DE935467C - Treibstoff fuer Verbrennungskraftmaschinen mit Fremdzuendung und Antiklopfmittelmischung - Google Patents
Treibstoff fuer Verbrennungskraftmaschinen mit Fremdzuendung und AntiklopfmittelmischungInfo
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Description
Die Erfindung betrifft ein Antiklopfmittel für Treibstoffe
sowie dieses Antiklopfmittel enthaltende Treibstoffe.
Als Antiklopfmittel für Verbrennungskraftmaschinen
mit Fremdzündung wird heute für gewöhnlich Bleitetraäthyl verwendet. Es ist jedoch sehr giftig und
dringt leicht in den Körper ein, und zwar sowohl durch die Haut als auch durch die Lungen, wo es sich
unter Ablagerung von Blei im Blut zersetzt. Durch Einhaltung geeigneter Vorsichtsmaßnahmen wurden
die Betriebsgefahren bei der Herstellung und der Verwendung von Bleitetraäthyl wirksam eingeschränkt.
Blei kommt jedoch außer zur Herstellung von Bleitetraäthyl für viele andere wichtige Verwendungszwecke
in Frage, und in Zeiten einer Bleiknappheit stehen diese anderen wichtigen Verwendungszwecke
der Herstellung von Bleitetraäthyl entgegen. Es besteht daher seit langem ein Interesse an der Auffindung
anderer Antiklopfmittel, welche auf billigere Weise aus billigeren und leichter zugänglichen Stoffen hergestellt
werden können und welche auch nach Möglichkeit weniger giftig sind.
Die Verbindung, welche in erster Linie als das Bleitetraäthyl ersetzendes Antildopfmittel in Betracht
gezogen wurde, ist Eisenpentacarbonyl, das leicht aus gut zugänglichem Eisen und Kohlenmonoxyd herzustellen
ist. Dieses Eisenpentacarbonyl ist jedoch ebenfalls sehr giftig und instabil, ergibt bei der Zersetzung
Kohlenmonoxyd und dringt leicht sowohl durch die Haut als auch durch die Lungen in den Körper ein. Es
zersetzt sich rasch und entzündet sich manchmal bei der Berührung mit Luft. Es zersetzt sich auch bei
Lichteinwirküng, und zwar sogar in verdünnter Benzinlösung, wobei sich unlösliches Fe(CO)9 und giftiges
Kohlenmonoxyd bilden. Infolgedessen muß das Eisenpentacarbonyl
nicht nur infolge seiner Giftigkeit sorgfältig gehandhabt, sondern auch in Benzin jederzeit
vor Luft- und Lichteinwirkung geschützt werden. Die Erfindung betrifft Treibstoffe für Verbrennungskraftmaschinen
mit Fremdzündung, wobei diese Treibstoffe ein neues Antiklopfmittel enthalten, welches
die genannten Nachteile von Eisenpentacarbonyl und ähnlichen Verbindungen nicht aufweist. Ferner
betrifft die Erfindung einen Bleitetraäthyl und eisenhaltige Klopfmittel enthaltenden Treibstoff, welcher
die Klopffestigkeit des Benzins noch verbessert, sowie ·
eine Antiklopfmischung.
Die vorstehenden Aufgaben der Erfindung sowie
bevorzugte Ausführungsformen werden dadurch erfüllt, daß man einem Treibstoff für Verbrennungskraftmaschinen mit Fremdzündung etwa ο,οΐ bis
etwa ι Gewichtsprozent Eisendicyclopentadienyl -zusetzt.
Es wurde gefunden, daß Eisendicyclopentadienyl ein wirksames Antiklopfmittel ist, welches den.
in Verbrennungskraftmaschinen mit Fremdzündung verwendeten Treibstoffen, z. B. Benzin, eine wertvolle
Klopffestigkeit verleiht. Die Treibstoffe können auch Bleitetraäthyl enthalten, wobei das Eisendicyclopentadienyl
die Klopffestigkeit dann noch weiter verbessert. Es kann mit Bleitetraäthyl unter Erzielung einer wertvollen
Antiklopfmittel-Mischung vermischt werden. Das Eisendicyclopentadienyl besitzt die folgende
Strukturformel:
CH=CH,
CH=CH'
40
40
-Fe-
,CH = CH ^CH = CH
Es ist ein stabiler Feststoff, schmilzt bei etwa 173
bis 1740 und sublimiert in Luft bereits bei ioo° ohne
Zersetzung. In Luft entzündet es sich nicht von selbst. Die erforderlichen Ausgangsstoffe, nämlich Eisen oder
Eisensalze und Cyclopentadien sind leicht zugänglich und verhältnismäßig billig. Seine geringe Flüchtigkeit
machen die Handhabung weit ungefährlicher als die des Eisencarbonyle. Obwohl die Giftigkeit noch nicht
völlig untersucht wurde, sind seine normalen Zer-Setzungsprodukte doch nicht Kohlenmonoxyd oder
Blei, was darauf schließen läßt, daß es weit weniger giftig ist als Eisenpentacarbonyl und Bleitetraäthyl.
