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Anordnung zur Voreinstellung der Sekundärspannung von Hochspannungstransformatoren
Bei Röntgenapparaten mit Mitteln zur Voreinstellung der Röhrenspannung sind Anordnungen
bekannt, die einen dem Röhrenstrom proportionalen Spannungsabfall berücksichtigen.
Es .ist jedoch nur der Spannungsabfall auf der Sekundärseite des Hochspannungstransformators
dem Röhrenstrom direkt proportional, während der primärseitige Spannungsabfall,
der im wesentlichen am Netzwiderstand und dem Widerstand .der Primärwicklung des
Hochspannungstransformators und eines eventuellen Regeltransformators erfolgt, von
der eingestellten Leistung abhängig ist.
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Es ist daher bei einem über einen Autotransformator geregelten Hochspannungstransformator
bereits bekannt, zur Berücksichtigung des leistungsabhängigen Spannungsabfalls die
dem Hochspannungstransformator zugeführte Spannung um einen leistungsabhängigen
Betrag zu erhöhen, wobei die Widerstände vor und hinter dem Autotransformator in
ein bestimmtes Verhältnis zueinander gebracht werden müssen, damit der bei einer
Belastung auftretende Spannungsabfall der Röhrenleistung proportional ist und in
dieser Weise bei einer Voreinstellung berücksichtigt werden kann. Dieses Verfahren
bedingt aber zur Erzielung des passenden Abgleichs der Widerstände vor und hinter
dem Autotransformator die Anordnung eines zusätzlichen Einstellwiderstandes in einer
der Netzanschlußleitungen.
Das bedeutet aber eine Verschlechterung
des wirksamen Netzwiderstandes und verhindert daher eine volle Ausnutzung der zur
Verfügung stehenden Leistung des Anschlußnetzes.
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Die Erfindung hat daher zur Aufgabe, in einer Vorrichtung zur Voreinstellung
bzw. Voranzeige der Röntgen.röhrenspannung zusätzlich zu der röhrenstromabhängigen
Korrektionsspannung eine leistungsabhängige Korrektionsspannung auf d:ie Schaltmittel
zur Voreinstellung bzw. Voranzeige einwirken zu lassen, um dadurch bei, jeder voreingestellten
Belastung eine .gewünschte Spannung an der Röhre ohne die Einschaltung zusätzlicher
Widerstände in die Stromzuführungsleitungen des Hochspannungstransformators zu erhalten.
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Erfindungsgemäß wird dieseKorrektionsspannung dadurch gewonnen, daß
einerseits ein gegenüber der gewünschten Solleinstellung für die Sekundärspannung
fester Spannungswert und andererseits ein sich mit der Solleinstellung selbsttätig
ändernder Spannungswert, der im Hinblick auf die Netzgüte einstellbar ist, über
sich mit dem veränderbaren Sekundärstrom verändernde Widerstände entweder zur Verminderung
der Anzeige eines an der Primärspannung des Hochspannungstransformators liegenden
Meßinstrumentes oder zur zusätzlichen selbsttätigen Steuerung einer solchen Vorrichtung
für die Einstellung der Sekundärspannung benutzt sind, die in Abhängigkeit von der
gewünschten Solleinstellung für die Sekundärspannung gesteuert wird.
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Die dadurch gewonnene Korrektionsspannung setzt sich somit aus einem
stromabhängigen und einem leistungsabhängigen Anteil zusammen. In den Fig. i bis
3 werden drei verschiedene Möglichkeiten zur Erzielung dieser Korrektion.sspannung
dargestellt. Die Fig. i zeigt zwei hintereinander geschaltete Spannungsteiler, von
denen der eine an einer festen Spannung Ui liegt, während der andere an einer der
voreingestellten Sekundärspannung proportionalen Spannung U2 liegt. Die Widerstände
i und 2 werden dabei zugleich mit der Regelung des Röhrenheizstromes derart geregelt,
daß die an den Widerständen 3 und: 4 auftretenden Spannungsabfälle dem Röhrenstrom
proportional sind. Die an den beiden Widerständen 3 und 4 abgegriffene Spannung
U3 ist somit dem Ausdruck (IR -I- UR - IR) proportional, worin IR dem voreingestellten
Röhrenstrom und UR der voreingestellten Sekundärspannung des Hochspannungstransformators
entspricht.
