DE931764C - Verfahren zur Neutralisation von Sulfitablauge - Google Patents

Verfahren zur Neutralisation von Sulfitablauge

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DE931764C
DE931764C DEST3889A DEST003889A DE931764C DE 931764 C DE931764 C DE 931764C DE ST3889 A DEST3889 A DE ST3889A DE ST003889 A DEST003889 A DE ST003889A DE 931764 C DE931764 C DE 931764C
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DE
Germany
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tower
liquor
lye
neutralization
sulphite waste
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Expired
Application number
DEST3889A
Other languages
English (en)
Inventor
Goesta Werner Moeller
Gert Einar Axel Schiller
Current Assignee (The listed assignees may be inaccurate. Google has not performed a legal analysis and makes no representation or warranty as to the accuracy of the list.)
STROEMS BRUKS AB
Original Assignee
STROEMS BRUKS AB
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Publication date
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Application granted granted Critical
Publication of DE931764C publication Critical patent/DE931764C/de
Expired legal-status Critical Current

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Classifications

    • DTEXTILES; PAPER
    • D21PAPER-MAKING; PRODUCTION OF CELLULOSE
    • D21CPRODUCTION OF CELLULOSE BY REMOVING NON-CELLULOSE SUBSTANCES FROM CELLULOSE-CONTAINING MATERIALS; REGENERATION OF PULPING LIQUORS; APPARATUS THEREFOR
    • D21C11/00Regeneration of pulp liquors or effluent waste waters
    • D21C11/0007Recovery of by-products, i.e. compounds other than those necessary for pulping, for multiple uses or not otherwise provided for
    • CCHEMISTRY; METALLURGY
    • C12BIOCHEMISTRY; BEER; SPIRITS; WINE; VINEGAR; MICROBIOLOGY; ENZYMOLOGY; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING
    • C12NMICROORGANISMS OR ENZYMES; COMPOSITIONS THEREOF; PROPAGATING, PRESERVING, OR MAINTAINING MICROORGANISMS; MUTATION OR GENETIC ENGINEERING; CULTURE MEDIA
    • C12N1/00Microorganisms, e.g. protozoa; Compositions thereof; Processes of propagating, maintaining or preserving microorganisms or compositions thereof; Processes of preparing or isolating a composition containing a microorganism; Culture media therefor
    • C12N1/24Processes using, or culture media containing, waste sulfite liquor

