DE1272704B

DE1272704B - Entfernungsmessanordnung mit grosser Messbasis fuer einaeugige Spiegelreflexkameras

Info

Publication number: DE1272704B
Application number: DEL56946A
Authority: DE
Inventors: Dr Ludwig Leitz
Original assignee: Ernst Leitz Wetzlar GmbH
Current assignee: Ernst Leitz Wetzlar GmbH
Priority date: 1967-07-07
Filing date: 1967-07-07
Publication date: 1968-07-11
Also published as: US3529527A

Description

Entfernungsmeßanordnung mit großer Meßbasis für einäugige Spiegelreflexkameras Zur Erzielung einer Schnittbildentfernungsmessung ist es bei einäugigen Spiegelreflexkameras bekannt, zentral in der Ebene der Matt- bzw. Einstellscheibe Meßkeile anzuordnen.
Dabei ist es bekanntermaßen ein Nachteil, daß man die Neigung der Keile nicht über eine Meßbasis von mehr als f : 5,6 vergrößern kann. Dies liegt einmal daran, daß die Objektive mit längeren Brennweiten gewöhnlich mit kleineren relativen Öffnungen versehen sind, so daß man sich dieser Gegebenheit anpassen muß. Es ist aber ferner auch durch die nicht genau fixierte Austrittspupille der Zwang auferlegt, mit der Meßbasis reichlich innerhalb der Eintrittspupille bzw. Austrittspupille des Systems zu bleiben, damit es bei nicht genau zentriertem Auge nicht zu unerwünschten Vignettierungen der durch die Keile geneigten Strahlen kommt. Auch bei höheröffnenden Objektiven wird daher bisher nur von der vergleichsweise kleinen obengenannten Meßbasis Gebrauch gemacht.
Der vorliegenden Erfindung liegt daher die Aufgabe zugrunde, für Spiegelreflexkameras eine zusätzliche Meßanordnung zu schaffen, die für hochgeöffnete Systeme, z. B. mit der relativen Öffnung f :1,4 und f : 1,2, die Vorteile dieser höheren Apertur für eine Vergrößerung einer Meßbasis benutzt und mit genauer Zentrierung des Auges verwendbar ist. Gemäß der Erfindung ist diese Aufgabe dadurch gelöst, daß für hochgeöffnete Aufnahmeobjektive zusätzliche Entfernungsmeßrnittel nach Art der Entfernungsmeßkeile angeordnet sind, die speziell ein Aufnahmestrahlenbüschel der hohen Apertur erfassen und deren Meßbild dem Suchergesichtsfeld unmittelbar benachbart sichtbar wird.
Zu diesem Zweck wird insbesondere vorgeschlagen, die der okularseitigen Strahlendurchtrittsfläche des Dachkantprismas benachbarten Flächenteile als geneigte Spiegel auszubilden und am okularseitigen Rand der Strahleneintrittsfläche des Dachkantprismas zwei Spiegelstreifen keilförmig anzuordnen, die die an den geneigten Spiegelflächen reflektierten Strahlen in das Okular umlenken.
Die keilförmige Anordnung von Spiegelstreifen an Stelle der bekannten Prismenkeile hat insbesondere den Vorteil, daß die Spiegel um den Faktor 4 weniger geneigt sein müssen als brechende Flächen und daß hierbei nicht die zusätzlich bei brechenden Keilen unerwünschte unterschiedliche Lage der Schärfe rechts und links von der Mitte entsteht.
Durch die seitliche Anordnung der Spiegelstreifen werden speziell Strahlenbüschel der größeren Apertur mit einer gegenüber den konventionell angeordneten Meßkeilen wesentlich erhöhten Meßbasis und damit entsprechend erhöhten Meßgenauigkeit erfaßt. Von besonderem Vorteil ist auch, daß das normale Sucherbild durch die zusätzliche Meßanordnung nicht wesentlich gestört wird.
Das am unteren Bildrand des Sucherbildes entstehende Bild des Meßstreifens ist höhen- und seitenverkehrt. Es ist jedoch auch möglich, ein seitenrichtiges Bild dieses Meßstreifens zu erzeugen. Zu diesem Zweck wird vorgeschlagen, den einen der beiden keilförmig angeordneten Spiegelstreifen als Hohlspiegel auszubilden, dessen Mittelpunkt auf der Trennkante des anderen Spiegelstreifens liegt. Es handelt sich demnach um einen 1 : 1 abbildenden Hohlspiegel, und das gesehene Meßbild entspricht dem eines Invert-Entfernungsmessers, bei dem die Auswanderungsgeschwindigkeit der Meßbilder gegeneinander verdoppelt ist.
In der Zeichnung ist die Erfindung am Ausführungsbeispiel einer einäugigen Spiegelreflexkamera dargestellt. Es zeigt F i g. 1 schematisch einen Querschnitt durch eine Spiegelreflexkamera in einem ersten Ausführungsbeispiel, F i g. 2 eine Ansicht des Dachkantprismas in Einblickrichtung vom Okular her, F i g. 3 eine Darstellung des gesehenen Sucherbildes, F i g. 4 schematisch einen Querschnitt durch eine Spiegelreflexkamera in einem zweiten Ausführungsbeispiel.
In dem Gehäuse 10 der Spiegelreflexkamera ist an der Frontseite das Objektiv 11 gehalten. Im Sucherstrahlengang verfügt die Kamera ferner in bekannter Weise über den Reflexspiegel 12, die Einstellscheibe 5, die Feldlinse 4 sowie das Dachkantprisma 1 und das Okular 13. Die Flächen 1 a, 1 b (F i g. 2) des Dachkantprismas 1 sind verspiegelt und leicht geneigt, so daß das Flächenstück 5 a der Einstellscheibe 5 unterhalb auf ein Flächenstück 5 a' des Dachkantprismas praktisch 1 : 1 abgespiegelt wird. Unter diesem Flächenstück 5 ä des Dachkantprismas, d. h. am okularseitigen Rand von dessen'- Strahleneintrittsfläche, sind zwei Spiegelstreifen 6, 7 -keilförmig angeordnet. Diese Spiegelstreifen sind in bekannter Weise derart geneigt, daß das aus den größeren Aperiurzonen 1a,1 b kommende Licht für die Austrittspupille bzw. in die durch die optische Achse verlaufende Hauptstrahlenebene gespiegelt wird. Bei einer Meßbasis f : 2 hat man dann gegenüber der bisher üblichen von f : 5,6 eine um den Faktor 2,8 höhere Meßgenauigkeit.
Das Bild 5 ä ist zwar höhen- und seitenverkehrt (F i g. 3), doch steht es im Zusammenhang mit den am unteren-Bildrand gesehenen Bildteilen. Eine Bildaufrichtung dieses am Bildraid gesehenen Meßstreifens 6 kann gemäß der Erfindung mit einer Anordnung nach F i g. 4 erzielt werden, In diesem Ausführungsbeispiel ist der Spiegelstreifen 7 als 1:1 abbildender Hohlspiegel 7' ausgebildet. Der Mittelpunkt des Hohlspiegels 7' befindet sich auf der Spiegeltrennkante des Spiegelstreifens.6. Das gegebene Meßbild entspricht dem eines Invert-Entfernungsmessers, wobei das durch den Spiegelstreifen 6 gesehene Bild aufrecht steht und das durch den Spiegelstreifen 7' gesehene höhen- und seitenverkehrt. Dadurch verdoppelt sich die Auswanderungsgeschwindigkeit der Meßbilder.

