem man je zehn Schwammspinnerraupen mit einer Dosierung von q. mg Spritzflüssigkeit pro- ccm bespritzt und dann an unbehandeltes Futter setzt, stellt man nach 3 Stunden fest, daß bei Lösung a nur fünf Raupen krampfartige Erscheinungen zeigen, die nach einem Tag tot sind, während bei Lösung b dieses bei allen zehn Raupen der Fall ist.
  • Bei dem gleichen Versuch an Ringelspinnraupen leben alle nach Lösung a noch nach 5 Tagen, während bei Lösung b schon nach q. Tagen bereits acht, nach 5 Tagen neun tot sind.
  • Ähnliche Wirkungsunterschiede wurden bei Versuchen an Kornkäfern und Kartoffelkäferlarven festgestellt. Auch bei- dem Vergleich von Aerosolwirkung auf Fruchtfliegen (Drosophila) wirkte der ölige DDT-Rückstand wesentlich schwächer als technisches DDT. Es ist angesichts des Restgehaltes an DDT natürlich nicht zu erwarten, daß die Wirkung restlos verschwindet.
  • Somit war es überraschend, daß das DDT-Öl eine gute Wirkung gegen den Bewuchs von Schiffsböden oder Unterwasserböden aufweist.
  • Die erfindungsgemäßen Stoffe werden in an sich üblicher Weise zur Anwendung gebracht. In den meisten Fällen wird man sie einem Lack oder einer Farbe auf z. B. Phenolformaldehyd-Cumaronharz-, Glyptal-Basis in Mengen zwischen io und 30°/o einverleiben, die über einem oder mehreren Grundanstrichen als oberste Schicht auf die zu schützen den Teile aufgebracht wird. Man kann die Stoff aber auch in Trägern jeglicher Art, z. B. Mineral ölen, lösen bzw. suspendieren und Material fü Unterwasserbauten mit dieser Zubereitung im 1)räL'nleren.

Claims (1)

  1. PATENTANSPRUCH: Anstrich- und Imprägniermittel für Schiffsböden, Unterwasserbauten u. dgl., dadurch gekennzeichnet, daß sie als bewuchshemmenden Wirkstoff die bei der Reinigung.von a, a-Bis-(p-chlorphenyl) -ß, ß, ß-trichloräthan anfallenden öligen Rückstände, gegebenenfalls unter Zusatz von Netz- und Haftmitteln und bzw. oder Emulgatoren und bzw. oder anderen Schutzstoffen, gegebenenfalls mit einem Zusatz von Pigmenten oder Farbstoffen, enthalten. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentanmeldung C i867IVc/aag (Patent 891 1z3).
DESCH11379A 1952-12-28 1952-12-28 Anstrich- und Impraegniermittel fuer Schiffsboeden, Unterwasserbauten u. dgl. Expired DE937368C (de)

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DE (1) DE937368C (de)

Cited By (2)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE1120620B (de) * 1961-01-25 1961-12-28 Hoeveling Fa Emil G V Bewuchs verhindernde Anstrichmittel fuer Schiffsboeden und Unterwasserbauten
DE977023C (de) * 1954-11-07 1964-11-19 Goldschmidt Ag Th Verfahren zum Dichten der Muffen von Kanal- und Rohrleitungen mit Vergussmasse

Citations (1)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE891123C (de) * 1950-07-29 1953-09-24 Albert Ag Chem Werke Verfahren zur Herstellung von Unterwasseranstrichmitteln

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