Description

  • Verfahren zur Neutralisation von Sulfitablauge Die bekannten Methoden zur Neutralisation von Sulfitablauge beruhen auf der Verwendung von feinkörniges Calciumcarbonat enthaltendem Material in Form von pulverförmigem Kalkstein oder Kalkschlamm. Im allgemeinen wird diskontinuierlich gearbeitet, indem die Sulfitablauge und das Neutralisationsmittel unter Umrühren mittels Luft stufenweise gemischt werden und die Lauge alsdann in eine Klärwanne übergeführt wird. Bei einem anderen bekannten Verfahren werden die Lauge und das Neutralisationsmittel in kleineren Behältern unter kräftigem mechanischem Rühren vermischt und die Klärung in besonders konstruierten Wannen kontinuierlich durchgeführt. Gegenstand der Erfindung ist ein kontinuierliches Verfahren zur Neutralisation von Sulfitablauge, das im wesentlichen darin besteht, daß die Lauge in den Unterteil eines mit stückförmigem Kalkstein oder Kalksteinschotter beschickten Turmes fortlaufend eingeführt wird und am oberen Ende des Turmes durch einen Auslaß ablaufen gelassen wird.
  • Während des Durchgangs der Sulfitablauge durch den Turm wird deren Säuregrad herabgesetzt. Durch Maßnahmen, wie Bemessung der Höhe des Turms, Menge und Stückgröße des Kalksteins und Durchlaufgeschwindigkeit der Lauge, kann man das Verfahren so ausführen, daß die Lauge beim Ablauf den gewünschten pH-Wert hat. Das Verfahren ist u. a. auch gut geeignet für die Vorbereitung der Sulfitablauge für die Herstellung von Spiritus. In diesem Fall wird das Verfahren mit Vorteil so durchgeführt, daß die ablaufende Lauge einen pH-Wert von etwa 5 hat, der für die Spiritusgärung gut geeignet ist.
  • Nachdem die den Turm durchlaufende Lauge einen pH-Wert angenommen hat, der in der Nähe von pH = 5 liegt, wird der Säuregrad der Lauge langsamer herabgesetzt. Man kann infolgedessen die Kalksteinmenge innerhalb verhältnismäßig weiter Grenzen variieren und trotzdem den gewünschten Neutralitätsgrad erzielen.
  • Eine ständige Zufuhr von frischem Kalkstein in den Oberteil des Turmes ist nicht nötig; es genügt vielmehr, wenn eine Nachfüllung in gewissen Abständen:, z. B. jeden zweiten oder dritten Tag, erfolgt.
  • Bei bekannten Neutralisationsverfahren konnten gewisse lokale Überneutralisationen bis zu PH = 7 nicht vermieden werden. Hierbei wurde neutrales Calciumsulfit ausgefällt, das zusammen mit den Rückständen des feingepulverten Calciumcarbonats in den Kläranlagen von der Lauge abgetrennt werden mußte.
  • Das Verfahren gemäß Erfindung bietet den Vorteil, daß derartige störende lokale überneutralisationen mit darauffolgender Ausfällung von Calciumsulfit vermieden werden können. Finden bei vorliegendem Verfahren in Ausnahmefällen unbedeutende lokale Überneutralisierungen mit geringfügiger Ausfällung von Calciumsulfit statt, so sinkt dieses sowie unlösliche Kalksteinreste als Grieß auf den Boden des Turmes. Während des Durchgangs der Lauge aufwärts durch den Turm haben in der Lauge befindliche Verunreinigungen Zeit und Gelegenheit sich abzusetzen, so daß reine Lauge vom oberen Ende des Turmes abgeht. Beim Neutralisieren von Sulfitablauge zu Zwecken der Spiritusherstellung kann die vorzugsweise auf pH = 5 eingestellte Lauge dsrekt zur Gärungsanlage geführt werden, ohne daß es nötig ist, die Lauge zuvor Kläranlagen passieren zu lassen.
  • Eine Anlage für die Durchführung des vorliegenden Verfahrens ist auf der beiliegenden Zeichnung beispielsweise schematisch veranschaulicht. Die Apparatur besteht aus zwei Türmen i und 2, die an ihren oberen Enden mit Einlässen 3 bzw. q. zum Nachfüllen von Kalksteinschotter versehen sind. Die zu neutralisierende Lauge wird durch eine nicht gezeichnete Pumpe durch eine Leitung 5, die sich in zwei mit Ventilen versehene Abzweigleitungen 6, 7 gabelt, nach ringförmigen, in den Ventilen der Türme befindlichen Spritzröhren 8 bzw. 9 geführt. In den Oberteilen der Türme sind mit Ventilen versehene Auslasse io bzw. ii vorgesehen, die in eine gemeinsame Abflußleitung 12 münden. Die Apparatur ist bei vorstehendem Beispiel deshalb mit zwei Türmen ausgerüstet, damit immer der eine zur Reinigung und Nachfüllung ausgeschaltet werden kann, während der andere in Betrieb ist. Der Kalksteinschotter kann durch eine geeignete Vorrichtung, z. B. einen nicht gezeichneten Becherelevator, in die Einlasse 3 bzw. q. eingeführt werden. Die Füllung bzw. Nachfüllung erfolgt zweckmäßig bis zu einem Niveau, das etwas unter dem Laugeauslaß liegt. Der Schotter kann direkt auf dem Laugespritzrohr liegen, da es mit Rücksicht auf die Gefahr der Verstopfung nicht empfehlenswert ist, einen Rost anzubringen. Die Lauge wird durch das am Boden des einen Turmes befindliche Spritzrohr fortlaufend eingepumpt und ebenso kontinuierlich durch den Auslaß am oberen Ende des Turmes abgeführt. Der nach dem Verbrauch des Kalksteins zurückbleibende Grieß wird von Zeit zu Zeit durch eine nicht gezeichnete Abführvorrichtung am Boden des Turmes entleert. Es handelt sich dabei niemals um größere Mengen.
  • Die erfolgreiche, störungsfreie Durchführbarkeit des Verfahrens war nicht vorauszusehen. Es war zu befürchten, daß die Oberfläche der Kalksteinstücke durchAusfällungen und aus derLauge stammende Absetzungen verhältnismäßig rasch die erforderliche neutralisierende Wirkung verlieren würde. Überraschenderweise hat sich jedoch gezeigt, daß dies keineswegs der Fall ist. Die Praxis hat ergeben, daß ein Turm längere Zeit in Betrieb gehalten werden kann, ohne daß eine durchgreifende Reinigung erforderlich ist. Die Schlammbildung ist sehr unbedeutend.
  • Die Erfindung bietet gegenüber den bisher gebräuchlichen Verfahren zum Neutralisieren von Sulfitablauge die folgenden Vorteile: i. Auf Grund der kontinuierlichen Durchführung ist keine Pufferlagerung von Rohlauge zwischen Kocherei und Verarbeitungsstätte (Spiritusgewinnungsanlage) erforderlich.
  • 2. Die Anlage erfordert nur wenig Bedienung und Pflege. Wie bereits erwähnt, genügt es, wenn nur jeden zweiten oder dritten Tag Kalksteinschotter nachgefüllt wird, 3. Der anzuwendende Kalksteinschotter ist ein sehr billiger Rohstoff, der aus Abfällen von dem zur Herstellung von Kochsäure verwendeten Kalkstein bestehen kann.
  • q.. Die verbrauchte Menge an Neutralisationsmittel wird von bisher 8 kg je m3 Lauge bis zu etwa 5 kg herabgesetzt.
  • 5. Auf die bisher erforderlichen Kläranlagen kann verzichtet werden, da die Lauge nach dem Neutralisationsvorgang in einem Reinheitsgrad den Turm verläßt, der die direkte Zuführung der Lauge in die Gäranlage gestattet.
  • 6. Das Verfahren ist mit einem Wärmegewinn verbunden, da der bei Klärungen sonst eintretende Temperaturabfall vermieden wird. Dieser auf 15 bis 2o°' zu schätzende Wärmegewinn kann durch die Erzeugung von Warmwasser bei der Abkühlung der neutralisierten Lauge bis zu einer Gärungstemperatur von etwa 35'°' verwertet werden.
  • 7. Da ein Umrühren mit Luft nicht stattfindet, wird der Gipsgehalt der Lauge nicht erhöht. Hierdurch wird die störende Bildung von Krusten bei der Destillation sowie bei der späteren Laugenverdampfung vermieden.