In Nature, Band 168, (1951), Seite 1039 bis 1040,
wird von Kealy und Pauson ein Verfahren zur Herstellung
von Eisendicyclopentadienyl beschrieben.
Das bei den nachstehenden Versuchen verwendete Eisendicyclopentadienyl wurde wie folgt hergestellt:
12 g Magnesiumspäne wurden in 250 g wasserfreien
Äther unter Rühren eingebracht. Dann wurde eine
Lösung von 54 g Äthylbromid in 250 g Äther mit
einer solchen Geschwindigkeit zugegeben, daß die Reaktion unter gleichmäßigem Rückfluß des Äthers
verlief. Das dauerte etwa 30 Minuten. Die erhaltene Lösung von Äthyhnagnesiumbromid wurde 1 Stunde ·
auf RückfLußtemperatur (360) gehalten und dann auf
15° abgekühlt,
Cyclopentadien wurde durch Spaltung von technischem Dicyclopentadien in einem mit einer Fraktionierkolonne
versehenen Destillationskolben frisch hergestellt. Das bei 42° überdestillierende Cyclopentadien
wurde verwendet.
Eine Lösung von 33 g Cyclopentadien in 100 g
tiophenfreiem Benzol wurde bei 15 bis 20° während etwa 15 Minuten zu der Äthylmagnesiumbromidlösung
zugegeben. Das Ganze wurde 2 Stunden bei 15 bis 250 in Bewegung gehalten und dann auf 10° abgekühlt.
28 g wasserfreies Ferrichlorid wurden in 500 g Äther gelöst und zur Entfernung von etwa 1 g ätherunlöslicher
Substanz nitriert. Diese Ferrichloridlösung wurde während 45 Minuten bei 10 bis 150 zu
der Grignardlösung des Cyclopentadiene zugegeben. Man ließ sich die Reaktionsmasse auf 20 bis 250 erwärmen
und hielt sie 18 Stunden bei 20 bis 250 in
Bewegung. Dann wurde sie etwa 1 Stunde auf Rückflußtemperatur erwärmt.
Man gab bei 15 bis 200 1000 g einer 10 %igen wäßrigen
Ammoniumchloridlösung und 500 g Benzol zu. Das Ganze wurde 30 Minuten gerührt und zur Entfernung
einer geringen Menge unlöslicher, eisenhaltiger Stoffe filtriert. Die Benzol-Ätherschicht
wurde von der Wasserschicht in einem Scheidetrichter abgetrennt und zweimal mit etwa 300 g kaltem Wasser
gewaschen. Nach endgültiger Trennung vom Wasser wurde die organische Schicht über Calciumchlorid
getrocknet, filtriert und auf dem Dampfbad zur Trockne eingedampft.
Man erhielt 20 g rohes Eisendicyclopentadienyl als dunklen, rotbraunen, kristallinen Feststoff. Nach
Kristallisation aus 90 g hochsiedendem Petroläther erhielt man 9,6 g Eisendicyclopentadienyl in Form
orangefarbener, bei 173 bis 1740 schmelzender Kristalle.
Analyse:
Berechnet für C10H10Fe: C, 64,6; H, 5,4; Fe, 30,0.
Gefunden: C, 64,9; H, 5,4; Fe, 29,95.
Das erhaltene Produkt löste sich sehr leicht in Benzol unter Bildung einer gelben Lösung. Es konnte
bei Temperaturen von nur 100° in Luft sublimiert werden. Das zeigt eine beträchtliche Oxydations- no
beständigkeit an. Man beobachtete keine Selbstentzündung, sogar dann nicht, wenn eine Benzollösung
auf Filtrierpapier verdampft wurde.
Eisendicyclopentadienyl ist in 96°/oiger Schwefelsäure
von Raumtemperatur leicht löslich. Die anfänglich gelbe Farbe schlägt dabei innerhalb weniger
Minuten bei Betrachtung einer dicken Schicht in Tiefrot und in sehr dünnen Schichten in Blau um.
