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Vorrichtung zum Einlegen von Filmstreifen in die Spiralnuten an Rollfilmentwicklungsspulen
Die bekannten Vorrichtungen zum Halten des Films in den Entwicklungsdosen während
des Entwicklungsvorganges sind bisher unmittelbar in die Dosen eingebaut und bestimmten
Filmbreiten angepaßt.
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Nach der Erfindung soll eine Vorrichtung geschaffen werden, die ein
von den Entwicklungsdesen völlig unabhängiges Gerät bildet und dem Zweck dient,
Filme der üblichen Breite leicht und schnell in die neuerdings geschaffenen Entwicklungsspulen
einzuführen, die dann ihrerseits für -den Entwicklungsvorgang in die Dosen eingelegt
werden. Die Aufgabe, der die Vorrichtung dienen soll, bestand demnach darin, den
Anfang des Filmstreifens am Spulenkern zu verankern und den übrigen Teil des Streifens
dann nach und nach in die spiralförmigen Nuten der Spulenteller einzulegen. Das
geschieht dadurch, daß der Film während des Einlegens so weit gewölbt wird, daß
seine effektive Breite sich mühelos zwischen den Spiralrippen der Spule hindurchschieben
läßt, sich alsdann selbst aufweitet und in die Nuten hineinlegt. Die Vorrichtung,
mit der dieses Einlegen durchgeführt wird, kennzeichnet sich durch. einen Ständer,
der eine Lagerung für
die" Entwicklungsspulen- enthält; sowie eine
neben dem Umfang der Spule einstellbare Filmführung mit Einrichtungen, die den Filmstreifen
im Querschnitt so weit wölben, daß seine wirksame Breite mindestens auf das Abstandsmaß
der Rücken der Spiralrippen der Entwicklungsspulen zusammengedrückt wird. Durch
besondere Maßnahmen, die sich besser aus der Beschreibung von Ausführungsbeispielen
ergeben, kann diese Vorrichtung so ausgeführt werden, daß sie besonders einfach
einstellbar ist und- sich den unterschiedlichen Filmbreiten, die üblicherweise benutzt
werden, anpassen läßt.
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Durch die Zeichnungen sind mehrere Ausführungsbeispiele des Erfindungsgegenstandes
veranschaulicht. Es zeigt Fig. i die Gesamtansicht einer Vorrichtung nach der Erfindung,
_ Fig. 2, 5 und 6 abweichende Ausführungsformen der Filmführung, Fig. 3 und 4 eine
Ausführungsform des Geräteoberteils mit zusätzlicher Einrichtung für Belichtung,
-Fig. 7 und 8 eine Haltevorrichtung für den Film zur Benutzung an Spulen, die nicht
schon bei der. Herstellung entsprechend ausgerüstet sind, Fig. 9, io und ii Erläuterungsdarstellungen
für den Einlegevorgang, Fig. 12 und 13 eine abweichende Ausführungsform des
Vorrichtungsständers. -Bei der Ausführungsform der Vorrichtung nach Fig. i sind
sämtliche Elemente auf einem Ständer 26 angebracht, der einen, Sockel 27 oder eine
Klemme zum Befestigen an einer Unterlage, z. B. .einer Tischplatte, besitzt. In,
eine Gewindebohrung des oberen Ständerteils, der mit dem unteren einen stumpfen
Winkel einschließt, ist der Gewindezapfen 29. eines Wellenstumpfes 28 eingeschraubt.
Dieser Wellenstumpf 28 dient als starrer Lagerteil für eine gestrichelt gezeigte
aufsteckbare Entwicklungsspule io. Er kann für andere Spulentypen gegen einen gleichartigen
Wellenstumpf abweichenden Durchmessers ausgewechselt werden. Der Gewindezapfen 29
des Wellenstumpfes 28 dient als Steckachse für das. Langloch eines aufsetzbaren
Winkelstückes 30, 3 i, das mit einer Flügelmutter 32 in der gewünschten Lage feststellbar
ist. Sein Arm 3o kann somit sowohl in unterschiedlichen Winkellagen zum Ständer
26 als auch in radialer Richtung zum Bolzen 29 verstellt werden. Der parallel zum
Wellenstumpf 28 laufende Arm 31 des Winkelstückes trägt oder bildet die Filmführung.
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.Nach Fig. i besteht diese Filmführung aus den doppelkegeligen Rollen
33, 34,- 35. Der Abstand ihrer Achsen ist so gewählt, daß der gerade benutzte Filmstreifen
beim Durchlauf zwischen den Rollen 34 und 35 eine Wölbung erhält (vgl. dien gestrichelt
gezeigten Filmquerschnitt). Bei breiteren Filmstreifen erfolgt das gleiche zwischen
den Rollen 33 und 35. Die Rollen berühren die Ränder des Filmstreifens nur an, zwei
einander gegenüberliegenden Punkten, so daß geringstmögliche Reibung entsteht.
