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Misch- und Vergleichmäßigungsbunker, insbesondere für schüttfähige
bergbauliche Rohstoffe Die Erfindung bezieht sich auf einen Bunker, der durch seine
Ausgestaltung sowohl ein Mischen von Schüttgut verschiedener Wichte, Korngrößen
u. dg1. als auch ein Vergleichmäßigen eines in seinen Qualitätsmerkmalen schwankenden
Gutes zuläßt. Ein solches Vergleichmäßigen ist vor allen Dingen aus wirtschaftlichen
Gründen bei bergmännisch gewonnenen Rohstoffen erwünscht, wie etwa bei Erz und Kohle.
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Bei Kohle bewirkt beispielsweise eine Vergleichmäßigung a) des Körnungsaufbaues
eine gleichmäßige Beschickung der Apparate in der Grob- und Feinkornaufbereitung,
insbesondere bei Setzwäschen die Verringerung von Fehlausträgen; b) des Berge- und
Mittelgutanteils bei Setzwäschen ein gleichbleibendes Berg- und Mittelgutbett und
damit ebenfalls die Verringerung von Fehlausträgen; c) der Feuchtigkeit die Verbesserung
des Sichteffektes, da der Wassergehalt zeitweise besonders nasser Kohle durch trockenes
Gut wieder ausgeglichenwird (Auswirkung: Geringerer Schlammanfall; Schlamm erzielt
niedrigeren Preis als Staub; Waschwasserklärung ferner teuer).
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Die durch Vergleichmäßigung verringerte Streuung erlaubt außerdem
ein Heranrücken der mittleren Feuchtigkeit an einen etwa festgelegten höchstzulässigen
Wert, ohne daß dieser durch Spitzenwerte überschnitten wird, was sonst zu Reklamationen
Anlaß geben könnte; d) der flüchtigen Bestandteile eine Einengung der Streuung,
wodurch die Einhaltung von Garantiewerten gegenüber den Kunden möglich wird. Das
ist immer dann von Vorteil, wenn die flüchtigen Bestandteile zwischen einer besser
und einer schlechter bezahlten Kohlenart, beispielsweise zwischen Anthrazit und
Magerkohle, pendeln.
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e) Die Vergleichmäßigung von Schwefel, Phosphor usw. (z. B. bei Kokskohle)
erlaubt ebenfalls durch Einengung der Streuung die Einhaltung von Höchstwerten ohne
überschreitung der Garantien.
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f) Durch Vergleichmäßigung des Aschengehaltes wird ebenfalls eine
Verringerung der Streuung erzielt, wodurch die mittleren Aschengehalte näher an
die höchstzulässigen heranrücken. Das kann je nach Aussehen der Verwachsungskurven
eine mehr oder minder bedeutende Ausbringensverbesserung zur Folge haben. Meist
werden hohe Mehrerlöse erzielt. g) Für die Aufnahme von Förderspitzen sind Auf-2o
bereitungsapparate meist mit einer 20°/oigen Reserve ausgelegt. Diese Reserve kann
bei alten Anlagen mit Vergleichmäßigungsanlagen voll genutzt werden, d. h. die Durchsatzleistung
läßt sich erhöhen. Neuanlagen können kleiner aus-25 gelegt werden, dadurch geringere
Investitionen erforderlich.
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BekannteVergleichmäßigungsanlagen sind in Längsrichtung lagenweise
aufgefahrene und von der Stirnseite her geräumte Halden oder Bunkeranlagen, die
3o nach dem Prinzip der Halden betrieben werden oder die in eine Vielzahl von Zellen
aufgeteilt sind. Im letzten Fall wird der Bunker zellenweise beschickt und lagenweise
abgezogen. Bei dieser Betriebsweise muß sich eine durch die Zellen verschiebende
Dia-35 gonalfüllung ergeben.
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Ferner gibt es Bunker mit lagenweiser Füllung und lagenweisem Abzug.
Dabei liegen die Austräge ansteigend hintereinander, so daß jeweils Rohstoff aus
verschiedenen Förderzeiten erfaßt wird.
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40 Grundsätzlich geht es bei. allen Anlagen darum, den gesamten während
eines Tagesablaufs in den Qualitätsmerkmalen stark schwankenden Rohstoff zu stapeln,
ihn in eine möglichst große Anzahl aus verschiedenen Tageszeiten stammenden Komponenten
45 zu zerlegen und diese anschließend in gleichen Anteilen so zu mischen, daß nach
den Gesetzen der Wahrscheinlichkeit eine Vergleichmäßigung eintritt, deren Güte
mit der Standardabweichung und dem Vergleichmäßigungsgrad ausgedrückt wird.
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50 Die bekannten Anlagen sind wegen ihres Aufwandes für den
Bau und für die Abzugs- und Beschickungsorgane zu teuer.
Bei den
meisten besteht die Gefahr von Entmischungen und der Ellipsoidenbildung oberhalb
des Abzuges, wobei durch Relativbewegungen im Schüttgut außerdem noch Abrieb entsteht.
Meist kommt es auch bei der Beschickung und am Austrag zu 'einer starken, bei Kohle
sehr unerwünschten Kornzerkleinerung. Preise für Kohlekornklassen verschieden, z.
B. für Feinkohle, Staub- und. Schlamm ,mit fallender Tendenz; Aufbereitug von Fein-_
und Feinstkorn teurer als von Grobkorn.