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Die Fig. 2 zeigt einen aus den Widerständen 5 und 6 bestehenden Spannungsteiler,
der an einer Spannung U4 liegt, die demAusdruck (Cl -I- C2 - UR) proportional ist,
worin UR wieder der voreingestellten Röhrenspannung entspricht und. C1 undC2 konstante
Größen sind. Der Widerstand 6 wird bei dieser Anordnung zugleich mit der Einstellung
des Röntgenröhrenheizstromes derart geregelt, daß die an ihm auftretende Spannung
dem Röhrenstrom proportional ist. Auf diese Weise wi.rtl die an diesem Spannungsteiler
abgegriffene Spannung U., dem Produkt IR - (Cl -I- C2- UR) proportional und enthält
daher ebenfalls ein Strom- und ein leistungsabhängiges Glied.
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Die Fig.3 zeigt einen an einer konstanten Spannung U, liegenden Spannungsteiler,
bestelend aus den Widerständen 7, 8 und 9, wobei der Widerstand 9 zugleich mit der
Einstellung des Röntgenröhren'heiz-stromes derart geregelt wird, daß die an den
Widerständen 7 und 8 auftretenden Spannungsabfälle dem voreingestellten Röhrenstrom
proportional sind. Parallel zu dem Widerstand 8 liegt ein weiterer Spannungsteiler
io, dessen Schleifer bei der Voreinstellung der Röntgenröhrenspannung derart bewegt
wird, daß der abgegriffene Widerstand dieser Röntgenröhrenspannung proportional
ist. Somit ist die an dem Widerstand 7 und dem abgegriffenen Ende des Spannungsteilers
io auftretende Spannung U7 wiederum dem Ausdruck (IR + IR - UR) proportional.
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Die Fig. 4 bis 6 zeigen praktische Ausführungsbeispiele der Schaltungen
nach den Fig. i bis 3, und zwar dienen die Schaltungen der Fi.g. 4 und 5 zur Korrektur
der Anzeige eines Meßinstrumentes zur Voranzeige der. Sekundärspannung eines Hochspannungstransformators
und die Schaltung der Fig. 6 zur automatischen Einstellung der Sekundärspannung
eines Hochspannungstransformators.
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In den Fig.4 und 5 ist ein über einen Regeltransformator i i gespeister
Hochspannungstransformator 12 -dargestellt, der auf übliche Weise durch Schaltmittel
13 an Spannung gelegt werden kann. Die Heizung der Röntgenröhre 14 erfolgt über
einen Transformator 15, dessen Spannung durch einen Regelwiderstand 16 geregelt
werden kann.
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Die gemäß dem eingestellten Röhrenheizstrom und der vom Regeltransformator
i i abgegriffenen Spannung im Falle einer Belastung des Transformators ia an der
Röhre 14 zu erwartenden Spannung soll. durch ein mit einer kV-Skala gemäß dem Übersetzungsverhältnis
des Hochspannungstransformators versehenen Meßinstrument vorangezeigt werden.
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Nach der Fig. 4 liegt an der abgegriffenen Spannung des Regeltransformators
i i ein Spannungsteiler 18, i9 in Reihe mit einem Regelwiderstand 20, während ein
zweiter Spannungsteiler, der aus einem festen Widerstand 21 und einem Regelwiderstand
22 besteht, an einer festen Spannung des Regeltransformators ii liegt.
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Die von dem Meßinstrument 17 angezeigte Spannung entspricht daher
der um die Spannungsabfälle an .dem Widerstand i8 und dem Widerstand 21 verminderten
abgegriffenen Spannung des Regeltransformators. Der Abgriff 27 des Spannungsteilers
18, i9 kann gemäß der Netzgüte eingestellt werden. Die' Widerstände 20, 22 werden
zugleich mit der Einstellung der Röhrenheizung derart geregelt, daß die an den Widerständen
18 und 21 auftretenden Spannungsabfälle dem voreingestellten Röhrenstrom proportional
sind.
