DE93116A - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT
Vorliegende Erfindung betrifft eine besondere Schaltungsanordnung für elektrische Gasfernzünder
mit zwei Stromkreisen, von denen der eine das Oeffhen des Gaszuflusses und das
gleichzeitige Zünden, der andere das Schliefsen des Gasstromes bewirkt.
Derartige Vorrichtungen sind bereits verschiedentlich in Vorschlag gebracht worden,
indessen betrifft die vorliegende Erfindung eine besonders zweckmäfsige Schaltungsanordnung
in Verbindung mit eigenartigen Vorrichtungen zum Oeffnen und Schliefsen des Absperrorgans.
Die Neuerung besteht in einer zweckentsprechenden Lösung des Erfindungsgedankens,
die Schaltungsanordnung so zu treffen, dafs der zum Zünden benutzte Strom eine das
Oeffnen des Absperrorgans bewirkende Gegenkraft auslöst, welche beim Schliefsen des Gasstromes
unter der Wirkung eines Elektromagneten gebildet wird, wobei eine mit Nase
versehene Klappe infolge ihres durch den Zündungsstrom aufzuhebenden Eigengewichts
selbstthätig einfällt und als Sperrung dient.
Diese Vorrichtung hat eine gewisse Aehnlichkeit mit der durch die Patentschrift Nr. 66732
bekannt gewordenen Vorrichtung, jedoch mit der Mafsgabe, dafs es sich einerseits um eine
Umkehrung der wirksamen Theile und andererseits um eine Reihe von der Lösung des
vorliegenden Erfindungsgedankens angepafste wesentliche Abänderungen handelt.
Bei dem- in der Patentschrift Nr. 66732 beschriebenen
Gasfernzünder sind drei besondere Stromkreise erforderlich, von denen zwei zum Zweck des Anzündens und der dritte zum
Auslöschen dient. Hierzu ist ein Kurbelausschalter erforderlich, der drei verschiedene
Schaltstellungen und verschiedene Zwischenstellungen einnehmen kann.
Dieser Gasfern zünder besitzt eine Reihe von Mifsstä'nden, die denselben für die gleichzeitige
Oeffnung und Entzündung des Gasstromes ungeeignet machen, so dafs es einer grundsätzlichen
Aenderung bedurfte, um denselben für den vorliegenden Erfindungszweck geeignet zu
machen.
Nach der Patentschrift Nr. 66732 erfolgt das Oeffnen des Ventils durch elektromagnetische
Kraft. Letztere hat aber nicht nur die Wirkung einer das Ventil bethätigenden Spiralfeder,
sondern noch eine Reihe zusätzlicher Widerstände zu überwinden, nämlich den Widerstand
der zwei die beiden Elektromagnetanker in ihrer besonderen Stellung erhaltenden Federn,.
den Widerstand des auf die breite Rückenfläche des Ventils wirkenden Gasdrucks, den
Widerstand des Auftriebes einer in Quecksilber eintauchenden Glocke und schliefslich noch
den sich jeder Justirung entziehenden Widerstand zwischen dem Ventil und seiner Sitzfläche.
Demzufolge ist zum Oeffnen des Ventils bereits ein starker Strom erforderlich, so dafs
es von vornherein bedenklich ist, den Strom für die Zwecke der Zündung noch besonders
zu belasten. Andererseits aber würde man die
Wirksamkeit zwecks Oeffnens beeinträchtigen, wenn man den so belasteten Stromkreis überhaupt
noch für Zündungszwecke ausnutzen wollte. Hierzu tritt noch der Umstand, dafs
das Oeffhen einen constanten Strom von längerer Dauer, das Zünden aber einen intermittirenden
Strom erfordert. Schliefslich auch würde der zum Oeffnen erforderliche starke Strom sich schlecht für Zündungszwecke eignen,
einerlei, ob man statt des nach der Patentschrift Nr. 66732 benutzten Inductionsapparates
eine Funkenunterbrechung oder einen Glühdraht benutzt.
Nach vorliegender Erfindung schlägt man deshalb einen anderen Weg ein, indem man
den Zündungsstrom aufser zur Zündung selbst nur. noch dazu benutzt, mittelst eines in den
Zündstromkreis eingeschalteten Elektromagneten eine leichte Sperrung auszulösen, welche das
in seiner Schlufsstellung unter einem hinreichenden Gegendruck stehende Ventil so
lange gesperrt hält, bis der Zündungsstrom durch die Zündleitung thatsä'chlich hindurchfliefst.
