DE92981C - - Google Patents
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Description
KAISERLICHES
PATENTAMT.
Der Gegenstand vorliegender Neuerung ist ein Kugelverschlufs für Flaschen und dergl.
zur Aufbewahrung und zum Verschank von moussirenden und anderen Getränken aller
Art, bei welchem jede Berührung der Flüssigkeit mit Metall oder einem anderen, der Gesundheit
schädlichen Körper vermieden wird.
Der Erfindungsgedanke beruht darauf, dafs auf den Flaschenhals ein Kopfstück aufgesetzt
wird, in welchem sich eine Verschlufskugel, eine Dichtungsringfläche und ein Bewegungsmechanismus so angeordnet findet, dafs einerseits
durch Bewegen eines seitlich an dem Kopfstück angebrachten Handhebels ein Oeffnen
und Schliefsen bewirkt werden kann und andererseits die Flüssigkeit aus einer Mündung
ausfliefst von der Art einer Flaschenmündung, wozu noch kommt, dafs alle die genannten
Theile an dem Kopfstück selbst angebracht sind, so dafs beim Abschrauben derselben die
Flasche ohne Weiteres zum Reinigen von allen Zubehörteilen befreit ist.
Das Hauptmerkmal der Neuerung liegt darin, dafs das Kopfstück nach dem Aufschrauben
auf die Flasche die eigentliche Einfüll- und Ausgufsöffnung derselben bildet und dafs die
zwangläufige Bewegung der Verschlufskugel durch eine seitlich in dem Umfange des Kopfstückes
geführte, zur Achslinie der Flaschen und der Bewegungsrichtung der Verschlufskugel
senkrecht sich bewegende Druckstange bewerkstelligt wird, so dafs man beim Anfassen
eines an dem Kopfstücke von oben nach der Flasche herabgehenden festen Bügels und Andrücken
eines in demselben gelenkartig gelagerten Handhebels das Abheben der Verschlufskugel
von dem Dichtungsringe und das selbstthätige Wiederauflegen — bezw. Aufpressen —
ganz nach Belieben und namentlich während des Ausgiefsens einer Flüssigkeit, nach Bedürfnifs
der Aüsfiufsrnenge, einrichten kann.
Bisher sind wohl Kappen zum Aufschrauben auf Flaschenmündungen bekannt geworden,
die Verschlufsorgane mit zwangläufiger Bewegung aufnehmen, bei welchen durch Drücken
auf den Kopf oder den Rand einer Hülse, eines Rohres oder eines Führungsstiftes ein
Oeffnen bezw. ein Freigeben der Ausflufsöffhung oder ein Abheben des Verschlufsorganes
vom Dichtungsringe bezw. dem Ventilsitze bewerkstelligt wird, so dafs die Flüssigkeit
aus der Mündung der Flasche oder der Kappe auslaufen kann, es sind aber keinerlei Einrichtungen
bekannt, bei welchen durch Anfassen der Flasche oder des Behälters an einem
henkelartigen Bügel und langsamen Andrücken eines daran gelenkartig gelagerten und entsprechend
geführten Handhebels ein beliebiges Oeffnen und Schliefsen, von Null bis ganzer
Oeffnung oder umgekehrt von ganzer Oeffnung bis vollständigem Abschlufs während des Ausgiefsens
bezw. Ausfliefsens der Flüssigkeit ohne jede weitere sonstige Bethätigung erfolgen kann
als durch blofses mehr oder weniger Andrücken des Handhebels gegen den festen Bügel.
Diese Möglichkeit des Oeffhens und Schliefsens in beliebiger Weise während des Ausgiefsens
der Flüssigkeit durch Veränderung des Druckes der Hand auf den mit einem festen Bügel
verbundenen Handhebel wird erreicht durch einen Excentermechanismus von besonderer
nachstehend beschriebener Einrichtung, welcher
derartig in dem Kopfstück eingeschlossen ist, dafs er von aufsen nicht gesehen werden kann.
Es lag gerade darin eine Schwierigkeit vor, einen geeigneten Mechanismus zur Uebertragung
der Bewegung in zur Flaschenachse senkrechter Richtung auf eine Bewegung in zur Flaschenachse
paralleler Richtung zu erzielen, welcher Mechanismus sich dazu eignen mufste, in dem
kleinen Räume der inneren Bohrung des Kopfstückes Platz zu finden, mit Sicherheit zu
arbeiten und dem Durchgang der ausfliefsenden Flüssigkeit kein wesentliches Hindernifs zu bieten.
Diese Ausführung ist auf beiliegender Zeichnung in den Fig. ι bis 3 und ia und 9 a in
verschiedenen Formen zur Darstellung gebracht.
Die Fig. 1 bis 3 beziehen sich auf eine erste Ausführungsform.
