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Vorrichtung zum Rütteln des Troges von Förderrinnen
Die Erfindung betrifft
eine Vorrichtung zum Rütteln des Troges von Förderrinnen, Schüttelsieben und ähnlichen
Einrichtungen mit einer oder einigen Wendelfedern, die mit einem Ende am Trog anfassen,
mit dem andern Ende ortsfest oder an einer Masse abgestützt sind, und das Neue besteht
darin, daß die Federwindungen mit starker Spannung aneinanderliegen. Die Federn
können dabei am Trog gelenkig anfassen oder auch diesen tragen.
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Durch die Ausbildung der Federn gemäß der Erfindung wird erreicht,
daß ihre Windungen bei Formänderung der Feder auseinanderklaffen und gegeneinander
gekippt werden, und zwar vorzugsweise und am stärksten an dem am Trog angebrachten
Federende, sobald dieser in bekannter Weise zwecks seiner Rüttelung bewegt wird.
Dadurch wird ein stark ruckweises, also für das Rütteln des im Trog befindlichen
Gutes sehr vorteilhaftes Bewegen mit sehr einfachen Mitteln erreicht.
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Der Gegenstand der Erfindung ist im Anspruch I gekennzeichnet, die
Merkmale der Unteransprüche 2 bis g sind an sich bekannt, sie sollen daher nur in
ihrer Anwendung beim Gegenstand des Anspruchs I Schutz genießen.
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Die Zeichnung stellt schematisch Ausführungsbeispiele der Erfindung
dar und zeigt in Abb. I ein Schüttelsieb in Seitenansicht, Abb. 2 eine Einzelheit
daran in größerem Maßstab, Abb. 3 bis 5 andere Ausführungsbeispiele, För derrinnen
in Seitenansicht, Abb. 6 schaubildlich eine andere Förderrinne.
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Der Trog IO (Abb. I) eines Schüttelsiebes, dem das Gut durch den
Zulauf II aufgegeben wird, ist von Wendelfedern 12 getragen, deren obere Enden am
Trog Io gelenkig angreifen, während ihre Unterenden auf dem Rahmen I3 festgespannt
sind, der auf Rollen I4 durch den Kurbeltrieb 15 hin und
her geschoben
wird. Die Wendelfedern 12 stehen etwas nach der Seite des Zulaufs II hin geneigt;
sie sind mit starker Spannung gewunden, so daß ihre Windungen sich fest aufeinanderpressen.
Die Federn wirken daher im Ruhezustand wie vollwandige Rohre, die den Trog 10 tragen.
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Beim Hingang des Rahmens I3 in der Richtung entgegen dem Pfeil x
bleibt der Trog 10 infolge von Massenträgheit zuerst ein wenig zurück, indem die
Federn 12 etwas gegen ihre Längsachse verbogen werden, vorzugsweise an ihren Unterenden.
Diese Formänderung übt jedoch keine besondere Wirkung aus und geht zurück, sobald
der Trog so beschleunigt worden ist, daß er die Bewegung des Rahmens mitmacht. Sobald
aber der Kurbeltrieb beim Durchgang durch seine Totlage den Rahmen 13 verlangsamt
und anhält, schießt der Trog 10 infolge seiner Massenträgheit über ihn hinaus, wodurch
die Federn 12 an ihren Oberenden in die schraffierte Stellung I2' verformt werden.
