DE930129C

DE930129C - Optisches Vorsatzsystem fuer photographische Kameras mit einem Koinzidenz-Entfernungsmesser

Info

Publication number: DE930129C
Application number: DEK7656A
Authority: DE
Inventors: Kurt Kirchhoff
Original assignee: Individual
Current assignee: Individual
Priority date: 1950-10-12
Filing date: 1950-10-12
Publication date: 1955-08-01

Description

Optisches Vorsatzsystem für photographische Kameras mit einem Koinzidenz-Entfernungsmesser Die Erfindung betrifft ein optisches Vorsatzsystem für photographische Kameras mit einem Koinzidenz-Entfernungsmesser.
Kameras mit eingebautem Entfernungsmesser gestatten allgemein günstigenfalls Nahaufnahmen bis zu etwa i m Objektiventfernung. Für Aufnahmen unter i m, die durch Aufstecken von Vorsatzlinsen auf das Aufnahmeobjektiv ermöglicht werden können, sind eingebaute Entfernungsmesser und Sucher nicht mehr ohne weiteres benutzbar. Um trotzdem auch hierbei eine Scharfeinstellung und ein Heraussuchen des Bildausschnittes zu ermöglichen, sind optisch brechende Vorsätze bekanntgeworden, die speziell für Nahaufnahmen geeignet sind.
Es ist bereits bekannt, zu diesem Zwecke vor das Aufnahmeobjektiv und den Entfernungsmesser eine einzige Vorschaltlinse zu setzen. Auf diese Weise ist zwar die Nahparallaxe fortgefallen, jedoch ergibt sich für den Entfernungsmesser durch die Benutzung der Randteile der gemeinsamen Linse eine Verkürzung der wirksamen Brennweite.
Die Verhältnisse werden nicht besser, wenn - wie auch bereits bekannt ist - zwei Vorschaltlinsen benützt werden, die nur Teile einer einzigen großen Vorschaltlinse sind, oder wenn als Vorsatzlinse ein Fernrohrobjektiv dient.
Die Erfindung geht von einem optischen Vorsatzsystem für photographische Kameras mit einem insbesondere als Meßsucher ausgebildeten Koinzidenz-Entfernungsmesser aus, das aus zwei insbesondere mechanisch verbundenen Sammellinsen besteht, von denen die eine im Strahlengang des Aufnahmeobjektivs, die andere in dem des Entfernungsmessers liegt und deren optische Achsen mit derjenigen des Aufnahmeobjektivs zusammenfallen.
Erfindungsgemäß haben die beiden Linsen mindestens für die paraxialen Strahlen des Kameraobjektivs und den mit der dazu parallelen Visier- Linie des Entfernungsmessers zusammenfallenden Lichtstrahl einer vorgegebenen Wellenlänge dieselbe Schnittweite auf der optischen Achse. Auf diese Weise fallen die Entfernungsmesserparallaxe und die Sucherparallaxe fort, indem gleichzeitig die Nahkonvergenz für den Entfernungsmesser hergestellt wird und die jeweils besten Korrektionsmöglichkeiten für den Strahlengang desAufnahmeobjektivs und den des Entfernungsmessers erreichbar sind.
Die bei Nahaufnahmen sonst für das Auge notwendige Nahakkomodation wird aufgehoben, so daß auch für kürzeste Entfernungen mit der gewohnten Fernakkomodation des Auges gearbeitet werden kann. Die Fokussierung ist mit Hilfe des eingebauten Koinzidenz-Entfernungsmessers durch die vorhandene Objektivverstellung möglich.
Bei einer bevorzugten Ausführungsform der Erfindung hat das vor dem Aufnahmeobjektiv angeordnete System eine konkave Fläche nach dem Objektiv zu; und das vor dem gegebenenfalls als Meßsucher eingerichteten Entfernungsmesser angeordnete System eine konvexe Fläche nach dem Entfernungsmesser zu. Vor dem Aufnahmeobjektiv angeordnete Vorschaltlinsen, insbesondere Achromate, sind bekannt, die einen Meniskus mit positiver Krümmung der ersten Fläche aufweisen. Die gekennzeichnete Anordnung der Krümmung des vor den Entfernungsmesser geschalteten Systems ist zweckmäßig, weil auf diese Weise die sphärische Unterkorrektion klein gehalten wird, da bei diesem für Nahaufnahmen bestimmten Aufsatzgerät der telezentrische Strahlengang auf der Seite des Entfernungsmessers liegt.
Weitere Verbesserungen und zweckmäßige Ausgestaltungen des Erfindungsgegenstandes sind an Hand der Zeichnung erläutert, in der eine Ausführungsform der Erfindung dargestellt ist. Es zeigt Fig. i eine Ansicht von vorn auf eine Kamera mit eingebautem oder gekuppeltem Sucherentfernungsmesser, die mit einem erfindungsgemäß ausgebildeten Vorsatzlinsensystem versehen ist, Fig.2 eine Seitenansicht, teilweise im Schnitt nach Linie II-II, auf die Einrichtung der Fig. i. In dem Ausführungsbeispiel ist mit e eine Kamera mit gekuppeltem Koinzidenz-Entfernungsmesser und Einstellmöglichkeit bis etwa i mm bezeichnet. DieAusblickfenster des Basisentfernungsmessers sind mit dl und d2 und das Ausblickfenster des Suchers mit c bezeichnet. Auf dem Objektiv ist auf nicht näher dargestellte Weise ein Vorsatzlinsensystem befestigt, das aus einer vor dem Ausblickfenster des Aufnahmeobjektivs f angeordneten Sammellinse b und aus einer vor dem Ausblickfenster c des Suchers und den Ausblickfenstern d1, d2 des Entfernungsmessers angeordneten Sammellinse a besteht. Beide Linsen d und b haben gleiche Brennweite (im Ausführungsbeispiel etwa i m) und die gleiche optische Achse, die mit derjenigen des Aufnahmeobjektivs f zusammenfällt, sind aber von verschiedener Krümmung. Durch die Objektivverstellung mit Hilfe des Entfernungsmessers wird eine Fokussierung erreicht.
Wie aus der Fig.2 hervorgeht, empfiehlt sich insbesondere eine derartige Ausbildung der beiden Sammellinsen, daß das vor dem Objektiv angeordnete System eine konkave Fläche nach dem Objektiv zu und das vor dem Entfernungsmesser angeordnete System eine konvexe Fläche nach dem Entfernungsmesser zu hat. Die im Ausführungsbeispiel gezeigte plankonvexe Form ist aus wirtschaftlichen Gründen besonders zweckmäßig, da ihre Wirkung nur wenig von der einer Linse günstigster Form abweicht und die Abweichungen noch weiter durch Wahl des Glases vermindert werden können.
Das vor dem Aufnahmeobjektiv angeordnete Linsensystem kann durch Zusatz optischer Linsen eine besondere Korrektion erhalten bzw. z. B. für Reproduktionszwecke durch ein besonders korrigiertes optisches System ersetzt werden. Hierbei ist auch insbesondere hinsichtlich des vor dem Aufnahmeobjektiv angeordneten Linsensystems eine achromatische Ausführung möglich, wie die Fig. 2 zeigt.