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Nach der Fig. 5 liegt an der abgegriffenen Spannung des Regeltransformators
ein Spannungsteiler 23, 24, der wiederum gemäß der Netzgüte eingestellt werden kann.
Die an dem Widerstand 24
auftretende Spannung bildet zusammen mit
einer konstanten, von einem Transformator 25 gewonnenen Spannung die Spannung
für einen Spannungsteiler, die damit dem Ausdruck (C -f- UR)
proportional
ist. Der Spannungsteiler 26 wird zugleich mit .der Einstellung des Röhrenheizstromes
derart geregelt, daß die von ihm abgenommene Spannung dem voreingestellten Röhrenstrom
proportional ist.
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Die Fig. 6 stellt eine Röntgenschaltung mit einer Röntgenröhre 1.4,
einem Heiztransformator 15 und einem Hochspannungstransformator 30 dar, bei
der die Regelung der Sekundärspannung durch eine veränderbare Anzapfung der Primärwicklung
des Hochspannungstransformators 30 erfolgt, die von einer konstanten Spannung
erregt wird. Diese Regelung erfolgt im angeführten Beispiel automatisch durch einen
Motor 31, der in Abhängigkeit von einer Brückenanordnung so lange erregt wird, bis
das Gleichgewicht dieser Brücke hergestellt ist. Diese Brücke besteht im wesentlichen
aus den Potentiometern 32 und 33, wovon das Potentiometer 32 an Hand einer Skala
auf einen bestimmten kV-Wert eingestellt wird, während der Schleifer des Potentiometers
33 durch den Motor 3 i bewegt wird.
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Solange zwischen den Potentiometerabgriffen 34 und 35 ein Potentialunterschied
herrscht, wird der Motor 31 infolge der Erregung eines in der Brückendiagonalen
angeordneten polarisierten Relais 36 in der einen oder der anderen Richtung angetrieben
werden und die Einstellung der Sekundärspannung nachgeregelt.
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Erfindungsgemäß enthält diese Brückenanordnung zwischen den unteren
Enden 37, 38 der oben beschriebenen Potentiometer 3? und 33 eine Schaltanordnung
nach der Fig. 3. An dem Widerstand 39 liegt eine konstante Spannung, und parallel
zu diesem Widerstand liegt ein Spannungsteiler mit den Widerständen 40, 41, 4a,
wobei der Widerstand 42 mit der Einstellung des Röhrenheizwi.derstandes 45 derart
verändert wird, daß die Spannungsabfälle an den Widerständen 40 und 41 dem eingestellten
Röhrenstrom proportional sind. Parallel zu dem Widerstand 41 liegt ein gegenüber
diesem hochohmiger Spannungsteiler 43, 44, wobei der Widerstand 43 zur Berücksichtigung
des Netzwiderstandes einstellbar ist. Der Schleifer des Widerstandes 44 wird zugleich
mit dem Schleifer des Potentiometers 3a derart bewegt, daß der daran abgegriffene
Widerstand der eingestellten Röhrenspannung proportional ist.
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Je nach der Einstellung der rtöhrenspannung und des Röhrenstromes
wird daher der Potentialunterschied zwischen den Punkten 37 und. 38 schwanken und'
damit eine strom- und leistungsabhängige Korrektur der Einstellung der Sekundärspannung
zur Folge haben.
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Es sei erwähnt, daß bei Benutzung einer stabilisierten Stromquelle
für das Potentiometer 32 und einer Spannung für das Potentiometer 33 die
der an die Primärwicklung des Hochspannungstransformators anzulegenden Netzspannung
entspricht, ein automatischer Angleich der Sekundärspannung des Transformators gegenüber
Netzspannungsschwankungen erzielt wird.