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Bei dieser Verformung findet gleichsam eine Biegung des bisher von
einer Feder gebildeten, vollwandigen Rohres um seine Längsachse statt, vorzugsweise
am oberen Federende; dabei kippen die einzelnen Windungen, besonders eben die obersten,
gegeneinander um ihre nach dem Zulaufende des Troges 10 hin gewandten RänderA, so
daß ihre entgegengesetzten Ränder bei B auseinanderklaffen (s. Abb. 2, welche diese
Stellung einer Feder 12 zeigt). Sodann, beim einsetzenden Rückgang des Rahmens I3
durch den Kurbeltrieb 15, springen die Federn 12 in ihre Anfangsstellung zurück,
wobei ihre auseinanderklaffenden Windungen kräftig aufeinanderstoßen. Es gibt hierbei
einen starken Ruck, der den Trog 10 gegenüber dem Rahmen I3 plötzlich stillstehen
läßt. Hat der Rahmen I3 bereits den größten Teil seines Rückweges unter der Wirkung
des Kugeltriebes durchlaufen, ist er also auch bereits wieder stark verlangsamt
oder gar ganz angehalten worden, so kommt der Trog 10 auch absolut, dem ortsfesten
Untergrund gegenüber höchst plötzlich zum Stillstand. Das auf ihm befindliche Gut
erfährt daher eine kräftige und plötzliche Rüttelung.
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Feines Gut in ihm wird höchst wirksam durch den Siebboden fallen,
um in einen hier der Deutlichkeit halber nicht dargestellten Auslauf zu gelangen,
während grobes Gut in der Richtung des Pfeiles x wandert, um am Rand des Troges
10 in die Ableitung I6 zu fallen.
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Auf diese Weise wird gemäß der Erfindung mit sehr einfachen Mitteln
eine außerordentlich starke Rütteiwirkung erzielt, die bei Schüttelsieben ein sehr
kräftiges Durchschütteln des Gutes bewirkt, bei Förderrinnen eine sehr günstige
Förderung.
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Versuche haben ergeben, daß die Rüttelwirkung bei gleichem Kraftaufwand
viel stärker ist als mit den bisherigen Anlagen, die zudem meistens umständliche
Einrichtungen mit zahlreichen Schmierstellen erforderten. Die Versuche haben ferner
gezeigt, daß die Rüttelstärke verhältnismäßig wenig von der Menge des im Trog befindlichen
Gutes abhängig ist, weil die Rückschnellkraft der Federn gegenüber der Antriebskraft
des Kurbeltriebes sehr groß ist. Daher ist die Vorrichtung in ihrer Wirkung und
Leistung ziemlich unabhängig von derBeschickungsstärke.
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Ein günstiges Arbeiten der Vorrichtung ist hingegen in hohem Maße
abhängig von richtiger Bemessung der Federn, ihrer Schwingungsfrequenz und der Drehzahl
des Kurbeltriebes. Läuft dieser zu langsam, dann wird der Trog am Hingangsende nicht
vorgeschleudert, die Federn 12 erfahren keine sie biegende Spannung und geben daher
dem Trog auch keinen Ruck zurück; es findet überhaupt keine Förderung des Gutes
im Trog 10 statt. Zu solcher muß die Kurbel eine gewisse Drehzahl haben; diese darf
jedoch nicht zu groß sein, denn das Rückschnellen der Federn muß den Rückgang des
Rahmens I3 überholen, die Bewegung dieses letzteren aus dem Kurbeltrieb 15 also
langsamer sein als das Zurückschnelien des Troges 10 aus der eigenen Rückschwingung
der Federn I2, andernfalls ist das erwähnte Überholen nicht möglich, und die Förderung
des Gutes auf dem Trog 10 wird dann von dem zurückgehenden Kurbeltrieb bewirkt,
also in derselben Weise wie bei den bisherigen Anlagen. Die besonders günstige Wirkung
gemäß der Erfindung tritt dann nicht ein. Zu vermeiden ist ferner für längere Dauer
ein Betriebsverhältnis, bei dem in den Federn I2 Resonanz auftreten kann, die Federschwingungen
sich also hochschaukeln; hierdurch könnten Beschädigungen der Anlage verursacht
werden.
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Die Rollen 14 können in bekannter Weise auch so angeordnet werden,
daß sie sich auf schiefen Ebenen bewegen, oder es können statt ihrer Pendel stehende
Blattfedern oder ähnliche an sich bekannte Mittel zum Tragen des Troges verwendet
werden.
