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Verfahren und Einrichtung zur Entnebelung von Räumen, insbesondere
in Färbereien od. dgl., mittels Warmluft Die Erfindung betrifft die Entnebelung
von Färbereien und anderen Räumen, in denen Flüssigkeit in Form von Dampf oder Dunst
in die Raumluft übergeht. je nach den vorliegenden Verhältnissen wird die Verdampfungswärme
von dem Wärmeinhalt der Flüssigkeit selbst gedeckt, so daß der Wärmeinhalt der Raumluftdurch
den eintretenden Dampf erhöht wird, was gleichzeitig eine gewisse Temperatursteigerung
der Luft zur Folge hat, oder aber die Verdampfungswärme wird durch die Luft
0' -"edeckt, so daß die Temperatur der Luft bei an nähernd gleichbleibendem
Wärmeinhalt sinkt. In beiden Fällen wird die Anlage so ausgelegt, daß die Luft nach
Aufnahme der Dämpfe nahezu gesättigt ist. Die erforderliche stündliche Luftmenge
wird daher unter sonst gleichen Verhältnissen um so kleiner, je höher die
Temperatur ist, mit der die Luft in den Raum eintritt. Diese Temperatur ist nach
oben mit Rücksicht auf die in dem Raum beschäftigten Personen beschränkt. Infolgedessen
ergibt sich häufig ein hoher stündlicher Luftwechsel, der in kritischen Fällen bis
zum Fünfzigfachen oder gar Hundertfachen ansteigen kann. Demnach sind die Lüfter
mit Zuleitungskanälen und Abzugskanälen .entsprechend groß zu bemessen. Der Kraftbedarf
ist erheblich, außerdem wird, da die Entnebelungsanlagen vorwiegend mit Frischluft
betrieben werden, der Wärmtverbrauch sehr hoch. Dies führt manchmal dazu, daß auf
einwandfreie Entnebelung bei schwierigen Außenluftverhältnissen einfach verzichtet
wird.
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Es ist bekannt, oberhalb von dampfentwickelnden Apparaten Abzug9kamine
aus einem Schachtteil mit nach unten sich erweiternder Fanghaube
vorzusehen.
Die für die Aufnahme der Schwaden bei kalter Witterung gegebenenfalls erwärmte Luft
tritt vorzugsweise oberhalb der Fanghauben aus Kanälen an der Decke in den Raum
und von dort unter den unteren Rand der Hauben, in welchen sie sich mit den Schwaden
vermischt und, durch den Auftrieb der warmen Schwaden unterstützt, ins Freie abzieht.
Auch bei dieser Einrichtung ist derselbe große Luftwechsel erforderlich, falls in
der Fanghaube Nebelfreiheit herrschen soll.
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Es ist ferner bekannt, heiße Luft unmittelbar durch Schlitze am oberen
Rand von Brühbottichen nach innen so ausströmen zu lassen, daß die heiße Luft die
Dampfschwaden über den Bottichen umschließt und mit den Dampfschwaden durch über
den Bottichen liegende Auffanghauben mit anschließendem Kamin abzieht. Diese Einrichtung
bedingt Ringkanäle an jedem Bottich und läßt durch die Beschrär&ung auf die
Schwadenabführung über den Bottichen die Entnebelung und Entlüftung der übrigen
Raumteile, insbesondere der Arbeitsplätze, unberücksichtigt.
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Nach der Erfindung wird die für die Entnebelung des Gesamtraumes erforderliche
Zuluftmenge in zwei Teilströmen in den Raum geführt, von denen einer über Raumtemperatur
erhitzte Luft (Heißluft) unmittelbar, d. h. ohne die im Raum beschäftigten Personen
zu bestreichen, in die Schwa-dennester über den Färbebottichen od.,4-1. führt, während
der andere für die Raumentnebelung erforderliche Warmluftstrom (von etwa Raumtemperatur)
in den übrigen Raum eingeführt und zusammen mit dem Heißluftstrom durch
Ab-
zugshauben über den Bottichen abgeleitet wird.
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Man kann den Teilluftstrom der Heißluft z. B. aus einem am oberen
Rand der Bottiche über eine oder mehrere Seiten verlegten Luftkanal durch Schlitze
in zweckmäßig schräg nach innen gerichteter Strömung austreten lassen, während die
für die Entnebelung und Entlüftung des Arbeitsraumes erforderliche Warmluft eine
getrennte Zuleitung ,erhält. Man kann auch die Heißluft von der Seite her aus zweckmäßig
an den Längss&te-nwänd-en des Raumes über Kopfhöhe verlegten Leitungen in die
Schwaden über den Bottichen blasen und aus tiefer gelegenen Leitungen unterhalb
der Heißluftströme die Warmluft den Arbeitsstellen an den Bottichen zuführen. Dabei
läßt sich der Zuluftkanal für die Heißluft und für die belüftende Wa,rmluft zu einem
gemeinsamen Kanal mit entsprechender Unterteilung der beiden Luftström-e vereinigen.
Zur Begünstigung der Schwadenableitung, können über den Bottichen noch Abzugshauben
vorgesehen und die Heißluft von der Seite her dann teils unter die Hauben und teils
darüber außen vorbeistreichend eingeblasen werden. Auch kann die Heißluftzuleitung
entlang Unterkanten vorzugsweise zwei-er Parallelseiten der Hauben verlegt und die
Warmluftzuleitung abseits davon an den Stitenwänden des Raumes angeordnet sein.
