-
Anordnung von Speicherbehältern, insbesondere für klassifiziertes
Schüttgut
Die Erfindung betrifft aus Eisen oder Beton hergestellte Bunker, Speicher,
Silos oder andere Behälter zur Aufspeicherung von Schüttgut, die zu diesem Zwecke
mit einer Beschickungsvorrichtung zur Auffüllung des Gutes in den Behältern und
mit einer Austragsvorrichtung, z. B. einer Austragsschurre, einem Förderband usw.,
ausgerüstet sind, und hat eine besonders zweckmäßige Anordnung der Behälter zum
Gegenstand, durch welche nicht nur die Auffüllung sondern auch die Entnahme des
aufgespeicherten Gutes wesentlich vereinfacht, verbessert und verbilligt wird.
-
Die Erfindung eignet sich in erster Linie für Kiesbaggereien, die
mit einer Saugbaggeranlage und einer Siebvorrichtung zur Klassifizierung des Kieses
und seine Verteilung nach Korngröße auf die einzelnen Behälter ausgerüstet sind,
ohne jedoch auf dieses Anwendungsgebiet beschränkt zu sein.
-
Vielmehr kann dieselbe mit gleichem Erfolg überall dort Verwendung
finden, wo mehrere Sorten eines bestimmten Gutes oder mehrere verschiedene Gutarten
einem oder auch gleichzeitig mehreren Behältern, in letzterem Falle zur gemeinsamen
Verwendung (Mischung) entnommen werden sollen, wie es beispielsweise bei der Beschickung
von Hochöfen mit Brennstoff, Erz und Zuschlägen oder auch bei Zement- und Mörtelwerken
sowie in chemischen Fabriken der Fall ist.
-
In allen diesen Fällen ist es wünschenswert, das betreffende Gut
auf dem kürzesten Wege sowohl in die Behälter aufzugeben als auch von den Be hältern
an die Beladungsstelle der Lastwagen bzw. an die Verwendungsstelle zu befördern,
wodurch
nicht nur Zeit eingespart, sondern auch längere und teuere
Förderwege vermieden werden.
-
Bisher wurden derartige Behälter meist in einer Reihe nebeneinander
aufgestellt. Diese Anordnung hatte aber den Nachteil, daß sowohl die Beschickung
Ider Behälter als auch die Beförderung des entnommenen Gutes an den Bestimmungsort,
d. h. also an die Belade- oder Verwendungsstelle, sich sehr umständlich und zeitraubend
gestaltete.
-
Bei Anlagen, bei denen die Behälter mit klassifizierten Sorten ein
und desselben Gutes beschickt werden, wie es beispielsweise bei Saugbaggeranlagen
für Kies der Fall ist, ist es erwünscht, die Sieb- und Verteilungsvorrichtung oberhalb
der Behälter derart anzuordnen, daß das klassifizierte Gut mit Hilfe der Schwerkraft,
d. h. unter Vermeidung besonderer Fördervorrichtungen, unmittelbar, z. T. über Rutschen
nach Sorten getrennt, dem für jede Sorte bestimmten Behälter zugeführt werden kann.
-
Da Saugbaggeranlagen das Gut nicht unbegrenzt hoch fördern können,
müßten bei mehr als drei in einer Flucht aufgestellten Behältern noch zusätzliche,
maschinell angetriebene Beschickungsvorrichtungen vorgesehen werden, um sämtliche
Rehälter zu füllen, wodurch sich die Anlage wesentlich verteuern würde.
-
Andererseits müßte zur Entleerung für derartig angeordnete Behälter
ein außerordentlich langes Förderband- vorgesehen werden, um das Gut aus den einzelnen
Behältern bis zur Beladestelle bzw. zum Verwendungsort zu befördern. Soll beispielsweise
eine Mischung aus verschiedenen Behältern hergestellt werden, so öffnet man die
Absperrschieber der für die Mischung in Frage kommenden Behälter und läßt das Gut
auf das unter diesen angeordnete Transportband fallen. Hierbei überlagern sich die
Sorten beim Passieren der geöffneten Behälter, so daß hinter dem letzten Behälter
auf dem Transportband die gewünschte Mischung vorhanden ist.
