DE934615C

DE934615C - Angelschnurwinde mit von der offenen Stirnseite der Schnurtrommel beim Wurf abspringender Schnur

Info

Publication number: DE934615C
Application number: DER14206A
Authority: DE
Original assignee: WILHELM P RICHARZ
Current assignee: WILHELM P RICHARZ
Priority date: 1954-05-14
Filing date: 1954-05-14
Publication date: 1955-10-27

Description

Beim Auswerfen der Angel muß bekanntlich die Angelschnur rasch auslaufen. Da die Schnurtrommel diesem schnellen Auslaufen nicht nachzukommen vermag, ohne die Schnur zu bremsen, muß der Angler eine dem Wurf entsprechende Schnurlänige von der ,Schnurtrommel vorher ablaufen lassen. Dies setzt voraus, daß er die erforderliche Schnurlänge richtig abschätzt und hat außerdem noch den Nachteil, daß sich insbesondere, bei ίο weitem Wurf und entsprechend erforderlicher großer Schnurlänge die Schnur leicht verwirren kann. Es ist bekannt, zur Vermeidung dieser Schwierigkeiten eine Schnurtrommel zu-verwenden, von deren offener Stirnseite die Schnur beim Wurf abspringt, ohne daß sich -die Trommel dreht. Zu diesem Zweck ist die Drehachse der Schnurtrommel parallel zur Längsachse der Angelrute angeordnet und die der Rutenspitze zugewandte Seite der Schnurtrommel offen. Diese bekannten Anordnungen haben den Nachteil, daß die Schnurtrommel eine zum Aufwinden sehr ungünstige Handstellung bedingen würde. Es ist deshalb notwendig, entweder die Schnurtrommel schwenkbar anzuordnen, so daß zum Aufwinden die Achse der Schnurtrommel in eine die Angelrute rechtwinklig kreuzende Stellung gebracht wird, oder die Schnurtrommel durch Kegelräder oder ein ähnliches Winkelgetriebe anzutreiben. Beide Vorrichtungen sind unerwünscht kompliziert.

Erfindungsgemäß wird eine außerordentlich einfache Anordnung, die ein direktes Aufwinden der Schnur ohne Anwendung eines Zwischengetriebes bei günstiger Handstellung ermöglicht, dadurch erhalten, daß die Achse der Angelschnurwinde, die Längsachse der Rute windschief unter einem spitzen Winkel kreuzt. In der Geometrie versteht man bekanntlich unter . sich kreuzenden Geraden zwei Gerade, die sich nicht schneiden und einander nicht parallel sind. Denkt man sich durch die eine der beiden Geraden eine Ebene gelegt, die parallel zu der zweiten Geraden ist, und projiziert diese zweite Gerade auf diese Ebene, so erhält man den Kreuzungswinkel. Ist dieser Winkel ein rechter Winkel, so spricht man von sich rechtwinklig kreuzenden Geraden. Diese Stellung haben die Angelrutenlängsachse und die Schnurtrommelachse bei den Angelruten, bei denen die Schnur nicht von der Trommel abspringt. Ist der Winkel zwischen der Projektion der einen Geraden und der anderen Geraden kein rechter Winkel, so kreuzen sich die Geraden windschief. Im vorliegenden Fall soll dieser Winkel ein spitzer Winkel sein, d. h. ein Winkel, der kleiner als 90⁰ ist. Durch diese Winkelstellung wird erreicht, daß einerseits die Schnur beim Wurf von der Schnurtrommel abspringen kann und andererseits die aufwindende Hand durch die Rute und die die Rute haltende Hand nicht behindert ist, sondern sich beim Aufwinden in einen Raum bewegt, der neben der Rute und der haltenden Hand liegt. ·

Ein Ausführungsbeispiel der Anordnung gemäß der Erfindung ist in der Zeichnung dargestellt.

An dem Griff α der Angelrute ist die Schnurtrommel b mit der Kurbel c zum Aufwinden der Angelschnur d erfindungsgemäß so angebracht, daß die Längsachse der Angelrute h mit der Projektion g der Trommelachse einen spitzen Winkel a bildet. Ein bekannter, feststehender hakenförmiger Schnurführer e dient zur Führung der Schnur beim Aufwickeln. Beim Wurf wird die Schnur aus diesem Schnurführer herausgenommen und kann über die offene Kante der Schnurtrommel abspringen. In dem rückwärtigen Flansch i der Trommel ist zweckmäßig ein Loch k vorgesehen, das zum Befestigen des freien Schnurendes dient. Die Schnurwinde ist in geeigneter Weise mittels der Klemmringe f an dem Griff α der Angelrute abnehmbar befestigt. Die Zeichnung läßt erkennen, daß durch die windschiefe Stellung der Schnurtrommel zum Griff die linke Hand beim Aufwickeln der Schnur genügend Raum findet und eine ungezwungene natürliche Stellung einnehmen kann. Das^; Aufwickeln ist dabei nicht behindert, und die Schnur trommel kann groß genug gewählt werden, daß eine Übersetzung zwischen Kurbel und Schnurtrommel nicht erforderlich ist, sofern erwünscht, aber angebracht werden könnte.

Claims

PATENTANSPRÜCHE:

1. Angelschnurwinde mit von der offenen Stirnseite der Schnurtrommel beim Wurf abspringender Schnur,, dadurch gekennzeichnet, daß die Achse der Angelschnurwinde die Längsachse der Rute windschief unter einem spitzen Winkel kreuzt.

2. Angelschnur winde nach Anspruch 1, gekennzeichnet durch einen feststehenden Schnurführer.

3. Angelschnurwinde nach Anspruch 1 oder 2, gekennzeichnet durch ein Loch im rückseitigen Flansch der Schnurtrommel zum Befestigen des freien Schnurendes.