Diese Rot-Blau-Farberscheinung bleibt auch dann bestehen, wenn die Lösung in Wasser gegossen wird und
die Säurekonzentration z.B. nur noch 4°/0 beträgt.
Der größte Teil des Eisendicyclopentadienyls kann beim Alkalischmachen der Säurelösung mit Ammoniak
unverändert wiedergewonnen werden.
Bei Behandlung einer Lösung von Eisendicyclopentadienyl in Tetrachlorkohlenstoff mit einer Lösung
von Brom in dem gleichen Lösungsmittel wurde bei Raumtemperatur Brom nur sehr langsam absorbiert.
Nachstehend werden einige Werte der Hauptbanden
des infraroten, sichtbaren und ultravioletten Spektrums
wiedergegeben. Die Infrarotbanden sind in cm"1 und in Mikron angegeben. Die übrigen sind in
Ängströmeinheiten (Ä) angegeben.
Ultrarotspektrum
Lösungsmittel
Lösungsmittel
Benzol ...
Absorptionsbanden
cm-
Mikrorx
II06
1004
818
9-°3
9-95
12.23
Relative optische Dichte
6.7
9.8
10.0
Ultraviolett- und sichtbares Spektrum Lösungsmittel
Isooctan.
Absorptionsbanden Ä
3240
439°
439°
Auslöschung
61 ΙΟΙ
Als Treibstoff dient vorzugsweise Benzin; es können jedoch auch andere flüssige Brennstoffe mit geeigneter
Flüchtigkeit, welche für gewöhnlich als Treibstoffe für Verbrennungskraftmaschinen mit Fremdzündung verwendet
werden, einschließlich paraffinischer, naphthenischer und aromatischer Kohlenwasserstoffe sowie
Alkohole Verwendung finden. Diese Treibstoffe können auch Antioxydationsmittel, Stabilisatoren, Farbstoffe
oder andere für gewöhnlich in Treibstoffen verwendete Zusatzstoffe enthalten. Der Treibstoff kann auch
gegebenenfalls Bleitetraäthyl oder andere Antiklopfmittel enthalten.
Die dem Treibstoff zugesetzte Menge Eisendicyclopentadienyl kann zwischen etwa 0,01 und etwa 1 Gewichtsprozent,
bezogen auf den Treibstoff, schwanken und beträgt vorzugsweise etwa 0,05 bis etwa 0,3 Gewichtsprozent.
Bei bleitetraäthylhaltigen Treibstoffen beträgt die Bleitetraäthylmenge in der Regel etwa
0,03 bis etwa 0,3 Gewichtsprozent und zweckmäßig etwa 0,06 bis etwa 0,3 Gewichtsprozent. 0,5 ecm
Bleitetraäthyl je 3,781 Treibstoff ergeben 0,03 Gewichtsprozent.
Wenn der Treibstoff auch Bleitetraäthyl enthält, werden ihm außerdem in der Regel
etwa ι bis 5 und zweckmäßig etwa 1 bis 2 »theoretische
Mengen«, bezogen auf das Bleitetraäthyl, eines bleiaufnehmenden Stoffes zugesetzt. Die bleiaufnehmenden
Stoffe sind dem Fachmann bekannt, und zwar sind es chlor- oder bromhaltige Verbindungen.
Die bekanntesten sind Äthylendichlorid und Äthylendibromid. Eine »theoretische Menge« eines bleiaufnehmenden
Stoffes ergibt zwei Atome aktives Halogen je Atom Blei.
Eine als Zusatz zu Treibstoff für Verbrennungskraftmaschinen mit Fremdzündung besonders wertvolle
Antiklopfmittelmischung besteht aus etwa 0,01 bis etwa 1 Gewichtsteil Eisendicyclopentadienyl und
etwa 0,03 bis etwa 0,3 Gewichtsteilen Bleitetraäthyl, und besonders vorteilhaft aus etwa 0,05 bis etwa 0,3
Gewichtsteilen Eisendicyclopentadienyl und etwa 0,06 bis etwa 0,3 Gewichtsteilen Bleitetraäthyl. Zweckmäßig
enthält diese Mischung auch eine bleiaufnehmende Verbindung und zwar etwa 1 bis 5 »theoretische
Mengen«, bezogen auf das Bleitetraäthyl. Diese Mischung enthält ferner zweckmäßig auch ein das
Vermischen förderndes organisches Lösungsmittel, welches sowohl für das Eisendicyclopentadienyl als
auch für das Bleitetraäthyl ein Lösungsmittel darstellt. Hierfür sind flüssige Kohlenwasserstoffe, wie
Benzin, Kerosin, Petroläther, Benzol, Isooctan und die niedrigeren Alkohole geeignet. Das bevorzugte, die
Mischung fördernde Lösungsmittel ist Benzol, in welchem Eisendicyclopentadienyl bei Raumtemperatur
zu etwa 20 % lösüch ist. Der die Mischung fördernde Stoff ist in geringem Überschuß gegenüber der zur
Lösung des Eisendicyclopentadienyl erforderlichen Menge in der Mischung vorhanden und macht für
gewöhnlich etwa 25 bis etwa 75 °/0 des Gesamtgewichts der Mischung aus.