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Selbstverständlich nimmt der Fachmann bei Bemessung von Menge und
Eintrittstemperatur des Heiß- bzw. Warmluftstromes darauf Rücksicht, daß einerseits
auch die trockene Wärme (Leistungsaufnahme der im Arbeitsraum befindlichen Motoren,
Strahlung und Konvektion heißer Bottichwände sowie Wärmezufuhr infolge Wärmedurchgangs
durch Wände z. B. bei Sonneneinstrahlung im Sommer usw.), andererseits Wärmeverluste
im Winter auszugleichen sind.
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In der Zeichnung sind mehrere Anwendungsbeispiele für das erfindungsgemäße
Entnebelungsverfahren dargestellt.
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Fig. i zeigt ein Ausführungsbeispiel bei einem Gebäude mit Satteldach,
in dessen Mitte ein offener Dachreiter bzw. eine offene Lüftungslaterne für die
Abfährung der nassen Raumluft vorgesehen ist, Fig. 2 ein Gebäude mit Flachdach,
bei dem Ab-
zugshauben oberhalb der Bäder die nasse Raumluft über Lüftungsaufsätze
des Daches ins Freie ableiten und Fig. 3 ein Gebäude, bei dem die Heißluft
aus längs zwei einander gegenüberliegenden Unterkanten der Hauben verlegten Leitungen
teils in und teils über die Haube eingeblasen wird und die Ab-
leitung der
nassen Luft durch längs der Decke verleg#e Absaugkanäle erfolgt.
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Bei dem Beispiel nach Fig. i sind in einem Raum i, dessen Dach in
der Mitte einen offenen Dachreiter 2 besitzt, Behälter 3, z. B. Färbebottiche,
etwa zu me#hre.renhintereinander in zwei parallelen Reihen aufgestellt. Die'Bedi--nungsgänge4
liegen längs den Behältern 3 an den Außenseiten des Gebäudes. Für die Entnebelung
des Arbeitsraumes sind an beide-ii Längswänden Luftverteilkanäle angeordnet, welche
durch eine Trennwand in einen untenliegenden Kanal 5, durch welchen Luft
von :25 bis 30' C, und einen abenriegenden Kana16, durch welchen Heißluft
von 35 bis 6o' C geführt wird, unterteilt sind. Die aus dem Kanal
5 austretende Zuluft behandelt den eigentlichen Bedienungsraum4, in welchem
sich Arbeiter aufhalten, während die Luft aus dem Kanal 6 über die offenen
Behälter 3 hinivegstreicht, die auftretenden Schwaden 7 aufnimmt und
nach Mischung mit der Abluft aus den Arbeitsgängen 4. durch die offene Lüftungslaterne:z
im Dach entwei#cht.
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Die Temperatur in dem Raum i und die Temperatur im Dachraum unterhalb
der Laterne:2 kann durch zwei getrennte Temperaturregler gesteuert werden, welche
auf die Heizregisterventile des Zuluftkanalteiles 5 bzw. 6 arbeiten.
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In Fig. 2 ist der zu entnebelnde Arbeitsraum mit einem flachen Dach
versehen. Über den zwei Reihen der beheizten Behälter 3 sind Abzugshauben
8 angeordnet. Weiterhin sind z. B. drei Bedienungsgänge 4 vorgesehen. Bei
dieser Anordnung werden beispielsweise drei in einen unteren Kanal 5 und
einen oberen Kanal 6 unterteilte Kanäle verwendet, und es wird auch dem unteren
Teil des Raumes warme Luft von 25 bis 3o' C und dem oberen Teil des
Raumes Heißluft von 35 bis 6o' C zugeleitet.
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Die aus dem unteren Teil 5 der Kanäle austretende warme Luft
bestreicht die eigentlichen Arbeitsstellen 4, während die von den Kanalteilen
6
über Kopfhöhe ausströmende Heißluft teils unterhalb,
teils
oberhalb der Haubenmäntel 8 ein-,geblasen wird. Die unterhalb der Hauben
8 eingeblasene Luft nimmt die von den Bottichen 3 aufsteigende Feuchtigkeit
direkt auf und läßt sie durch die Schächte 9 über Dach entweichen, während
die oberhalb der Hauben 8 aufgeblasene Luft die Obers-eite der Haubenmäntel
erwärmt, so daß sich keine Kondensation an den Wandungen bildet. Ferner dient dieser
Teilluftstrom zur Entnebelung der oberhalb der Hauben liegenden Raumteile. Diese
Luft entweicht durch Schächte io, welche die Haubenentlüf tungskanäle i i umgeben,
ins Freie, so daß eine Unterkühlung der Wandungen der über Dach vorhandenen Schachtteile
i i vermieden wird.
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Bei der Anlage nach Fig,. 3 sind die Heißluftkanäle
6 entlang zwei einander gegenüberliegenden Unterkanten der Abzugshauben
8 angeordnet bzw. die Hauben an den einander zugekehrten Seiten der Kanäle6
befestigt. Aus den Heißluftlcanälen6 wird Luft zum Teil in die Hauben hinein und
zum Teil an der Außenfläche entlang geblasen. Die Warmluft zur Belüftung der Arbeitsgänge
wird wiederum von Kanälen 5 längs den Seitenwänden des Raumes zugeführt.
Die Ableitung der Luft erfolgt hier durch an der Decke liegende Absaugleitungen
12, die unter der Saugwirkung ein-es Lüf-
ters stehen.
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Die Lüfter können gegebenenfalls so ausgelegt sein, daß in dem zu
entnebelnden Raumein Unterdruck erzeugt wird, der ausreicht, um warme Luft aus Eintrittsöffnung-en
in Bodennähe der Seitenwände in für die Belüftung der Arbeitsplätze ausreichender
Menge eintreten zu lassen. Es braucht dann nur die Heißluft unter Druck zugeführt
zu werden.