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Statt durch Rollen kann die Filmführung in der aus der -Fig. 2 ersichtlichen
Weise auch durch schwalbenschwänzförmige- Ausschnitte des Armes 31 gebildet
werden. Sie kann auch aus Draht gebildet werden.
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Schließlich kann der die Führung tragende Arm 31 auch, wie Fig. 5
zeigt, 'als anschraubbarer Stab ausgebildet sein, der durch eine Flügelmutter 18
ein- und, feststellbar ist. Er besitzt dann auf der einen. Seite zwei Rollen 34,
35 für schmale Filme und um i8o,°' versetzt dazu zwei weitere Rollen 54, 55 für
eine größere Filmbreite. Durch eine Drehung des Stabes um seine Längsachse können
die Rollenpaare wahlweise in die Gebrauchslage gebracht werden. Der Abstand des
Armes 31 zum Achsstumpf 28 kann, auch verstellbar sein, wenn im Schenkel
30 ein Längsschlitz vorgesehen ist.
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Unterhalb der Entwicklungsspule trägt der Ständer 26 einen Steckzapfen
36 und diesem gegenüber eine aufrecht stehende Lagergabel 37 mit einer Bohrung zum
Einführen' der Kurbelnabe zum Aufspulen unbelichteter Filmstreifen auf Kassettenkerne
38.
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Damit die gleiche Kurbel 39 sowohl oben wie unten benutzbar ist, besitzt
ihre Nabe zwei klauenartige Kupplungsstücke von verschiedenem Durchmesser, von denen
das eine Kupplungsstück 45 in die Bohrung der Entwicklungsspule paßt und in dieser
am Kupplungszapfen 45Q angreifen kann, wogegen das andere, wesentlich schwächere
Kupplungsstück 46 in die entsprechende Ausnehmung des Kassettenkernes 38 einfuhrbar
ist.
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Die in den Fig. 3 und 4 dargestellte Ausführungsform der Vorrichtung
enthält zusätzlich noch eine Belichtungseinrichtung für die Farbfilmumkehrentwicklung.
Zu diesem Zweck ist der Schenkel 30 über den Arm 31 hinaus verlängert und mit -einem
zweiten, rechtwinklig abstehenden Arm 56 versehen, der ebenfalls Führungsrollen
57, 58, 59 trägt. Diese zusätzliche Filmführung hat den Zweck, den Film über den
Raum zwischen -den Armen 31 und 56 möglichst geradlinig zu führen und dadurch eine
gute Vorbedingung für eine, einwandfreie Belichtung -zu schaffen. Der Schenkel
3 1 trägt außerdem ein seitlich ausladendes Auge 6o mit einem Drehzapfen
61 parallel zum Ständer. Um diesen Drehzapfen ist ein Arm 43 schwenkbar und mittels
einer Flügelmutter 62 in jeder beliebigen Lage feststellbar. Er ist der Lampenträger
und als solcher mit einem Gelenkauge 63 versehen, um dessen Gelenkbolzen 64 zwei
Hebelarme 65 undt 66 in senkrechter Richtung verschwenkbar sind. Jeder von ihnen
trägt eine rechtwinklig abstehende Belichtungslampe 40, 4i,. die über bzw. unter
dem Filmstreifen einschwenkbar ist. Die Entfernung der beiden Lampen vom Filmstreifen
kann durch die Hebelarme65, 66 eingestellt und mittels der Flügelmutter 67 festgelegt
werden. Um zu ermöglichen, daß der Filmstreifen seine Führung dem jeweiligen Einlaufwinkel
selbsttätig anpaßt, ist -es vorteilhaft, den Schenkel 30 als einen um den
Zapfen 29 frei schwingenden zweiarmigen Hebel auszugestalten, dessen einer Arm die
Filmführung und, die Belichtungseinrichtung und dessen anderer Arm ein Gegengewicht
47 trägt.
Die Filmführung nach den Fig.3 und 4 zeigt auch Leitanschläge
4.4, 48 am Schenkel 31, welche in den Spulenraum hineinragen und den Zweck
haben, das Filmende bei einer bestimmten, noch zu erwähnenden Drehung der Entwicklungsspule
selbsttätig abzufangen und gegen die Filmführungen abzulenken.
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Das Einführen eines Films in die Entwicklungsspule ist durch die Fig.