Auf diese Weise genügt ein ganz geringer Strom, um das Oeffnen des Ventils zuverlässig
einzuleiten, so dafs der Zündstromkreis von allen störenden Belastungen frei bleibt. Die
Gegenspannung wird beim Schliefsen des Gasstromes durch einen Elektromagneten erzeugt,
welcher für sich ganz allein in einen Stromkreis eingeschaltet ist, so dafs eine Nebenbelastung
des die einzige wesentliche Elektromagnetarbeit verrichtenden Stromes zu Zündzwecken
oder zur Ueberwindung sonstiger irgendwie erheblicher Widerstände ausgeschlossen
ist. Daneben aber wird der äuiserst schätzbare Vortheil erzielt, dafs das Ventil
niemals geöffnet werden kann, wenn die Zündleitung nicht in Ordnung ist, oder wenn der
Zündstrom zur Zündung nicht ausreichen sollte, während andererseits stets ein zuverlässiger
Gasabschlufs erreicht werden kann, selbst wenn die Zündleitung oder dergl. nicht in Ordnung
sein sollte.
Dabei arbeitet der neue Gasfernzünder mit einem so minimalen Stromaufwand, dafs eine
geringe Stromquelle selbst für lange Leitungen vollständig ausreicht.
Auf der beiliegenden Zeichnung ist ein nach vorliegender Erfindung ausgeführter Gasfernzünder
schematisch dargestellt worden.
Fig. ι veranschaulicht die allgemeine Schaltungsanordnung,
während Fig. 2 einen für die Zwecke vorliegender Erfindung geeigneten Gasabschlufs
zeigt.
In den Stromkreis A ist ein Elektromagnet E und in den Stromkreis α ein Elektromagnet e
eingeschaltet. Vor dem Elektromagneten e ist der bei i1 drehbare Anker i und vor dem
Elektromagneten E die bei d1 drehbare Ankerklappe
f angeordnet. Die mit einer Nase h ausgerüstete Klappe f fällt infolge ihres Eigengewichts
stets in ihre untere Lage, und zwar ruht die Nase h entweder auf der abgeschrägten
Fläche des Ankers i oder sie greift hinter die scharfe Kante desselben. In dem Anker i ist
eine Stellschraube k vorgesehen, welche in der aus Fig. 2 erkennbaren Weise zum Schliefsen
der unter der Wirkung einer Spiralfeder r stehenden Scheibe η dient, sobald der Magnet e
seinen Anker i angezogen hat, oder letzterer von der selbstthätig einfallenden Nase h in
seiner Schlufsstellung erhalten wird, was nach einmal erfolgtem Anziehen so lange der Fall
ist, als der Ankery in seiner durch das Eigengewicht
bestimmten Sperrstellung bleibt.
Sobald nur ein geringer Strom die Windungen des Elektromagneten E durchfliefst,
wird das Eigengewicht des Ankers f aufgehoben, so dafs die Spiralfeder r das Ventil η
öffnet.
Das ausströmende Gas kann auf verschiedene Weise durch den im Stromkreise A vorhandenen
Zündstrom entzündet werden.
Nach Fig. 1 wird dies in folgender Weise erreicht:
In geringer Entfernung über der in ihrer Sperrstellung befindlichen Klappe f ist eine
senkrecht verschiebbare Stange s so angeordnet, dafs dieselbe von der Klappe f etwas angehoben
, sobald letztere von dem Elektromagneten E in ihre oberste Stellung gebracht
wird. Ferner ist eine am Apparat befestigte Stange t vorgesehen, auf deren Stift ν die
Stange s mittelst ihres Stiftes u ruht. Die Stangen s und t sind derart in den Stromkreis
A eingeschaltet, dafs der Strom durch die einander berührenden Metallstifte u und ν
hindurchfliefst. Letztere sind unmittelbar vor der Mündung des Zündrohres n>
angeordnet.
