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Verfahren zur Herstellung von Farbkopierminen Es ist Aufgabe der Erfindung,
die Herstellung von Farbkopierminen zu ermöglichen, deren trockener, buntfarbiger
Abstrich beim Befeuchten z. B. mit Wasser oder Spiritus in anderer bunter Farbe
erscheint.
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Bekannt sind Kopierminen, die neben Graphit oder Ruß einen wasserlöslichen
Farbstoff, z. B. Methylenblau, enthalten und einen im trockenen Zustand schwarzen
Abstrich liefern, der sich beim Befeuchten mit Wasser blau färbt, da dann das Methylenblau
in Erscheinung tritt, das im trockenen Zustand vom Schwarz des Graphits oder Rußes
überdeckt wird. Ferner sind Minen bekannt, die mehrere verschiedenfarbige Farbstoffe
enthalten, die jedoch alle in den Bindemittellösungen löslieh sind, so daß sie beim
Abstrich eine Mischfarbe ergeben und beim Kopieren in der gleichen Farbe kopieren.
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Im Gegensatz dazu werden durch die Erfindung Farbkopiermin,en geschaffen,
deren trockener, buntfarbiger Abstrich beim Kopieren eine andere bunte Farbe annimmt.
Die erfindungsgemäße Mine beruht zwar auf dem Prinzip bekannter Mischungen aus Pigmentfarben,
löslichen Farbstoffen anderer Färbung, gelösten organischen Bindemitteln sowie Füll-
und Gleitstoffen, ist aber durch die Verwendung von lediglich buntfarbigen Pigmentfarben
bzw. Farbstoffen und Bindemittellösungen, welche die löslichen Farbstoffe nicht
lösen, gekennzeichnet.
Zur Ausführung der Erfindung wird folgendermaß
en verfahren Es werden die völlig trockenen Bestandteile der Mine, nämlich der wasserlösliche
Anilinfärbstoff, der die Farbe des befeuchteten Abstriches bestimmt; und die bunte
Körperfarbe, welche die Farbe der Mine und des trockenen Abstriches ergibt, unter
Beimengung der Füll- und Gleitmittel gemischt. Das Gemisch wird mit dem in einem
geeigneten Lösungsmittel gelösten Bindemittel versetzt und plastifiziert.
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Das zum Lösen des Bindemittels und damit zum Anteigen der Masse dienende
Lösungsmittel muß derart gewählt werden, daß es die wasserlösliche Anilinfarbe nicht
anlöst. Beispielsweise wird auch die Anilinfarbe zunächst mit dem Bindemittel, das
in einem die Anilinfarbe nicht lösenden Lösungsmittel. gelöst ist, intensiv gemischt,
und anschließend werden die bunte Körperfarbe sowie die Füll- und Gleitmittel eingebracht.
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Es können auch Anilinfarben verwendet werden, die zwar in bestimmten
organischen Lösungsmitteln, nicht aber in der Bindemittellösung löslich sind. Beispiel
i Zu 5 Teilen einer warmen Lösung von i Teil Benzylcellulose in 4 Teilen Stearin
wird i Teil Tintenblau gegeben. Das Gemenge wird warm verknetet. In diese Masse
werden sodann 4 bis 5 Teile eines Gemisches gleicher Teile von Zinnoberrot, Talleum
und Calciumstearat eingeknetet. Die Masse wird auf dem Walzenstuhl heiß verarbeitet
und anschließend heiß zu Minen verpreßt. Das Ergebnis ist eine rote Kopiermine,
deren Abstriche in trockenem Zustand rot sind, beim Befeuchten aber blaue Kopien
liefern.
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Beispiel e In eine warme Lösung von i Teil Äthylcelllulöse in 2 Teilen
Stearin und i Teil künstlichem Wachs wird i Teil Säuregrün eingerührt. Im heizbaren
Gummikneter werden zu dieser Masse weitere 4 bis 5 Teile einer Mischung gleicher
Teile von Chromgelb, Talkum, Calciumstearat gegeben. Die fertig geknetete Masse
wird heiß zu Minen verpreßt. Die ,gelbe Mine ergibt gelbe (trockene) Abstriche ünd
grüne (nasse) Kopien.
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Beispiel 3 2 bis 3 Teile Bindern'itteil, bestehend aus einer Lösung
von i Teil B,enzylce1lulose und i Teil Äthylcellulose in 6 Teilen geschmalzenem
künstlichem Wachs, werden. mit i Teil Rhodamin versetzt und auf dem Walzenstuhl
verarbeitet. Während der Bearbeitung werden 3 bis q: Teile eines Gemisches aus gleichen
Teilen Miloriblau, Lithopon, Talkum und Calciumstearat hinzugegeben. Die Masse wird
nach dem Fertigwalzen zu Minen verpreßt. @ Diese sind blau und liefern blaue Abstriche,
aber carmoisinfarbige Kopien.
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Beispie14 In io Teile einer warmen Lösung von i Teil Äthylcelilulose
in 2- Teilen .chlorient.em Naphthalin und 2 Teilen Stearin wird i Teil Zaponechtrosa
B (Handelserzeugnis der I. G. Farbenindustrie) und i Teil Säuregrün eingerührt.
Zu der gut gemischten Masse werden 9 Teile eines Gemisches aus gleichen Teilen Fanalblau
(als Warenzeichen eingetragen), Talkum und Calciumstearat gegeben. Die Masse wird
warm zu Minen verpreßt. Es werden blaue und blau schreibende Farbkopierminen erhalten,
deren Abstrich beim Befeuchten mit Wasser grüne, beim Befeuchten mit Sprit dagegen
rötldchviolette Kopien -liefern.
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Beispiels In einer warmen Mischung von 2 bis 4 Teilen eines Polyacrylsäureesters
(Bindemittel) und 3 bis 6 Teilen Benzol (Lösungsmittel) werden i bis z Teile Säuregrün
gegeben. Nach guter Durchmischung werden 2 bis 4 Teile eines Gemisches gleicher
Teile aus Fanalrosa (als Warenzeichen eingetragen), Calciumstearat, Stearin und
Talkum zugesetzt. Die Masse wird warm durchgeknetet und zu Schreibmitteln beliebiger
Form verpreßt. Diese liefern nach dem Trocknen carminrote Schriftzüge; die, mit
Wasser befeuchtet, in grüner Farbe kopieren.
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Beispiel 6 In eine Iffischüng "von 1,3 Tellen Palyvinylchloracetat
(Bindemittel) mit 3 bis 6 Teilen Methylffiykol (Lösungsmittel) werden weitere i
bis 2 Teile Tintenblau eingerührt. Nach intensivem Mischen der Masse werden 2 bis
3 Teile eines Gemisches aus gleichen Teilen Hansagelb oder Chromgelb, Lackrot, Talkum
und Calciumstearat eingeknetet. Die Masse wird warm zu Schreibmitteln verpreßt.
Man kann damit rotbraune Schriftzüge erzeugen, die, mit Wasser befeuchtet, blau
kopieren.