Claims

Patentansprüche: 1. Entfernungsmeßanordnung für einäugige Spiegelreflexkameras mit einem bildaufrichtenden Dachkantprisma und konventionellen Entfernungsmeßmitteln (Mattscheibe und/oder Pyramidenraster und/oder EinStellscheibe mit geringer Meßbasis) im Sueherstrahlengang, d a d u r c h gekennzeichnet, daß für hochgeöffnete Aufnahmeobjektive zusätzliche Entfernungsmeßmttel nach Art der Entfernungsmeßkeile angeordnet sind, die speziell ein Aufnahmestrahlenbüschel der hohen Apertur erfassen und deren Meßbild dem Suchergesichtsfeld unmittelbar benachbart sichtbar wird.
2. Entfernungsmeßanordnung nach Anspruch 1, dadurch gekennzeichnet, daß die der okularseitigen Strahlendurchtrittsfläche des Dachkantprismas (1) benachbarten Flächenteile als geneigte Spiegel (1 a, 1 b) ausgebildet sind und daß sich am okularseitigen Rand der Strahleneintrittsfläche des Dachkantprismas (1) zwei keilförmig angeordnete Spiegelstreifen (6, 7) befinden, die die an den geneigten Spiegelflächen (la;jlb) reflektierten Strahlen in das Okular umlenken,
3. Entfernungsmeßanordnung nach Anspruch 2, dadurch gekennzeichnet, daß der eine der beiden keilförmig angeordneten Spiegelstreifen als Hohlspiegel (T) ausgebildet ist, dessen Mittelpunkt auf der Trennkante des anderen Spiegelstreifens (6) liegt.
4. Entfernungsmeßanordnung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein klares Flächenstück der Einstellscheibe (5) auf die Spiegelstreifen (6, 7) abgebildet wird.
5. Entfernungsmeßanordnung nach den Ansprüchen 1 bis 3, dadurch gekennzeichnet, daß ein mattiertes oder feingerastertes Flächenstück der Einstellscheibe (5), insbesondere des unteren Bildrandes auf die Spiegelstreifen (6, 7) abgebildet wird.