Claims

PATENTANSPRÜCHE: i. Optisches Vorsatzsystem für photographische Kameras mit einem insbesondere als Meßsucher ausgebildeten Koinzidenz-Entfernungsmesser, das aus zwei insbesondere mechanisch verbundenen Sammellinsen besteht, von denen die eine im Strahlengang des Aufnahmeobjektivs, die andere in dem des Entfernungsmessers liegt und deren optische Achsen mit derjenigen des Aufnahmeobjektivs zusammenfallen, dadurch gekennzeichnet, daß die beidenLinsen mindestens für die paraxialen Strahlen des Kameraobjektivs und den mit der dazu parallelen Visierlinie des Entfernungsmessers zusammenfallenden Lichtstrahl einer vorgegebenen Wellenlänge dieselbe Schnittweite auf der optischen Achse haben.
2. Optisches Vorsatzsystem nach Anspruch i, dadurch gekennzeichnet, daß das vor dem Aufnahmeobjektiv (f) angeordnete System (b) eine konkave Fläche nach dem Objektiv zu und das vor dem Entfernungsmesser (dl, d2) bzw. dem Bildfeldsucher (c) angeordnete System (a) eine konvexe Fläche nach dem Entfernungsmesser bzw. dem Bildfeldsucher zu hat. Angezogene Druckschriften: Deutsche Patentschriften 6i9 604, 60o 742; S a u er, H., Photographische Entfernungsmesser (Band 4 der Ergebnisse der angewandten physikalischen Chemie) S. ii8-i2o; Naumann, H., Das Auge meiner Kamera, 1937 S.110-113; N a u m a n n, H., Optik für Konstrukteure, 1949, S. 122, 167, 222.