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S chl eud ermühl.e Die Erfindung bezieht sich auf Schleudermühlen
mit axialem Einlaß und radialem Ausstoß des Förderwindes am Schleuderrad.
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Derartige Mühlen werden vielfach für die Herstellung von Brennstaub
aus Kohle und gleichzeitig zum Einblasen des Kohlenstaubes in die Feuerungen von
Dampfkesseln benutzt. Sie sind zugleich als Zerkleinerer und pneumatische Förderer
ausgebildet. Angetrieben werden sie fast immer mittels Elektromotor von konstanter
Drehzahl. T:Tnabhängig davon, mit welcher Kohlenmenge sie beschickt werden, läuft
daher ihr Schleuderrad mit gleichbleibender Drehzahl und liefert eine annähernd
gleichbleibende Menge an Förderwind von annähernd gleichem Druck. Die Menge und
der höchstmögliche Druck des Förderwindes sind bei den Schleuderradmühlen gegeben
durch den Durchmesser und die Breite des Schleuderrades, wobei das Schleuderrad
tatsächlich jeweils nur einen Druck erzeugt, der dem in den Ansaug- bzw. Druckleitungen
vor bzw. hinter der Mühle insgesamt sich einstellenden Strömungswiderstand entspricht
und nach oben hin durch die Drehzahl des Rädes und seinen Durchmesser begrenzt ist.
Je nach unterschiedlicher Länge und Ausbildung der vom Förderwind durchflossenen
Zu- und Ableitungen und bzw. oder je nach den unterschiedlichen an der Förderwindquelle
bzw. -mündung herrschenden Drücken sind selbst bei Kohlenstaubfeuerungsänlagen von
gleichen Bedarf an Menge und Qualität von Kohle die Strömungswiderstände unterschiedlich,
so daß eine ideale Auswertung der für den Betrieb der Mühle erforderlichen Energie
jeweils die Anwendung eines im Durchmesser gerade so
großen Schleuderrades
verlangen würde; wie dem gerade vorliegenden Strömungswiderstand entspricht.
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Demgegenüber erfordert eine wirtschaftliche Erzeugung von Schleuderradmühlen
die Beschränkung auf wenige Baugrößen, etwa jeweils entsprechend einer stündlichen
Durchsatzleistung von i oder 2, q., 7 oder io t Kohle, die nun Schleuderräder von
dem etwa entsprechenden größeren Durchmesser und größerer Luftmengenleistung aufweisen.
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Der Anwendung eines in der Mahlleistung größeren Mühlentyps um der
Höhe seiner Druckleistung willen für eine Staubfeuerungsanlage mit an sich kleinerem
stündlichem Kohlenbedarf, aber mit besonders hohem Strömungswiderstand in 'den Staubleitungen
od, dgl. stand entgegen, daß der größere Mühlentyp zugleich größere Mengen an Förderwind
geliefert, der zu große Luftüberschuß indessen die Güte der Verbrennung bzw. die
Wirtschaftlichkeit der Feuerung herabgesetzt hätte.
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Eine wirtschaftlichere Abstimmung der Leistung der Schleudermühle
wird nach der Erfindung dadurch erreicht, daß die Drossel als von innen oder außen
am Schleuderrad vorgesehene, dem Umfang des Schleuderrades unmittelbar angepaßte,
bogenförmige Wand ausgebildet ist und sie sich nur so weit erstreckt, daß sie nur
einige freie Luftgassen des Schleuderrades abdeckt und den -,I#uslaßquerschnitt
der Mühle nicht verändert.
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Damit ist es für einen Bedarfsfall möglich, eine Mühle mit einem so
großen Schleuderrad anzuwenden, dessen Schleuderrad ohne Veränderung einen genügend
hohen Druck des Förderwindes, aber eine zu große Menge an Förderwind liefern würde,
weil durch die erfindungsgemäße Abdeckung am Schleuderrad die Menge des Förderwindes
herabgesetzt wird, ohne dabei den Druck des Förderwindes herabzusetzen. Beispielsweise
kann bei einem Schleuderrad mit zehn freien Luftgassen zwischen den Schlägern durch
Abdecken von zwei der Luftgassen die Förderwindmenge des Rades auf vier Fünftel
herabgesetzt werden. Trotz der Abdeckung und der geringeren Förderwindmenge blieben
in den frei bleibenden Luftgassen die üblichen Durchflußgeschwindigkeiten erhalten,
ebenso der ursprüngliche Druck des Förderwindes. Es schadet dabei nicht, daß durch
die Verminderung des Schleuderraddurchlasses einem Teil der Schläger zeitweise die
Zerkleinerungsarbeit entzogen wird, zumal dabei andererseits ihre Lebensdauer bzw.
die Betriebsfähigkeit der Mühle vorteilhaft erhöht wird.
