DE9316676U1 - Aufreißgewebe, insbesondere für Falldämpfer von Auffangsystemen - Google Patents
Aufreißgewebe, insbesondere für Falldämpfer von AuffangsystemenInfo
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Description
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Nagolder Str. 52
Aufreißaewebe, insbesondere für
Fa7
!dämpfer von Auffanosvstemen
Die Erfindung betrifft ein Aufreißgewebe, insbesondere für Falldämpfer von Auffangsystemen, aus wenigstens zwei mittels Bindefäden über eine Aufreißlänge miteinander verbundenen Gewebelagen.
Derartige Aufreißgewebe werden in Fällen verwendet, in denen auftretende stoßartige Belastungen gedämpft werden müssen.
Einen wesentlichen Anwendungsbereich für Aufreißgewebe stellen
Fa7!dämpfer dar, die als Sicherheitsgeschirre Bestandteil von
Auffangsystemen sind, mittels derer in verhältnismäßig großen Hohen beschäftigte Personen gegen Absturz gesichert werden. Bei
Falldämpfern handelt es sich um ein Aufreißgewebe aus zwei aufeinanderllegenden und miteinander verwebten oder miteinander vernähten bandartigen Gewebelagen. Dabei kann eine der Gewebelagen
an ihrem freien, unvernähten bzw. unverwebten Ende als Haltegurt dienen, der mit einem sicheren Anschlagpunkt beispielsweise an
einem Gebäude verbunden wird. Das freie Ende der zweiten Gewebelage kann in diesem Fall die Funktion eines Auffanggurtes übernehmen und mit einem von der zu sichernden Person angelegten Sicherheitsgurt verbunden sein.
Im Falle eines Absturzes der gesicherten Person bewirkt der Falldämpfer, daß der Fall nicht abrupt abgefangen wird. Durch das
Aufreißen der miteinander verbundenen Gewebelagen des Falldämpfers wird der Fall vielmehr ausgehend von einer anfänglichen Abbremsung beim erstmal igen Ansprechen des Falldämpfers bis hin zu
einem vol!ständigen Abstoppen des Falls kontinuierlich verzögert.
Dabei wird die FaI !energie von den bis über die Zerreißgrenze beanspruchten Bindefäden absorbiert, die die Gewebelagen des Falldämpfers miteinander verbinden.
Um eine Verletzung der zu sichernden Person zu vermeiden, muß die
an dem FaI !dämpfer wirksame Bremskraft ihrem Betrag nach begrenzt
werden. Dies gilt insbesondere für die bei dem erstmal igen Ansprechen des Falldämpfers auftretende Initialbremskraft, die zu
einer stoßartigen Belastung der in den Sicherheitsgurt fal !enden
Person führt. Der Betrag der maximal zulässigen Bremskraft ist
durch nationale und internationale Normen festgelegt und beträgt beispielsweise nach DIN 32766 5kN und nach EN 355 6kN.
Bekanntermaßen werden für Falldämpfer Aufreißgewebe verwendet,
deren Gewebelagen mittels einer über die gesamte Aufreißlänge gleichbleibenden Anzahl von Bindefäden miteinander verbunden
sind. Die Erfahrung hat gezeigt, daß bei derartigen herkömmlichen Aufreißgeweben die auftretenden Initialbremskräfte die im Interesse eines verletzungsfreien Auffangens der gesicherten Person
festgelegten Maximalwerte häufig überschreiten.
Der Erfindung liegt nun die Aufgabe zugrunde, ein funktionssicheres Aufreißgewebe zu schaffen, mittels dessen Bremskräfte, insbesondere Initialbremskräfte ausgeübt werden, die ein verletzungsfreies Abbremsen und Auffangen der gesicherten Person gewährleisten .
Diese Aufgabe wird erfindungsgemäß dadurch gelöst, daß bei Aufreißgeweben der eingangs genannten Art die Gewebelagen mittels
einer über die Aufreißlänge in Aufreißrichtung des Aufreißgewebes zunehmenden Anzahl von Bindefäden miteinander verbunden sind. Die
Verwendung derartiger Aufreißgewebe erlaubt ein weiches Abfangen der abstürzenden Person. Beim erstmal igen Ansprechen des Fall
dämpfers wirkt dem Auseinanderreißen der Gewebelagen eine vei—
hältnismäßig geringe Anzahl von Bindefäden entgegen. Infolgedessen wird beim Ansprechen des Falldämpfers zunächst lediglich ein
verhältnismäßig geringer Anteil der FaI!energie absorbiert und
eine harte schlagartige Verzögerung der FaT!bewegung vermieden.
Dementsprechend ist die in den Sicherheitsgurt fallende Person beim Ansprechen des FaI Idämpfers keinen harten stoßartigen Belastungen ausgesetzt. Dabei läßt sich der beschriebene schonende
Effekt sowohl mit Aufreißgeweben aus miteinander vernähten als auch mit Aufreißgeweben aus miteinander verwebten Gewebelagen erzie len.