9 bis i i dargestellt und geschieht wie folgt: Die mit dem Hauptbezugszeichen io
bezeichnete Spule besitzt zwei Spulenteller 71 und 72, die auf der Innenseite mit
spiralförmigen Rippen 73 versehen sind (Fig. i i). Die Rippen enden außen
bei 74, und es entstehen Ausnehmungen 75 am Tellerrande, die mit dem Rillenrunde
bündig sind. Der Anfang des Films, der in die Spule eingeführt werden soll, wird
bis zu einer Länge von etwa 5 mm umgeknickt, so daß der Filmstreifen an dieser Stelle
gegen eine Wölbung quer zu seiner Länge versteift ist. Dieses versteifte Ende 77
wird im die Ausne!hmungen 75 der Spulenränder hineingeführt und von Hand ein Stück
in die von den Spiralrippen gebildete Führung hineingezogen (vgl. Fig.9). Gleichzeitig
wird der anschließende Teil des Filmstreifens der Länge nach gewölbt und zwischen.
die Filmführungsrollen 34, bzw. 33, 35 eingelegt. Alsdann dreht man die Spule in
Richtung der Pfeile 76 der Fig. i i. Der Erfolg ist, daß sich das durch die Umknickun.g
versteifte Filmende 77 in den Spiralrillen nach dem Spuleninnern vorschiebt, bis
es gegen den Anschlag 78 (vgl. Fig. i i) stößt. Der Film selbst gleitet während
dieses Vorganges quer über die Spiralrippen hinweg, da seine wirksame Breite durch
die von den Führungen 34,35 erzeugte Wölbung auf das Abstandsmaß der Rippenrücken
gemindert ist.
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Sobald das Filmende 77 gegen den Anschlag 78 stößt, wird das für den
Benutzer der Vorrichtung fühlbar. Er hält dann mit dem Kurbeln in Richtung der Pfeile
76 an und kurbelt anschließend in entgegengesetzter Richtung. Dabei übergreift zunächst
das umgeknickte Filmende die Enden 79 der Spiralrippen und wird festgehalten. Dann
wird der Film mitgenommen und legt sich unter Aufwölbung in die Spiralnuten ein.
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Zur sicheren Führung des letzten Endes des Filmstreifens in das Ende
der Spiralnut dienen die Leitanschläge ,4.4 und 48 am Schenkel 31, die oben erwähnt
wurden.
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Die mit der Fig. i i gezeigte Spule, die für den beschriebenen Vorgang
eingerichtet ist, zeigt ein freies Ende 79 der Spiralrippen und einen Anschlag 78.
Bei Spulen jedoch, die nicht schon bei der Herstellung in dieser Weise ausgebildet
sind, würde sich der Filmstreifen, nachdem sein Anfang 77 den Spulenkern erreicht
hat, um diesen herumschieben und, zu ein-cm Winkel werden, dessen Lagen einander
berühren. Das muß vermieden werden. Zu dem Zweck kann eine Vorrichtung dienen, wie
sie durch die Fig. 7 und 8 dargestellt ist. Sie besteht aus einem Federstahlban:d
52, das auf den Spulenkern axial aufschiebbar ist und ihn unter Eigenspannung fest
umschließt. Als Anschlag besitzt es eine Ausknickung 53 und als Fangmittel für das
umgeknickte Ende des Films einen angebogenen Haken 51. Es arbeitet genau wie die
oben beschriebenen Einrichtungen in der Filmspule.
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Die Fig. 12 und 13 zeigen. eine andere Ausführung des Ständers 26,
bei der der Sockel und die Klemme 27 zum Befestigen an einer Tischplatte sowie das
Winkelstück 30, 31 aus einem einheitlichen Teil hergestellt sind. Der Arm 3o befindet
sich hierbei in der gleichen Ebene wie der Ständer 26 und bildet zusammen mit diesem
ein T-Stück. Der Schenkel 31 steht rechtwinklig von dem einen Arm 3o ab, während
der andere Arm einen Längsschlitz 30' enthält. Im Längsschlitz 30' steckt
der Gewindezapfen 29 des Wellenstumpfes 28, welcher der (nicht dargestellten.) Entwicklungsspule
als Steckwelle dient. Auf diesem im Längsschlitz 3ö verschiebbaren Gewindezapfen
29 sitzt eine Klemmmutter 32. Der den Schenkel 31 tragende Arm 30 schließt sowohl
mit dem anderen, den Längsschlitz 30' enthaltenden Arm als auch mit dem Ständer
26 je einen. stumpfen Winkel ein, so daß die Filmführung zum Wellenstumpf 28 in
eine für die Einführung des Filmstreifens in die Entwicklungsspule günstige Lage
kommt. Der Schenkel 31 ist mit mehreren Bohrungen 68 versehen, in die zwei Steckstifte
69, 70 mit je einem Führungskopf 33 bzw. 34 wahlweise einsteckbar sind. Die
Führungsköpfe sind rollenartig und doppelkegelig gestaltet, so daß eine punktförmige
Abstützung des Filmstreifens eintritt. Die Führungsköpfe können auch drehbar auf
den Steckstiften sitzen. Der Abstand der Bohrungen 68-7o bzw. 69-7o sichert bei
den üblichen Filmbreiten die für das Einspulverfahren notwendige Längswölbung der
Filme. Durch. den Längsschlitz 30' wird außerdem ermöglicht, den Abstand des Wellenstumpfes
28 von der Filmführung 33, 34 der Größe der Entwicklungsspule anzupassen.