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Abb. 3 zeigt eine Förderrinne gemäß der Erfindung, bei der die den
Trog 20, der aus dem Zulauf 21 gespeist wird, tragenden Wendelfedern 22 ortsfest
eingespannt sind. Am Trog 20 ist der Winkel 23 vorgesehen, der von dem Daumenscheibenantrieb
25 hinbewegt wird, um dann unter der Rückschnellwirkung der Federn 22 frei zurückzuspringen.
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Bei dem in Abb. 4 dargestellten Ausführungsbeispiel ist ebenfalls
der unter dem Zulauf 31 befindliche Trog 30 mittels Federn 32 gehalten, deren Unterenden
ortsfest eingespannt sind. An seinem Auge 33 ist ein Kolben 34 angelenkt, der im
ortsfesten Zylinder 35 durch Druckluft od. dgl. vorgeschoben wird, um dann frei
zurückzuspringen.
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Statt des Druckmittelantriebes kann auch ein Magnet den Trog verschieben
und dann frei zurückspringen lassen. Bei jeder Art Antriebsmittel kommt es nur darauf
an, daß der Rückgang freigegeben wird, um von den Wendelfedern bewirkt werden zu
können, so daß der Ruck durch das Wiederaufeinanderstoßen der aufklaffenden Federwindungen
zur Geltung kommt.
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Nach Abb. 5 ruht der Trog 40 auf Rollen 44. Die das Zurückspringen
bewirkende Wendelfeder 42 greift an der Stange 43 an, auf deren Winkel 46 der Daumenantrieb
45 einwirkt, so - daß auch hier wieder der Trog 40 zwangläufig vorgeschoben wird,
um von der dabei in die Lage 42' gespannten Feder
zurückgeschnellt
zu werden, so daß Gutsförderung in der Richtung des Pfeiles x erfolgt. Diese Bauart
ist besonders für Untertagebetrieb geeignet, weil ihre Bauhöhe, der Abstand zwischen
Auslauf 41 und der Rollbahn der Rollen 44, sehr klein ist.
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Bei der in Abb. 6 veranschaulichten Förderrinne ist die Bauhöhe auch
an der Antriebsvorrichtung des auf den Rollen 54 beweglichen Troges 50 sehr gering,
weil die Wendelfedern 52 wie auch die Daumenscheibe 55 gleichfalls liegend angeordnet
sind.
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Bei sehr ungünstigen Betriebsverhältnissen können die Wendelfedern
mit Schutzmänteln umhüllt sein. So sind in Abb. 3 Schutzbecher 27 gezeigt, welche
bei etwa zu befürchtender Überschwemmung des Untergrundes mit Schlamm od. dgl. einen
Eintritt desselben zwischen die aufklaffenden Windungen der Wendelfedern 22 verhüten.
In Abb. 4 ragen vom Trog'3o her Schutzhauben 37 über die frei in ihnen spielenden
Wendelfedern 32 herab, so daß sich kein Staub od. dgl. zwischen die Federwindungen
absetzen kann.
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Gemäß der Erfindung wird die den Wendelfedern zugeführte, diese spannende
Energie vollständig für das ruckweise Rütteln des Troges ausgenutzt, dieses Rucken
dabei aber auf den Trog und das in ihm befindliche Gut allein beschränkt, da alle
andern Teile nicht von dieser Ruckbewegung erfaßt werden. Das kraftverzehrende Rucken
wird sonach auf diejenigen Teile beschränkt, bei denen es nutzbar gemacht wird.
Hieraus erklärt sich die außerordentlich günstige Wirkung der erfindungsmäßigen
Vorrichtung bei richtig gewähltem Betrieb.
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PATENTANSPROCHE I. Vorrichtung zum Rütteln des Troges von Förderrinnen,
Schüttelsieben und ähnlichen Einrichtungen mit einer oder einigen Wendelfedern,
die mit einem Ende am Trog anfassen, mit dem andern Ende ortsfest oder an einer
Masse abgestützt sind, dadurch gekennzeichnet, daß die Federwindungen mit starker
Spannung aneinanderliegen.