Das folgende Beispiel erläutert bevorzugte Ausführungsformen der Erfindung sowie die dabei erhaltenen
Ergebnisse.
Eisendicyclopentadienyl wurde in den in der folgenden Tabelle angegebenen Mengen in einem Benzin
mit der Octanzahl 60, das vollständig aus paraffinischen Kohlenwasserstoffen bestand, gelöst. Die
Octanzahlen der Eisendicyclopentadienyl enthaltenden Treibstoffe wurden dann nach der ASTM-Methode
D-908-48 T bestimmt, nur mit der Ausnahme, daß der Treibstoff direkt in den Zylinder ohne Durchgang
durch einen Vergaser eingespritzt wurde. Die Tabelle enthält Vergleichsdaten für Eisencarbonyl, wobei die
untersuchten Proben die gleiche Menge Eisen je 3,78 1 enthielten.
Der zur Bestimmung der Octanzahlen nach dieser Methode verwendete Motor ist als ASTM-CFR (CFR =105
Coorporative Fuel Research) Klopffestigkeits-Prüfmotor
und das Verfahren als Research-Rating-Methode (F-i) bekannt. Es hat sich gezeigt, daß diese Prüfmethode
in guter Wechselbeziehung mit dem Betrieb von Automobilmotoren auf Landstraßen steht, wobei
derzeitige Treibstoffe verwendet werden, so daß diese Methode mit »straßenmäßigen« Vorgängen übereinstimmt.
Der CFR-Prüfmotor ist ein einzylindriger Viertaktmotor mit stehendem Ventil und mit veränderlicher
Kompression, wobei der Zylinder höher oder tiefer gestellt werden kann, um das Kompressionsverhältnis
von 3 : ι auf mehr als 10 :1 zu variieren. Bei dieser
Prüfmethode wird der CFR-Motor mit 600 Umdrehungen je Minute betrieben, wobei die Temperatur
am Lufteinlaß auf etwa 520 und die Temperatur des Kühlmittels auf 100° gehalten wird. Im Betrieb wird
das Kompressionsverhältnis für einen bestimmten Treibstoff so lange gesteigert, bis das Klopfen einsetzt.
Der Motor wird mit verschiedenen Testtreibstoffen bekannter Octanzahl geeicht.
Tabelle ι vergleicht die Antiklopfwirkung von Eisendicyclopentadienyl mit derjenigen von Eisenpentacarbonyl.
5 Zusatz |
g/3,78 1 | Gewichtsprozent, bezogen auf den Treibstofl |
Milliatom Fe/3,78 1 |
Oct anzahl |
ίο Eisendicyclopentadienyl Eisenpentacarbonyl |
1,384 2,768 5,00 8,31 1.457 2,914 5,26 8,73 |
0,053 O,io6 0,192 0,319 0,056 0,112 0,202 o,335 |
7.43 14,86 26,87 '44.6 7.43 14,86 26,87 44.6 |
68,3 71,0 75.2 79.5 64,4 69,1 76,2 82,7 |
Aus der Tabelle ergibt sich, daß das Eisendicyclopentadienyl
in äquivalenten Konzentrationen und auch über einen weiten Bereich mindestens ebenso
wirksam ist wie Eisencarbonyl. Bei geringeren Konzentrationen ist es sogar wirksamer. Die mit der geringsten
Menge an Eisendicyclopentadienyl (1,384 g, enthaltend 7,43 Milliatome Fe) nach der Tabelle erzielte
Wirkung würde mit 0,725 ecm (1,2 g) Bleitetraäthyl je 3,781, enthaltend 3,73 Milliatome Blei, erzielt
werden.
Tabelle II vergleicht die Wirkungen von Eisendicyclopentadienyl und Eisenpentacarbonyl bei gleichzeitiger
Verwendung von Bleitetraäthyl. Es ist bekannt, (siehe USA.-Patentschrift 2 398 282) daß Mischungen
von gleichen Mengen Bleitetraäthyl und Eisencarbonyl weniger wirksam oder doch nicht wirksamer
sind als das Bleitetraäthyl allein. Das wird nachstehend gezeigt. Wenn jedoch das Eisencarbonyl
durch eine äquivalente Menge Eisendicyclopentadienyl ersetzt wird, wird eine beachtliche Erhöhung
der Antiklopfwirkung beobachtet.