Fig. ι zeigt den Verschlufs in seinen Einzelheiten,
während die Fig. 2 und 3 denselben an einer Flasche in der Offen- und Verschlufsstellung
zeigen.
Auf dem gleichmäfsig weiten Hals der Flasche A ist ein geeignet geformtes Kopfstück -B mittelst
,einer Ueberfangmutter C unter Zwischenlegung eines Dichtungsringes K befestigt. In einer
Nuth der Kapsel liegt ein Kautschukring L, gegen welchen sich die Kugel J legt. Diese
Kugel kann aus Glas bestehen und ist mit einem Schraubenstift J1 ausgerüstet. Ungefähr
in halber Höhe des Kopfstückes B ist dasselbe seitlich durchbohrt; auf diese Bohrung ist eine
längliche Hülse E mit einer Dichtungsscheibe P aufgesetzt. Diese Hülse wird durch einen
Bolzen H, welcher sich innen mit einer vorspringenden Fläche gegen die Kapselwand legt
und durch sein Gewindetheil d (Fig. 1) mit der Hülse verschraubt wird, gehalten.. Der
Bolzen H ist nach einem Ende hin flach ausgebildet und hier durch einen Stift gelenkig
mit einem Stift c verbunden, welches wiederum gelenkig mit einer kurzen Stange b gekuppelt
ist; letztere ist mit einer Höhlung versehen, in welche die Schraube J1 der Kugel / eingeschraubt
wird. Der Gewindetheil des Bolzens H ist in seiner Längsachse durchbohrt,
und zwar ruht in dieser Bohrung eine Stange, welche auch wieder aus zwei Theilen G und a
mittelst Verschraubung zusammengesetzt ist. Diese Stange fafst unten mit einem Oehr an
den Theil c des Verschlusses.
Wie aus Fig. 3 zu ersehen ist, sind die Drehpunkte des Theiles c so angeordnet, dafs
er als Doppelhebel wirken kann, wobei er um den Zapfen des Bolzens H drehbar ist. Die
Entfernungen dieses Zapfens von den beiden anderen sind dann als die Schenkel des Winkelhebels
anzusehen. Die Stange G ist oben in der Hülse E mit einem Druckknopf versehen und
erhält durch eine Feder F stets das Bestreben, in die Höhe zu gehen. Die Hülse E ist, wie
aus den Einzelheiten der Fig. 1 hervorgeht, auch aus zwei Theilen zusammengeprefst und
mit verschiedenen Unterlegscheiben MNO für
die Spiralfeder ausgestattet.
Es wird hiernach durch Niederdrücken der Stange G der Winkelhebel e zum Ausschwingen
gebracht und somit der Verschlufs geöffnet.
Um diese Bewegung hervorbringen zu können, ist ein Handhebel D vorgesehen, welcher an
einem Bügel C1, der mit.der Ueberfangmutter C
aus einem Stück besteht, um einen Zapfen C2 drehbar angeordnet ist und mit seinem freien
Ende in einer Aussparung C3 geführt wird, während sein anderer Schenkel durch einen
Schlitz der Hülse E in diese hineingreift und hier auf den Kopf der Stange G wirken kann.
Die Fig. 1 a bis 3 a zeigen eine zweite Ausführungsform
des Kugelverschlusses, die Fig. 4 a und 6 a eine constructive Anordnung zur Anwendung
des Kopfstückes bei Flaschen ohne Halsgewinde, besonders Champagnerflaschen, und die Fig. ja bis ga eine dritte Ausführungsform.
In den beiden, den Fig. ia bis 3a, sowie
7 a bis 9 a entsprechenden Ausführungen des Kopfstückes ist der untere Theil desselben
so weit verlängert, dafs die Kugel selbst in der untersten Stellung nicht in den Flaschenhals
hineinragt, d. h. dafs die ganze Verschlufsvorrichtung in dem Kopfstück selbst in allen
Stellungen verbleibt.
Die entsprechenden Theile sind mit den vorgehend beschriebenen Theilen entsprechenden
Buchstaben versehen, woraus das Verständnifs der Anordnung ohne Weiteres aus der Zeichnung
hervorgeht.
Das Kopfstück B 1 mit Ueberfangmutter C,
Handhebel D1, Bügel C1 trägt im Innern einen
Dichtungsring L1 für den Abschlufs der Kugel J und wird mittelst Ringes K1 in Fig. ia durch
Aufschrauben auf das Halsgewinde der Flasche A1 nach aufsen abgedichtet, während in Fig. 3 a
das Aufschrauben durch Vermittelung einer Manschette P erfolgt, die aufsen. an ihrem
oberen hervorspringenden Rande ein Gewinde trägt und aus zwei, durch ein Scharnier R R1
zusammengehaltenen Theilen besteht.
