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Siebplatte Die Erfindung bezieht sich auf eine mit Vorsprüngen oder
Ansätzen und Öffnungen versehene Siebplatte, insbesondere für in Vorrichtungen zum
Aufarbeiten von Müll und ähnlichen Abfallstoffen benutzte Reibsiebe. Solche Siebplatten
sind aus der Patentschrift Boa. igi bekannt. Mit der Erfindung wird eine Siebplatte
besonderer Gestaltung geschaffen, die eine bessere Wirkung gewährleistet.
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Ein Nachteil der bekannten Siebplatten ist nämlich, daß die Vorsprünge
an der Platte starkem Verschleiß ausgesetzt sind und daß sich die zwischen den Vorsprüngen
angeordneten Sieblöcher verstopfen, insbesondere dann, wenn die Vorsprünge im Hinblick
auf den Verschleiß vergrößert ausgebildet werden. Dies wird erfindungsgemäß dadurch
behoben, daß die Plattenfläche in Teile unterteilt ist, die nur mit Vorsprüngen
oder Ansätzen versehen sind, und in andere Teile, die nur Sieböffnungen aufweisen.
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Bei einer erfindungsgemäßen Ausführungsform sind diese Flächenunterteilungen
sektorförmig. Die Vorsprünge oder Ansätze haben vorzugsweise die Gestalt von Stäbchen
mit rundemoder eckigem Querschnitt, also Kreiszylinder oder Prismen, die einen Durchmesser
zwischen 8 bis 30 mm, abhängig von der Natur der zu verarbeitenden Stoffe,
und eine Höhe von z. B. 5o bis ioo mm aufweisen können.
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Die Vorsprünge oder Ansätze werden vorteilhaft dicht aneinandergerenht,
so daß das zu verarbeitende Gut während des Betriebes auf den
Stirnflächen
liegt, wodurch die Siebplatte selbst einem Verschleiß durch das Gut nicht ausgesetzt
ist.
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Die Vorsprünge oder Ansätze werden vorzugsweise aus verschleißfestem
Stahl hergestellt .und können zu beiden Seiten der Plattenfläche aus dieser Fläche
hervorragen, so daß nach etwaigem Verschleiß der Vorsprünge an einer Seite der Platte
letztere umgekehrt und an der anderen Seite benutzt werden kann. Auch können die
Ansätze. einstellbar sein, z. B. dadurch, daß- sie an einstellbaren Stäbchen oder
Platten angeordnet sind, gegebenenfalls unter Führung in einer zweiten gelochten
Platte.
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Ein mit einer Platte nach der Erfindung versehenes Sieb wird vorzugsweise
derart ausgebildet, daß die Siebinnenwand mit ähnlichen Vorsprüngen oder Ansätzen
wie die Siebplatte versehen ist. Die Siebinnenwand wird dann vorteilhaft mit Platten
verkleidet, welche die Vorspriinge oder Ansätze tragen. Mittels einer solchen Ausbildung
wird nicht nur die Raspelwirkung der den Boden bildenden Siebplatte unterstützt,
sondern es werden auch Gegenstände aus dem herumgeführten Haufen von Abfallstoffen
losgerissen, wodurch einer Zusammenballung der Stoffe, zu der diese oft neigen,
entgegengewirkt wird. Um letztere Wirkung zu unterstützen, können erfindungsgemäß
in verschiedener Höhe an der Innenseite der rund verlaufenden Siebwand verschieden
lange Stifte vorgesehen sein. Es können schwere Stahlstifte von einer Länge von
io bis 2o_onn vorgesehen werden, welche die höher liegenden Teile der Abfallstoffanhäufungen
auseinanderreißen. Solche Stifte können getrennt voneinander angeordnet werden oder
in Reihen gruppiert sein, je nachdem :die zu verarbeitenden Stoffe dies erfordern.
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Überdies kann die Siebplatte selbst örtlich mit einzelnen längeren
Vorsprüngen, z. B. von 2 bis io cm, versehen sein, die den in Bewegung befindlichen
Stoffen Widerstand leisten und diese in eine wirbelnde Bewegung versetzen können.
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Die Vorteile der Erfindung sind folgende: a) Der Verschleiß ist äußerst
klein, weil die Vorsprünge nur an ihren Spitzen verschleißen. Wegen der kleinen
gegenseitigen Abstände werden die Vorsprünge seitlich nicht angegriffen, b) Es wird
eine stark schneidende und raspelnde Wirkung erzielt, weil zufolge des gleichmäßigen
Verschleißes von oben her die Köpfe der Vorsprünge nicht rund verschleißen können.
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c) Die Wirkung ist -ruhig und zuverlässig, weil die Räume zwischen
den Vorsprüngen selbsttätig mit Asche und feinen Teilen der Abfallstoffe gefüllt
werden. Die Oberfläche dieser Schicht aus Feinteilchen bleibt etwas unterhalb :der
Köpfe der Vorsprünge. Hierdurch wird einem Festhaken durch harte Gegenstände vorgebeugt.
Es ist zu betonen, daß erfindungsgemäß zwischen den Vorsprüngen keine Sieblöcher
vorhanden sind. ' d) Verstopfung der Sieböffnungen wird weitgehend verhindert, auch
wenn. die Abfallstoffe etwas kleberig oder schlammig sind. Dieser Vorteil ergibt
sich offenbar daraus,, . daß die Sieb-Öffnungen jetzt in einer glatten Platte angeordnet
werden können und praktisch immer offengehalten werden zufolge der reißenden und
drückenden Wirkutg in verschiedenen Richtungen, die harte sich in den Löchern festsetzende
Teilchen loslöst und herauszieht und weiche Stoffe durch die Öffnungen hindurehpreßt.
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e) Die zu verarbeitenden Stoffe werden jeweils auseinandergerissen,
so d.aß keine Zusammenballungen stattfinden können.
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Erfahrungsgemäß kann städtischer Müll, namentlich wenn sich darin
Lumpen od. dgl. befinden, zu Knäueln zusammenballen, was die Raspelwirkung herabsetzt,
weil diese im wesentlichen nur an der Außenseite des Knäuels stattfindet. Überdies
ist ein derartiges Knäuel- oft zu groß, um durch die Entleerungsöffnungen der Raspelmaschine
entfernt zu werden. Solche Knäuel werden nun mittels .der Erfindung auseinandergerissen.,
so daß sämtliche Teile der Abfallstoffe der Raspelwirkung ausgesetzt werden.
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Die Zeichnungen zeigen ein Ausführungsbeispiel einer erfindungsgemäßen
Siebplatte, und zwar in Abb. i eine Draufsicht und in Abb. 2 und 3 schaubildlich
in vergrößertem Maßstab Teile der ver= verschiedenen Sektorentypen.
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Abb. i zeigt, wie die kreisförmige Platte in sektorfönnige Teile i,
i', i" bzw. 2, 2', 2" unterteilt ist. Die Sektoren i sind mit stabförmigen Vorsprüngen
3 versehen, die dicht aneinandergereiht sind, während die Scktoren 2 mit Sieböffnungen
q. versehen sind und keine Vorsprünge aufweisen.
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Abb. q. zeigt schaubildlich einen Querschnitt eines Reibsiebes nach
der Erfindung. Die Siebplatte ist mit 5 bezeichnet. Über dieser Platte sind Arme
6 drehbar, die bei 7 an einer zentralen Scheibe 8 angelenkt sind. Die Scheibe kann
zusammen mit den Armen durch die Welle 9 gedreht werden. Die Siebinnenwand io ist
mit Stiften ii versehen, die eine zerreißbare Wirkung ausüben.