Claims (4)

  1. PATENTANSPRÜCHE: i. Verfahren zur Neutralisation von Sulfitablauge mit calciumcarbonathaltigem Material, dadurch gekennzeichnet, daß die Lauge in den Unterteil eines mit stückförmigem Kalksteinschotter beschickten Turmes fortlaufend eingeführt und die neutralisierte Lauge am oberen Ende des Turmes abgeführt wird.
  2. 2. Verfahren nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß durch entsprechende Wahl des Verhältnisses von Laugedurchlauf zu Turmbeschickung störende Ausfällungen von Calciumsulfit vermieden werden.
  3. 3. Verfahren nach Ansprüchen i und 2, dadurch gekennzeichnet, daß die Lauge mit einem für die Verarbeitung auf Spiritus unter Gärung geeigneten PH-Wert aus dem Oberteil des Turmes abgeführt wird.
  4. 4. Verfahren nach Ansprüchen i bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß die aus dem Oberteil des Turmes abfließende Lauge unmittelbar unter Verzicht auf die Leitung durch Kläranlagen der Verarbeitungsstelle, z. B. der Gäranlage, zugeführt wird. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften Nr. 246 7o8, 307 383, 383 430, 565 305, 683 198.
DEST3889A 1950-10-03 1951-09-25 Verfahren zur Neutralisation von Sulfitablauge Expired DE931764C (de)

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DEST3889A Expired DE931764C (de) 1950-10-03 1951-09-25 Verfahren zur Neutralisation von Sulfitablauge

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Citations (5)

* Cited by examiner, † Cited by third party
Publication number Priority date Publication date Assignee Title
DE246708C (de) *
DE307383C (de) *
DE383430C (de) * 1921-11-29 1923-10-13 Otto Luehrs Verfahren zum Klaeren von Sulfitablauge
DE565305C (de) * 1929-01-27 1932-11-28 Zellstoff Und Papierfabrikatio Verfahren zum Vorbereiten von Sulfitablauge fuer Gaerungszwecke
DE683198C (de) * 1938-05-03 1939-11-01 I G Farbenindustrie Akt Ges Reinigen von Sulfitablauge fuer Gaerzwecke

Patent Citations (5)

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