-
Dabei ist die für die Herstellung der Mischung benötigte Zeit bei
in einer Reihe aufgestellten Behältern um so größer, je weiter der erste an der
Mischung beteiligte Behälter von dem letzten Behälter bzw. von der Belade- - oder
Verwendungsstelle entfenzt ist.
-
Ein weiterer Nachteil der Behälteranlagen bestand aber auch darin,
daß infolge der zentral angeordneten Entleerungsöffnung am Boden der Behälter entweder
nur eine unmittelbare Entleerung des Gutes in unter die Behälter gefahrene Lastwagen
oder bei Ausrüstung der Anlage mit einem Transportband das Gut nur auf dieses aufgegeben
werden konnte, wobei im letzteren Falle während der Benutzung des Transportbandes
die hierbei nicht benötigten Behälter unzugänglich waren, so daß eine gleichzeitige
Entnahme aus diesen Behältern nicht vorgenommen werden konnte.
-
Mit der Erfindung werden alle diese Nachteile und Schwierigkeiten
dadurch beseitigt, daß die Behälter in zwei Reihen unmittelbar nebeneinander und
versetzt zueinander angeordnet sind und daß die exzentrisch angeordneten Auslaßöffnungen
der Behälter bzw. die an diese angeschlossenen Schurren mit ihren Auslaßöffnungen
in einer Reihe liegen.
-
Diese Behälteranordnung gemäß der Erfindung hat den Vorteil, daß
die Länge der Transportwege sowohl bei der Entnahme des Gutes aus den Behältern
als auch bei der Füllung der Behälter von einem hochgelegenen, zentralen Punkte
aus bis fast auf die Hälfte verkürzt werden, wodurch ganz erheblich an Herstellungskosten
und an Zeit eingespart wird.
-
Ein weiterer Vorteil besteht darin, daß die Verteilung des Gutes
auf die einzelnen Behälter und deren Füllung lediglich unter Ausnutzung der Schwerkraft
erfolgen kann, ohne daß sich die Anlage besonders hoch baut oder daß zusätzliche
maschinell angetriebene Fördervorrichtungen zur Verteilung und Auffüllung des Gutes
benötigt werden.
-
Ferner besteht der Vorteil, daß infolge der seitlichen Verlegung
der Behälterauslässe an den gegenüberliegenden freien Rand des Behälterbodens nunmehr
eine zweite Auslaßöffnung vorgesehen werden kann, um das Gut ohne Störung des Förderbandbetriebes
gleichzeitig in Lastwagen abzuziehen.
-
Schließlich besteht auch noch der Vorteil, daß zwischen der tangentialen
Berührung von je drei Behältern je ein natürlicher senkrechter Kanal frei bleibt,
der zur Abführung des bei Saugbaggeranlagen anfallenden Förderwassers verwendet
werden kann.
-
Die Erfindung wird an Hand der Zeichnung näher erläutert, und zwar
zeigt Fig. I eine schematische Darstellung von drei gemäß der Erfindung angeordneten
Behältern, Fig. 2 eine gleiche Darstellung von fünf gemäß der Erfindung angeordneten
Behältern und Fig. 3 einen senkrechten Schnitt nach Linie A-A durch den Gegenstand
der Fig. 2.
-
In der Zeichnung sind die Behälter zur Aufspeicherung und wahlweisen
Entnahme von Stückgut, z. B. Kies, mit I, II, III usw. bezeichnet, welche eine zylindrische
Form haben und in den Ausführungsbeispielen nach Fig. I und 2 in zwei parallelen
Ebenen zu drei oder fünf derart aufgestellt sind, daß sich je drei Behälter mit
ihren Wandungen I tangential berühren. Auf diese Weise wird in dem Berührungsbereich
je dreier Behälter je ein senkrecht verlaufender Kanal 2 gebildet, der zur Abführung
des überlaufenden Förderwassers über den entsprechend rinnenförmig ausgestalteten
oberen Behälterrand 3 dient.