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Es ist bekannt, saugseitig oder druckseitig durch Drosselklappen od.
dgl. in den Mühlenleitungen die Förderluftmenge zu regeln. Ferner ist es bei Schlägermühlen
bekannt, am Mühlengehäuse, insbesondere zwischen dem Schlägerläufer und dem Sichterrohr;
also am Mühlenaüslaß, einen Sektorschieber anzuordnen, mit dem die Förderwindmenge
der Mühle gedrosselt werden kann. Mit den bekannten Drosseleinrichtungen sind jedoch
die Nachteile verbunden, daß bei Verringerung der Förderwindmenge auch der Druck
des Förden Windes verringert wird; ferner auch die Durch trittsgeschwindigkeit des
Förderwindes im Ra( oder Schlägerläufer sinkt, womit sich unerwünscht( Verschleißformen
und vorzeitiges Unbrauchbar werden der Schläger ergeben. Demgegenüber stehe bei
der Erfindung der volle Förderdruck des Rade: zur Verfügung, und es verbleiben in
den freier Luftgassen des Rades die üblichen Geschwindigkeitsverhältnisse.
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Zur Angleichung der Förderwindabgabe der Mühle an den Förderwindbedarf
der Feuerung, gegebenenfalls aber auch nur im Hinblick auf einen anderen Förderwindbedarf
der Feuerung auf Grund größerer von ihr geforderter Verbrennungsleistung oder des
Übergangs auf eine andere Kohlensorte, wird nach der Erfindung die Abdeckung in
ihrer Größe während des Betriebes veränderbar ausgebildet.
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Unter Förderwind sind im Sinne der Erfindung Luft und bzw. oder Rauchgase
oder ein Gemisch von beiden zu verstehen, die zugleich auch Wärme zwecks Mahltrocknung
in die Mühle einführen können. Es ist ohne weiteres erkennbar, daß auf Grund der
Erfindung auch aus Änderungen in der Art des Förderwindes und bzw. oder in der Führung
der Mahltrocknung sich ergebende gegenseitige Beeinträchtigungen der Vorgänge in
der Mühle einerseits und in der Feuerung andererseits durch Änderung des Schlägerraddurchlasses
nutzbringend beeinflußt werden können. Schließlich kann die nach der Erfindung ausgebildete
Mühle auch in Verbindung mit anderen Einrichtungen als gerade Kohlenstaubfeuerung
angewendet werden.
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In der Zeichnung ist der Gegenstand der Erfindung in mehreren Ausführungsbeispielen
dargestellt. Es zeigt Abb. i einen senkrechten Teilschnitt parallel zur Achse durch
eine Schlägerradmühle, Abb. 2 einen Schnitt durch das Schlägerrad nach Linie a-b
in Abb. i, Abb. 3 einen Schnitt ähnlich der Abb.2 durch eine Schlägerradmühle anderer
Bauart.
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Die Mühle besteht aus dem fliegend auf der Welle i aufgesetzten Rad
2 mit seinen Schlägern 3. Kohle und Förderwind werden durch den Anschlußstutzen
q. eingeleitet, treten axial in das Rad ein, durchwandern dasselbe von innen nach
außen und werden schließlich. gemeinsam durch den Stutzen 5 in einen nachgeschalteten
Sichter oder Abscheider zu einer Kohlenstaubfeuerung oder in einen Vorratsbehälter
od. dgl. ausgestoßen.
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Bei den Abb. i und 2 ragt eine an der Mühlentür befestigte, dem Innenkreis
der Schläger angepaßte bogenförmige Wand 6 in das Rad hinein und deckt den radialen
Durchlaß des Rades etwa in der Breite zweier Lücken zwischen den Schlägern ab, so
daß der Durchlaß des ganzen Rades auf etwa fünf Sechstel des größtmöglichen Durchlaßquerschnittes
reduziert ist. Eine etwa gleich gestaltete Wand 7 ragt ebenfalls in das Rad hinein,
ist durch ihr Eingreifen in den inneren Rand der Wand 6 und durch Übergreifen ihres
äußeren Randes über den äußeren
Rand der Wand 6 verschiebbar auf
dieser gelagert und kann mit Hilfe eines mit ihr befestigten Schneckenradsegments
und einer Schnecke 8 um die Mühlenachse herum verschwenkt werden, so daß sie unter
der Wand 6 zu liegen kommt oder aber bei Drehung in entgegengesetzter Richtung gewissermaßen
die Wand 6 verlängert. In letzterem Fall wäre es bei dem Beispiel möglich, den Durchlaß
des Schlägerrades auf etwa zwei Drittel seiner gesamten Größe zu reduzieren.
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Bei der Ausführungsform nach der Abb. 3 ist der Durchlaß des Rades
von außen her durch die Wand 9 zum Teil abgesperrt. Die Wand 9 kann heb- oder senkbar
ausgebildet sein.