-
Verfahren zum Auswaschen des bei der Kaustizierung von Soda anfallenden
Kaustizierschlammes Die Erfindung betrifft ein Verfahren zum Auswaschen des bei
der Kaustizierung von Soda anfallenden Kaustizierschlammes im Gegenstrom.
-
In den meisten Fällen wurde bisher das Auswaschen des Kaustizierschlammes
in breiten, niedrigen Behältern vorgenommen, in denen ein heb- und senkbares Rührwerk
angeordnet war. Nach Umrühren des Kaustizierschlammes und des dazu-gegebenen Waschwassers
wurde das Rührwerk hochgezogen und nach Absetzen des Kalkschlammes die Lauge gewonnen.
Mit diesen bekannten Behältern war. aber ein stetiger Betrieb nicht möglich. Vielmehr
mußte die Zufuhr des auszuwaschenden Schlammes während der stundenlangen andauernden
Klärung unterbleiben. Man hat aber auch bereits mehrere solcher Behälter hintereinandergeschaltet
und Kaustizierschlamm und Waschwasser im Gegenstrom durch diese hindurchgeführt.
Dabei wurde der Kaustizierschlamm aus den Behältern unten abgezogen und- in den
nächsten Behälter gepumpt. Der Nachteil dieses Verfahrens bestand darin, daß das
Klären des Kalkschlammes nur sehr unvollständig war, weil bei dem stetigen Betrieb
das Rührwerk nicht aus den Behältern herausgenommen werden konnte. Es fand also
ein ständiges Aufrühren des Kalkschlammes statt. Mit dem Kalkschlamm wurde von dem
einen Behälter in den anderen sehr viel Lauge übergepumpt, so daß das zugeführte
Waschwasser von vornherein stark mit Lauge angereichert wurde und demzufolge wenig
geeignet war, den Kalkschlamm auszuwaschen.
-
Die Erfindung besteht in der Anwendung einer Anlage, die aus mehreren
an sich bekannten Klärbehältern besteht, deren Höhe ein Mehrfaches ihres Durchmessers
beträgt und die je mit einem entsprechend dimensionierten, vorzugsweise sich unten
erweiternden Einführungsrohr ausgestattet sind in ider Weise, daß in das Einführungsrohr
die Waschflüssigkeit bzw. überlauf lauge vereinigt mit dem an der Spitze des jeweils
in der Reihe folgenden Behälters abgezogenen Schlammes gespeist, wird.
-
Solche Klärbehälter wurden bisher nur zum Klären von Abwässern oder
anderen Flüssigkeiten benutzt. Bei dem Verfahren nach der Erfindung wird in den
Behältern nicht nur geklärt, sondern auch gewaschen. Da die Behälter sehr hoch sind,
so legt der oben zugeführte Kalkschlamm, der in dem Einführungsrohr langsam zu Boden
sinkt; einen sehr langen Weg in der Waschflüssigkeit zurück. Es findet daher eine
gute Auswaschung des Kalkschlammes statt. Sie wird aber noch dadurch begünstigt,
daß sich der Kalk--
Schlamm bei den sehr hohen Behältern unten ungestört
absetzen kann und daß nur so viel Waschflüssigkeit in den nächsten Behälter mit
übergepumpt wird, als zur Erhaltung der Pumpfähigkeit des Kalkschlammes notwendig
ist. Demzufolge gelangt weniger Lauge in den nachfolgenden Behälter als bei den
bekannten Verfahren zur stetigen Auswaschung des Kaustizierschlammes. Das Waschwasser
ist daher in viel stärkerem Maße als bisher in der Lage, die La.ugenreste aus dem
Kalkschlamm auszuwaschen.
-
In der Zeichnung ist eine Anlage dargestellt, die nach dem Verfahren
der Erfindung arbeitet.