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Diese Nachteile versucht die vorliegende Bunkerkonstruktion durch
Anordnung, Art und Größe der Zellen und vor allem` durch die besondere Art der Beschickung
und des Abzuges zu vermeiden.
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Die Betriebsweise erfolgt nach der erwähnten Diagonalfüllung, d. h.
der -Fiillstandsspiegel von Zelle zu Zelle aneinandergereiht ergibt eine durch den
gesamten Bunker verlaufende Diagonale.
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Der Bunker gemäß der Erfindung unterscheidet sich gegenüber den bekanntenAusführungsformen
im wesentlichen dadurch, daß oberhalb einer gemeinsamen Austragseinrichtung in dem
Innenschacht der Einzelkammern ein Aufzug an seiner Aufgabe mit einem Ende des Ladeförderers
im Eingriff steht und an seiner Abgabe um die Schachtachse drehbar angeordnet sowie
äls "eiriä auf die Einzelkammern einstellbare Rutschrinne ausgestaltet ist.
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Der Erfindungsgegenstand ist in der Zeichnung in einer beispielsweisen
Ausführungsform schematisch dargestellt,. und zwar"zeigt Abb. 1 einen Längsschnitt,
Abb. 2 einen Querschnitt nach Linie A-A der Abb. 1, Abb. 3 einen Querschnitt nach
Linie B-B der
Abb. 1, Abb. 4 teilweise Abwicklung einer ringförmigen Austrageinrichtung,
Abb. 5 die Verbindung zweier unabhängig voneinander vibrierender Austragrinnen.
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Wie die Abb.1 und. 2 zeigen, besteht der eigentliche Bunker aus Einzelkammern
1, die sich von einem Schacht 2 strahlenförmig nach außen erstrecken. Die Zugabe
erfolgt durch den Ladeförderer 3 und der Austrag durch den Austragsförderer 4. Zwischen
den Einzelkammern 1 und dem Austragsförderer 4 befindet sich eine Austragseinrichtung
15,18.
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In dem Schacht 2 der Einzelkammern 1 befindet sich ein in Höhenrichtung
verschiebbarer Aufzug 5. Im oberen Teil des Aufzuges befindet sich eine Aufgabe
6, die mit dem Ende 7 des Ladeförderers 3 kraftschlüssig im Eingriff steht. Innerhalb
des Aufzuges 5 bewegt sich ein Becherwerk 8, welches das von dem Ladeförderer 3
in der Aufgabe 6 zugegebene Gut der Abgabe 9 des Aufzuges 5 abgibt. Die Abgabe 9
besteht aus einer Schurre, die um die Schachtachse 10 drehbar angeordnet und als
eine Rutschrinne ausgestaltet ist. Diese Rutschrinne 9 läßt sich durch ihre Drehbewegungen
auf die Einzelkammer n1 einstellen.
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Durch das Becherwerk 8 innerhalb des Aufzuges 5 wird verhindert, daß
das Schüttgut von einer größeren Höhe auf das Haufwerk in den Einzelkammern 1 fällt.
Zu dem gleichen Zweck ist das Bedienungshaus 11 mit dem Aufzug 5 bis 9 und dem Ende
7 des Ladeförderers 3 höhenverschiebbar angeordnet. Die innere Schachtwandung besteht
aus einer Vielzahl von übereinanderliegenden Einzeltrichtern 12, die sich nach oben
verjüngen. Zwischen den Einzeltrichtern 12 befinden sich Schüttöffnungen 13, über
welche die Rutschrinne 9 des Aufzuges 5 bis 8 in den verschiedenen Höhen verdrehbar
angeordnet ist. Um die verschiedenen Höhen wegen der Unterteilung der inneren Schachtwandung
in Einzeltrichtern 12 zu erreichen, ohne daß dabei die Kohle in den senkrechten
Schacht 2 fällt, besitzt die Rutschrinne 9 einen Pendelschieberverschluß, welcher
durch die Verstelleinrichtung 14 betätigt wird. Durch die Betätigung des Pendelschiebers
kann der Auslauf der Rutschrinne 9 dann verschlossen werden, wenn die Kohle durch
die nächste darüberfiegende Schüttöffnung 13 in die Zelle 1 übergeleitet werden
muß, wobei der Kohlenförderstrom nicht unterbrochen wird, so daß die Rutschrinne
9 für diese übergangszeit die ankommende Kohle bunkern muß. Durch die Anordnung
der übereinanderliegenden Schüttöffnungen 13 wird ein schonendes Einlagern der Kohle
in die Zelle 1 ermöglicht.
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Zum vergleichsmäßigen Austrag rutscht das Gut aus den Einzelkammern
1 auf eine ringförmige Austragseinrichtung 15 mit kegelförmigem Querschnitt. Diese
ringförmige Austragseinrichtung besteht, wie die Abb. 4 zeigt, aus einer Vielzahl
segmentartigen, nach abwärts gerichteten Einzelrinnen 16. Es liegt im Wesen der
Erfindung, daß jede der Einzelrinnen 16 getrennt für sich je einen Schwingungsantrieb
hat lind unabhängig von den anderen vibriert. Benachbarte Rinnen sind durch eine
nachgiebige Brücke 17 miteinander verbunden, die gemäß Abb. 5 einen Streifen aus
Gummi oder einem gummiähnlichen Kunststoff bildet. Aus geringen Höhen geben die
einzelnen Vibrationsrinnen 15,16 das vergleichsmäßig gemischte Gut über einen Trichter
18 dem Austragsförderer 4.