Der Vorgang beim Anzünden der Flamme ist folgender:
Beim Schliefsen des federnden Ausschalters Ax
wird zunächst die Klappe f vom Elektromagneten E so weit gehoben, dafs die Nase h
den Anker i freigiebt. Infolge dessen öffnet sich das Ventil η unter dem Druck der Spiralfeder
r, so dafs das Gas ausströmen kann. Unmittelber darauf hebt die Klappe f die
Stange s so weit, dafs der Contact u ν geöffnet wird und ein Unterbrechungsfunke auftritt,
welcher das Gas entzündet. Die beim Oeffnen des Contacts u ν zurückfallende Klappe f fällt
nun mit ihrer Nase h auf den inzwischen von der Spiralfeder r zuverlässig abgedrückten
Anker i. Die Einrichtung ist so getroffen, dafs der Contact u ν auch bei dieser Stellung
der Klappe f geschlossen ist, woraus sich ohne Weiteres ergiebt, dafs der Zündstromkreis
jederzeit betriebsfähig ist. Derselbe kann auch niemals durch die zum Oeffnen des Ventils
erforderliche Arbeit gestört werden.
Dieselbe Wirkung läfst sich auch dadurch
erreichen, dafs man statt der Funkenzündung einen Glühdraht verwendet, der unmittelbar
neben der Mündung des Zündrohres angeordnet und einfach in den Stromkreis A eingeschaltet
ist. Beim Schliefsen des federnden Ausschalters A1 wird dann ebenfalls zunächst die
Klappe f gehoben und unmittelbar darauf der Draht zum Glühen gebracht. Sowohl bei der
Funkenzündung als bei der Glühdrahtzündung ist nur ein geringer Strom erforderlich, der
ausreicht, um vor der Zündung die Sperrung des Ventils η zuverlässig auszulösen; er ist
während der Zündung selbst von jeder anderen Belastung frei, sowie jederzeit zum Zünden
betriebsfähig.
Soll der Gasausflufs zum Zweck des Auslöschens der Flamme abgesperrt werden, so
schliefst man den federnden Contact a1, worauf der Batterie ein Strom zur Erregung des Magneten
e entnommen wird. Da letzterer zum Zweck des Gasabschlusses nur die Spiralfeder r
zu spannen hat und der Stromkreis von jeder anderen Belastung vollständig frei ist, so genügt
auch in diesem Falle eine verhältnifsmäfsig geringe Stromstärke.
Beim Anziehen des Ankers i fällt die Nase h infolge des Eigengewichtes der Klappe^ selbstthätig'
hinter die Kante des Ankers i, so dafs das Gasausflufsventil entgegen der Wirkung
seiner Spiralfeder zuverlässig so lange geschlossen bleibt, bis der Zündstromkreis von neuem bethätigt
wird.
Claims (1)
- Patent-Ansprüche:ι . Bei elektrischen Gasfernzündern mit zwei Stromkreisen, von denen einer zum Oeffnen und gleichzeitigen Zünden, der andere zum Schliefsen bezw. Auslöschen dient, eine Schaltungsanordnung, dadurch gekennzeichnet, dafs der zum Zünden benutzte Strom eine das Oeffnen des Gasabsperrorgans bewirkende Gegenkraft, welche beim Schliefsen des Gasstromes unter der Wirkung des zweiten Stromkreises gebildet und von einer mit Nase versehenen Klappe gesperrt gehalten wird, zur Kraftentfaltung bringt, während die Sperrklappe infolge ihres Eigengewichtes so lange in der Sperrstellung bleibt, bis der für die Zündung bestimmte Strom seinen Stromkreis durchliefst.•2. Eine Ausführungsform der zu i. gekennzeichneten Schaltungsanordnung, gekennzeichnet durch die unmittelbar neben dem Gasrohr über einander angeordneten Elektromagnete (E und e), von denen der in den Zündstromkreis eingeschaltete Magnet (E) eine mit Nase (h) versehene Klappe (f) zwecks Auslösung der das Ventil öffnenden Gegenkraft anzieht und der andere (e) unter Spannung der Spiralfeder (r) mittelst seines Ankers (i) das Ventil schliefst, wobei die Sperrklappe (f) infolge ihres Eigengewichtes mit der Nase (h) selbstthätig hinter die scharfe Kante des Ankers (i) greift.Hierzu ι Blatt Zeichnungen.
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