-
Jeder Behälter ist mit mindestens einer, zweckmäßig jedoch mit zwei
exzentrisch angeordneten Bodenöffnungen 4 bzw. 5 versehen, an welche sich kurze
Auslaßschurren 6 bzw. 7 anschließen. Die Anordnung (jeweils einer) der Bodenöffnungen
mit der zugehörigen Auslaufschurre ist gemäß der Erfindung so getroffen, daß diese
alle in einer geraden Linie liegen und so das Gut auf ein end-
loses
Förderband 8 entleeren können, mit welchem dasselbe an die Belade- oder Verwendungsstelle
transportiert wird. Die Länge des Förderbandes ist bei der erfindungsgemäßen Anordnung
von drei Behältern genau so lang wie bei der Aufstellung von nur zwei Behältern.
Es wird also ein Drittel an Förderweg eingespart, wodurch auch die Entladezeit um
ein Drittel verkürzt wird.
-
Ähnlich liegen die Verhältnisse bei der Aufstellung von beispielsweise
fünf Behältern (s. Fig. 2), wobei der Förderweg gegenüber fünf in einer Reihe angeordneten
Behältern auf sogar etwa die Hälfte abgekürzt wird.
-
Für die Ableitung des überschußwassers sind bei drei Behältern nur
ein, bei fünf Behältern drei Abflußkanäle2 vorgesehen. Bei letzterem Beispiel kann
sogar noch auf den mittleren Kanal 2 völlig verzichtet werden.
-
Beide Ausführungsbeispiele lassen erkennen, daß bei Ausrüstung der
Behälter mit je zwei Auslaßöffnungen und -schurren die an den Außenlinien liegenden
Offnungen 6 und Schurren 7 so angeordnet sind, daß sie für direkte Beladung von
Lastwagen frei zugänglich sind, so daß jederzeit auch eine Einzelentnahme aus den
Behältern stattfinden kann. Die zusätzlichen Üffnungen 6 und Schurren 7 könnten
auch an einer anderen Stelle des Bodens, z. B. mehr in Bodenmitte, angeordnet sein,
wobei in jedem Falle den durch das Traggerüst der Behälter gegebenen Verhältnissen
Rechnung getragen ist.
-
Bei der Anordnung gemäß der Erfindung ergibt sich durch die platzsparende,
zusammengedrängte Aufstellung der Behälter auch eine erheblich bessere Verteilungsmöglichkeit
des Gutes nach Korngrößen von einem zentralen Punkte aus oberhalb der Behälter,
wie dies Fig. 3 erkennen läßt.
-
Das Gut, z. B. der Kies, wird mit der Saugbaggeranlage mit Hilfe
des Förderwassers durch die Rohrleitung g bis an die höchste Stelle über den Behältern
gefördert und fällt unklassifiziert durch den Auslaufstutzen 10 auf die Siebvorrichtung,
wobei das jedesmal feinere Korn auf das nächst tiefer angeordnete Sieb durchfällt
und von neuem gesiebt wird. Das Gut, welches durch die Siebe II, I3, 15 und I7 nicht
hindurchfallen kann, wird über die an die Siebe angeschlossenen Rutschen I2, I4,
I6 und I8 mit abnehmender Korngröße den einzelnen Behältern I bis IV zugeführt,
während der Durchfall des Siebes I7 unmittelbar in den Behälter V gelangt. Auch
hierbei sind die Förderwege auf ein Mindestmaß verkürzt, so daß auch hier an Zeit
gespart und auf zusätzliche, maschinell angetriebene Fördermittel verzichtet werden
kann.
-
Die größtmögliche Anzahl der Behälter, die es noch gestattet, das
Gut lediglich auf Grund der Schwerkraft den einzelnen Behältern zuzuführen, wird
im wesentl,ichen durch die Förderhöhe des Saugbaggers, die Größe dtr Behälter und
die Art der Sieb und Verteilungseinricclitung bestimmt.
-
Die Erfindung ist nicht auf die vorstehend besohriebenien beiden
Ausführungsbeispiele bieschränkt. Beispielsweise könnten die Behälter anstatt zylindrisch
auch vieleckig ausgeführt sein oder auch einen unterschiedlichen Durchmesser aufweisen.
In letzterem Falle ist es zweckmäßig, die Behälter mit dem größeren Durchmesser
in der einen und die Behälter mit dem kleineren Durchmesser in der anderen Reihe
aufzustellen.