-
Die Lösungsanlage besteht aus mehreren, beispielsweise drei hintereinandergeschalteten
Trögen i, 2 und 3 mit Transport- und Rührschnecken. In den Trog i wird durch die
Leitung 4 die Schmelzsoda, die vom Ofen kommt, zugeführt; durch die Leitung 5 wird
der Kalk zugebracht und durch die Leitung 6 die von den Aus-wasch- und Klärbehältern
kommende dünne Lauge.
-
Die Leitungen 7 führen den Abdampf den Schnattern zu, die in den Trögen
angeordnet sind. Am Ende des letzten Behälters ist also die Kaustizierung beendet,
und die Lösung wird nunmehr durch die regelbare Pumpe 8 durch die Leitung 9 dem
ersten Absetzbehälter io zugeführt. Die Zuführung erfolgt in das mittlere weite
Rohr i i(. Die Lösung steigt dann außerhalb des Rohres nach oben und läuft durch
die Verbindungsleitung 12 dem zweiten Absetzbehälter ioa zu, der infolgedessen etwas
geringere Höhe hat, von hier in den dritten Behälter iob, dann über die Filter 13
zur Pumpe 14, die die Frischlauge zur Fabrik befördert.
-
In dem konischen Unterteil der Absetzbehälter fällt bei 15 der Kalkschlamm
aus; natürlich sind die Mengen des Kalkschlammes im folg;mden Behälter geringer
als im vorhergehenden. Die Schlammsammelbehälter können mit Rühreinrichtungen versehen
sein, so daß der Kalkschlamm den Pumpen 16 zuläuft, die ihn stetig in die Auswaschbehälter
befördern. Diese Auswaschbehälter 17, i711 und 17' sind ähnlich den Absetzbehältern
ausgebildet; sie bestehen also aus einem äußeren Behälter mit konischem Sammelraum
und einem mittleren, sich unten erweiternden Einführungsrohr 18. In dieses Rohr
ist oben ein Konus i9 eingesetzt, und in diesen mündet die Leitung 2o, die den Kalkschlamm
zuführt, und die Wasserleitung 21. Das Waschwasser tritt also zuerst durch die Leitung
23 in den letzten Behälter 17b ein und kommt hier mit dem .am stärksten verdünnten
Kalkschlamm in Berührung. Die Reste von Lauge werden also hier noch aufgelöst, und
aus der Ablaufleitung 22 geht dann das letzte Wasser mit den nicht mehr lösbaren
Bestandteilen praktisch chemikalienfrei unmittelbar zur Halde oder zum Trockner.
Irgendwelche Filteranlagen sind nicht mehr erforderlich.
-
Das Waschwasser tritt nun aus dem letzten Behälter als ganz dünne
Lösung in den zweiten Auswaschbehälter 1711, in dem der Kalkschlamm noch etwas dicker
ist, und schließlich in den ersten Behälter 17 über, nimmt auch hier noch die Laugenbestandteile
auf und gelangt dann als dünne, etwa 5 %ige Lauge durch die Leitung 6 zum Lösebehälter.
-
Die Waschwassermenge, die durch die Leitung 23 in die Anlage eintritt,
geht, nachdem sie die ganze Anlage durchlaufen hat, als Frischlauge in die Zellstoffabrik.
Wenn also beispielsweise in der Stunde 40 cbm Frischlauge benötigt werden, so werden
als Waschwasser 40 cbm und 2,5 cbm zugesetzt, die den Verlust decken, der durch
die Leitung 22 am Ende des Prozesses abgeht. Mit diesem Waschwasser gehen i5oo leg
Kalk ab, die im Lösungsbehälter zugesetzt sind. Hierbei beträgt etwa die Menge der
Schmelzsoda 2400 kg. Das Waschwasser tritt aus den Auswasuhbehältern als 5%ige Lösung
in den Lösebehälter und geht etwa, als i2°/oige Lösung in den Absetzbehälter. In
den Auswaschbehältern, in denen der Kalkschlamm mit etwa i2% Alkali eintritt, wird
fast alles ausgewaschen, so daß höchstens noch ein Rest von o,oo2% verbleibt.