TabeUe II
Zusatz | Bleitetraäthyl ccm/3,78 1 |
Anderer Zusatzstoff in Gewichtsprozent, bezogen auf den Treibstoff |
Milliatome Eisen/3,781 |
Octanzahl |
Bleitetraäthyl Bleitetraäthyl -f- Eisen pentacarbonyl Bleitetraäthyl -f- Eisen dicyclopentadienyl |
3,0 1,0 3.0 1,0 3,o 1,0 |
0,112 0,112 0,I06 O,io6 |
14,86 14,86 14,86 14,86 |
85.Ο 7I.7 85,0 75,7 89,7 79.5 |
Es hat sich gezeigt, daß das Eisendicyclopentadienyl auch in reinen Kohlenwasserstoffen, z. B. n-Heptan,
Methylcyclohexan und 2-Methyl-pentan, als gutes Antiklopfmittel wirkt.
Die durch das Eisendicyclopentadienyl erzielte Klopffestigkeit wird durch Schwefelverbindungen in
dem Treibstoff, z. B. Di-isoamyl-disuMd, schädlich beeinflußt, jedoch nur in einem weit geringeren Maß
als bei Bleitetraäthyl.
Gemäß der Erfindung erzielt man ein wirksames Antiklopfmittel enthaltende Treibstoffe, wobei die
Nachteile von Eisenpentacarbonyl nicht auftreten. Auch können die erfindungsgemäßen Antiklopfmittel
in unterschiedliche Mengen Bleitetraäthyl enthaltenden Treibstoffen verwendet werden, wobei sie jeweils
die Octanzahl dieser Treibstoffe verbessern. Ferner erhält man gemäß der Erfindung Antiklopfmittelmischungen
aus Eisendicyclopentadienyl und Bleitetraäthyl, welche als Zusatz zu Treibstoffen für Verbrennungskraftmaschinen
mit Fremdzündung besonders geeignet sind und die Klopffestigkeit dieser Treibstoffe verbessern.
Claims (10)
- Patentansprüche:i. Treibstoff für Verbrennungskraftmaschinen mit Fremdzündung, bestehend aus einem odermehreren, etwa ο,οΐ bis etwa ι Gewichtsprozent Eisendicyclopentadienyl enthaltenden Kohlenwasserstoffen.
- 2. Treibstoff nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß er etwa 0,05 bis 0,3 Gewichtsprozent Eisendicyclopentadienyl enthält.
- 3. Treibstoff nach Anspruch 1 oder 2, dadurch gekennzeichnet, daß der Kohlenwasserstoff Benzin ist.
- 4. Treibstoff nach Anspruch 1 bis 3, gekennzeichnet durch einen Zusatz von etwa 0,03 bis etwa 0,3 Gewichtsprozent Bleitetraäthyl.
- 5. Treibstoff nach Anspruch 4, gekennzeichnet durch einen Zusatz von etwa 0,06 bis etwa 0,3 Gewichtsprozent Bleitetraäthyl.
- 6. Antiklopfmittelmischung, bestehend aus etwa 0,01 bis etwa 1 Gewichtsteil Eisendicyclopentadienyl und etwa 0,03 bis etwa 0,3 Gewichtsteilen Bleitetraäthyl.
- 7. Antiklopfmittel nach Anspruch 6, dadurch gekennzeichnet, daß es etwa 0,05 bis etwa 0,03 Gewichtsteile Eisendicyclopentadienyl enthält.
- 8. Antiklopfmittel nach Anspruch 6 oder 7, dadurch gekennzeichnet, daß es etwa 0,06 bis etwa 0,3 Gewichtsteile Bleitetraäthyl enthält.
- 9. Antiklopfmittel nach Anspruch 6, 7 oder 8, gekennzeichnet durch einen Gehalt an einem bleiaufnehmenden Stoff von etwa 1 bis 5 »theoretischen Mengen«, bezogen auf das Bleitetraäthyl.
- 10. Antiklopfmittehnischung nach Anspruch 9, dadurch gekennzeichnet, daß etwa 1 bis 2 »theoretische Mengen« der bleiaufnehmenden Verbindung, bezogen auf das Bleitetraäthyl, darin enthalten sind.© 509 574 11.55
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