Die Anordnung der auseinanderklappbaren Manschette P gestattet, solche über den oberen
Halsring der Flaschen, namentlich der Champagnerflaschen zu schieben und ein festes
Schraubgewinde für das Kopfstück des Kugelverschlusses zu erzielen, ohne dafs an der
Flasche selbst etwas geändert zu werden braucht. In den Fig. 4a, 5 a und 6 a ist eine solche
Manschette in Ansichten und Schnitt zur Darstellung gebracht.
Die Anordnung nach den Fig. ia und 3a
ist für solche Getränke, welche durch das aufgesetzte Kopfstück in die Flasche eingefüllt
werden, wobei also ein seitliches Auslaufen bezw. Ausfliefsen durch die Dichtung der Feder-
büchse E1 im Kopfstück B1 verhindert werden
mufs.
M1 N1 O1 sind Dichtungs- und Auflageringe,
wie bei der ersten Ausführungsform, welche von der Spiralfeder jF"1 angedrückt werden, wobei
letztere durch die Druckstange G1 geführt ist.
Der Excentermechanismus ist ebenfalls wesentlich derselbe, wie vorstehend beschrieben; die
Druckstange a1 greift im Punkte H* an der
excentrischen Scheibe cl und die in die Kugel /
eingeschraubte Druckstange bl in Hh an derselben
Scheibe an.
Der Vorsprung i?1, der zur Verdeckung und
dem Schütze des Excentermechanismus dient, kann je nach seiner Anordnung noch einen
weiteren Zweck haben, er kann nämlich die Schnelligkeit des Ausfliefsens der Flüssigkeit
aus dem Kopfe der Flasche beeinflussen. Je nachdem man das Ausschänken aus der Flasche
gelinde oder stark wünscht, z. B.. für Liqueurgläser, wird ein gröfserer oder kleinerer Vorsprung
R1 in die Mündung eingesetzt.
In der Fig. 2 a ist die Führung des Handhebels D1 in dem Bügel C1 in horizontaler
Ansicht veranschanlicht.
Da nun nicht alle Getränke durch den Kopf der Flasche, d. h. das Kopfstück B1 des vorliegenden
Kugelverschlusses zum Einfüllen gebracht werden, so ist es auch nicht für alle Flaschenkugelverschlüsse nothwendig, dafür
Sorge zu tragen, dafs die Federbüchse £' eine
innere Dichtung erhält gegen seitlichen Ausflufs.
Von diesem Gesichtspunkte ausgehend, kann die Anordnung der Büchse E2 nach den Fig. 7 a
und 8 a vereinfacht werden. Die jetzt keine Feder mehr enthaltende Büchse E'2 besteht aus
einem Stück und ist einfach gegen das Führungsstück d'2 geschraubt. Sie trägt einen Schlitz Es,
durch welchen der obere Arm D3 des Hebels D'2
durchgreift, um in die Oeffnung G2 der Druckstange a2 einzugreifen. An Stelle der Spiralfeder
ist eine Blattfeder F2 am Handhebel D2
angebracht, so dafs sich dieselbe gegen den Bügeltheil C2 anstemmt. Der Drehpunkt C3
des Hebels D2 D3 ist dadurch näher der Ueberfangmutter
C gerückt.
In der Fig. 9 a ist die Anordnung der Mechanismustheile noch extra zur Darstellung gebracht,
und zwar in einer Ansicht von oben.
Fig. γa stellt in gleicherweise wie Fig. ia
die Vorrichtung in der Verschlufsstellung und Fig. 8 a wie Fig. 3 a in der Offenstellung dan
Wie aus vorstehenden Ausführungen hervorgeht, eignet sich die Kugelverschlufsvorrichtung
für Flaschen aller Art und für Getränke aller Art sowohl für Liqueure, Mineralwasser, als
moussirende Getränke aller Zusammensetzungen. Je nachdem also die Verschlüsse zur Anwendung
kommen, wird zweckmäfsig eine der beschriebenen Anordnungen gebraucht. Es ist noch
hervorzuheben, dafs die einzelnen Theile des Kugelverschlusses, sowie die Bewegungs- und
Abschlufsorgane aus allen sich hierzu eignenden Metallen, Materialien, Massen oder Compositionen
angefertigt und bearbeitet, sowie zusammengesetzt werden können, ohne dafs eine besondere Wahl derselben eine Eigenheit bilden
kann.
Claims (1)
- Patent-Anspruch:Ein Flaschenverschlufs mit winkelförmigem, die Verschlufskugel pendelnd tragendem Uebersetzungshebel, welcher sich innerhalb der mit seitlichen Stützen (E1J versehenen, auf den Flaschenhals aufgesetzten Kappe (B1J befindet.Hierzu 2 Blatt Zeichnungen.
Publications (1)
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---|---|
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Family Applications (1)
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Country Status (1)
Country | Link |
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DE (1) | DE92981C (de) |
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- DE DENDAT92981D patent/DE92981C/de active Active
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