Neben einem möglichst weichen Fangstoß beim erstmal igen Ansprechen des Falldämpfers erfordert eine schonende Behandlung der
aufzufangenden Person eine möglichst gleichförmige Abbremsung des
Falls. Eine besonders günstige Bremskraftcharakteristik ergibt sich, wenn die Anzahl der die Gewebelagen zusammenhaltenden Bindefäden in Aufreißrichtung stufenweise erhöht wird. Dies wird in
vorteilhafter Ausgestaltung der Erfindung dadurch realisiert, daß die Aufreißlänge wenigstens zwei Abschnitte gleicher Länge aufweist, wobei dem in Aufreißrichtung jeweils nachfolgenden Abschnitt eine größere Anzahl von Bindefäden zugeordnet ist als dem
jeweils vorangehenden Abschnitt.
In bevorzugter Ausgestaltung der Erfindung ist vorgesehen, daß sich die Anzahl der Bindefäden in Aufreißrichtung des Aufreißgewebes je Abschnitt um jeweils die gleiche Anzahl erhöht. Die Vergleichmäßigung der stufenweisen Vermehrung der wirksamen Bindefäden erlaubt ein besonders schonendes Abbremsen der Fallbewegung.
Ein optimaler Bremskraftverlauf ergibt sich bei Aufreißgeweben, deren Aufreißlänge 8 Abschnitte aufweist.
Damit die Absorption der FaI !energie über die Fläche des Aufreißgewebes gleichmäßig verteilt erfolgen kann, ist zweckmäßigerweise
vorgesehen, daß die Bindefäden im wesentlichen in Aufreißrichtung
verlaufen und über die gesamte Breite des Aufreißgewebes verteilt angeordnet sind.
Die Erfindung wird nachfolgend anhand der schematischen Darstellung eines Ausführungsbeispiels näher erläutert.
Die Darstellung zeigt ein Aufreißgewebe 1, das aus einer oberen
Gewebelage 2 sowie aus einer unteren Gewebelage 3 besteht. Die beiden Gewebelagen 2, 3 sind miteinader verwebt; ihrer Verbindung
dienen Bindefäden in Form von in Gewebelängsrichtung verlaufenden
Bindekettfäden 4.
In ihrer Verlängerung dient die obere Gewebelage 2 als Haltegurt
und ist an einem freien Ende 5 mit einem Karabinerhaken 7 versehen, der an einem sicheren Anschlagpunkt beispielsweise an einem
Gebäude eingehängt werden kann. Die Verlängerung der unteren Gewebelage 3 fungiert bei dem dargestellten Falldämpfer als Auffanggurt, der mittels eines Karabinerhakens 8 beispielsweise mit
einem von der zu sichernden Person anzulegenden Körpergurt verbunden werden kann.
Die im Bereich des Falldämpfers vorgesehenen Bindekettfäden 4
dienen zunächst dazu, die Gewebelagen 2, 3 zusammenzuhalten. Im Falle des Absturzes der gesicherten Person wirken, sobald die gesicherte Person in den Sicherheitsgurt fällt, Belastungen auf das
Aufreißgewebe 1, unter deren Wirkung die Bindekettfäden 4 bis
jenseits ihrer Zerreißgrenze beansprucht werden. Bis zum Zerreißen absorbieren die Bindekettfäden 4 die Fallenergie der abstürzenden Person. Dabei erfolgt die Energieabsorption ausschließlich
im vorderen Bereich I des Aufreißgewebes 1. Dementsprechend werden lediglich in dem vorderen Bereich I des Aufreißgewebes 1 die
Bindekettfäden 4 unter der Wirkung der aufgefangenen Last zerrißen und nur in diesem Bereich werden die Gewebelagen 2, 3 des
Falldämpfers beim Abfangen des Falls voneinander getrennt. Der
hintere Bereich II des Aufreißgewebes 1 dient als Sicherheitsreserve. In diesem Bereich bleiben die Bindekettfäden 4 unversehrt.
Claims (5)
1. Aufreißgewebe (1), Insbesondere für Falldämpfer von Auffang-Systemen, aus wenigstens zwei mittels Bindefäden (4) über eine
Aufreißlänge miteinander verbundenen Gewebelagen (2, 3), dadurch
gekennzeichnet, daß die Gewebelagen (2, 3) mittels einer über die
Aufreißlänge In Aufreißrichtung des Aufreißgewebes (1) zunehmenden Anzahl von Bindefäden (4) miteinander verbunden sind.
2. Aufreißgewebe nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufreißlänge wenigstens zwei Abschnitte gleicher Länge aufweist, wobei dem in Aufreißrichtung jeweils nachfolgenden Abschnitt eine größere Anzahl von Bindefäden (4) zugeordnet ist als
dem jeweils vorangehenden Abschnitt.
3. Aufreißgewebe nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß
sich die Anzahl der Bindefäden (4) in Aufreißrichtung des Aufreißgewebes (1) je Abschnitt um jeweils die gleiche Anzahl erhöht.
4. Aufreißgewebe nach Anspruch 2 oder 3, dadurch gekennzeichnet, daß die Aufreißlänge acht Abschnitte aufweist.
5. Aufreißgewebe nach einem der vorhergehenden Ansprüche, dadurch gekennzeichnet, daß die Bindefäden (4) im wesentlichen in
Aufreißrichtung verlaufen und über die gesamte Breite des Aufreißgewebes (1) verteilt angeordnet sind.
Priority Applications (3)
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